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Kommune
Kreuzau
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23.04.08, 19:44
Aktualisiert
04.08.15, 10:07
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Gemeinde Kreuzau
Bauamt - Herr Schmühl -621-03BE: Herr Schmühl
Kreuzau, 24.04.2007
Vorlagen-Nr.: 50/2007
- öffentlicher Teil Sitzungsvorlage
für den
Bau- und Planungsausschuss
Hauptausschuss
Rat
09.05.2007
22.05.2007
12.06.2007
Konzept zur Energieeinsparung in gemeindlichen Liegenschaften;
hier: Kenntnisnahme der vorgesehenen Maßnahmen
I. Sach- und Rechtslage:
Gemäß Ziffer 43 der Prioritätenliste „Anträge der Ratsfraktionen und der Verwaltung auf der
Grundlage des GPA-Berichtes“ soll ein Konzept über Maßnahmen zur Energieeinsparung in allen
gemeindeeigenen Gebäuden erarbeitet werden. Nachstehend werde ich nunmehr die
beabsichtigte Vorgehensweise erläutern:
Nicht nur die stetig steigenden Energiepreise, sondern auch ein sparsamer Umgang mit Energie
aus Umweltschutzgründen, erfordern ein Konzept zur Energieeinsparung.
Folgende Schritte sind in Zukunft zur Erreichung des avisierten Zieles der Energieeinsparung
erforderlich:
- Organisatorische Maßnahmen,
- Energetische Untersuchungen,
- Einflussnahme auf das Nutzerverhalten.
Hierzu folgende Ausführungen:
Organisatorische Maßnahmen:
Innerhalb des Amtes VI wurde bereits eine Gebäudemanagement-Abteilung eingerichtet.
Hauptaufgabe und Tätigkeitsschwerpunkt in dieser Abteilung ist derzeit und wird auch in Zukunft
weiterhin neben der „baulichen Unterhaltung“ der Bereich „Energiemanagement“ sein.
Organisatorisch ist inzwischen auch geregelt, dass sämtliche Energiedaten und Rechnungen für
alle Liegenschaften der Gemeinde in dieser Abteilung insgesamt bearbeitet werden. Nur so ist es
möglich, von allen Liegenschaften zentral sämtliche Energieverbräuche zu erfassen und zu
vergleichen.
Neben bereits zum Teil vorhandenen Einzelauflistungen wurde im Dezember 2006 auch ein
entsprechendes EDV-gestütztes Gebäudemanagementprogramm angeschafft. Dieses Programm
wird zurzeit mit den nötigen Daten gefüttert, wonach dann eine Schulung der mit der Bearbeitung
bzw. Eingabe beauftragten Mitarbeiter erfolgt.
Durch das Programm alleine spart man selbstverständlich noch keine Energie. Man kann aber auf
jeden Fall durch Datenvergleich sogenannte „Ausreißer“ sofort feststellen und eingreifen.
Als weiterer organisatorischer Veränderungsschritt im Energiebereich wurde ein neuer
Ablesezeitraum angestrebt und dazu veranlasst, dass inzwischen in allen Objekten monatlich die
Energieverbräuche abgelesen werden bzw. werden sollen. Mit dem Ablesen dieser Daten wurden
einmal Hausmeister für die entsprechenden Gebäude und zum anderen, in den Bereichen, in
denen eine Beauftragung vor Ort nicht möglich war, Mitarbeiter des Bauhofes beauftragt. Für die
Sport- und Vereinsheime wurden die ortsansässigen Vereine angeschrieben und gebeten, die
entsprechenden Daten zu ermitteln und an die hiesige Dienststelle weiterzuleiten. Hier muss
jedoch angemerkt werden, dass der Rücklauf sich hier als sehr schwierig erwiesen hat und noch
zu wünschen übrig lässt.
Organisatorische Verbesserungen sind auf jeden Fall noch in allen Gebäuden ohne Hausmeister
erforderlich. Der GPA-Bericht bringt sehr anschaulich zum Ausdruck, dass die Energieverbräuche
bei Wasser, Strom und Gas in Gebäuden mit Hausmeistern fast die Zielwerte erreichen, hingegen
in den Kindergärten, Grundschulen und Grundschulturnhallen die Energieverbräuche zum Teil
drastisch die Zielwerte überschreiten. Hier besteht akuter Handlungsbedarf. Ich werde hierauf
noch näher unter dem Thema Nutzerverhalten eingehen.
Organisatorisch ist inzwischen auch geregelt, dass in den Ferienzeiten die Heizungen abgestellt
werden. Darüber hinaus beabsichtige ich, in Kürze per Hausordnung bzw. per Dienstanweisung
folgende maximale Temperaturen vorzugeben:
•
Räume, in denen sitzende Tätigkeiten ausgeübt werden:
20 - 21 °,
(Hier möchte ich jedoch anmerken, dass dies zwar die vorgegebenen Temperaturen für
derartige Räume sind, ich jedoch davon ausgehe, dass diese Gradzahl bei stundenlanger
sitzender Tätigkeit sicherlich auf Kritik, besonders in den Schulen aus Erzieherkreisen
stößt.)
•
•
•
•
- Nebenräume, Vorräume etc.:
- Flure, Treppenräume:
- Toiletten:
- Turnhallen:
15 - 17 °,
12 - 15 °,
15 - 17 °,
18 - 20 °.
Auch beim Stromverbrauch ist eine Dienstanweisung in Arbeit.
Energetische Untersuchungen
Bereits im Jahre 1998 wurden alle Kindergärten, Schulturnhallen und Grundschulen einer
energetischen Untersuchung unterzogen. Über das Ergebnis habe ich Sie seinerzeit auch
unterrichtet. Aufgrund des Alters der Gebäude haben diese Untersuchungen zwangsläufig
ergeben, dass teilweise bis zu 30 bis 40 % Heizenergie eingespart werden könnte, wenn denn
bauliche Maßnahmen vorgenommen würden (Dämmung des Daches, Dämmung der Kellerwände,
Dämmung der Außenwände, Isolierverglasung). Diese Einsparungen von Energie setzen jedoch
zunächst nicht unerhebliche Investitionen voraus, die sich sehr unterschiedlich amortisieren, in der
Regel erst nach 20 bis 25 Jahren. Trotz der angespannten Finanzlage der Gemeinde Kreuzau
wurden dennoch in den letzten Jahren zahlreiche energieeinsparende bauliche
Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt.
Beispiele werden in der Sitzung vorgetragen.
Unabhängig von diesen investiven Maßnahmen wurden zwischenzeitlich bzw. werden aufgrund
des Einsatzes von eigenen Kräften und somit fast zum Nulltarif einige bauliche Veränderungen
vorgenommen, und zwar zum Beispiel:
• Demontage der Haartrockner in den Turnhallen.
• Einbau von 600 Stück sogenannten Behördenventilen an den Heizkörpern,
• In den Sommerferien 2007 werden in den Turnhallen und in der Sporthalle Kreuzau
überflüssige Heizkörper (zum Beispiel in den Toiletten) demontiert.
-2-
Im Rahmen der Gebäudeunterhaltung werden inzwischen auch regelmäßig alle Heizungsanlagen
gewartet.
Beim Einbau neuer Beleuchtungskörper werden schon seit Jahren Leuchtstoffröhren mit EVG’s
eingebaut. Hierdurch reduziert sich der Stromverbrauch erheblich.
Bei der notwendigen Erneuerung von Heizanlagen wird selbstverständlich die modernste Technik,
in der Regel Brennwerttechnik, eingebaut. Auch hierdurch lassen sich nicht unerhebliche
Einsparungen erzielen. Beispiele werden in der Sitzung vorgetragen.
Einflussnahme auf das Nutzerverhalten
Die Fachliteratur geht davon aus, dass durch eine gezielte Vorgabe des Nutzerverhaltens
durchaus 10 - 15 % Energie eingespart werden können. Von daher ist es unabdingbar, immer
wieder an die Nutzer zu appellieren, die Energieeinsparung selbst zu beeinflussen, bzw. wie
bereits oben erwähnt, auf diese einzuwirken und durch Hausordnung bzw. Dienstanweisung
bestimmte Dinge vorzugeben.
Ich bin mir auch sicher, dass mir dies in den Schulen, Kindergärten und Schulturnhallen durch
permanente Kontrollen gelingt. Meine Zweifel habe ich bei den Sport- und Vereinsheimen. Hier
halte ich es im Zuge der vorzunehmenden Veränderungen im Hinblick auf das
Enegieeinsparungsziel fast für erforderlich, über eine Kostenbeteiligung der Nutzer nachzudenken.
Überprüft werden muss auch die Bündelung von Fremdnutzungen in den Schulen in den
Abendstunden.
Fazit:
Ich kann hier keine Versprechungen machen, aber ich hoffe, dass alle geplanten Maßnahmen zu
Einsparungen von mindestens 10 % der Verbräuche führen.
Ob dies letztendlich auch bedeutet, dass die Energiekosten um 10 % reduziert werden können,
bestimmen andere, hierauf hat die Gemeinde keinen Einfluss.
Die vorstehenden Ausführungen sollten zur Kenntnis genommen werden.
II. Haushaltsmäßige Auswirkungen:
Eventuelle Einsparungen sind derzeit noch nicht absehbar.
III. Beschlussvorschlag:
„Die beabsichtigte Vorgehensweise zur Energieeinsparung in gemeindlichen Liegenschaften wird
zur Kenntnis genommen.“
Der Bürgermeister
i.V.
- Stolz IV. Beratungsergebnis:
Einstimmig: ________
Ja:
________
Nein:
________
Enthaltungen: ________
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