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Sitzungsvorlage (Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
744 kB
Erstellt
15.01.15, 17:04
Aktualisiert
15.01.15, 17:04

Inhalt der Datei

Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets Jahresbericht Schuljahr 2013/2014 Stadt Jülich - Der Bürgermeister – Dezernat V / Amt für Familie, Generationen und Integration Ltg.: Katarina Esser Große Rurstraße 17 52428 Jülich Team der Schulsozialarbeit: Isa Abdel-Fattah, Elisabeth Fasel-Rüdebusch, Andrea Klein, Anja Laux, Yvonne Töpfer Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Schulsozialarbeit an Jülicher Schulen Seit Januar 2012 gab es an allen weiterführenden Schulen in Jülich Schulsozialarbeit. Die Finanzierung durch das Bildungs- und Teilhabepaket1 endete in Jülich 2014. Nach zahlreichen Bemühungen von vielen Seiten beschloss die Landesregierung im November 2014, ersatzweise Mittel für den Erhalt der Schulsozialarbeit NRW bis 2017 bereitzustellen. Der Kreis Düren erhält 60% der bisherigen Personalkosten. Diese Mittel sollen gemäß der Dringlichkeitsentscheidung des Kreises aus Dezember 2014 nach dem gleichen Schlüssel wie bisher vom Kreis an die Kommunen weitergeleitet werden. Allerdings müssen die Kommunen einen Eigenanteil von 40% übernehmen, um das bewährte Angebot aufrecht zu erhalten. Da die Ausführungsbestimmungen des Landes NRW noch nicht vorliegen, fehlen z. Zt. die Voraussetzungen für weitere Vertragsgestaltungen. Für die Schulsozialarbeit in Jülich standen 3,5 Stellen zur Verfügung, die auf fünf Fachkräfte mit unterschiedlichen Stundenkontingenten verteilt waren. Die Teamleitung oblag einer Mitarbeiterin aus dem Amt für Familie, Generationen und Integration. Hier war auch die Fachaufsicht angesiedelt. Vier sozialpädagogischen Fachkräfte waren an fünf Schulen tätig: Schirmerschule des Zweckverbands, städtische Hauptschule Jülich Ruraue, städtische Realschule Jülich, Sekundarschule und städtisches Gymnasium Zitadelle. Im Laufe der drei Tätigkeitsjahre konnte Schulsozialarbeit an allen Schulen wertvolle Unterstützungsarbeit für Lehrer, Eltern und Schüler leisten: Bereits im ersten Jahr wurde deutlich, wie wichtig die sozialpädagogische Unterstützung durch die Fachkräfte an den Schulen ist. Im zweiten Jahr wurde die Angebotspalette verstetigt und der hohe qualitative Standard gefestigt. Das Jahr 2014 wurde geprägt von Veränderungen im Team, der Zusammenlegung von drei Schulformen im Schulzentrum und der auslaufenden Finanzierung der Schulsozialarbeit. Nachdem die ersten beiden Jahre die qualitative Arbeit der Schulsozialpädagogen beschrieben und beispielhafte Situationen aus dem breiten Betätigungsfeld vorstellten, legt der dritte, nun vorliegende Bericht den Schwerpunkt auf die quantitativen Fallzahlen von Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2013/204. 1 Im November 2010 wurde das Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen und zur Änderung des Zweiten und Zwölften Buches Sozialgesetzbuch novelliert. Mit den Neuregelungen sah das Gesetz ein Bildungs- und Teilhabepaket vor, zu dem auch die Finanzierung von zusätzlicher Schulsozialarbeit gehörte. Das Bildungs- und Teilhabepaket war zunächst auf den Zeitraum 2011 bis Ende 2013 befristet und konnte durch die Übertragung der Mittel bis Dezember 2014 verlängert werden. 2 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Quantitative Erhebung der Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2013/2014 Als Grundlage für die Erhebung der Fallzahlen wurde das Schuljahr 2013/2014 genommen. Im Folgenden wird versucht, die Schulsozialarbeit quantitativ darzustellen. Da Schulsozialarbeit aber viel mehr ist als die Summe ihrer Teile, kann eine quantitative Erhebung lediglich einen Ausschnitt aus der breiten Palette schulsozialpädagogischen Handelns darstellen. Hinter jeder Fallzahl stehen Personen mit Ängsten, Wünschen und Schicksalen, die ernst genommen sowie ressourcen- und lösungsorientiert bearbeitet werden müssen. Die Fallzahlen machen deutlich, dass zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen aufgrund der Multi-Problemlagen mehrerer Termine bedürfen oder eine längerfristige Begleitung notwendig machen. Drei Schulsozialarbeiterinnen und ein Schulsozialarbeiter arbeiteten an fünf Schulen mit verschiedenen Stundenkontingenten In der Summe standen damit für knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler der weiterührenden Schulen 136,5 Stunden Schulsozialarbeit pro Woche zur Verfügung. Der Erlass des Landes NRW vom 07.07.2011 sah zwei Schwerpunkte in der sozialpädagogischen Arbeit vor: Vermittlung von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket und zusätzliche Angebote der Berufsorientierung, um einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Daher richtete sich Schulsozialarbeit in Jülich primär an Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen ab der 7. Jahrgangsstufe. Die Erfahrungen zeigten schnell, dass Schulsozialarbeit problematische Situationen erfolgsversprechender lösen kann, je früher sie einbezogen wird. So wurden die Fachkräfte auch bei Problemen in den Unterstufen bzw. in der Sekundarschule im Bedarfsfall hinzugezogen. Gerade präventive Maßnahmen sollten so früh wie möglich einsetzen, um die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einschätzen zu können und einer Verfestigung von prekären Lebenssituationen vorzubeugen. Das bedarf eines stabilen Vertrauensverhältnisses zwischen allen Beteiligten, das idealerweise bereits ab dem ersten Schultag angebahnt werden sollte. Daher wurde die Jülicher Schulsozialarbeit so definiert, dass sie als freiwilliges Angebot von allen Ratsuchenden im Umfeld Schule in Anspruch genommen werden konnte. Auch die anstehende Zusammenlegung von Haupt-, Real- und Sekundarschule im Schulzentrum ab August 2014 machte eine Ausweitung der schulsozialpädagogischen Angebote auf die Sekundarschule sinnvoll. Die räumliche Nähe zur Realschule bis Juli 2014 vereinfachte die ersten Kontaktaufnahmen zwischen Schulsozialarbeit, Schülern, Lehrkräften und Eltern. Von den 250 Kindern der Sekundarschule nahmen 29 das Beratungsangebot an. Vorrangige Themen waren schulische und familiäre Probleme. 7 Eltern nahmen die Beratung in Anspruch. 14 Lehrkräfte hatten Beratungsbedarf bei schulischen Problemen mit Schüler/innen sowie bei Problemen im Klassenverband. 3 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Nach dem Umzug ins Schulzentrum richtete sich Schulsozialarbeit ab August 2015 gleichermaßen an Haupt-, Real- und Sekundarschule. Im Folgenden werden (fast) alle Maßnahmen mit den jeweils erreichten Zielgruppen aufgeführt. Dabei wird bewusst nicht nach Schulform unterschieden. Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket Laut Aussage der Jobcom Düren2 ist die Inanspruchnahme von Leistungen aus dem B u T im Raum Düren in den Jahren 2011 bis 2013 stetig gestiegen. Die Fallzahlen umfassen die Rechtskreise SGB II und § 6 BKKG (Wohngeld/KiZ). Anträge, die im Rahmen von SGB XII und §2 AsylbLG gestellt wurden, sind hier nicht enthalten. Waren es mit dem Start der Schulsozialarbeit 2011 noch 8.618 Anträge im Kreis Düren, steigerten sich die Anträge in 2012 auf 12.684 und im Jahr 2013 erhöhte sich die Zahl auf 13.245 Anträge. Dieser Trend setzte sich in 2014 fort, auch wenn im Januar 2015 noch keine konkreten Zahlen vorliegen. Die Steigerung ist auf die intensive Aufklärungsarbeit der Fachkräfte zum Bildungs- und Teilhabepaket zurückzuführen. Dadurch sank die Hemmschwelle für die bezugsberechtigten Familien und sie nahmen bereitwillig die Unterstützung an. Um die Kontinuität des Leistungsbezugs aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für die Familien zu gewährleisten, können Eltern den Fachkräften eine Vollmacht ausstellen zur Verlängerung der Anträge. Etliche Familien nutzten den Service bei Antragsstellungen für Mittagsverpflegung, Leistungen für Nachhilfe, Teilnahme am kulturellen Leben oder Mitgliedschaft in einem Verein. In der Mehrheit der Antragsstellungen war Schulsozialarbeit unterstützend und beratend tätig. Dazu kamen zahlreiche Anträge, die von den Lehrkräften oder dem Sekretariat abgewickelt wurden wie beispielsweise Anträge für Klassenfahrten. Durch die überwiegend zentral durch die Schulsozialarbeit verwalteten Anträge mit der rechtzeitigen Einreichung, Verlängerung oder Neubeantragung fühlten sich Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen entlastet. Vor allem wurde das Ziel der größtmöglichen Unterstützung für Kinder erreicht. Einzelfallhilfe und Beratung von Kindern und Jugendlichen Die Fallzahlen der Schüler-Beratungen zeigen auf, wie breitgefächert die Problemlagen sind. Häufig sind die Ratsuchenden mit mehreren Problemen gleichzeitig beschäftigt, so dass ein längerer Beratungszeitraum notwendig ist. In der Regel nehmen die Kinder und Jugendlichen 2 Quelle: Kreis Düren, Jobcom, 07.01.2015: Die Zahlen gelten für den gesamten Kreis Düren. Eine Auswertung nach Kommunen oder Regionen sei leider nicht möglich. 4 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 das Beratungsangebot freiwillig in Anspruch. In allen Fällen wird ressourcen- und lösungsorientiert mit den Schüler/innen gearbeitet. Von insgesamt 2.000 Schüler/innen der weiterführenden Schulen nahmen 510 Schüler/innen das Angebot von Einzelberatung durch Schulsozialarbeit an. 241 Kinder und Jugendliche hatten einen längerfristigen Beratungsbedarf. Die meisten Probleme entstehen im Zusammenhang mit der Schule und können zu Lernstörungen bis hin zur Schul- und Leistungsverweigerung führen. Beratungsanlässe Schulische Probleme familiäre Probleme Übergang Schule / Beruf Antragstellungen im Rahmen des B u T Persönliche Probleme Lernstörungen Psychische Belastungen/Psychosomatik Schul- und Leistungsverweigerung Selbstverletzung/Suizidialität Cybermobbing, Sexting Kindeswohlgefährdung Sucht 0 50 100 150 200 250 300 350 In 31% der Fälle benötigen die Schüler/innen Unterstützung und Hilfe bei persönlichen Problemen, die ihnen eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht erschweren. Auch problematische familiäre Hintergründe nehmen einen breiten Raum in der Beratung ein. Problembereiche Schulische Probleme familiäre Probleme 31% persönliche Probleme 44% 25% 5 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Oft kommt es beim Umgang mit Medien wie z.B. WhatsApp und Facebook zu Problemen innerhalb einzelner Peergroups, wo schnelles Handeln erforderlich ist. Eine besondere Herausforderung waren Mobbingvorfälle im öffentlichen Schultransport, an denen Schüler/innen aus mehreren Schulformen beteiligt waren. Mobbingsituationen mit körperlicher Gewalt konnten durch die gute Verzahnung der Jülicher Schulsozialarbeit und dem schnellen Handeln des Schulpolizisten aufgelöst werden. Schulinterne oder klassenübergreifende Mobbingsituationen wurden durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und Lehrkräften entschärft. Durch die Komplexität und den vielen Akteur/innen in Mobbingfällen innerhalb der Schule oder auf dem Schulweg ist der Zeitaufwand zur Behebung sehr aufwändig. Kontakte zu Lehrkräften müssen geknüpft, Eltern- und Schüler/innengespräche geführt und Unterstützergruppen zusammengestellt werden. Zumeist bedarf es einer Nachbetreuung mit den Betroffenen, die „Selbstbewusstsein tanken“3 müssen und mit Hilfe einer Unterstützergruppe positive Begegnungen im Klassenverband bzw. schulischen Alltag erleben wollen und sollen. Auffällig hohen Fallzahlen gab es bei der Inanspruchnahme von Hilfe bei schulischen und familiären Problemen. In der Regel lassen sich schulische Probleme in Zusammenarbeit von Lehrkräften, Eltern und Schulsozialarbeit zufriedenstellend lösen. Familiäre Probleme sind dagegen schwerer zu bearbeiten. In 18 Fällen von häuslicher Gewalt und/oder Vernachlässigung wurde Schulsozialarbeit bei der Prüfung von Kindeswohlgefährdung und der Suche nach geeigneten Hilfe- und Schutzmaßnahmen einbezogen. In jedem Einzelfall des Bekanntwerdens von Verdachtsfällen erfolgen durch die geschulten Kinderschutz-Teams jeder Schule eine umfassende und schnelle Risikoabschätzung der möglichen Kindeswohlgefährdung sowie eine Festlegung der nächsten Handlungs- und Prüfschritte. Schulsozialarbeit wird in diesen Fällen aufgrund des guten Vertrauensverhältnisses zum Jugendlichen in alle Handlungsschritte einbezogen. 3 Aussage einer Schülerin 6 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Eltern in der Beratung Eltern sind Experten für ihre Kinder. Daher ist es wichtig, im Bedarfsfall die Eltern in die Beratung einzubeziehen. Wenn sie Vertrauen gefasst haben, sind Eltern in der Regel sehr dankbar für Hilfestellungen von Seiten der Schulsozialarbeit, um Problemsituationen zu lösen. Kinder von rund 1.800 Familien besuchen die weiterführenden Schulen. 261 Eltern wandten sich an Schulsozialarbeit, um Lösungen für die jeweiligen Probleme zu finden. Davon kamen rund 140 mehrfach in die Beratung. Beratungsanlässe Antragstellungen im Rahmen des B u T Familiäre Probleme Schulische Probleme Übergang Schule / Beruf Vermittlung an Fchstellen Mobbing Persönliche Probleme Kindeswohlgefährdung 0 50 100 150 200 250 Kooperation und Austausch mit Lehrkräfte Lehrkräfte suchten Austausch und Unterstützung bei Schulsozialarbeit, um für betroffene Schüler/innen Lösungen für die unterschiedlichen Probleme zu finden, aber auch um persönlich Entlastung und Austausch zu finden. Schwerpunkte lagen beispielsweise auf dem Übergang Schule/Beruf, damit möglichst viele Schüler am Ende der Schulzeit in eine Anschlussmaßnahme wie Ausbildung oder weitere schulische Bildung erfolgreich übergeleitet werden konnten. Auch durch die Herstellung eines positiven Schul- und Klassenklimas sowie der Entschärfung von Mobbingsituationen konnten Schüler soweit stabilisiert werden, dass der Unterricht relativ ungestört blieb. An den Schulen arbeiten rund 152 Lehrkräfte. Davon wandten sich an 118 an Schulsozialarbeit und 41 waren im stetigen Austausch. 7 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Beratungsanlässe Antragstellungen im Rahmen des B u T Schulische Probleme Klassenklima Familiäre Probleme Krisenintervention Elterngespräche Persönliche Probleme Kindeswohlgefährdung Netzwerkarbeit Gewalt Übergang Schule / Beruf 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Sozialpädagogische Projekte Akute Konflikte und Themen aus den Beratungen erfordern häufig ein umfassendes, längerfristig angelegtes und damit präventiv wirkendes Handeln. Für viele Problemlagen erarbeiteten die Fachkräfte spezielle Trainings, die sich positiv auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen - auch unabhängig von akuten Konflikten - auswirkten. Präventive Projekte können in vielen Fällen die Entstehung und Verfestigung von Problemen und Konflikten verhindern. Sie tragen zu einem erheblichen Teil zu einem guten Schulklima bei. Viele Aktivitäten wurden während des gesamten Schuljahres mit wechselnden Kleingruppen durchgeführt. Sozialpädagogische Projekte Berufsorientierung Lebensplanung Sportl. Aktivitäten Sozialverhalten Schüler helfen Schüler Kultur Freizeitangebote 8 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Das Diagramm zeigt zwei Schwerpunktthemen: Berufsorientierung und Sozialverhalten. An Maßnahmen der Berufsorientierung nahmen insgesamt 840 Jugendliche teil. Das Spektrum reichte von der Begleitung im Berufsorientierungsbüro über Praktikumsbetreuung bis zum handwerklichen Trainingsraum. Daneben gab es Tagesveranstaltungen wie organisierte Besuche des Internationalen Bundes mit seinen ausbildungsbegleitenden Hilfen, den Parcours „Komm auf Tour“ sowie eine Informationsveranstaltung mit ehemaligen Schülern, die aus ihren Ausbildungserfahrungen berichteten. Zur Verbesserung des Sozialverhaltens sind präventive Projekte über einen längeren Zeitraum zielführend. In der Regel finden beispielsweise Sozialtrainings in Kleingruppen von 10-15 Schülern statt und dauern zwischen 5 und 10 Doppelstunden. Insgesamt nahmen 159 Schüler an Sozialtrainings, Selbstbehauptungskursen, Workshops zu den Schulregeln, Streitschlichtung, Sprechstunden in Kooperation mit Polizei und Jugendamt sowie einem Präventionsprojekt zur Online- und Computersucht teil. Sportliche Aktivitäten sind ein niederschwelliges Angebot von Schulsozialarbeit zur Kontaktaufnahme. Hier findet wertvolle Beziehungsarbeit statt, so dass sich die Kinder und Jugendlichen bei Problemen leichter ratsuchend an Schulsozialarbeit wenden. Das Pausenangebot im Kicker- und Tischtennisraum nahmen täglich rund 30 Kinder regelmäßig an. Beim Mädchenfußball beteiligten sich wöchentlich 14 Mädchen. Sportliche Highlights waren die schulinternen und schulübergreifenden Tischtennisturniere mit 80 Teilnehmern sowie das Fußballturnier in Kooperation mit der offenen Jugendarbeit mit 75 Schülern. Projekte, in denen sich die Schüler gegenseitig unterstützen und helfen sind ebenfalls wichtige Angebote von Schulsozialarbeit, die die Präventionsarbeit unterstützen und die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme bei Problemen senken. Dazu zählte • der Sanitätsdienst mit 12 Schülern, die täglich Dienst taten, • das Patenprojekt mit 14 älteren Schülern als Paten für 28 jüngere Schüler, ebenfalls täglich im Einsatz, • Vorbereitung auf den Einsatz von Streitschlichtern, 12 Termine , • das Generationenprojekt in Kooperation mit einem Altenheim, 16 Termine. Kultur- und Freizeitangebote bieten ebenfalls die Chance, mit den Schülern unbelastet in Kontakt zu treten. • Es wurde eine einwöchige Ferienfreizeit für 20 Kinder aus bezugsberechtigten Familien durchgeführt. • Schulsozialarbeit beteiligte sich am Aktionstag „Zivilcourage“ der Jülich AG/Arbeitsgemeinschaft der offenen Jugendarbeit, der von rund 100 Jugendlichen besucht wurde. 9 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 • • • Zur Jugendschutzveranstaltung Altweiber-Zeltdisco kamen rund 1.800 Jugendliche, um unter der Aufsicht von pädagogischen Kräften im geschützten Raum Karneval zu feiern. Ein Theaterstück, organisiert von Schulsozialarbeit in Kooperation mit dem Kulturbüro wurde von 120 Schülern aus drei Schulformen besucht. Eine gemeinsame Veranstaltung der offenen Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und Schulen war der Jungentag, an dem 60 Jungen teilnahmen. Fortbildungen Im Laufe des Schuljahres reagierte Schulsozialarbeit auf drängende aktuelle Probleme. Die digitale Welt von WhatsApp, Facebook & Co stellt alle Schulen vor neue Aufgaben: Sexting und Cybermobbing4 sind Phänomene, die überall zu finden sind. Als Antwort organisierte die Teamleitung zwei Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte. Daraus ist ein Flyer entstanden, der Eltern über Cybermobbing aufklärt. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Fortbildungen die Fachkräfte auch zu weiteren Themen geschult. Thema No blame approach / Umgang mit Mobbing (organisiert von Schulsozialarbeit) Smart user / Gefahren der Sozialen Netzwerke (organisiert von Schulsozialarbeit) Kinderschutzfachkraft (organisiert vom Kreis Düren) Erlebnispädagogischer Tag in Kooperation mit städtischem Jugendheim, mobiler Jugendarbeit und Jugendparlament (organisiert von Schulsozialarbeit) Cooldown / Anti-Aggressionstraining (externe Fortbildung) Beteiligte 2 Tage 12 Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen 2 Tage 22 päd. Fachkräfte 3 Termine 1 Tag 23 Fachkräfte und Teamer der Ferienspiele 5 x 2 Tage 4 Sexting: Bloßstellende Fotos einer Person, die per WhatsApp oder anderen sozialen Plattformen im Internet verbreitet werden. Ein Klick und eine rasante unkontrollierte Verbreitung entstehen, der die betroffene Person schutzlos ausgeliefert ist. Cybermobbing: Mobben im virtuellen Raum durch Verbreitung von Gerüchten und/oder Geheimnissen; bilden von Hass-Gruppen mit dem Ziel jemanden fertig zu machen; falsche Identität annehmen und andere täuschen und verletzen. 10 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Netzwerkpartner Schulsozialarbeit ist auf die Unterstützung eines breiten außerschulischen Netzwerkes im Bereich Berufsorientierung und Beratung/Lebensberatung angewiesen. In vielen Fällen ist es notwendig und ratsam, die Ratsuchenden an Fachstellen weiterzuvermitteln. Rund um die Berufsvorbereitung Berufskolleg, Kooperationspartner usw. Berufsinfo-Markt im Berufskolleg Jülich jobcom / Wohngeldstelle Netzwerk Jugendamt, Offene Jugendarbeit, SPFH, Tagesgruppe, Erziehungsberatung, Sozialwerk, Lotsenstelle, SKF 300 Kontakte, Telefonate usw. 1 Tag, 51 Firmen 150 Kontakte 100 Telefonate 160 Kontakte Schulleitung und Lehrerkonferenzen Schulsozialarbeit muss für eine nachhaltige Wirkung gut im schulischen Kontext verankert sein. Daher kommt den regelmäßigen Austauschgesprächen eine große Bedeutung zu. Gespräche tragen dazu bei, dass Probleme, Lösungsstrategien und Bewältigungsansätze transparent für alle Beteiligten sind. So nahmen die sozialpädagogischen Fachkräfte teil an − 155 Gesprächen mit Schulleitungen − 81 Lehrerkonferenzen, Elternsprechtage und Klassenpflegschaftssitzungen − 3 Sitzungen des Kinderschutzteams Reflexion und Evaluation Im Jülich traf sich das Team der Schulsozialarbeiter/innen regelmäßig, um die Arbeit zu reflektieren, Fallbesprechungen durchzuführen, neue Lösungsansätze zu diskutieren und Handlungsstrategien schulübergreifend abzustimmen. Das Team profitierte von den unterschiedlichen Fähigkeiten und Ressourcen der einzelnen Fachkräfte und entwicklte gemeinsam gute Konzepte zum Wohle von Kindern, Lehrkräften und Eltern. Im vergangenen Jahr gab es − 44 Teamkonferenzen − 60 Vor- und Nachbereitungen, Dokumentation, Recherche usw. − 1 Praktikantenanleitung über ½ Jahr mit Planungs- und Reflexionsgespräche; 16 Reflexionstermine 11 Jahresbericht 2014 Schulsozialarbeit der Stadt Jülich für das Schuljahr 2013/2014 Ausblick Schulsozialarbeit 2015 Zusammenfassend zeigte sich folgendes Bild: Etwa jedes zweite Schulkind nahm im Laufe des Schuljahres an schulsozialpädagogischen Angeboten teil. 25% suchten bei der Schulsozialarbeit Unterstützung, Rat und Hilfe in Konflikt- und Krisensituationen. Etwa 13% benötigten eine längerfristige Begleitung bei der Lösung der Probleme. Betroffen machen die hohen Zahlen der Jugendlichen mit schulischen Problemen bis hin zur Leistungsverweigerung sowie den familiären Schwierigkeiten, die in immerhin 27 Fällen zumindest den Verdacht auf Kindeswohlgefährdung nahe legten. Fast jede Lehrkraft suchte den Kontakt zur Schulsozialarbeit und zahlreiche Eltern nahmen das Beratungsangebot, auch über einen längeren Zeitraum an. Insgesamt machen die quantitativen Zahlen und die breitgefächerten Themen für die Inanspruchnahme von Beratung die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit sehr deutlich. 12 Jahresbericht 2014