Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
423 kB
Datum
02.02.2016
Erstellt
21.01.16, 15:02
Aktualisiert
21.01.16, 15:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Regionalplan
für den Regierungsbezirk Köln
Textliche Darstellung
Teilabschnitt
Region Köln
Stand: Oktober 2013
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis............................................................................................................. I
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ III
A.
Grundlagen, Methodik und Rechtswirkungen des Regionalplanes ................ 1
A.1
A.2
A.3
A.4
A.5
Aufbau der raumordnerischen und landesplanerischen Zielsetzungen .......................................... 2
Rechtssystematische Vorgaben für die Zielsetzungen im Regionalplan ....................................... 4
Sonstige Einflüsse auf die Zielsetzungen im Regionalplan ........................................................... 7
Die Rolle der Regionalplanung bei der Realisierung einer nachhaltigen Raumentwicklung ........ 8
Braunkohlenpläne als Besonderheit der Regionalplanung in den Regierungsbezirken
Düsseldorf und Köln...................................................................................................................... 9
B.
Siedlungsraum .................................................................................................... 11
B.1
B.2
B.2.1
B.2.2
B.2.3
B.3
B.3.1
B.3.2
B.3.3
B.3.4
B.3.5
B.3.6
Generelle Entwicklung des Siedlungsraumes .............................................................................. 11
Allgemeine Siedlungsbereiche .................................................................................................... 14
Definition der Allgemeinen Siedlungsbereiche (ASB) ............................................................... 14
Regionale ASB-Ziele................................................................................................................... 15
ASB für zweckgebundene Nutzungen ......................................................................................... 16
Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) ...................................................... 17
Definition der GIB ....................................................................................................................... 17
Regionale GIB-Ziele ................................................................................................................... 19
Kraftwerke und einschlägige Nebenbetriebe ............................................................................... 20
Abfallbehandlungsanlagen .......................................................................................................... 22
GIB für flächenintensive Großvorhaben ..................................................................................... 25
GIB für zweckgebundene Nutzungen.......................................................................................... 26
C.
Denkmalschutz ................................................................................................... 27
D.
Generelle Entwicklung des Freiraumes ........................................................... 29
D.1
D.1.1
D.1.2
D.1.3
D.1.4
D.2
D.2.1
D.2.2
D.2.3
Grundnutzungen des Freiraumes ................................................................................................. 30
Freiraumsicherung und Regionale Grünzüge .............................................................................. 30
Allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche ................................................................................... 36
Waldbereiche ............................................................................................................................... 40
Oberflächengewässer, Hochwasserschutz .................................................................................. 46
Überlagernde Freiraumfunktionen .............................................................................................. 56
Bereiche mit Grundwasser- und Gewässerschutzfunktionen (BGG) .......................................... 56
Abwasserbehandlungs- und Abwasserreinigungsanlagen ........................................................... 64
Abfalldeponien ............................................................................................................................ 66
– I –
Inhaltsverzeichnis
D.2.4 Langfristige Sicherung von nichtenergetischen Bodenschätzen ................................................. 68
D.2.5 Bereiche für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher nichtenergetischer
Bodenschätze (BSAB) ................................................................................................................. 71
D.2.6 Planungen für Windkraftanlagen ................................................................................................. 82
D.2.7 Großflächige Freizeiteinrichtungen ............................................................................................. 85
D.2.8 Sonstige Zweckbindungen im Freiraum ...................................................................................... 88
D.3
Natur und Landschaft .................................................................................................................. 89
D.3.1 Generelle Entwicklung von Natur und Landschaft ..................................................................... 89
D.3.2 Bereiche für den Schutz der Natur (BSN) ................................................................................... 94
D.3.3 Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung (BSLE) ............ 121
D.3.4 Wertvolle Kulturlandschaften gemäß LEP NRW...................................................................... 127
E.
Verkehr ............................................................................................................. 129
E.1
E.2
E.2.1
E.2.2
E.2.3
E.3
E.3.1
E.3.2
E.4
E.4.1
E.4.2
Verkehrsinfrastruktur und -organisation.................................................................................... 129
Schienen- und Linienverkehr..................................................................................................... 132
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)................................................................................ 132
Wirtschaftsverkehr und Güternahverkehr.................................................................................. 136
Schienenfernverkehr und einzelne Schienenstrecken ................................................................ 139
Straßenverkehr ........................................................................................................................... 143
Entwicklung des Straßennetzes ................................................................................................. 143
Einzelne Straßen ........................................................................................................................ 146
Luftverkehr ................................................................................................................................ 147
Flughafen Köln/Bonn ................................................................................................................ 147
Lärmschutzgebiete gemäß LEP ................................................................................................. 148
F.
Anhang .............................................................................................................. 150
F.1
F.2
F.3
Abfalldeponien und -behandlungsanlagen ................................................................................ 150
Reservegebiete für den oberirdischen Abbau nichtenergetischer Bodenschätze ....................... 151
Wertvolle Kulturlandschaften gemäß LEP NRW...................................................................... 158
– II –
D.
Generelle Entwicklung des Freiraumes
D.2.6
Planungen für Windkraftanlagen
D.2.6
Planungen für Windkraftanlagen
Vorbemerkung:
(1)
Windkraftanlagen sind in den letzten Jahren aufgrund einer positiven Gestaltung der
rechtlichen, steuerlichen und fördermäßigen Rahmenbedingungen und der technischen
Entwicklung auch im Binnenland wirtschaftlich attraktiv geworden. Dabei geht die
Entwicklung weg von der kleinen Einzelanlage am landwirtschaftlichen Betrieb oder
Gartenbaubetrieb hin zu Windparks mit mehreren großen Windkraftanlagen am
wirtschaftlich optimalen Standort. Schwerpunkt bei Letzteren ist die Stromeinspeisung in
die Versorgungsnetze.
(2)
Es ist ausdrückliches Ziel des Landes, die Entwicklung regenerativer Energien,
insbesondere die Errichtung von Windkraftanlagen zu fördern. Das LEPro und der LEP
NRW sehen den verstärkten Einsatz regenerativer Energieträger (vor allem Wasser-, Windund Solarenergie sowie nachwachsende Rohstoffe) als landesplanerisches Ziel an (§ 26
Abs. 2 LEPro, Kap. D.II., Ziel 2.4 LEP NRW). Der LEP NRW sieht vor, dass Gebiete, die
sich für die Nutzung dieser Energien aufgrund der Naturgegebenheiten besonders eignen, in
den Regionalplänen als „Bereiche mit Eignung für die Nutzung erneuerbarer Energien“
dargestellt werden.
(3)
Da einerseits Windkraftanlagen in der Regel auf den Freiraum angewiesen sind,
andererseits Freiraumbelange zu schützen sind, ergibt sich aus den zu erwartenden
Errichtungsabsichten Planungsbedarf auf regionaler und kommunaler Ebene. In einem von
mehreren Ministerien herausgegebenen gemeinsamen Runderlass (SMBl. NRW. Nr. 23106)
wurden „Grundsätze für Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen“ formuliert.
Nach dem Erlass steht es im Ermessen der Regionalräte, über die zeichnerische Darstellung
im Regionalplan zu entscheiden. Die Gemeinden haben inzwischen weitgehend in der
Bauleitplanung Darstellungen für Windenergie vorgenommen, sodass textliche Regelungen
im Regionalplan für die weitere Planung ausreichen.
(4)
Im regionalplanerischen Maßstab soll ergänzend mit Hilfe von textlichen Zielen die
Planung von Windparks so gesteuert werden, dass
- die wegen des Vorrangs anderer Belange kritischen Räume von Windparks frei
bleiben,
- in den bedingt konfliktarmen Gebieten die Ausweisung von WindkraftKonzentrationszonen gegen die jeweiligen Schutzerfordernisse sorgfältig abgewogen
wird und
- die als raumverträglich verbleibenden restlichen Bereiche, soweit dort die natürlichen
und technischen Voraussetzungen gegeben sind, vorrangig für Windparkplanungen zur
Verfügung gestellt werden.
6
(inzwischen ersetzt durch Erlass MBl. NRW 2005, S. 1288)
– 82 –
D.
Generelle Entwicklung des Freiraumes
D.2.6
Planungen für Windkraftanlagen
Ziel
1
Planungen für Windkraftanlagen sind in den Teilen des Freiraumes, die aufgrund
ihrer natürlichen und technischen Voraussetzungen („Windhöffigkeit“,
geeignete Möglichkeit für die Stromeinspeisung ins Leitungsnetz) und
der Verträglichkeit mit den zeichnerisch und/oder textlich dargestellten
Bereichen und Raumfunktionen
für die gebündelte Errichtung von Windkraftanlagen („Windparks“) in Betracht
kommen, umzusetzen. Soweit sich nicht aus den nachfolgenden Zielen
Einschränkungen ergeben, sollen in erster Linie die Allgemeinen Freiraum- und
Agrarbereiche für Windparkplanungen zur Verfügung gestellt werden. In
geeigneten Fällen können sich Windparkplanungen auch über Bereiche für
gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) erstrecken. In den Reservegebieten
für den oberirdischen Abbau nichtenergetischer Bodenschätze (s. Kap. D.2.4 und
Erläuterungskarte) ist zu beachten, dass langfristig der Abbau von Bodenschätzen
vorrangig werden kann.
Ziel
2
In den folgenden (bedingt konfliktarmen) Bereichen können Windparks geplant
werden, wenn im Einzelfall sichergestellt werden kann, dass die mit der
Darstellung im Regionalplan verfolgten Schutz- und/oder Entwicklungsziele nicht
nennenswert beeinträchtigt werden:
-
Ziel
3
Waldbereiche unter Beachtung der Ziele des LEP NRW (insbesondere
Ziel B.III.3.2),
Regionale Grünzüge,
historisch wertvolle Kulturlandschaftsbereiche (nach Denkmalschutzgesetz),
Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte
Erholung (BSLE),
Bereiche für Halden zur Lagerung von Nebengestein oder sonstigen Massen,
Deponien für Kraftwerksasche (nach Wiedernutzbarmachung und
Entlassung aus der Bergaufsicht),
Agrarbereiche mit spezialisierter Intensivnutzung (s. Kap. D.1.2),
Freiraumbereiche mit sonstigen Zweckbindungen (s. Kap. D.2.8).
In den folgenden Bereichen sollen Windparkplanungen ausgeschlossen werden:
-
-
Bereiche für den Schutz der Natur (BSN),
Waldbereiche, soweit sie nicht gemäß Ziel 2 bedingt in Betracht kommen,
Bereiche für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze
(BSAB), es sei denn, dass der Abbau bereits stattgefunden hat und die
Windparkplanung den Rekultivierungszielen nicht widerspricht (s. Ziele 5
und 6 in Kap. D.2.5),
Flugplatzbereiche,
Oberflächengewässer, geplante Talsperren und Rückhaltebecken,
Bereiche für Abfalldeponien, es sei denn, dass der Verkippungsfortschritt
dies zulässt und eine Gefährdung des Grundwassers dauerhaft
ausgeschlossen ist,
– 83 –
D.
Generelle Entwicklung des Freiraumes
D.2.6
Planungen für Windkraftanlagen
Ziel
4
Bereiche für Halden zur Lagerung oder Ablagerung von Bodenschätzen.
Für die Planung und Errichtung von Windparks gelten im Übrigen folgende
landesplanerische Anforderungen:
-
Die Beeinträchtigung von Denkmälern sowie von Bereichen, die das
Landschaftsbild in besonderer Weise prägen, ist zu vermeiden.
Zum Schutz der Wohnbevölkerung vor Immissionen sind zu
Wohnsiedlungen ausreichende Abstände einzuhalten.
Auf die technischen Erfordernisse des Richtfunks ist Rücksicht zu nehmen.
Erläuterung:
(1)
Seit dem 01.01.1997 sind Windenergieanlagen gem. § 35 Abs. 1 Nr. 7 BauGB im
Außenbereich privilegiert. Um eine planvolle Steuerung auf kommunaler Ebene zu
ermöglichen, wurde bei der entsprechenden Änderung des BauGB eine „Planvorbehalts“Klausel eingefügt. Danach können im Flächennutzungsplan Konzentrationszonen für
Windenergieanlagen dargestellt werden, wodurch die Zulässigkeit solcher Anlagen
innerhalb dieser Zonen grundsätzlich bejaht sowie außerhalb dieser Zonen in der Regel
verneint wird.
(2)
In der Regel ist es erforderlich, dass die Gemeinden im Wege von Änderungen bzw.
Ergänzungen ihrer Flächennutzungspläne Konzentrationszonen für Windenergieanlagen
darstellen und zugleich ausreichend begründen, warum die anderen Flächen nicht in
Betracht kommen. Aufgrund von natürlichen, geografischen und/oder strukturellen
Gegebenheiten kann es erforderlich werden, dass die Konzentrationszonen
grenzübergreifend konzipiert und ggf. gemäß § 204 BauGB gemeinsam geplant werden.
(3)
Gemäß Ziffer 2.3.2 des Windenergie-Erlasses kommt die Inanspruchnahme von Flächen für
den Braunkohlentagebau und in Reservegebieten für den oberirdischen Abbau nicht
energetischer Bodenschätze für Windenergieanlagen nur in Betracht, soweit die
Inanspruchnahme von vorübergehender Art ist und die Nutzung der Lagerstätte langfristig
nicht in Frage gestellt wird.
– 84 –