Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
18 kB
Datum
22.05.2007
Erstellt
21.01.10, 16:02
Aktualisiert
04.08.15, 10:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Kreuzau
Sozial- und Sportamt - Herr Steg
BE: Herr Steg
Kreuzau, 12.05.2005
Vorlagen-Nr.: 42/2005 3. Ergänzung
- öffentlicher Teil Sitzungsvorlage
für den
Sportausschuss
Schulausschuss
Hauptausschuss
16.05.2007
16.05.2007
22.05.2007
Schulsportanlage am Schulzentrum Kreuzau
I. Sach- und Rechtslage:
Seit dem Neubau der Zweifach-Sporthalle am Schulzentrum Kreuzau steht den Schulen die dort
früher vorhandene Sportanlage nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung. Verblieben sind noch
das Kleinspielfeld, eine Kugelstoßanlage sowie eine Rasenfläche. Weggefallen sind die 100mLaufbahn sowie die Weitsprunggrube. Von den weiterführenden Schulen des Schulzentrums wird
daher schon seit einigen Jahren gefordert, die Außensportanlagen zu ergänzen. Vorschläge der
Verwaltung, auf andere Sportanlagen auszuweichen, wurden immer wieder verworfen. Es wurde
allerdings regelmäßig sowohl von den Grundschulen als auch von den weiterführenden Schulen
darauf hingewiesen, dass Leichtathletik zu den verbindlichen Sportbereichen des Sportunterrichtes
gehört. In der Sitzung des Schulausschusses am 02.03.2006 wurde daher seitens der Schulen
angeboten, ein Konzept der erforderlichen Sportanlagen vorzulegen. Hierzu gehören zwingend die
Sprungdisziplinen (Weitsprung), Laufdisziplinen (Sprint) sowie technische Disziplinen (Kugelstoß,
Speerwurf). Die erforderlichen Anlagen hierfür müssen durch den Schulträger zur Verfügung
gestellt werden.
Zur besseren Übersicht werden die bisher diskutierten Alternativen dargestellt:
1. Sportplatz Winden
Bereits 2002 wurde seitens der Verwaltung vorgeschlagen, für den Schulsport die Anlagen
auf dem Sportplatz Winden zu nutzen. Dort sind eine 100m-Laufbahn, eine
Weitsprunggrube, ein Rasensportplatz sowie ein Trainingsplatz vorhanden. Da weder
Weitsprunggrube noch Laufbahn in der letzten Zeit genutzt bzw. entsprechend gepflegt
worden sind, müssten diese erneuert werden. Aufgrund des Zustandes reicht es nicht aus,
diese Anlagen zu überarbeiten. Zum damaligen Zeitpunkt wurde noch davon ausgegangen,
dass die Kugelstoßanlage, das Kunststoff-Kleinspielfeld und die Rasenfläche an der
Sporthalle weiterhin genutzt werden können.
Dieser Plan wurde jedoch seitens der weiterführenden Schulen gänzlich abgelehnt, da es
aus Sicht der Sportlehrer nicht möglich ist, Anlagen am Sportplatz in Winden zu nutzen.
Zum einen sei der Weg dorthin nicht zumutbar, zum anderen gebe es in unmittelbarer Nähe
zum Platz keine Umkleidemöglichkeiten oder Sanitäranlagen. Das Sport- und Vereinsheim
könne hierzu nicht genutzt werden, da dann in vielen Fällen die Aufsichtspflicht nicht mehr
erfüllt werden könne, wenn Schüler während des Unterrichtes dorthin gehen müssten.
2. Kurt-Hoesch-Kampfbahn
Nach Gesprächen mit den Vertretern der Schulen wurde im Jahr 2005 seitens der
Verwaltung ins Auge gefasst, die vorhandene Anlage an der Kurt-Hoesch-Kampfbahn für
den Schulsport zu sanieren. Dort sind eine 400m-Laufbahn mit 100m-Anlauf, eine
Weitsprunggrube, eine Kugelstoßanlage und ein Rasensportplatz vorhanden. Aufgrund
ihres Alters müssten die Anlage allerdings saniert werden. Hierfür wurden Kosten in Höhe
von 30.000 Euro geschätzt, allerdings für eine Ausführung mit Tennenbelag.
Auch dieser Plan wurde seitens der Sportlehrer nicht angenommen. Als Begründung wurde
angeführt, dass der Weg dorthin zu weit sei. Man müsse bedenken, dass die Sportstunden
sowieso knapp bemessen seien. Zudem könne man auf dem Weg dorthin die
Aufsichtspflicht nicht ausreichend erfüllen oder es müsse eine zweite Lehrkraft eingeplant
werden, was häufig nicht möglich sei. Eine Nutzung sei nur in Ausnahmefällen möglich.
Daher wurde auch dieses Vorhaben nicht weiter verfolgt.
3. Stufenplan am Schulzentrum
Da die Vertreter der Schulen mit den von der Verwaltung gemachten Vorschlägen nicht
einverstanden waren, haben sie Mitte 2005 einen eigenen Plan vorgestellt. Danach sollte
im Rahmen eines Stufenplanes zunächst die vorhandene Sportanlage am Schulzentrum
um eine Weitsprunganlage mit Anlauf über das Kleinspielfeld und verschließbarer
Metallabdeckung ergänzt, die Kugelstoßanlage erneuert und die gesamte Anlage
eingezäunt werden. Die Kosten für diese erste Stufe wurden auf ca. 23.000 Euro geschätzt.
In einer zweiten Stufe sollte das vorhandene Basketballfeld und angrenzend an das
vorhandene Kleinspielfeld ein weiteres Kleinspielfeld in Kunststoff angelegt werden. Hiermit
sollte erreicht werden, dass auf der gesamten Kunststofffläche mindestens eine 50mLaufbahn angelegt werden könnte. Für diese zweite Ausbauphase wurden die Kosten auf
135.000 Euro geschätzt. Ergänzend muss hierzu aus heutiger Sicht aber mitgeteilt werden,
dass auch das vorhandene Kleinspielfeld überarbeitet werden müsste, da die Oberfläche
Verschleißspuren aufzeigt. Die zusätzlichen Kosten hierfür werden auf 12.000 Euro
geschätzt. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme würden daher bei ca. 170.000 Euro
liegen.
Dieser Stufenplan wird nach wie vor von den Schulen favorisiert. Aus Sicht der Verwaltung
hat er allerdings den Nachteil, dass die Anlagen nicht gleichzeitig, sondern nur
nacheinander zu nutzen sind. Wenn Sprintdisziplinen durchgeführt werden, sind beide
Kleinspielfelder und auch das Basketballfeld blockiert. Zudem stünde lediglich eine 50mLaufbahn zur Verfügung.
4. Sportanlagen auf dem Schulhof
Durch die geplante Parkplatzerweiterung (näheres s. u.) wurde überlegt, ob nicht trotzdem
eine Sportanlage am Schulzentrum errichtet werden kann. Diese Möglichkeit bestünde,
wenn man auf dem Schulhof eine 100m-Laufbahn sowie eine Kugelstoßanlage errichten
würde. Die angrenzende Asphaltfläche könnte dann noch als Basketballfeld genutzt
werden. Auf der Rasenfläche neben der Festhalle könnte ein Kleinspielfeld mit
Weitsprunggrube sowie die Möglichkeit zum Speerwurf geschaffen werden. Die Kosten
hierfür werden auf 180.000 Euro geschätzt.
Dieser Plan ist allerdings von den Vertretern der Schulen auch als nicht realisierbar
verworfen worden, da die Anlagen wegen der Aufsichtspflicht nicht parallel genutzt werden
können. Es sei erforderlich, dass man zwischen Kugelstoßanlage und Kleinspielfeld eine
Zufahrt zum Freizeitbad frei lasse. Damit könnte aber nicht mehr auf beiden Seiten dieser
Zufahrt von einer Klasse Sport betrieben werden, da die Aufsichtsperson nur auf einer
Seite sein könne.
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5. Sportanlage an der Turnhalle Winden
Als weitere Alternative wurde eine Freifläche an der Turnhalle Winden in Betracht gezogen.
Räumlich könnten dort die erforderlichen Anlagen untergebracht werden.
Im Plan, der von den Sportlehrern erstellt worden ist, sind für diesen Standort ein neues
Kleinspielfeld (22 x 44 m), eine 100m-Laufbahn mit angeschlossener Weitsprunggrube,
eine Kugelstoßanlage, eine Speerwurfanlage sowie ein zusätzliches Basketballfeld (20 x 13
m) vorgesehen. Vorausgesetzt wird von den Vertretern der Schulen eine Ausführung in
Kunststoff, da die Pflegekosten bei einer Tennenanlage aus Dauer zu hoch seien und man
die Anlage nicht kontinuierlich nutzen könne. Zusätzlich müsste diese Anlage eingezäunt
werden, um Schäden zu vermeiden.
Die Kosten für den Optimalausbau der Anlage würden sich auf ca. 390.00 Euro belaufen.
Bei einer Ausführung mit Tennenbelag wäre mit Kosten in Höhe von 230.000 Euro zu
rechnen, wobei deutlich höhere Folgekosten zu berücksichtigen wären.
Ein wesentlicher Kostenfaktor beim Standort Winden ist die Einebnung des Geländes und
das Roden von Bäumen und Sträuchern. Am vorgesehen Ort ist vor Jahren durch Abladen
von Erdaushub eine BMX-Strecke errichtet worden, die aber schon lange nicht mehr
genutzt wird. Zudem bestehen auf dem gesamten Gelände Höhenunterschiede von bis zu
einem Meter. Die Kosten für diese Vorbereitungsarbeiten werden auf 47.500 Euro
geschätzt.
In den Gesamtkosten von 390.000 Euro sind allerdings auch Pflasterarbeiten entlang der
Kunststoffflächen enthalten, die aus Sicht der Verwaltung nicht zwingend notwendig sind.
Bei Verzicht auf diesen Posten könnte sich der Gesamtaufwand auf ca. 342.000 Euro
reduzieren. Weiterhin beinhaltet der von den Sportlehrern erstellte Plan ein zusätzliches
Basketballfeld. Da zum Ausüben dieser Sportart in der Sporthalle ausreichend Flächen zur
Verfügung stehen, könnte hierauf verzichtet werden. Sollte Bedarf bestehen, könnten auf
der Asphaltfläche des Schulhofes Basketballkörbe aufgestellt werden, die seit Jahren
eingelagert sind. Die Kosten würden sich um immerhin 47.000 Euro auf 295.000 Euro
verringern. Ebenfalls ist bei der Kostenermittlung eingeplant, das Kleinspielfeld zusätzlich
einzuzäunen und für verschiedene Sportarten vorzusehen. Die Kosten für derartige
Ausstattungen belaufen sich auf fast 15.000 Euro (Barriere mit Gittermatten = 8.400 Euro,
Volleyball = 4.100 Euro, Tennis = 830 Euro, Basketball = 1.640 Euro). Da vergleichbare
Anlagen auch beim noch vorhandenen Kleinspielfeld nicht aufgebaut werden können, ist
eine Kostenreduzierung auf 280.000 Euro möglich.
Zusätzlich würden aber noch Kosten in Höhe von 2.500 – 3.000 Euro anfallen, da vor
weiteren Überlegungen zu dieser Alternative ein Bodengutachten erstellt werden muss,
damit geprüft werden kann, wie sich die Bodenverhältnisse und der Grundwasserspiegel
auf den Bau einer Anlage auswirken könnten.
Wesentlich beeinflusst wird die Diskussion um den Standort der Schulsportanlage durch die
Absicht der Freizeitbad Kreuzau GmbH, neue Parkplatzflächen in unmittelbarer Nähe zum Bad zu
errichten. Als Grund hierfür wird angeführt, dass der Parkplatz bis zum Nachmittag durch Lehrer
und Schüler des Schulzentrums blockiert sei. In einem ersten Schreiben vom 10.01.2006 wurde
die Gemeinde Kreuzau gebeten, den Parkplatz am Schulzentrum um die derzeitige Rasen- und
Kleinspielfeldfläche zu erweitern. Hierauf wurde seitens der Gemeinde geantwortet, dass man
nicht bereit sei, auf eigene Kosten diese Maßnahmen durchzuführen. Da die Schulsportanlage
erweitert werden sollte, wurde mit Schreiben vom 18.05.2006 um Stellungnahme gebeten, ob man
an einem Parkplatzausbau auf eigene Kosten festhalte. Mit Schreiben vom 26.01.2007 wurde die
Freizeitbad Kreuzau GmbH mit Fristsetzung zum 31.03.2007 aufgefordert, Stellung zum geplanten
Parkplatzprojekt zu beziehen. Mit Schreiben vom 29.03.2007 wurde schließlich mitgeteilt, dass
man bereit sei, auf eigene Kosten Parkmöglichkeiten zu schaffen. Hierfür benötige man allerdings
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Flächen im unmittelbaren Eingangsbereich des Bades. Weiterhin wird in diesem Schreiben auf
den mit der Gemeinde Kreuzau abgeschlossenen Erbbaurechtsvertrag verwiesen. Dieser sagt in §
22 aus: „Sodann verpflichtet sich die Gemeinde Kreuzau gegenüber dem dies annehmenden
Erbbauberechtigten, für die Dauer des Erbbaurechts mindestens die nach der Stellplatzverordnung
noch notwendige Anzahl von Parkplätzen zusätzlich zur Verfügung zu stellen, und zwar in der
näheren Umgebung des Erbbaurechts kostenlos.“ Der bisherige Schriftverkehr ist als Anlage
beigefügt.
Sofern dem Antrag der Freizeitbad Kreuzau GmbH stattgegeben wird, kann aufgrund der
geplanten Erweiterung der Parkplatzflächen bzw. dem Bau eines Parkhauses der von den
Sportlehrern erstellte Stufenplan nicht umgesetzt werden. Daher wurden seitens der Verwaltung
die oben näher beschriebenen Alternativen 4 und 5 vorgeschlagen. Die möglichen Standorte
wurden zuletzt am 19.04.2007 mit den Schulleitern und Vertretern der Fachschaften Sport des
Schulzentrums sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Grundschulen Kreuzau und Winden
besprochen. Dabei wurde von Seiten der Schulen erneut deutlich gemacht, dass man weiterhin an
dem gemeinsam erarbeiteten Stufenplan festhalte, der die Anlage zwischen Festhalle und
Sporthalle vorsieht. Sollte eine Realisierung aufgrund der tatsächlichen Parkplatzerweiterung dort
nicht möglich sein, sehe man als einzige Alternative den Standort an der Turnhalle Winden. Alle
anderen Vorschläge seien indiskutabel.
In Vorgesprächen wurde der Freizeitbad Kreuzau GmbH deutlich gemacht, dass durch den Bau
eines Parkhauses das vorhandene Kunststoff-Kleinspielfeld an der Sporthalle bedeutungslos wird
und die GmbH die Kosten für eine Ersatzanlage in voller Höhe zu übernehmen habe. Es handelt
sich um Aufwendungen von geschätzt 95.000 Euro, um die sich die gemeindlichen Aufwendungen
verringern würden.
II. Haushaltsmäßige Auswirkungen:
Die durch den Bau der Schulsportanlagen anfallenden Kosten sind aus der Schulpauschale zu
übernehmen. Die Kosten der Verlegung eines Kunststoff-Kleinspielfeldes sind von der Freizeitbad
Kreuzau GmbH zu übernehmen.
III. Beschlussvorschlag:
„Dem Bau einer Schulsportanlage an der Turnhalle Winden wird grundsätzlich zugestimmt. Die
Verwaltung wird beauftragt, die hiermit verbundene Kosten zu ermitteln. Sobald diese bekannt
sind, wird der Rat der Gemeinde Kreuzau abschließend über den Umfang der Maßnahme
entscheiden.“
Der Bürgermeister
- Ramm -
IV. Beratungsergebnis:
Einstimmig:
Ja:
Nein:
Enthaltungen:
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