Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
339 kB
Datum
12.05.2015
Erstellt
30.04.15, 15:03
Aktualisiert
30.04.15, 15:03
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
Objekt: Liblarer – Mühlgraben / Teileintragung
Az.: 63-BM 254 / BoD-043 Ortsteil:
Bliesheim
im DV Seite/ BM: 254
Gemarkung: Bliesheim
Flur: 6
Flurstück: 124 tlw.(Teilbereich vor Flurstück 796)
Objektbeschreibung:
An der südöstlichen Stadtgrenze von Erftstadt, im Ortsteil Bliesheim, zweigt der Liblarer Mühlengraben von der
Swist ab und verläuft parallel zur Erft auf der rechten Seite bis zur Stadtgrenze von Kerpen und dort zurück in
die Erft. Die Länge des Grabens beträgt auf Erftstädter Gebiet 8,8 km und auf Kerpener Gebiet noch weitere 1,5
km.
Die Anlage des Mühlengrabens erfolgt am Randbereich der Erftaue zu den etwas höher gelegenen
Siedlungsgebieten auf der Niederterrasse. Zahlreiche Ortschaften mit ihren Mühlen nutzen das Wasser des
Mühlgrabens als Antriebsenergie. Neben Bliesheim mit der gleichnamigen Mühle sind es die Buschfelder
Mühle, Frauenthal mit einer Mühle, Blessem, Köttingen sowie Roggendorf mit einer weiteren Mühle auf
Erftstädter Gebiet.
Mühlengräben sind von Menschenhand angelegt, so dass das heutige Erscheinungsbild nur eine
Momentaufnahme darstellt. Unter Ausnutzung vorhandener natürlicher Altwasserrinnen erfolgt eine Anlage
zumeist unter ökonomischen Gesichtspunkten, in dem man eine möglichst kurze und einfache Streckenführung
wählte. Durch Erneuerung und Ausbau kam es vor allem in den letzten zwei Jahrhunderten zu zahlreichen
Begradigungen.
An einem alten Standort, aber mit einem modernen Wehr, wird der Liblarer Mühlenbach 1000 m südöstlich von
Bliesheim aus der Swist abgeleitet. Er folgt seiner alten Linienführung bis zur gleichnamigen Mühle und ist im
Bereich der Unterquerung der A 553 begradigt. Der Graben verläuft weiter direkt an der Hangkante entlang und
wird an seiner Westseite stellenweise durch einen Damm geleitet. Die Bliesheimer Mühle ist ein alter
Mühlenstandort und wird bereits 1250 in historischen Quellen genannt. Nördlich fließt der Mühlengraben weiter
auf die Buschfelder Mühle zu. In diesem Bereich fließt er durch die Feldflur, ist an einzelnen Stellen begradigt
und wird stellenweise von Pappeln an den Ufern begleitet. In seinem weiteren Verlauf folgt er der alten
Grabenlinie bis Frauenthal. Hier ist der Graben und der Mühlenstandort durch den Neubau der
Umgebungsstraße und deren Verbindung stark verändert.
Nordöstlich von Blessem fanden in der heutigen Feldflur ebenfalls Begradigungen statt, die weitestgehend
schon auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückzuführen sind. An der Ostseite des Mühlengrabens
steht eine weitere Reihe von Pappeln. Weitere Veränderungen sind im Vergleich mit den Karten des 19.
Jahrhunderts südwestlich von Roggendorf zu erkennen. Hier sind Graben und Mühle heute vom Liblarer
Mühlengraben abgeschnitten. Bis zur Stadtgrenze hin zeigen historische Karten weitere Bereiche in denen man
in den letzten 120 Jahren Begradigungen durchführte.
Datierung: Nach R. Kreiner ist davon auszugehen, dass der Liblarer Erftmühlengraben älter ist als eine
urkundliche Nennung (Bliesheimer Mühle, datiert um 1250; erste Mühlentechnologie im Rheinland um das Jahr
833 belegt: Mühlenfund Erftstadt-Niederberg).
Schutzbereich: Der Schutzbereich umfasst den heute sichtbaren Erftmühlengraben sowie einzelne
Altarmbereiche mit den anschließenden Arealen der Wassermühlenstandorte. Mit weiteren archäologischen
Befunden zu alten Grabenschlingen ist in einzelnen angrenzenden Bereichen zu rechnen. hier: o. g. Flurstück
aus: Bodendenkmalblatt 254, Landschaftsverband Rheinland, Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland,
Anlage des Antrages auf Eintragung vom 21.01.2011
Antragsteller:
Landschaftsverband Rheinland (Amt für Bodendenkmalpflege im
Rheinland), Endenicher Straße 133, 53115 Bonn, Tel.: 0228. 9834.0
Eintragung:
Teilbereich des Liblarer - Mühlgrabens (Teil des vorliegenden Antrags
vom 21.01.2011)
Kennzeichnung: Die Eintragung ist farbig dargestellt.
(Bei Kopien erscheint dies in Schwarzgrau.)
Vordruck 8.63,BoD-Nr. 043
Gesamtverlauf
Liblarer Mühlengraben
auf Erftstädtischem Gebiet
Liblarer Mühlengraben; Teilstück des Flurstücks 124 (Gemarkung: Bliesheim, Flur: 6);
hier: der vor dem Grundstück Heerstraße 30, Flurstück 796 (alt: 681), liegende Teilbereich
Vordruck 8.63,BoD-Nr. 043