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Beschlussvorlage (EB Tätigkeitsbericht 2014)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
861 kB
Datum
26.08.2015
Erstellt
13.08.15, 18:43
Aktualisiert
13.08.15, 18:43

Inhalt der Datei

www.eb-erftstadt.de Beratungsstelle Schloßstraße Erziehungs- und Familienberatung für Eltern, Kinder und Jugendliche Tätigkeitsbericht der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes in Erftstadt für das Jahr 2014 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, mit diesem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 wollen wir Ihnen wiederum einen Überblick über unsere Arbeit im Jahr 2014 bieten. Auf unserer Homepage www.eberftstadt.de können weitere Informationen und ausführlichere Berichte eingesehen und heruntergeladen werden. Unser Dank gilt allen KooperationspartnerInnen und wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Ebenfalls danken wir den Verantwortlichen in Kommune, Kirche, Land sowie Spendern für die Finanzierung unserer Arbeit. Erftstadt, im Juli 2015 Dipl.-Psych. W. Dreser, Psychologischer Psychotherapeut Leiter der Beratungsstelle Inhaltsverzeichnis: Seite Qualität im Blick 2 Zahlen zur Einzelfallarbeit des Jahres 2014 6 Prävention und Netzwerkarbeit 12 Das Team der Beratungsstelle 14 Allgemeine Infos zur Beratungsstelle und zur Anmeldung 17 Qualität im Blick Mit dem Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes zum 01.01.2012 ist die Aufgabe der Qualitätsentwicklung inzwischen auch eine gesetzliche verankerte Aufgabe der Jugendhilfe. In der Sitzung vom 10.07.2013 hat der Jugendhilfeausschuss der Stadt Erftstadt beschlossen, dass zum Start dieser kontinuierlich weiter zu entwickelnden Aufgabe der Prozess zunächst einmal in drei Arbeitsbereichen umgesetzt werden soll, darunter der Aufgabenbereich Erziehungsberatung, dessen institutionelle Umsetzung in Erftstadt vertraglich der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes, Beratungsstelle Schloßstraße, übertragen wurde. Nun war Qualitätsentwicklung schon immer Teil unserer Arbeit. Da der jährliche Tätigkeitsbericht jedoch jeweils auch ein Bericht über die Qualitäten unserer Arbeit war, möchte ich die Gelegenheit nutzen, in diesem Bericht nochmals einige zentrale Punkte unseres Qualitätsverständnisses zu verdeutlichen. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 2 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Ich orientiere mich dabei an folgenden Stichpunkten: 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) Niedrigschwelligkeit Verbindung von beraterischer und therapeutischer Kompetenz Verbindung von Intervention, Prävention und Vernetzung Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen und Erfordernisse Ressourcenfördernde Organisationsentwicklung 1.) Niedrigschwelligkeit Als in der Vergangenheit aufgrund der Inanspruchnahme der Beratungsstelle lange Wartezeiten entstanden, wie sie heute häufig in niedergelassenen therapeutischen Praxen zu finden sind, war uns klar, dass wir im Hinblick auf unseren Auftrag, niedrigschwellig für Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung zu stehen, umsteuern mussten. Wir haben daher ein System entwickelt, bei dem entsprechend dem geschätzten Bedarf die MitarbeiterInnen frühzeitig Termine für Erstkontakte zur Verfügung stellen, so dass bei der Anmeldung im Sekretariat in der Regel sofort ein Termin für einen möglichst zeitnahen ersten Beratungskontakt genannt werden kann. Die Graphik auf Seite 8 verdeutlicht dies. Zu Niedrigschwelligkeit gehört für uns auch, in den meisten Familienzentren präsent zu sein durch Offene Sprechstunden und weitere Angebote für Eltern und ErzieherInnen. Es bedeutet auch, durch thematische Vorträge, zu Themen wie „Das Baby verstehen“, „Pubertät“ oder „Sexuelle Übergriffe unter Kindern“ für Eltern erlebbar zu sein und damit Hürden zum Aufsuchen der Beratungsstelle abzubauen. Niedrigschwelligkeit bedeutet aber auch, mit den Eltern gemäß ihren Zielen und Möglichkeiten an Fortschritten zu arbeiten, ihnen nicht fertige Lösungen vorzusetzen. Nur wer sich verstanden und wertgeschätzt fühlt, wird die Unterstützung zur Entwicklung guter Lösungen annehmen können. 2.) Verbindung von beraterischer und therapeutischer Kompetenz Schon bei der Formulierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im Jahr 1991 wurde das Zusammenwirken von Fachkräften verschiedener Fachrichtungen, die mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen vertraut sind, (§28 SGBVIII) und die Verbindung von pädagogischen und damit verbundenen therapeutischen Leistungen (§27 SGBVIII) als wichtige Elemente dieses Arbeitsbereiches genannt. Über die im Team vertretenen fachlichen Qualifikationen informieren die Seiten 14 -15 des Tätigkeitsberichtes. Für uns ist ein ganz entscheidendes Merkmal von Erziehungsberatung, dass die orientierende, ratgebende Funktion verbunden ist mit einem tiefer gehenden Verstehen von Prozessen in der Entwicklung und dem Zusammenleben von Familien. Daher ist es wichtig, sich vor vorschnellen „Ratschlägen“ zu hüten, sondern mit den Beteiligten die nächstmöglichen Entwicklungsschritte zu erarbeiten. Die therapeutische Qualifikation soll dabei sicherstellen, dass Schwierigkeiten, die in der Vergangenheit in den erlebten Beziehungsmustern entstanden sind, verstanden werden. Dies bietet eine gute Voraussetzung, um neues angemessenes Beziehungsverhalten einzuüben, unterstützt durch ein Beraterverhalten, das manchmal behutsam, manchmal auch konfrontierend, je nachdem was eher ansteht, die Weiterentwicklung fördert. Die Gratwanderung zwischen notwendiger Vertiefung und längerfristiger Begleitung einerseits und Offenheit für neue Ratsuchende andererseits ist dabei nicht immer einfach. Wir sind der Meinung, dass wir hier trotzdem weiter auf einem guten Weg in der Kombination von kurzfristigen Beratungsangeboten und mittel- und längerfristigen Begleitungen sind. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 3 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ 3.) Verbindung von Intervention, Prävention und Vernetzung So sehr im Alltag der Beratungsarbeit die Arbeit mit einzelnen Familien, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Vordergrund steht, so liegt es angesichts des Deutlichwerdens von den Hintergründen von Problemlagen im Rahmen der Beratungsarbeit nahe, das vorhandene Fachwissen im Rahmen von Elternabenden oder der Beratung von Fachkräften einzubringen. Dies erfüllt eine doppelte Funktion. Zum einen erleichtert es Eltern und Fachkräften durch das Kennenlernen der MitarbeiterInnen der Beratungsstelle im Rahmen solcher Aktivitäten selber den Weg zur Beratungsstelle zu finden. Zum anderen können aber auch gerade in der Zusammenarbeit mit Fachkräften die unterschiedlichen Kompetenzen ergänzend für die Unterstützung von Familien genutzt werden. Insofern begrüßen wir es sehr, dass in den letzten Jahren zunehmend auch Fachkräfte unabhängig von der Zusammenarbeit in Fällen, in denen sich die Familien an die Beratungsstelle gewandt haben, sich Rat und Hilfe in der Beratungsstelle holen, um Familien qualifizierter unterstützen zu können. Auch das wiederum fördert die Niedrigschwelligkeit, da es aus einem persönlichen Kennen der MitarbeiterInnen der Beratungsstelle in der Regel leichter ist, Eltern zu motivieren, sich direkt dorthin zu wenden. Besonders wichtig ist dies bei sehr schwierigen Problemlagen, etwa, wenn es zu sexuellen Übergriffen unter Kindern in einer Einrichtung kommt oder auch bei der Thematik Mobbing oder bei Fragen des Kinderschutzes. Für uns ist bei dieser Zusammenarbeit und Vernetzung besonders wichtig, respektvoll mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der verschiedenen Institutionen umzugehen, also nicht aus einer Haltung des Besserwissens zu sprechen, sondern gemeinsam zu entwickeln, was die jeweilige Institution Hilfreiches tun kann. 4.) Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen und Erfordernisse Aufgrund der Niedrigschwelligkeit des Angebotes und der Multiprofessionalität des Teams werden in der Arbeit der Erziehungsberatungsstelle gesellschaftliche Entwicklungen immer auch sehr früh deutlich. Schon sehr lange sind wir mit der Thematik „Trennung und Scheidung“ intensiv beschäftigt. Eines der besonderen Angebote ist dabei die Gruppe für von Trennung und Scheidung betroffene Kinder. Sie hilft diesen ihr ja nicht selten verletztes Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Im Austausch mit anderen betroffenen Kindern und in der Vermittlung von spezifischem Wissen zu dieser Situation kann Normalisierung (= Beruhigung) und Hoffnung auf eine gelingende eigene Zukunft gefördert werden. In der Beratung im Einzelfall in diesem Arbeitsbereich gilt es immer wieder die Gratwanderung zu schaffen zwischen der Unterstützung des mit einer Trennung bzw. Scheidung meist verbundenen verletzten Selbstwertgefühls eines Elternteils und der Förderung eines trotz erlebter Verletzung noch hinreichend wertschätzendem Umgang mit dem anderen Elternteil der gemeinsamen Kinder. Die Kinder brauchen diese wertschätzende Seite, die nicht gleichgesetzt werden darf mit Schönreden, sondern mit einem realistischen und dennoch respektvollen Umgang. Gerade im Falle von Hochstrittigkeit ist das oft eine enorm schwierige, manchmal auch vergebliche Arbeit, da Streit und Entwertung oft auch eine stabilisierende Funktion haben, das vertrautere Verhaltensmuster sind. Nicht immer wird der Prozess erreicht, wo ein Stück Loslassen und Vergeben erträglichere Zukunft ermöglicht. Der gerade auch durch die Diskussion um das Bundeskinderschutzgesetz entwickelte verstärkte Blick auf die Notwendigkeit Früher Hilfen hat dazu geführt, dass wir bereits 2008 ein Projekt „Guter Start durch Frühe Hilfen“ zur Unterstützung von Familien mit __________________________________________________________________________________________________________ Seite 4 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ frühen Risiken entwickelt haben. Die Zahlen (vergleiche Seite 7) zeigen, dass wir mit diesem Angebot gut angekommen sind. Dieses spezielle Arbeitsbereich ist auch verbunden mit einer – im Bedarfsfall – aufsuchenden Arbeit und einer intensiven Vernetzung. Ebenfalls eine wichtige Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen ist unser aktuelles Projekt „Phönix – Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern“. Nicht nur unsere Erfahrung sondern auch Statistiken zu krankheitsbedingten Fehltagen beschreiben eine Zunahme solcher Situationen. Dabei zeigt die aktuelle Diskussion, dass es dabei möglicherweise nicht um eine gestiegene Zahl von Problemen geht, sondern um eine veränderte Beschreibung (= andere Diagnosen) schon vorhandener Probleme. Eine solche Beschreibung beinhaltet aber auch Chancen, indem realistischere Erwartungen gefördert können. So spricht unser Projekt gezielt Familien an, wo schon eine Diagnose vorliegt, z. B. die Depression eines Elternteils. In Kenntnis der Auswirkungen einer solchen Erkrankung kann dann besprochen werden, wie mit den dadurch entstehenden Problemen für das familiäre Miteinander umgegangen werden kann. Das erleichtert auch die Suche nach gezielter spezifischer Unterstützung. Neu im Jahr 2015 ist, dass wir im Hinblick auf die Situation der Flüchtlingsfamilien ein Angebot entwickelt haben, die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit durch eine „Fallbesprechungsgruppe“ zu unterstützen, wie wir das in der Vergangenheit auch schon für Fachkräfte in Kindertagesstätten und Schulen (LehrerInnen, Fachkräfte in der Offenen Ganztagsschule) getan haben. 5.) Ressourcenfördernde Organisationsentwicklung Wie Familien müssen sich auch Organisationen weiterentwickeln, um so den sich verändernden Anforderungen gerecht werden zu können. Daher beschäftigt sich die Beratungsstelle bereits seit vielen Jahren mit Schlüsselprozessen der Qualitätsentwicklung, die sich auch in den schon weiter oben beschriebenen Weiterentwicklungen und Präzisierungen des Selbstverständnisses niedergeschlagen haben. Aktuell rückt dabei auch durch neue Fokussierungen im Rahmen der Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes der Aspekt in den Blick, wie kann Überbelastung und „Ausgebranntsein“ vorgebeugt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass alle MitarbeiterInnen zeitnah die Möglichkeit haben, über Fragen und Belastungen in der Beratung und Präventionsarbeit im Team sprechen zu können. So können sie durch die fachliche Kompetenz und soziale Unterstützung des Teams sicherer im „Fall“ handeln. Ergänzt wird dies durch kontinuierliche Weiterbildung und externe Supervision (siehe Seite 16). Ziel ist es, dass durch diese Teamarbeit die Ressourcen der MitarbeiterInnen möglichst effektiv für die Ratsuchenden eingesetzt werden können. Es ist sicherlich ein ganz besonderes Qualitätsmerkmal der auch gesetzlich geforderten multiprofessionellen Zusammenarbeit, dass Familien und Institutionen hier die Sicherheit haben können, dass sie auf ein qualifiziertes und durch unterschiedliche Sichtweisen auch differenziertes Angebot treffen können. Schließlich sind es nicht selten ganz massive Notsituationen wie extreme Hilflosigkeit, Verzweiflung, verlorene Perspektiven und Gedanken an Suizid, die Menschen bewegen, zu uns kommen. Umso wichtiger ist, dass die Fachkräfte rationale und emotionale Unterstützung kontinuierlich erfahren können, um den beruflichen Belastungen dauerhaft gewachsen zu sein. (W. Dreser) __________________________________________________________________________________________________________ Seite 5 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Zahlen zur Arbeit des vergangenen Jahres Einzelfallarbeit im Jahr 2014 Gesamtzahl der Fälle*: 2014 708 abgeschlossen im Berichtsjahr 409 Neu-/Wiederanmeldungen 446 2013 707 57,8 % 425 450 60,1 % * Diese Zahl bezieht sich auf die Anzahl der betreuten angemeldeten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (incl. Onlineberatung). Im Rahmen der Familienberatung werden häufig Geschwisterkinder mit eigenen Auffälligkeiten mitbetreut. Eine eigene Zählung erfolgte jedoch nur dann, wenn über mehrere Kontakte die Probleme dieses Kindes Thema waren oder zusätzlich einzeldiagnostische bzw. einzeltherapeutische Maßnahmen erforderlich wurden. Die Fallzahl zeigt, dass die Inanspruchnahme weiterhin sehr hoch ist. Trotz der Tatsache, dass allgemein die Zahl der Kinder und Jugendlichen rückläufig ist, blieb die Zahl der Neu- bzw. Wiederanmeldungen hoch. Dies deckt sich mit der Beobachtung, dass die Probleme auch bei einer geringeren Zahl von Kinder- und JugendeinwohnerInnen nicht weniger geworden sind. Dabei betrug der Anteil der Wiederanmeldungen 16,8 %. Herkunftsorte der Klienten: (bezogen auf die Gesamtzahl) Erftstadt Brühl Hürth Kerpen Wesseling Sonstiger Rhein-Erft-Kreis Kreis Euskirchen Kreis Düren Sonstige 2014 575 46 16 15 10 4 17 4 21 81,2 % 6,5 % 2,3 % 2,1 % 1,4 % 0,6 % 2,4 % 0,6 % 3,0 % 2013 82,9 % 5,9 % 1,1 % 1,8 % 1,4 % 1,0 % 2,8 % 0,9 % 2,1 % Klienten von außerhalb verweisen wir angesichts unserer starken Auslastung, sofern nicht besondere Gründe wie etwa der Besuch einer Schule in Erftstadt eine Rolle spielen, auf die dort zuständigen Beratungsstellen. Inzwischen verfügen alle Kommunen im Rhein-Erft-Kreis über eigene Erziehungsberatungsstellen. Eine Absprache zwischen den Jugendämtern erlaubt aber auch ein „Aushelfen“ in besonderen Situationen. Der relativ hohe Anteil aus Brühl und Umgebung erklärt sich dadurch, dass wir auch zuständig sind für Erziehungsberatungsanliegen von Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen der beiden erzbischöflichen Schulen, St. Ursula-Gymnasium und Elisabeth-vonThüringen-Realschule, in Brühl. Die für diese Aufgabe zur Verfügung stehende Stelle wird nicht von der Stadt Erftstadt mitfinanziert. Im Jahr 2013 wurde diese Stelle zur Hälfte neu besetzt, so dass nun auch für dieses Angebot eine Frau und ein Mann für die Beratungsarbeit zur Verfügung stehen. Die Erfahrungen aus der Kooperation mit den beiden Schulen fließen auch in Arbeit mit den Schulen vor Ort in Erftstadt ein. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 6 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Im Altersbereich 0-14 Jahre überwiegt typischerweise die Inanspruchnahme aufgrund von Problemlagen bei den Jungen, ab dem Alter von 15 Jahren überwiegen die Mädchen bzw. jungen Frauen, diesmal mit Ausnahme der Gruppe 18 - 20. Insgesamt ist der Anteil der Mädchen jedoch in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Lag er im Jahre 2002 bei 38,6 %, so betrug er 2014 47,0 %. Es sind zwei Hauptphasen der Inanspruchnahme zu beobachten. Einmal ist dies die Altersgruppe der 3-5-jährigen Kinder. Hier spielt sicher auch die verstärkte Kooperation mit Familienzentren und Kindertagesstätten eine große Rolle. Der zweite Schwerpunkt der Inanspruchnahme liegt zwischen 12 und 14 Jahren. In diesem Alter bringen Pubertät und Ablösungsprozesse für Eltern und Kinder neue Herausforderungen mit sich. Mit 54 Fällen unter 3 Jahren (Vorjahr 55) zeigt sich weiterhin die positive Resonanz für unser inzwischen in die Regelfinanzierung übernommenes Angebot „Guter Start durch Frühe Hilfen“. Situation in der Herkunftsfamilie (bezogen auf die Gesamtzahl der Fälle) Eltern leben zusammen Elternteil lebt allein ohne (Ehe-)Partner Elternteil lebt mit neuem/er PartnerIn zus. Sonstiges/unbekannt von den Kindern lebten in Pflegefamilien im Heim/Betreute Wohnform alleine lebend Anzahl 2014 364 241 95 10 Anteil 2014 51,3 % 33,9 % 13,4 % 1,4 % Anteil 2013 50,9 % 33,4 % 14,0 % 1,0 % 15 1 12 2,1 % 0,1 % 1,7 % 1,7 % 0,3 % 1,8 % Die Zusammenstellung zeigt, dass ungefähr nur in jedem 2. Fall in unserem Klientel die Eltern zusammen leben (= 51,3 %). Die anderen Familien sind zu einem Großteil von Trennung bzw. Scheidung betroffen. Der Aufwand für die Beratung ist dabei oft größer, da konstruktive und hilfreiche Gespräche oft nur getrennt mit den Partnern möglich sind, sofern überhaupt beide für die Beratungsarbeit zu gewinnen sind. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 7 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Kinder/Jugendliche/jg. Erwachsene be- 2014 suchten (bezogen auf Gesamtzahl): Noch nicht in einer Kita 34 164 Kindertageseinrichtungen 143 Grundschule 36 Hauptschule 85 Realschule 141 Gymnasium Sonderschule 15 16 Gesamtschule 15 Waldorfschule Fachschule / Studium 12 Jugendl. / jg. Erwachsener in Berufsvorbereitung/-förderung in Ausbildung/Beruf arbeitslos Sonstiges/unbekannt 2 18 6 21 2014 % 2013 % 4,8% 23,2% 20,2% 5,1% 12,0% 19,9% 2,1% 2,3% 2,1% 1,7% 5,7 % 22,1 % 20,7 % 4,5 % 9,6 % 18,8 % 2,7 % 3,4 % 2,1 % 1,6 % 0,3% 2,5% 0,8% 3,0% 2,8 % 3,0 % 1,3 % 3,0 % Wartezeit bei Neuaufnahmen Weiterhin bewährt sich unser System einer möglichst bedarfsgerechten Vorplanung von Terminen für Erstkontakte, damit das Sekretariat bereits bei der Anmeldung in der Regel kurzfristig Termine zur Verfügung stellen kann. Dieses Qualitätsziel haben wir auch im Jahr 2014 wieder sehr gut erreicht. Unsere Quote (87,8 %) liegt deutlich über den Empfehlungswerten (80 % innerhalb eines Monats), die von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung vorgeschlagen wurden. Durch auf den Bedarf im Einzelfall abgestimmte Terminplanung für die weitere Arbeit versuchen wir aber auch die diagnostischen, beraterischen und therapeutischen Anteile der Arbeit angemessen sicherzustellen. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 8 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Bundesjugendhilfestatistik: Gründe für die Hilfegewährung Bezogen auf die Gesamtzahl der Fälle Unversorgtheit des jungen Menschen (z. B. Ausfall der Bezugspersonen wegen Krankheit, stationärer Unterbringung, Inhaftierung, Tod; unbegleitet eingereiste Minderjährige) Unzureichende Förderung / Betreuung / Versorgung (z. B. soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche Probleme) Gefährdung des Kindeswohls (z. B. Vernachlässigung, körperliche, psychische, sexuelle Gewalt in der Familie, …) Eingeschränkte Erziehungskompetenz (z. B. Erziehungsunsicherheit, pädagogische Überforderung, unangemessene Verwöhnung, …) Belastung durch Problemlagen der Eltern (z. B. psychische Erkrankung, Suchtverhalten, traumatisierende Erfahrungen, erziehungsrelevante psychische Beeinträchtigungen, …) Belastung durch familiäre Konflikte (z. B. Partnerkonflikte, Trennung und Scheidung, Umgangs- / Sorgerechtsstreitigkeiten, Eltern- / Stiefeltern-Kind-Konflikte, migrationsbedingte Konfliktlagen, …) Auffälligkeiten im sozialen Verhalten (z. B. Gehemmtheit, Isolation, Geschwisterrivalität, Weglaufen, Aggressivität, Drogen- / Alkoholkonsum, Delinquenz / Straftat, …) Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme des jungen Menschen (z. B. Entwicklungsrückstand, Ängste und andere emotionale Probleme, selbst verletzendes Verhalten, suizidale Tendenzen, …) Schulische/berufliche Probleme (z. B. Schwierigkeiten mit Leistungsanforderungen, Konzentrationsprobleme (ADS, Hyperaktivität), schulvermeidendes Verhalten (Schwänzen), Hochbegabung 2014 2014% 2013% 6 0,9 % 1,7 % 17 2,4 % 2,7 % 24 3,4 % 4,0 % 161 22,7 % 24,5 % 343 48,5 % 51,3 % 301 42,5 % 41,4 % 167 23,6 % 25,5 % 367 51,6 % 54,7 % 201 28,4 % 24,8 % Gravierende Veränderungen sind hier nicht zu beobachten. Eine Schwäche dieser vom Gesetzgeber vorgegebenen Aufschlüsselung ist, dass sie nur sehr grobe Kategorien bietet und mit der Begrenzung auf maximal 3 Gründe oft auch nicht die Komplexität der Problemlagen hinreichend abgebildet werden kann. Erwähnt sei wegen der Aktualität, dass in der Angabe zu familiären Konflikten auch Konflikte in Familien mit Migrationshintergrund enthalten sind, z.B. weil die schnellere Assimilation der Kinder an das Umfeld sehr häufig mit Ängsten und heftigen Reaktionen auf der Elternseite verbunden ist. Immerhin 18,8 % (Vorjahr 19,2 %) der Fälle haben einen Migrationshintergrund, wenn man die Definition zugrunde legt, dass einer der Eltern nicht aus Deutschland stammt. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen: Fallbezogene Zusammenarbeit mit den aufgeführten Institutionen in der genannten Zahl von Fällen (teilweise mehrfach pro Fall): Kooperationen Schulen Kindertageseinrichtungen Jugendamt 153 106 80 Gerichte/Polizei/Rechtsanwälte Gesundheitsamt Sozialamt 19 10 3 __________________________________________________________________________________________________________ Seite 9 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Ärzte/Kliniken andere Beratungsstellen Niedergel. Psychotherapeuten 45 28 31 Soz. Dienste freier Verbände Sonstige 19 21 Dieser Anteil der Arbeit ist uns sehr wichtig. Eine Zusammenarbeit kann allerdings – abgesehen von Fällen von Kindeswohlgefährdung - nur dann erfolgen, wenn uns die Eltern von der Schweigepflicht entbinden. In der Kooperation mit dem Jugendamt umfasst dies auch die Teilnahme an Erziehungskonferenzen und Hilfeplangesprächen. Intensiviert hat sich in den letzten Jahren besonders die Kooperation mit den Familienzentren. Inzwischen bieten wir in 5 Familienzentren: Willy-Brandt-Str. in Erftstadt-Liblar, St. Kilian in Erftstadt-Lechenich, St. Kunibert in Erftstadt-Gymnich, St. Pantaleon in Erftstadt-Erp und im Verbundsystem des Katholischen Familienzentrums ErftstadtVille (in Liblar St. Barbara und St. Alban und in Bliesheim St. Lambertus) Offene Sprechstunden für Eltern und ErzieherInnen an. Seit April 2015 ist dies auch im neuen Familienzentrum in Erftstadt-Friesheim der Fall. Die Finanzierung dieses Arbeitsbereiches erfolgt durch zusätzliche Mittel des Landes und des Erzbistums. Ferner bieten wir seit 2014 einmal im Monat eine Schülersprechstunde in der Hauptschule Erftstadt-Lechenich an in enger Zusammenarbeit mit dem dortigen Schulsozialarbeiter. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter gibt es eine Mädchengruppe in der Beratungsstelle für Schülerinnen der Hauptschule. Gruppenarbeit in der Beratungsstelle Neben der schon erwähnten Gruppe für Mädchen an der Hauptschule, durchgeführt von Frau Elke Horstmann hat unsere Honorarmitarbeiterin Frau Danielian-Olliges im Jahr 2014 drei Gruppen für Kinder und Jugendliche zur Thematik: „Selbstwert und Selbstbewusstsein“ angeboten. Ferner fand auch wieder die Gruppe für Kinder statt, die von Trennung/Scheidung betroffen sind, unter der Leitung von Herrn Heck und Frau Danielian-Olliges. Neben der Unterstützung durch die Gruppenleitung liegt eine besondere Ressource dieser Gruppenarbeit darin, dass Kinder und Jugendliche ausprobieren können, sich untereinander zu unterstützen und sich auch anhand der Rückmeldung von Gleichaltrigen mit eigenen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Leider können wir aktuell aufgrund eines längeren Auslandsaufenthaltes der HonorarMitarbeiterin dieses Angebot nicht im gleichen Umfang fortführen. Beratungsdauer und Kontakthäufigkeit __________________________________________________________________________________________________________ Seite 10 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Bei den im Jahr 2014 abgeschlossenen Fällen (N = 409) liegt der größte Anteil im Bereich zwischen 2 und 15 Kontakten (2 - 5 = 163 Fälle; 6 – 15 = 88 Fälle). Bei 14,9 % war eine längerfristige Unterstützung erforderlich (16 – 30 = 47 Fälle; mehr als 30 = 14 Fälle). Bei 97 Fällen erfolgte eine einmalige Beratung. Beim größten Anteil der abgeschlossenen Fälle (N = 409) lag die Beratungsdauer unter 3 Monaten, bei 7,1 % (N = 29) war sie länger als 1,5 Jahre. Auch 2014 haben wir erfasst, in wie vielen Fällen Ratsuchende bei uns angefragt haben und wir diese an andere Stellen, wo sie adäquat Hilfe finden können, weiterverwiesen haben, ohne dass dies in unserer Fallstatistik auftaucht. Die Anzahl dieser Weiterverweisungen betrug 73 (incl. 4 Online-Anfragen). Die Kompetenz des Sekretariats und der Beratungsstelle im Hinblick auf die Kenntnis des psychosozialen Netzwerks wird hier mit sehr positiver Resonanz genutzt. Internetberatung Gesamtzahl der Online-Beratungsfälle 21 davon: Männer Frauen Beratung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen 1 4 Beratung von Eltern 11 5 Bei 5 weiteren Online-Anfragen erfolgte lediglich eine Weiterverweisung an andere zuständige Einrichtungen oder eine kurze Information. Seit Jahren gehört diese Form der Beratung auch zu unserem Angebot. Nach 13 Fällen im Jahr 2012 und 30 Fällen im Jahr 2013 lag die Zahl im Jahr 2014 im mittleren Bereich. Wir werben allerdings nicht ausdrücklich dafür, da wir personell nicht über die dafür erforderlichen Ressourcen verfügen. Zudem ist der zeitliche Aufwand einer EMail-Beratung im Vergleich zu den Möglichkeiten einer persönlichen Beratung im Gespräch oder am Telefon relativ hoch. Im Gespräch ist durch direkte Rückfragen und __________________________________________________________________________________________________________ Seite 11 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ das Beachten der nonverbalen Kommunikation mehr Vertiefung und einfacher eine Suche nach individuell passenden Lösungen möglich. Eine Chance ist die Nutzung dieses Mediums, um erst einmal Kontakt aufzunehmen und dann auch zum persönlichen Gespräch zu kommen. Die intensive Nutzung unseres Informationsangebotes im Internet, die sich in der Statistik der Seitenaufrufe zeigt, belegt für uns, dass dieses Medium auch genutzt wird, um sich grundsätzliche Informationen zu verschaffen. Darüber hinaus findet eine Ergänzung von laufenden Beratungen durch E-Mail-Kommunikation statt. Prävention und Arbeit im Sozialen Netzwerk Mit der Arbeit in diesem Bereich verbinden wir folgende Ziele:    Vorbeugung gegen Negativentwicklungen, so dass die intensivere Einzelberatung erst gar nicht in Anspruch genommen werden muss Erleichterung des Zugangs zur Beratungsstelle durch persönliches Kennenlernen der MitarbeiterInnen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Erleichterung der Zusammenarbeit der Fachkräfte im sozialen Netzwerk und damit verbunden eine bessere Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen der Hilfesysteme u.a. durch gemeinsame Analyse von Problemen und Planung von Aktivitäten. Für die folgenden Angaben zu den Aufgaben und Tätigkeiten der Beratungsstelle im Rahmen der Jugendhilfe außerhalb der Einzelfallarbeit haben wir der Einfachheit halber die Aufschlüsselung der Daten gemäß NRW Arbeitsbericht der Stelle für das Jahr 2014 übernommen. 26.1 Offene Sprechstunden in anderen Institutionen 76 26.2 Gremienarbeit (Arbeitsgemeinschaften, Vernetzungsarbeit) 80 Offene Sprechstunden in anderen Institutionen fanden in Familienzentren und Schulen statt. Gremienarbeit (Arbeitsgemeinschaften, Vernetzungsarbeit) diente dem fachlichen Austausch vor Ort und der Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten: - regelmäßige Treffen mit dem Leiter der Abteilung Jugend und Familie des Jugendamtes der Stadt Erftstadt - Arbeitskreis Jugendschutz - Psychosozialer Arbeitskreis im Rhein-Erft-Kreis – Arbeitsgruppe Kinder, Jugendliche und Familien - Arbeitskreis Männer in psychosozialen Berufen - weitere fachbezogene Arbeitskreise und Gremien (JHA, Jugendhilfeplanung, Projektgruppe Mobbing, Treffen mit Erftstädter Kinderärzten, AK Trennung/Scheidung AK Recht und Familie beim Familiengericht, ....) - Fachgremien auf der Ebene des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V. (u.a. AK Prävention Missbrauch), des Diözesancaritasverbandes und der EB-Leiter im Rhein-Erft-Kreis. __________________________________________________________________________________________________________ Seite 12 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Einmalveranstaltungen Hier handelt es sich u.a. um: Vorträge, Elternabende, Teilnahme an Gesprächskreisen für Mütter oder Elterncafés zu allgemeinen Erziehungsfragen oder spezifischen Themen wie - „Das Baby verstehen“ - "Umgang mit Trotz" - „Elternnachmittag zur Eingewöhnung in die Kindertagesstätte“ - „Sauberkeitserziehung“ - „Grenzen setzen“ - „Pubertät“ - Vorstellung der Arbeit der Erziehungsberatungsstelle sowie ein Nachtreffen der früheren Jungengruppe und fachlicher Austausch mit Lehrkräften und ErzieherInnen 26.3.1 Einmalveranstaltungen Zielgruppe Veranstal- Teilnehmer tungen /innen Multiplikatoren Lehrer/innen 2 5 Erzieher/innen 3 10 Sonstige Fachkräfte 0 0 Multiplikatoren insgesamt 5 15 Eltern 15 329 junge Menschen 2 11 Insgesamt 22 355 Kurse, mehrtägige Veranstaltungen Hier handelt es sich u.a. um: - Fallbesprechungsgruppe für Betreuungskräfte aus der Schulbetreuung (OGATA) - Gruppen für Jugendliche (Mädchengruppe zum Thema Ritzen und anderen aktuellen Belastungen; Mädchengruppe und gemischte Gruppen zum Thema „Selbstwert und Selbstbewusstsein“) Kurse, mehrtägige Veranstaltungen Zielgruppe Kurse, mehrtägige Teilnehmer Veranstal- /innen tungen Anzahl der Kurse, Anzahl mehrtägigen Veranst. der Termine Sonstige Fachkräfte (OGS) 1 1 + Folgejahr 9 junge Menschen 5 46 20 Insgesamt 6 47 29 __________________________________________________________________________________________________________ Seite 13 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Fachliche Unterstützung anderer Einrichtungen Hier handelt es sich um: Beratung von ErzieherInnen, LehrerInnen und sonstigen Fachkräften und ggf. auch Trägervertretern im psychosozialen Bereich zu einzelnen schwierigen Kindern (z.B. anonyme Fallbesprechung), Störungsbildern oder Aufgabensituationen, besonders auch in den Familienzentren vor Ort. Die Kompetenz der Fachkraft des Projektes „Guter Start durch frühe Hilfen“ wurde dabei auch für Fragen der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesstätten angefragt und genutzt. Die Statistik zeigt mit 99 Terminen (Vorjahr 88) und 277 TeilnehmerInnen (Vorjahr 235) wie sehr das Angebot gefragt ist. Fachliche Unterstützung anderer Einrichtungen Zielgruppe Termine Teilnehmer /innen Lehrer/innen 37 129 Erzieher/innen 52 125 andere Fachkräfte der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe 7 20 sonstige 3 3 Insgesamt 99 277 Darüber hinaus dienten zahlreiche Einzelkontakte zu Fachleuten dem Sammeln oder Weitergeben von Informationen, die für das psychosoziale Netz von Bedeutung sind. Immer wieder wenden sich einzelne Privatpersonen oder Fachleute an uns, um solche Informationen zu erhalten. Dazu auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass gerade auch LehrerInnen und ErzieherInnen, die besonders häufig mit psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind, sich an uns wenden können, um Hilfsmöglichkeiten zu besprechen. Das Team (Stand 31.12.2014) Hauptamtliche BeraterInnen: Walter Dreser Diplom-Psychologe, Leiter der Beratungsstelle 1) Zusatzausbildung in Familientherapie, Hypnotherapie und als Ehe-, Familien- und Lebensberater Franziska Graw-Czurda Diplom-Heilpädagogin, in Teilzeit Zusatzausbildung Elterntraining: Starke Eltern – Starke Kinder Volker Heck Diplom-Sozialpädagoge, in Teilzeit Zusatzausbildung in System. Familientherapie und systemischer Kinder- und Jugendlichentherapie Elke Horstmann Diplom-Heilpädagogin 2), in Teilzeit Zusatzausbildung in Familientherapie und Hypnotherapie, Zusatzausbildung Elterntraining: Starke Eltern – Starke Kinder __________________________________________________________________________________________________________ Seite 14 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Inge Hubert-Fiehn Diplom-Sozialpädagogin, in Teilzeit Zusatzausbildung in System. Familientherapie und in Entwicklungspsychologischer Beratung, Krankenschwester, Projekt „Guter Start durch Frühe Hilfen“ Erika Jungbluth Diplom-Heilpädagogin 2), in Teilzeit Zusatzausbildung in Sandspieltherapie mit Lehrberechtigung, Supervisorin Regina Mussi Diplom-Psychologin, in Teilzeit, Ausbildung zur Systemischen Lebens- und Sozialberaterin Christoph Polke Diplom-Psychologe 1) , in Teilzeit Psychoanalytiker, Zusatzausbildung in Gesprächspsychotherapie, Familientherapie Ulrike Wirtz Diplom-Sozialpädagogin 2), Stellvertretende Leiterin in Teilzeit, Zusatzausbildung zur Paar- und Familientherapeutin, zertifizierte Präventionsmanagerin – Sexuelle Übergriffe gegen Kinder u. Jugendliche 1) 2) approbierter Psychologischer Psychotherapeut approbierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Honorarkräfte: Eva Krings Motopädin, Marte Meo-Therapeutin Narine Danielian-Olliges Diplom-Psychologin Sekretariat: Sylvia Conrads Sekretärin, in Teilzeit, Ruth Lessenich Sekretärin, in Teilzeit Beide mit spezifischen Weiterbildungen zur Sekretariatsarbeit in Beratungsstellen Praktikantinnen: Sabine Kitzel Dipl.-Sozialpädagogin, Praktikantin im Rahmen der Weiterbildung zur systemisch integrativen Beraterin (01.07.2013 – 31.05.2014) Janine Zilligen Studentin der Psychologie (01.07.2014 – 08.08.2014) Fanny Mertens Studentin der Psychologie (12.08.2014 – 07.10.2014) __________________________________________________________________________________________________________ Seite 15 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Externe Supervision: Dipl. Päd. Michael Naumann-Lenzen, analytischer Kinder – und Jugendlichenpsychotherapeut, EMDRTraumatherapeut, Lehrtherapeut Dipl.-Sozialpädagogin Brigitte Büchler-Schäfer, Supervisorin DGSv, Systemische Beraterin und Trainerin, Psychotherapeutin HPG Zusatzqualifikationen der BeraterInnen: Alle hauptamtlichen Beratungsfachkräfte verfügen über ihren Grundberuf hinaus über zusätzliche Qualifikationen im therapeutischen und beraterischen Bereich. Das Zusammenwirken dieser unterschiedlichen Professionen und Zusatzqualifikationen in der Teamarbeit ist ein spezifisches Qualitätsmerkmal des Jugendhilfeangebotes Erziehungsberatung. Die Fort- und Weiterbildungen umfassen sowohl Methoden (Einzel-, Paar-, Kinder-, Familientherapie) psychoanalytischer, tiefenpsychologischer, humanistischer und systemischer Orientierung, als auch darüber hinaus spezifische Themenbereiche wie Arbeit mit Kindern und Erwachsenen im Bereich Trennung/Scheidung, Mediation bei Trennung der Eltern, Umgang mit Gewalt und Missbrauch, Traumaarbeit, Entwicklungsstörungen, etc. Unterschiedliche Zugangsweisen über Gespräch und gestalterische Elemente wie Malen oder Sandspiel ermöglichen eine auf Probleme und Ratsuchende angepasste Zugangsweise. Fortbildungen und Teamtage zu Qualitätssicherung und Organisationsentwicklung unterstützen die fachliche und organisatorische Weiterentwicklung. 2014 nahmen die MitarbeiterInnen u.a. an folgenden Fortbildungen teil:  Posttraumatische Belastungsstörungen u. Adoleszentenpsychiatrie  Depressionen bei Kindern u. Jugendlichen  Arbeit mit sexuell. übergriffigen Kindern  Das Asperger-Syndrom  Bindungsdiagnostik in der Beratung  Behandlung von juvenilen Zwängen  Warum reden nicht reicht - Kreative Impact-Therapie  Intervention in der Schule  Hilfeplanung bei Pflegekindern  Der Wert der Werte in einer pluralen Gesellschaft  Versöhnen, Vergeben, Verzeihen in Paarbeziehungen  Virtuelle Welten  Kinder- und Jugendlichenberatung  „Ich bin sowieso immer tapfer“ - Arbeit mit Kindern suchtkranker Eltern  Akteure in und neben dem familiengerichtlichen Verfahren  Identitäten  Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung  Wege zur Deutung  Ressourcen- und Lösungsorientiert (Update Systemische Methoden)  Präventionsschulung für Mitarbeiter  Organisationsqualitäten der EB __________________________________________________________________________________________________________ Seite 16 Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 __________________________________________________________________________________________________________ Allgemeine Informationen zur Beratungsstelle Unser Beratungsangebot richtet sich an Eltern und Kinder sowie Jugendliche und junge Erwachsene (bis 26 Jahre) und darüber hinaus an Fachkräfte, die mit diesem Personenkreis arbeiten, zur freiwilligen und vertraulichen Beratung. Nach dem KJHG (Kinder- und Jugendhilfegesetz = SGB VIII) besteht ein gesetzlicher Anspruch auf dieses Hilfsangebot, um eine dem „Kindeswohl“ entsprechende Entwicklung zu gewährleisten. Anmeldung und erster Fachkontakt: Bei der persönlichen oder telefonischen Anmeldung bietet die Sekretärin zur Auswahl für die Ratsuchenden einen Termin für einen ersten Beratungskontakt an: entweder für ein ausführliches Beratungsgespräch (ca. 60 – 90 Min.) - in der Regel innerhalb von 4 Wochen - oder für die nächste wöchentlich stattfindende Offene Sprechstunde, in deren Rahmen eine halbe Stunde für den Erstkontakt zur Verfügung steht. Telefonzeiten des Sekretariats: - montags bis freitags: 08:15 – 12:00 Uhr - montags bis donnerstags 13:15 – 17:00 Uhr - freitags 13:15 – 16:00 Uhr Beratungstermine: Die Beratungsgespräche finden nach Vereinbarung statt, auch nach 17:00 Uhr und am Freitagnachmittag. Die Gespräche unterliegen der Schweigepflicht. Sie sind für die Ratsuchenden kostenlos. Spenden sind steuerlich absetzbar. Impressum: Träger: Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. Reifferscheidstr. 2-4 50354 Hürth Tel.: 0 22 33/79 90 – 0 Internet: www.caritas-rhein-erft.de Einrichtung: Beratungsstelle Schloßstraße Erziehungs- und Familienberatung für Eltern, Kinder u. Jugendliche Schloßstraße 1 a 50374 Erftstadt-Lechenich Tel.: 0 22 35/60 92 Fax: 0 22 35/67 15 1 Internet: www.eb-erftstadt.de E-mail: info-ebe@caritas-rhein-erft.de eb steht für Erziehungsberatung __________________________________________________________________________________________________________ Seite 17