Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
109 kB
Datum
29.09.2015
Erstellt
19.08.15, 15:24
Aktualisiert
21.08.15, 18:43
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 162/2015 1. Ergänzung
Az.:
Amt: - 82 BeschlAusf.: - 82 Datum: 30.07.2015
gez. Knips
Kämmerer
gez. Lüngen, 1. Beigeordneter
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
21.08.2015
Datum Freigabe -100-
gez. Dr. Risthaus
Amtsleiter
RPA
Den beigefügten Antrag der SPD-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Haupt- Finanz- und Personalausschuss
Termin
Rat
Betrifft:
Bemerkungen
22.09.2015
vorberatend
29.09.2015
beschließend
Antrag bzgl. Prüfung von Alternativen zur Generalsanierung der bestehenden Kindergarteneinrichtung in E.- Dirmerzheim
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
51.852,- €
X Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Im Rahmen der Vorlage V 33/2015 hatte ich dargestellt, dass insbesondere in den nördlichen
Stadtteilen ein erheblicher Bedarf an Kindergartenplätzen im U3-Bereich besteht. Zwischenzeitlich
wurde die Bedarfsprognose nochmals aktualisiert. Danach schlage ich vor, in Dirmerzheim eine
fünfgruppige Einrichtung zu schaffen.
Der Kindergarten in Dirmerzheim wird derzeitig, unter Berücksichtigung einer Notgruppe, viergruppig geführt. Allerdings verfügen zwei Gruppen nicht über das Raumprogramm, welches gem. den
heutigen Qualitätsstandards seitens des Landschaftsverbandes für eine Kindertageseinrichtung
gefordert wird. Ohne Schaffung der erforderlichen Nebenräume kann die Betriebserlaubnis für diese beiden Gruppen nicht auf Dauer aufrecht erhalten bleiben. Wie bereits in der Vorlage V 33/2015
ausgeführt, muss eine zeitnahe Lösung gefunden werden, um eine Schließung der Notgruppe zum
31.07.2016 zu vermeiden.
Ich habe daher eine Planung erstellen lassen, den Kindergarten auf eine fünfgruppige Einrichtung
– 3 U3-Gruppen und 2 Ü3-Gruppen - zu erweitern. In diesem Zusammenhang würden auch die
bisher fehlenden Nebenräume errichtet sowie die Küche und der Personalraum erweitert. Die entsprechende Planung ist als Anlage beigefügt.
Im Rahmen des Investitionsprogramms des Bundes zum investiven Ausbau U3 „Kinderbetreuungsfinanzierung 2015 bis 2018“ hat das Jugendamt aufgrund des Beschlusses des Jugendhilfeausschusses zur Vorlage V 33/2015 bereits einen Antrag auf Förderung einer neuen U3-Gruppe
gestellt. Hier wird ein Zuschuss in Höhe von. 180.000,00 € erwartet. Zwischenzeitlich hat das Land
aus diesem Programm weitere U3-Mittel in Aussicht gestellt. Es könnten für die 5. Gruppe weitere
180.000,00 € beantragt werden, so dass der Gesamtzuschuss für den Ausbau aus eine fünfgruppige Einrichtung in Dirmerzheim 360.000,00 € betragen würde.
Die Kosten für den Ausbau belaufen sich nach dem derzeitigen Preisniveau auf 1.060.000,- €.
Weiterhin ist es mittelfristig angebracht, den Altbestand energetisch zu sanieren und damit die gesamte Einrichtung quasi auf Neubaustandard zu bringen. Die Kosten für diese Investition betragen
355.000,- €. Die sich aus den baulichen Maßnahmen ergebenden Folgekosten für den städtischen
Haushalt, ohne Berücksichtigung von Betriebs- und Personalkosten betragen 42.330,- €.
Alternativ wurde geprüft, den bestehenden Kindergarten zu beseitigen und durch einen Neubau zu
ersetzen. Nach den Vorgaben des Landschaftsverbandes hat eine solche Einrichtung eine Nutzfläche von ca. 1.000 m². In konventioneller Bauweise belaufen sich die Baukosten für ein solches
Gebäude auf ca. 2.850.000,- € und übersteigen somit die Kosten für die Erweiterung und Sanierung der bestehenden Einrichtung in Dirmerzheim wesentlich. Die sich aus den baulichen Maßnahmen ergebenden Folgekosten für den städtischen Haushalt, ohne Berücksichtigung von Betriebs- und Personalkosten, betragen 112.050,- €.
Geringere Kosten würde ein Neubau als Containeranlage in Modulbauweise verursachen. Ein solches Vorhaben wurde als „Notgruppe“ in Gymnich errichtet. Die neue Anlage zur Unterbringung
von Asylbewerber in Lechenich besteht ebenfalls aus Containern. Die Qualität eines solchen Baukörpers ist im Vergleich zu einer konventionellen Bauweise erheblich geringer. Die Lebensdauer
einer solchen Anlage beträgt lediglich 40 Jahre. Damit wird der städtische Haushalt mit höheren
Abschreibungen belastet. Die Kosten für einen fünfgruppigen Kindergarten werden auf 1,6 Mio.
Euro geschätzt. Die sich aus den baulichen Maßnahmen ergebenden Folgekosten für den städtischen Haushalt, ohne Berücksichtigung von Betriebs- und Personalkosten betragen 87.300,- €.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass für den Abbruch des bestehenden Kindergartens Kosten
in Höhe von ca. 130.000,- € entstehen. Weiterhin steht in Dirmerzheim derzeit kein geeignetes
Grundstück zur Verfügung, auf dem ein neuer Kindergarten errichtet werden könnte. Es wäre daher ein Provisorium zu schaffen, in dem die jetzige Einrichtung vorübergehend untergebracht wird.
Danach könnte das bestehende Gebäude abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Für die provisorische Unterbringung würden weitere Kosten entstehen.
In den vergangenen Monaten habe ich in verschiedenen Nachbarstädten Kindertageseinrichtungen besichtigt. Die Angabe, dass ein viergruppiger Kindergarten für eine Investitionssumme von
ca. 1,0 Mio. Euro neuerrichtet werden könne, wurde in keiner Gemeinde bestätigt. Vielmehr bewegen sich die Bausummen für Neubauten im Rahmen meiner o.a. Kalkulation für den Neubau eines
fünfgruppigen Kindergartens. So wurde z.B. in Bergheim der Auftrag zum Bau von drei jeweils
viergruppigen Kindergärten an einen Generalunternehmer vergeben. Die Kosten pro Kindergarten
betrugen ca. 2,2 Mio. Euro.
In verschiedenen Nachbarstädten wurden die Gebäude durch Generalunternehmer errichtet und
an die Stadt bzw. an freie Träger vermietet. Aufgrund von Daten aus Nachbarstädten gehe ich
davon aus, dass mit einem Mietpreis für eine solche Einrichtung in Höhe von 11,50 € bis 12,50 €
zu rechnen ist. Bei einem Bau einer solchen Einrichtung durch den Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft würden bei den geschätzten Baukosten in Höhe von 2,85 Mio. Euro und ohne Berücksichtigung möglicher Zuschüsse des Landes Folgekosten für die städtischen Haushalt in Höhe von
128.250,- € entstehen. Dies entspricht einer Miete von 10,69 €/m². Das über die Mietzahlung finanzierte Vermögen fließt in diesen Fall der Stadt zu. Daher ist ein Bau durch die Stadt eindeutig
die wirtschaftlichere Variante.
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Die Verwaltung spricht sich für die kostengünstigste, aber dennoch qualitativ hochwertige Variante
zur Schaffung weiterer U3- Plätze und durch Ausbau und energetische Sanierung des bestehenden Kindergartens Dirmerzheim aus und schlägt vor, weitere Bundesmittel aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2015 bis 2018 beantragen..
In Vertretung
(Hallstein)
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