Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
178 kB
Datum
24.09.2015
Erstellt
10.09.15, 15:02
Aktualisiert
10.09.15, 15:02
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 296/2015
Az.:
Amt: - 270 BeschlAusf.: - 65 Datum: 18.06.2015
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Knips
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
26.08.2015
Datum Freigabe -100-
gez. Cöln
Amtsleiter
RPA
Den beigefügten Antrag der Freien Wähler Erftstadt leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Betriebsausschuss Straßen
Betrifft:
Termin
24.09.2015
Bemerkungen
beschließend
Antrag bzgl. öffentlicher Mülleimer und Pfandringe in Erftstadt
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
X Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet:
Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
1. Die Verwaltung hat für die unterschiedlichen Nutzungsbereiche (öffentliche Straßen, Grünanlagen, etc.) Listen der vorhandenen Papierkörbe erstellt. Diese können bei Bedarf entsprechend den
gewünschten Anforderungen zusammengefasst werden. Es befinden sich im Stadtgebiet insgesamt
ca. 1.000 Behälter. Die Leerung erfolgt grundsätzlich einmal wöchentlich. Darüber hinaus werden
Straßenpapierkörbe in stark frequentierten Bereichen (z.B. Marktplatz Lechenich) bis zu dreimal in
der Woche geleert. Grundsätzlich wird bei Bedarf (z.B. bei einer gemeldeten Überfüllung, bei geöffnetem Boden, etc.) jeder Behälter, unabhängig von seinem Standort, zeitnah zusätzlich geleert.
2. Die einzelnen Behälterstandorte werden entsprechend veränderter Anforderungen und Bedürfnisse (Aufstellung neuer Behälter, Demontage von nicht benötigten Behältern) angepasst. Die Zusammenarbeit innerhalb der unterschiedlichen Verwaltungsebenen der Stadt verläuft reibungslos. Deshalb umfasst die Zeitspanne zwischen einer internen oder auch externen Anfrage und der tatsächlichen Aufstellung bzw. Demontage auch nur wenige Arbeitstage. Dieses Zeitfenster ist jedoch abhängig von der Art der erforderlichen Arbeiten. Muss für einen zusätzlichen Papierkorb erst ein
Betonfundament gegossen werden, so verzögert sich der Ablauf um einige Tage entsprechend dem
notwendigen Abbindeprozess.
Für die Auswahl der Standorte sind die Erfahrungen der Mitarbeiter (z.B. der Reinigungskolonne)
vor Ort eine ebenso wichtige Grundlage wie die der Bürgerinnen/Bürger oder der Ortsbürgermeisterinnen/Ortsbürgermeister bzw. der Fraktionen. Jeder Einzelfall wird individuell und objektiv geprüft, beurteilt und auch dokumentiert.
3. Im Erftstädter Stadtgebiet ist die Aufstellung von Papierkörben mit allen anderen Städten und
Gemeinden im Kreisgebiet vergleichbar. Es gibt eine Vielzahl von Behältermodellen (quadratisch,
oval oder rund in unterschiedlichen Abmessungen). Sollen in einem Stadtviertel grundsätzlich die
Papierkörbe mit Pfandringen ausgestattet werden, so müssen diese entsprechend den ausgewählten
Pfandringtypen ausgetauscht werden. Dies führt ggf. zu einem erheblichen Aufwand. Eine genaue
Kostenaufstellung über die Ausstattung aller Papierkörbe mit Pfandringen im gesamten Stadtgebiet
kann nur nach Festlegung der Standorte und einer Entscheidung über die Anzahl der Behälter erfolgen. Für jeden ausgetauschten Behälter (Demontage, Montage, Kosten neuer Behälter und Pfandring) ist durchschnittlich ein Betrag von ca. 500,00 € bis 600,00 € im Wirtschaftsplan einzuplanen.
Die derzeitigen Standorte sowie die Anzahl der Papierkörbe basieren auf langjährigen Erfahrungen
im Bereich der Stadtreinigung. Dennoch gelingt es nicht immer und ist nicht dauerhaft möglich alle
Standorte den individuellen Verhaltensweisen bzw. Wünschen der Bürger anzupassen. Einzelne
Überfüllungen der Behälter kommen auch oftmals dadurch zustande, dass privater Hausmüll in öffentlichen Papierkörben entsorgt wird. Ein Überlaufen von Papierkörben ist nur selten mit einem
unzureichenden Entleerungszyklus oder einer unzureichenden Entleerung zu begründen. Abfälle,
welche auf dem Boden um die aufgestellten Behältern herum liegen, werden häufig nicht nur wegen
einer aufgetretenen Überfüllung dort abgelagert, sondern von vereinzelten Mitmenschen, denen das
Verständnis für die Regeln einer ordnungsgemäßen Abfallentsorgung fehlt. Eine Veränderung von
Behältermodellen bzw. der Behälteranzahl ändert erfahrungsgemäß nichts an diesem Fehlverhalten.
Eine im gesamten Stadtgebiet durchzuführende Umfrage über mögliche bessere Standorte für Behälter erfordert einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Sicherlich würden viele Bürgerinnen und
Bürger sich einen Papierkorb in der näheren Nachbarschaft wünschen, jedoch nur selten unmittelbar
vor der eigenen Haustür. Eine flächendeckende Zustimmung wird es daher nur selten geben.
Kommunaler Restabfall wird grundsätzlich vor der Verbrennung sortiert. Wert- und Rohstoffe werden an Fließbändern aussortiert und gelangen in die Wiederverwertung. Eine Verschwendung von
wichtigen Wertstoffen wird weitgehend ausgeschlossen. Gleichzeitig wird hiermit der CO2-Ausstoß
verringert.
Verwaltungsintern wurde bereits geprüft, ob das Anbringen von Pfandringen eine sinnvolle Erweiterung der Abfallentsorgung darstellt. Nach Abwägung der damit verbundenen Vor- und Nachteile
ist deutlich geworden, dass das angestrebte Ziel einer Erleichterung für Pfandflaschensammler nicht
hinreichend ist. Anfragen bei anderen Städten haben ergeben, dass die Erwartungen nicht erfüllt
werden.
Sammelringe wurden bei anderen Gemeinden aus den nachfolgenden Gründen abgelehnt:
Pfandflaschenringe können einerseits den Sammlern die Arbeit erleichtern. Andererseits wird hierdurch der Kreis der Pfandflaschensucher auch größer, so dass die wirklich bedürftigen Flaschensucher geringere Einnahmen erzielen. Die Hemmschwelle in den Behälter zu greifen, um nach Pfandflaschen zu suchen ist nicht mehr vorhanden. Die Situation, dass Flaschen ohne Sammelring auf die
Behälter gestellt werden, um es den Sammlern einfacher zu machen, wird in Erftstadt nur in ganz
wenigen Ausnahmefällen beobachtet.
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In Pfandringe wird jegliche Art von Flaschen gestellt. Die Möglichkeit, dass Glasflaschen häufiger
am Boden zu Bruch gehen ist recht hoch. Limonadenflaschen, die offen in den Ring gestellt werden, ziehen Wespen an und verhindern u.U. die eigentliche Nutzung des Behälters. Die Ringe könnten nach kurzer Zeit demoliert werden (Kosten/Ring 200,00 €). Oftmals werden sie aus Bequemlichkeit als zusätzlicher Ablageort für Abfall genutzt und erschweren somit die Leerung (deutlich
zeitaufwendiger).
Die Vermutung, dass der Reinigungsaufwand in Erftstadt nach einer Montage von Sammelringen
geringer wird bzw. die Kosten für die Stadtreinigung sogar gesenkt werden können, wird durch die
eindeutige Beurteilung anderer Verwaltungen widerlegt. Ausreichende Pfandannahmestellen sind
im Stadtgebiet - auch wenn diese nicht rund um die Uhr geöffnet haben – vorhanden. Das Wegwerfen von Pfandflaschen hat seine Begründung einzig und alleine in der Bequemlichkeit bzw. in der
schnellen Entledigung.
Bei einer Entscheidung für die Montage von Pfandringen an öffentlichen Straßenpapierkörben ist in
Zeiten von angespannten Haushaltslagen der finanzielle Aspekt ein erheblicher Faktor. Städte wie
Bochum, Essen und Köln haben aus diesem Grund die Einführung des Pfandrings auf ihrem Gebiet
abgelehnt. Die Folgekosten für Reparaturen und Personalaufwand sind im Vorfeld nicht zu kalkulieren. Für einen höheren Reinigungsaufwand sind keine personellen Kapazitäten vorhanden.
In Vertretung
(Hallstein)
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