Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
125 kB
Datum
23.04.2015
Erstellt
09.04.15, 16:12
Aktualisiert
09.04.15, 16:12
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 177/2015
Az.: -50-
Amt: - 50 BeschlAusf.: - -50- Datum: 24.03.2015
Kämmerer
gez. Lüngen, 1.
Beigeordneter
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner,
Bürgermeister
BM
01.04.2015
Datum Freigabe -100-
gez. Schlender
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Ausschuss für Soziales und
Gesundheit
Betrifft:
Termin
Bemerkungen
23.04.2015
Aktuelle Informationen zur Situation der Asylbewerber in Erftstadt
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
keine
keine
Folgekosten in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
Die Informationen zur aktuellen Situation der Asylbewerber in Erftstadt werden zur Kenntnis
genommen.
Begründung:
Nachfolgend wird zu verschiedenen Aspekten der Betreuung und Unterbringung der Flüchtlinge in
Erftstadt informiert:
1. Zuweisungen und Unterbringung
Im I. Quartal 2015 wurden der Stadt Erftstadt von der Bezirksregierung insgesamt 69 Flüchtlinge
zur Betreuung und Unterbringung zugewiesen (62 Asylantragsteller sowie eine 7-köpfige
afghanische Familie im Rahmen eines Aufnahmekontingentes der Bundesregierung). Die
Unterbringung erfolgte in freien Kapazitäten der vorhandenen Übergangsheime sowie daneben in
weiteren Unterkünften, die durch den Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft (zeitlich begrenzt)
angemietet wurden (mit Stand 31.03.15 insgesamt 51 Personen). Diese verteilen sich auf nahezu
alle Ortsteile im Stadtgebiet. Die Übergangsheime sind aktuell annähernd voll belegt (210
Personen per Ende März 2015; rechnerische maximale Gesamtkapazität 224 Personen).
Freie Kapazitäten bestehen zurzeit noch in den befristet angemieteten Objekten der Fa. Rhiem &
Söhne in Erp sowie der Fa. Canönde in Köttingen.
2. Prognose 2015
In Anlehnung an die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) veröffentlichten
Prognosedaten für 2015 (ca. 300.000 Asylantragsteller bundesweit in 2015) ist für Erftstadt von
etwa 215 Zuweisungen von Asylantragstellern in diesem Jahr auszugehen (entsprechend einer
Steigerung gegenüber 2014 von ca. 50%). Für dieses Szenario werden die vorhandenen
Kapazitäten in den bestehenden Übergangsheimen, die bislang angemieteten Wohnungen sowie
die neuen Wohnanlagen in Lechenich und an der Radmacher Straße (Erweiterung) als
ausreichend erachtet.
Aktuell werden von einigen Bundesländern jedoch die Prognosedaten des BAMF in Frage gestellt.
Diese seien zu gering angesetzt. Eine Korrektur der für 2015 erwarteten Flüchtlingszahlen ‚nach
oben‘ wird angemahnt. Dagegen hält das BAMF zur Zeit eine Korrektur seiner Prognose für
verfrüht. Die weitere Entwicklung soll jedoch genau beobachtet werden und ggf. im weiteren
Jahresverlauf eine Korrektur vorgenommen werden. Etwaig hieraus resultierende
Handlungsnotwendigkeiten auch für die Stadt Erftstadt werden genau zu prüfen sein.
3. Betreuung der Asylbewerber in der neuen Wohnanlage in Lechenich
In seiner Sitzung am 16.12.2014 hat der Rat beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, mit den
Verbänden der freien Wohlfahrtspflege über die Übernahme der Betreuung der Asylbewerber im
neu zu errichtenden Übergangswohnheim in Lechenich zu verhandeln.
Hierzu wurde eine Preisanfrage an die Regionalgliederungen der nachfolgenden Verbände gerichtet:
Deutscher Caritasverband
Arbeiterwohlfahrt
Deutsches Rotes Kreuz
Diakonie Deutschland
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
Nach Eingang der Angebote werden diese geprüft und ein entsprechender Verwaltungsvorschlag
für die Aufnahme konkreter Vertragsverhandlungen hierzu erarbeitet.
4. Ehrenamt – Unterstützung bei der Flüchtlingsbetreuung
Seit Anfang März dieses Jahres hat Frau Ute Pratsch-Kleber ihre Arbeit als Koordinatorin für die
ehrenamtliche Flüchtlingshilfe aufgenommen. Finanziert wird die für zwei Jahre eingerichtete
halbe Stelle von der evangelischen Kirchengemeinde Lechenich. Abstimmungsgespräche mit dem
Fachbereich Migration & Integration des Amtes für Soziales, Wohnen, Integration und Senioren
haben bereits stattgefunden. Das Aufgabenportfolio umfasst u.a. die Vermittlung ehrenamtlicher
Begleiter/-innen für die Flüchtlinge und eine enge Zusammenarbeit mit allen in der
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Flüchtlingsarbeit maßgeblich beteiligten Personen wie auch mit den Betreuungsvereinen Pro Asyl
Lechenich und dem ökumenischen Arbeitskreis Flüchtlingshilfe Liblar. Frau Pratsch-Kleber ist
daneben Ansprechpartnerin für alle ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer.
5. Konzeption Sprachkurse
In Ergänzung der Vorlage 469/2014 zum Spracherwerb für Asylbewerber wurde zwischenzeitlich
in Zusammenarbeit mit der VHS eine Konzeption der Sprachkurse für Flüchtlinge in Erftstadt
erarbeitet.
Demnach wird auch weiterhin die Teilnahme an Integrationskursen aus städtischen Mitteln
gefördert. Nach wie vor eröffnet die Integrationskursverordnung lediglich eine Kostenbefreiung für
Leistungsempfänger nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (‚Hartz-IV‘) und für Empfänger
von Sozialhilfe (Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch), nicht jedoch für Leistungsberechtigte nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz. Der Fokus für die (teure) freiwillige Förderung aus städtischen
Mitteln wird dabei auf den Personenkreis der 17 – 25 jährigen Asylbewerber gelegt, um eine
rasche Integration (Stichwort: Zugang zum Arbeitsmarkt) zu befördern.
Daneben werden „VHS-Willkommenskurse“ für neu zugewiesene Flüchtlinge konzipiert:
für alphabetisierte Flüchtlinge mit keinen bzw. nur geringen Deutschkenntnissen als
niederschwelliges Angebot sowie
für nicht alphabetisierte Flüchtlinge in gesonderten Kursen.
Darüber hinaus sollen die Teilnehmer dieser Kurse im Anschluss von ehrenamtlichen Mitarbeitern
auch hinsichtlich des Spracherwerbs weiter betreut werden.
Bei Bestehen eines entsprechenden Fortbildungsbedarfs ist vorgesehen, auch für die
ehrenamtlich in der Deutschförderung beteiligten Personen Tagesseminare zu finanzieren.
In Vertretung
(Lüngen)
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