Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
151 kB
Datum
10.11.2015
Erstellt
29.10.15, 15:04
Aktualisiert
29.10.15, 15:04
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 469/2015
Az.:
Amt: - 01.4 BeschlAusf.: - 82 Datum: 28.09.2015
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
27.10.2015
Datum Freigabe -100-
gez. Dr. Risthaus
Amtsleiter
RPA
Den beigefügten Antrag der CDU-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Ausschuss für Stadtentwicklung und
Wirtschaftsförderung
Betrifft:
Termin
10.11.2015
Bemerkungen
beschließend
Antrag bzgl. Bericht zum Interkommunalen Industriegebiet zwischen Erftstadt und
Hürth
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Im Zuge der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplanes Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) sind
die landesplanerischen Vorgaben für die Ausweisung neuer GIB-Flächen (Flächen für Gewerbe
und Industrie) verschärft worden. Der Ausweisung von neuen gewerblich, industriellen Arealen
werden nur noch im Zuge einer interkommunalen Zusammenarbeit und bei einem nachgewiesenen Bedarf zugestimmt. Neue Siedlungsansätze gilt es dabei zu vermeiden.
Bereits im Jahre 2010 hat eine Prognos Studie im Auftrag der RWE ergeben, dass sich die zwischen Erftstadt-Kierdorf sowie Hürth-Berrenrath und dem Industriegebiet Hürth-Knapsack gelegene Fläche u.a. aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage (vgl. Übersichtsplan) mit einem eigenen
Anschluss an die Bundesautobahn 1 ein sehr hohes Potential für eine gewerblich, industrielle Nutzung hat. Der in Rede stehende Flächenbereich ist dabei über 100 ha groß. Auch das sich zurzeit durch das Büro für Stadt- und Regionalplanung Jansen - in Arbeit befindliche Gewerbeflächenent-
wicklungskonzept für den Rhein-Erft Kreis kommt zu dem gleichen Ergebnis, und stuft diesen Flächenbereich mit einer hohen Priorisierung ein.
Das Thema eines gemeinsamen interkommunalen Industriegebietes ist bereits vor einigen Jahren
in den städtischen Gremien diskutiert worden. Im Frühjahr des Jahres ist das Projekt nun wieder
aktiv aufgenommen worden. Auf Initiative der Stadt Hürth hin wurde auch die Stadt Köln frühzeitig
angesprochen. Die Stadt Köln steht dem Vorhaben positiv gegenüber. In Köln besteht eine erhebliche Nachfrage nach Industriegrundstücken, die innerhalb des Stadtgebietes nicht abgedeckt werden kann.
Um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und nachzuweisen wird nun zeitnah das Büro Stadt- und
Regionalplanung Dr. Jansen mit der Erstellung eines entsprechenden Gutachtens durch die RWE
beauftragt. Hierbei wird insbesondere die Flächenknappheit der Millionenstadt Köln und ihre Folgen auf den Rhein-Erft Kreis sowie die Region von zentraler Bedeutung sein.
Das Gelände befindet sich im Eigentum von nur wenigen Eigentümern, von denen einer die RWE
Power AG ist. Die Chancen, die Flächenverfügbarkeit zu sichern, werden in Zusammenarbeit mit
der RWE AG positiv eingeschätzt. Entsprechende Verhandlungen sollen jetzt geführt werden.
Die Bezirksregierung in Köln steht dem Projekt als Regionalplanungsbehörde noch kritisch gegenüber. Sie sieht in dem geplanten interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet einen neuen
Siedlungsansatz, welche nach landes- und regionalplanerischen Ansätzen so nicht genehmigungsfähig ist. Diese Bedenken gilt es nun von allen Akteuren gemeinsam aus dem Weg zu räumen. Die
drei Städte sowie die RWE zeigen sich diesbezüglich aber zuversichtlich.
Hinsichtlich der zukünftigen Nutzung des Areals könnte sich eine Verknüpfung mit Hürth-Knapsack
als sehr sinnvoll erweisen. Vor diesem Hintergrund hat man das Projekt im Ideenwettbewerb der
Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) platziert. In der Beschreibung der Projektidee wird das
interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet unter dem Punkt „Ziele und Inhalte“ wie folgt vorgestellt:
„Ziel des Projektes ist die Realisierung eines interkommunalen Industriegebietes an der Stadtgrenze zwischen Erftstadt und Hürth, das in Kooperation mit der Stadt Köln entwickelt werden soll.
Thematisch soll sich das Gebiet unter anderem an den Produktionsschwerpunkten Chemie und
Energie des benachbarten Industriegebietes Hürth-Knapsack orientieren. Ein besonderes Augenmerk kann auf der Schnittstellenkompetenz zwischen der Chemischen Industrie und der Energiewirtschaft liegen, beispielsweise im Bereich der Wasserstofftechnologie, die in Knapsack bereits
auf praktische Weise Anwendung findet (u.a. Wasserstofftankstelle und -busse). Darüber hinaus
sollen neue Arbeits- und Technologiefelder erschlossen werden, die sich aus den Entwicklungspotenzialen des Raumes ableiten lassen. Generell soll an die in Knapsack bereits vorhandenen innovativen Technologieansätze und Infrastruktur angeknüpft werden. Hier sind vielfältige Synergien
denkbar.“
Auf der Messe Expo Real in München sind im Rahmen eines Gespräches die nächsten Schritte
gemeinsam abgestimmt worden. Demnach wird die RWE das Büro Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen nun zeitnah mit der Bedarfsermittlung beauftragen sowie einen Letter of Intent (LOI) für
die Beschlussfassung der jeweils zuständigen Gremien entwerfen. Selbstverständlich wird dieser
LOI von allen Beteiligten vor der Freigabe abgestimmt.
(Erner)
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