Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
211 kB
Datum
15.12.2015
Erstellt
03.12.15, 15:02
Aktualisiert
03.12.15, 15:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Begründung:
1. Projektbeschreibung
Die Verwaltung wurde durch teilweise aufeinander aufbauende Ratsaufträge beauftragt
die Möglichkeiten zur Gründung einer eigenen Entsorgungsgesellschaft in Erftstadt –
gegebenenfalls in der Kooperation mit privaten Entsorgern – Prüfauftrag (40/2015)
mögliche Organisationsformen für die Übertragung des Ortsverkehrs durch Gründung einer
Stadtbusgesellschaft sowie deren finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt
betrachten bzw. darstellen (129/2015)
Optionen zur Auflösung des Eigenbetriebs Straßen zum 31.12.2016 prüfen und einen Plan zu
Integration des Eigenbetriebs in die Kernverwaltung vorlegen (455/2014)
in diese Prüfung auch die Optionen zur Auflösung des Eigenbetriebs Immobilien mit der
gleichen Aufgabenstellung einbeziehen (42/2015).
2. Zeitliche Abfolge
Oben aufgeführte Anträge sind in der zeitlichen Abfolge wie folgt darzustellen:
20.10.2014
Antrag Eigenbetrieb Straßen
14.01.2015
Antrag Gründung einer Entsorgungsgesellschaft
14.01.2015
Antrag Auflösung Eigenbetrieb Immobilien
24.02.2015
Vorlage Auflösung Eigenbetrieb Immobilien
03.03.2015
Vorstellung Stadtwerke Frechen
03.03.2015
Vorlage Gründung Entsorgungsgesellschaft
04.03.2015
Vorlage Auflösung Eigenbetrieb Straßen
01.06.2015
Antrag Gründung Stadtbusgesellschaft
17.06.2015
Vorlage Gründung Stadtbusgesellschaft
29.07.2015
Beauftragung Gutachter (Stadtverkehrsgesellschaft)
02.09.2015
Besuch Stad Geldern und Stadtwerke Goch mit Ratsvertretern
22.09.2015
Vorlage Gründung einer Stromnetzgesellschaft
Die oben aufgeführte Zeitschiene verdeutlicht die Komplexität der o. a. Anträge. Bezüglich zeitlicher
Fristen verweise ich auf Punkt 5.2.. Auch der Geschäftsführer der Stadtwerke Frechen hat in seinem
mündlichen Vortrag am 03.03.2015 darauf hingewiesen, dass eine Umorganisation innerhalb
bestehender Strukturen ein langwieriger Prozess wird. Im Zusammenhang mit der Gründung einer
Stadtbusgesellschaft wurde dies auch von der Stadt Geldern und den Stadtwerken Goch bestätigt.
3. Projektanforderungen
Die Ratsaufträge an die Verwaltung haben insbesondere eine organisationspolitische und eine
haushaltswirtschaftliche Dimension. Sollte es zu einer Realisierung der angedachten Konzepte
kommen, bedarf es darüber hinaus eines professionellen Veränderungsmanagements. Erfolgsfaktoren
sind in diesem Zusammenhang die personalwirtschaftliche Realisierung, die Partizipation des
Personals am Veränderungsprozess mit dem Ziel der Akzeptanzförderung und die Erarbeitung und
Umsetzung eines Personalentwicklungskonzeptes.
3.1.
Organisationspolitisch sind auf der Grundlage einer fundierten Analyse folgende
Entscheidungen vorzubereiten
Wer soll zukünftig die kommunalen Leistungen erbringen (Kommunale Kernverwaltung,
Eigenbetriebe, Eigengesellschaften, Einrichtungen der interkommunalen Zusammenarbeit
etc.)
Welche Rolle soll die Stadt im Rahmen dieser Trägerentscheidungen wahrnehmen
(Leistungserbringer, Auftraggeber, Mitgesellschafter etc.)
Wie
sollen
die
Steuerungsprozesse
auf
der
Grundlage
dieser
Träger-
und
Rollenentscheidungen ausgestaltet werden, damit Rat, Bürgermeister und Verwaltung ihrer
Steuerungsverantwortung - ausgestattet mit entsprechenden Befugnissen - gerecht werden
können.
Diesen Entscheidungen folgend ist ein organisatorisches, personalwirtschaftliches und
finanzwirtschaftliches Gesamtkonzept ebenso zu entwickeln wie eine Vorgehensweise zur
Umsetzung und Einführung der konzeptionellen Überlegungen.
3.2.
Haushaltswirtschaftlich sind:
die mit einer Entscheidung verbundenen finanzwirtschaftlichen Chancen, Risiken, Synergien
und Potenziale im Sinne einer vergleichenden Darstellung zu erarbeiten
die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf die kommunale Bilanz, die Ergebnisrechnung
und die Finanzrechnung der Stadt zu prüfen, zu bewerten und gegebenenfalls
Gestaltungsüberlegungen zu erarbeiten und umzusetzen.
3.3.
Werden auf der Grundlage dieser Vorüberlegungen Entscheidungen getroffen, andere als
die bisherigen organisationspolitischen Optionen zu wählen, ist die Realisierung dieser
Veränderung eine besondere Herausforderung. Folgende Veränderungsprozesse stehen
an
Gesellschaftsrechtliche Veränderungen (gegebenenfalls öffentlich - rechtlicher
oder
privatrechtlicher Art)
Strukturorganisatorische Neuordnungen in allen beteiligten Organisationen
Anpassung der Geschäftsprozesse – insbesondere der Steuerungsprozesse
Neuordnung der Finanzsteuerung
Umsetzung notwendiger personalwirtschaftliche Veränderungen
Gegebenenfalls Zusammenführung unterschiedliche Organisationskulturen
Gegebenenfalls
Vereinheitlichung
informationstechnische
Infrastruktur
und
informationstechnischer Produkte
Diese Veränderungen müssen auf der Grundlage einer wohl überlegten Veränderungsstrategie
und eines sinnvollen Vorgehensmodells mit einer guten Kommunikationsstrategie realisiert
werden.
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Quelle: Strategiekompass Bertelsmannstiftung 2010
4. Projektorganisation / Projektressourcen
Das Projekt kann aufgrund des Umfangs der zu bindenden personellen Kapazitäten nicht ohne
externe Unterstützung neben den aktuellen Aufgabenstellungen im Regelbetreib bearbeitet werden.
Darüber hinaus erfordern bestimmte fachliche Problemstellungen im Einzelfall einer externen
Begleitung.
5. Projektrisiken
Das Projekt ist anspruchsvoll, komplex, betrifft eine Vielzahl von Beteiligten, berührt natürlich deren
Interessen und ist dementsprechend auch mit Risiken behaftet. Aus diesem Grunde bedarf es einer
Risikoanalyse als Grundlage für adäquate Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. –minimierung.
Folgende Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt von Risiken werden betrachtet
unwahrscheinlich (0 % bis 10 %)
möglich (10 % bis 30 %)
wahrscheinlich (30 % bis 70 %)
sehr wahrscheinlich (größer 70 %)
5.1 Risiko Projektabbruch
Das Risiko eines Abbruchs des laufenden Projektes ist als möglich einzuschätzen. Weitere
Gründe für einen möglichen Projektabbruch könnten sein
Veränderte Rechtsentwicklungen, die Projektziele oder Projektoptionen infrage stellen
(ist im Augenblick als unwahrscheinlich einzuschätzen)
Ein Ausfall externer Dienstleister mit der Folge von Know-how-, Informations– und
Wissensverlusten ist wie bei allen extern vergebenden Dienstleistungen als möglich
einzuschätzen
5.2 Terminrisiken
Risiken einer Terminüberschreitung können erst nach Erstellung der Projekt Strukturplanung
eingeschätzt werden. Das Ziel, zum 01.01.2017 neue Organisation-und Betriebsformen
eingeführt zu haben, ist als nicht realistisch zu betrachten. Bei der Projektschwierigkeit und komplexität ist von min. zwei Jahren auszugehen, in denen die konzeptionellen Grundlagen
erarbeitet und deren Umsetzung abgeschlossen werden könnten.
5.3 Budgetrisiken
Budgetrisiken sind nach der Festlegung der Projektbudgets zu bewerten
Im Haushalt 2015 wurden insgesamt 150.000 Euro eingestellt. Es wird als möglich erachtet,
dass die Mittel ggfs. nicht ausreichend sein werden.
5.4 Betriebsrisiken
Risiken hinsichtlich der Funktionalität der Ergebnisse werden – bei entsprechenden
organisatorischen Vorkehrungen zur Projektorganisation – eher als unwahrscheinlich
eingeschätzt. Ob es erhebliche Risiken im Echtbetrieb nach dem Projektabschluss gibt, hängt
im Wesentlichen von der Know-how – und Wissenssicherung im Projektverlauf, von der
Qualifikation und den persönlichen, fachlichen und methodischen Kompetenzen der
eingesetzten handelnden Akteure der Stadtverwaltung und von der Bereitschaft der
Entscheidungsgremien ab, die veränderten Organisationsmodelle aktiv zu unterstützen.
Im Rahmen des Projektes, sind zumindest für die beschriebenen Risiken Überlegungen zur
Risikovorsorge (Risikovermeidung, Risikominimierung) anzustellen und zu dokumentieren.
6. Ausblick und weiteres Vorgehen
Folgendes Vorgehen ist kurzfristig geplant bzw. ist schon in Bearbeitung:
Vergabevorbereitung der Ausschreibung Wirtschaftsprüfer Busdienstleistungen
Vorbereitung der Ausschreibung der bilanziellen Möglichkeiten, durch die Eingliederung der
beiden Eigenbetriebe in die Kernverwaltung
Nach bilanzieller Machbarkeitsstudie erfolgt die Analyse der organisatorischen Möglichkeiten
Gründung eines runden Tisches unter Einbeziehung der Politik
Bilden von Arbeitsgruppen