Daten
Kommune
Bedburg
Größe
24 kB
Datum
24.06.2008
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT BEDBURG
Zu TOP:
Drucksache: WP7110/2008
Ratsbüro
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Rat der Stadt Bedburg
24.06.2008
Betreff:
Marketingkonzept für die Stadt Bedburg – Analyse und Strategien
Beschlussvorschlag:
Der Rat stimmt dem vorgestellten Marketingkonzept zu und beschließt zur weiteren Vertiefung und
schrittweisen Umsetzung der Konzeption, den Sperrvermerk im Haushalt 2008, Budget Ratsbüro,
(Produktbereich 570 Wirtschaft und Tourismus, Kostenstelle 510 Stadtmarketing, Sachkonto
5291000), zwecks Freigabe der dort vorgesehenen Haushaltsmittel in Höhe von 18.000,--€
aufzuheben.
Beratungsergebnis:
Gremium:
Einstimmig:
Bemerkungen:
Sitzung am:
Mit Stimmenmehrheit:
Ja
Nein
Enthaltung Laut Beschlussvorschlag
Abweichender
Beschluss
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Begründung:
Stadtentwicklung, Stadt- und Standortmarketing sind insbesondere auch vor dem Hintergrund sich
aus dem demographischen Wandel ergebender Standortkonkurrenzen zentrale Zukunftsthemen
und Notwendigkeiten für das Gemeinwesen Bedburg und seine Bürgerinnen und Bürger.
Die Städte stehen vor großen Herausforderungen im Wettbewerb um Einwohner, Unternehmen,
Arbeitsplätze und Lebensqualität. Diese Probleme sind nicht oder nicht nur durch „hoheitliches“
Handeln zu lösen. Seit Anfang der 1990er Jahre wird deshalb mit Erfolg das Instrument
„Stadtmarketing“ eingesetzt, um wichtige Akteure frühzeitig zusammenzuführen und Planung
sowie Umsetzung von Maßnahmen zu verbessern.
Nach den übereinstimmenden Ergebnissen führender Fachinstitute hinsichtlich der mittel- bis
langfristigen Bevölkerungsstruktur und -entwicklung (es wird auf die Sitzungsvorlage zum
Hauptausschuss am 04.12.2007, TOP 3, Drucksache WP7-1078/2007, „Demographische
Entwicklung/ Demographischer Wandel“ verwiesen) werden die Kommunen – so auch die Stadt
Bedburg – in den nächsten Jahren zunehmend und zwingend Energien darauf verwenden
müssen, durch strategische Ausrichtung und Feinsteuerung nicht nur neue Einwohner anzuziehen,
sondern ihre bisherigen Einwohner, insbesondere auch jüngere Bevölkerungsgruppen und
Fachkräfte zu binden; gleichermaßen aber auch die älteren Bevölkerungsgruppen (Wirtschaftskraft
Alter) nachfrageorientiert zu „bedienen“ und damit zu halten ( = Doppelstrategie).
Um in diesem ständigen latenten Wettbewerb der Kommunen bestehen zu können, müssen
Leistungen und Stärken der Kommune marktorientiert weiterentwickelt und erfahrbar gemacht
bzw. Schwächen aufgearbeitet werden. Damit ist Kommunalmarketing ein strategisches
Steuerungsinstrument und damit ungleich mehr als „Werbung“.
Entsprechend der politischen Zielvorgaben 2008 soll ein systematisches Handlungskonzept unter
Fortschreibung des früheren Leitbildgedankens entwickelt sowie eine stärkere Verzahnung der
Bereiche Stadtmarketing, Tourismus, Wirtschaftsförderung und Kultur erreicht werden.
Bei dem derzeit im Ratsbüro nachgewiesenen Produkt „Stadtmarketing“ sind der politischen
Willensbildung der Vorjahre entsprechend bis dato keine ausdrücklichen Personalressourcen
nachgewiesen und somit auch nicht spezifisch vorhanden. Derzeit sind die Aufgabenbereiche
Stadtmarketing und Tourismus (RB), Projektentwicklung und Liegenschaften einschließlich des
dementsprechenden Marketings (ab 01.06.2008 FB III) sowie Kultur (FB II) nach wie vor noch auf
drei Organisationseinheiten verteilt. Das „Unternehmerbüro“ ist als verwaltungsinterne
Wirtschaftsförderung im FB I angesiedelt.
Um die Koordination, ein einheitliches Vorgehen und eine einheitliche Außenwirkung
sicherzustellen, werden alle Fragen, die unter den Begriff „Standortmarketing“ inklusive externer
Wirtschaftsförderung sowie unter strategischer Planung zusammenzufassen sind, zukünftig als
strategische Aufgabe der gemeinsamen „Planungskonferenz“ mit den Fachbereichsleitungen/
Ratsbüroleitung als Chefsache behandelt.
Wie im Rahmen der Beratungen und Festlegung des Haushaltsbudgets des Ratsbüros in der
Hauptausschusssitzung vom 04.12.2007 unter TOP 4 (siehe hierzu auch Sitzungsvorlage WP71040/2007) ausgeführt, wurde ein systematisches Grundkonzept aus Mitteln der
Wirtschaftsförderung bereits Ende 2007 extern in Auftrag gegeben. Da das Konzept zu den
Haushaltsberatungen 2008 noch nicht vorlag, wurden im Budget des Ratsbüros für das Produkt
Stadtmarketing Haushaltsmittel in Höhe von 18.000 € (Sachkonto 5291000) mit Sperrvermerk zur
Fortschreibung und Umsetzung des Konzeptes veranschlagt.
Nachdem das zunächst beauftragte Unternehmen sich schlussendlich zeitlich nicht in der Lage
sah, die Aufgabenstellung bis Mitte des Jahres zu erfüllen, wurde die Zusammenarbeit
einvernehmlich beendet – es wurde lediglich ein möglicher neuer Slogan für die „Dachmarke
Bedburg“ entwickelt – und das Büro Dr. Jansen, Stadt- und Regionalplanung, mit der Erstellung
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eines in sich schlüssigen Grundlagenkonzeptes beauftragt. Stadt– und Regionalmarketing verlangt
neben der Moderation fundierte fachliche Kenntnis der verschiedenen Aktionsbereiche von
Städtebau bis zur Wirtschaft. Da das Büro Dr. Jansen seit über 25 Jahren insbesondere im
Bereich Bauleitplanung, Stadtentwicklung, Stadtumbau, Großflächiger Einzelhandel usw. für die
Stadt Bedburg tätig ist, sind aufgrund der Fülle der vorhandenen Informationen vielfältige
Synergieeffekte nutzbar. Dies führt bereits bei der Erstellung des Konzeptes zum fachlich
übergreifenden Ansatz und zur interdisziplinären Verzahnung von Aspekten der
Wirtschaftsförderung, des Standort- und Stadtmarketings sowie Kultur und Tourismus. Darüber
hinaus sind zudem Kosteneinsparungen realisierbar.
Das nunmehr vorgelegte Konzept basiert im Wesentlichen auf folgender Aufgabenstellung
1. theoretische Auseinandersetzung mit (Stadt-) marketing
2. konkreter Bezug zu Bedburg
und setzt sich hiermit vor allem mit Blick auf
•
•
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•
•
•
Lage und Infrastruktur
Lebensqualität Wohnen inkl. Bildung
Wirtschaftsstandort
Einkaufserlebnis, Einzelhandel
Kultur, Freizeit, Erholung inkl. Tourismus
Marketingkonzept für das besondere Produkt „Stadt“
auseinander.
Vor dem Hintergrund dessen, dass – wie zuvor ausgeführt – bis dato im Ratsbüro keine
Personalressourcen für Stadtmarketing vorgesehen sind sowie dass der Fachbereich IV Finanzen, Personal, Organisation- gemäß Zielvorgaben des Haushaltes 2008 mit der Darstellung
einer möglichen Organisationsstruktur für die Übernahme der Bauaufsicht und des Jugendamtes
vom Rhein-Erft-Kreis beauftragt wurde, was u. U. Auswirkungen auf die Leitungsspannen bzw.
konkreten Aufgabenfelder der Fachbereichsleitungen I, II und III hätte, berücksichtigt das
Marketingkonzept des Büros Dr. Jansen weniger personelle oder verwaltungsorganisatorische
Aspekte als inhaltliche Größen. Das Konzept wird in der Sitzung von Vertretern des Büros Dr.
Jansen vorgestellt, die auch für eine anschließende Erörterung und Diskussion zur Verfügung
stehen werden.
Die Verwaltung schlägt vor, dieser Grundkonzeption zuzustimmen und auf dieser Basis zur
weiteren Fortentwicklung und Umsetzung des Marketingkonzeptes den Sperrvermerk für die
Veranschlagung i. H. v. 18.000 € beim Produktbereich 570 Wirtschaft und Tourismus, Produkt
Stadtmarketing, Kostenstelle 510, Sachkonto 529 1000 (sonstige Dienstleistungen) aufzuheben.
Abschließend sei in diesem Zusammenhang noch auf Folgendes hingewiesen:
Das vorerwähnte Marketingkonzept setzt sich mit Fragen der demographischen Entwicklung
auseinander, soweit diese für das Konzept relevant sind.
Zunächst war vorgesehen, in der Ratssitzung am 24.06.2008 durch die Verwaltung einen
umfangreichen Demographiebericht Teil II für die Stadt Bedburg zur Erarbeitung von Leitzielen
und strategischen Zielen zum Umgang mit dem demographischen Wandel vor Ort zu präsentieren
und zur Diskussion zu stellen.
Da das vorerwähnte Marketingkonzept für dortige Zwecke ausreichende demographische
Prognosen beinhaltet, wurde angesichts der Vielzahl der Tagesordnungspunkte für die
Tagesordnung des Rates am 24.06.2008 darauf verzichtet, das Schlüsselthema „demographischer
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Wandel“ auch noch aufzunehmen.
Hinzu kommt, dass der Rhein-Erft-Kreis eine
Auseinandersetzung mit seiner erst kürzlich fertiggestellten Jahresstudie „Weniger • Älter • Bunter
- der Rhein-Erft-Kreis im demographischen Wandel“ in den politischen Gremien der Stadt Bedburg
verständlicherweise solange nicht für tunlich erachtet, als diese noch nicht in den politischen
Gremien des Rhein-Erft-Kreises selbst beraten wurde (Beratung in einer Sondersitzung des
Kreissozialausschusses voraussichtlich am 28.08.2008).
Es ist daher vorgesehen, den Demographiebericht für die Stadt Bedburg mit ausreichender
Vorlaufzeit zur ersten Sitzung des Rates nach der Sommerpause vorzulegen.
Hier evtl. Abstimmungsergebnis aus vorherigen Fachausschüssen eintragen:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
x
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren
Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
* evtl. gesondertes Beiblatt beifügen
50181 Bedburg, den 17.06.2008
----------------------------------Brabender-Lipej
----------------------------------Koerdt
Leiterin des Ratsbüros
Bürgermeister
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