Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
144 kB
Datum
04.02.2015
Erstellt
12.01.15, 18:47
Aktualisiert
19.01.15, 18:46
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 561/2014
Az.: 51 JHP
Amt: - 51 BeschlAusf.: - - 51 - Datum: 19.12.2014
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner,
Bürgermeister
BM
19.01.2015
Datum Freigabe -100-
gez. Feldmann
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Unterausschuss Jugendhilfeplanung
Termin
21.01.2015
vorberatend
Jugendhilfeausschuss
04.02.2015
beschließend
Betrifft:
Bemerkungen
Gesamtstädtische Versorgungssituation in Kita und Kindertagespflege 2015/2016
Finanzielle Auswirkungen: in den Folgejahren
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
1. Die gesamtstädtische Versorgungssituation in Kita und Kindertagespflege 2015/2016 wird zur
Kenntnis genommen.
2. Die Bedarfsquote für die Versorgung der unter 3-Jährigen wird mit Wirkung vom 01.08.2015
von zurzeit 35 Prozent auf dann 45 Prozent angehoben.
3. Die Verwaltung des Jugendamtes wird beauftragt, eine Umsetzungsplanung vorzulegen.
Begründung:
Zu 1) Die Planung der Kinderbetreuung für die 0- bis 6-Jährigen wurde zuletzt am
21.11.2013 im Jugendhilfeausschuss beraten (V 471/2013). Eine zeitnahe Planung
der Angebote in der Kinderbetreuung ist deshalb notwendig, da sich das
Inanspruchnahmeverhalten der Eltern relativ schnell an die gegebenen
Angebotsstrukturen anpasst. Besonders im U3-Bereich sind große Veränderungen
im Buchungsverhalten bemerkbar.
Die in der Kita-Ausbauplanung für das Jahr 2013 avisierten 250 U3-Kita-Plätze und
125 U3-Plätze in der Kindertagespflege sollten zur Befriedigung des Bedarfs
beitragen. Zurzeit sind von den 250 Kita-Plätzen aber nur 231 und von den
Tagespflegeplätzen 115 realisiert. Die Versorgungsquote läge am 01.08.2015 somit
bei 31,2 Prozent (von 1.110 U3) und ist damit nicht bedarfsdeckend. Die o. a.
Zielquote von 35 Prozent wird noch nicht erreicht. Sie muss zudem erhöht werden
(siehe Punkt 2). Der oben beschriebene Sachverhalt wird in der folgenden Tabelle
verdeutlicht.
Tabelle 1
Umsetzung der Ausbauplanung 2008
Kita
KTP
Ges.
Zielquote bis
2013 in %
23,3
11,7
35,0
geplante
Plätze
250
125
375
verwirktlicht
231
115
346
Fehlende
Plätze
19
10
29
VersorgungsQuote 2014
20,8
10,4
31,2
Quelle: JHP 2015
Im Kita-Stufenausbauprogramm hatte der Rat beschlossen, nur 250 Plätze im U3Bereich umzusetzen. Eine darüber hinausgehende Inanspruchnahme sollte durch
Kindertagespflege realisiert werden. I. d. R. bevorzugen Eltern aber einen Platz in
einer Kindertageseinrichtung. Zudem stellte sich heraus, dass in Bezug auf die
laufenden Kosten ein Kindertagespflegeplatz im Schnitt wesentlich kostenintensiver
ist, als ein Platz in einer Kindertageseinrichtung. Durch zwischenzeitlich neu
bereitgestellte Finanzierungsmittel können weitere U3-Plätze eingerichtet werden.
Im nächsten Kita-Jahr 2015/16 stehen 1.167 über 3 Jahre alten Kindern 1.212 Plätze
gegenüber. Die Zahl der über Dreijährigen wird mittelfristig weiter zurückgehen, was
eine Verkleinerung der Gruppen (45h-Buchungen / Inklusion) erleichtern wird. Das
Ziel einer familiengerechten Angebotsplanung in der Kinderbetreuung rückt so
zunehmend näher.
Die Umsetzung inklusiver Konzepte in den Kindertageseinrichtungen war bisher aus
Konnexitätsgründen nicht möglich. Auch die im Laufe des Kita-Jahres neu
aufgenommenen Kinder wurden nicht berücksichtigt. Mit dieser Vorlage passt sich
die Planung an die Erfordernisse der Praxis an. Die Umsetzung einer inklusiven
Planung wird vorbereitet.
Zu 2)Die Kita-Planung ging bisher von einer Inanspruchnahme von 35 Prozent der unter
3-Jährigen aus. Eine Analyse der Wartelisten ergab, dass nicht 35 Prozent (= 388)
-2-
der zurzeit 1.110 unter 3-Jährigen, sondern etwa 45 Prozent (= 500) einen Platz in
einer Kita oder in der Kindertagespflege beanspruchen. Bei zurzeit 346 U3-Plätzen
(231 Kita; 115 Tagespflege) fehlen somit 102 U3-Kita-Plätze und 52
Kindertagespflegeplätze. Da der Rat nur insgesamt 250 U3-Kita-Plätzen zugestimmt
hat, erhöht sich die Zahl der Tagespflegeplätze auf 250. Die folgenden Tabelle
verdeutlicht den o. a. Sachverhalt.
Tabelle 2
Ausbauplanung aufgrund veränderte Zielquoten
Kita
KTP
Ges.
Zielquote
in %
Erford
erlich
e
Plätze
verwi
rktlicht
30,0
15,0
45,0
333
167
500
231
115
346
Fehlende
Fehlende
Plätze
Plätze mit
ohne
Platzlimiti
Platzlimit
erung
ierung
102
19
52
135
154
154
Plätze
ges. mit
Platzlimi
tierung
250
250
500
Quelle: JHP 2015
Gründe für die 45-Prozent-Versorgungsquote im U3-Bereich
Gemäß Vorlage V 487/2014 (JHA vom 19.11.2014) gab es am 30.10.2014 im Ü3Bereich 16 und im U3-Bereich drei Überbelegungen. Die Warteliste in den
städtischen Einrichtungen wies für den 31.12.2014 insgesamt 52 Plätze im Ü3Bereich und 53 Plätze im U3-Bereich aus.
Eine weitere Abfrage in allen 27 Kindertageseinrichtungen ergab eine Warteliste für
den 01.08.2015 in Höhe von 122 Plätzen bei den über 3-Jährigen und 142 Plätzen
bei den unter 3-Jährigen.
Bei den über 3-Jährigen auf den Wartelisten handelt es sich um im Laufe des KitaJahres 3 Jahre alt werdenden Kinder. Sie zählen in der Jugendhilfeplanung zu den
U3-Kindern, wenn ihr Geburtstag nach dem 30.10. des Jahres liegt. Alle anderen
Ü3-Kinder sind bereits rechnerisch erfasst.
Überbelegungen, unterjährige Aufnahme von 3-Jährigen aus Wartelisten sowie die
aufgeführten Abfrageergebnisse weisen auf einen stärkeren Bedarfsdruck hin. Die
Ergebnisse in der Jugendhilfeplanung lassen für den Ü3-Bereich bis auf den Bezirk
Kierdorf / Köttingen keinen Handlungsbedarf erkennen.
Obgleich bisher die avisierte 35-Prozent-Versorgung im U3-Bereich nicht umgesetzt
wurde, ist ab dem 01.08.2015 planerisch von einer 45-Prozent-Versorgungsquote
auszugehen.
Zu 3.Im Folgenden wird eine Prioritätenliste vorgestellt, die nur Maßnahmen im U3Bereich umfasst. Sie wurde aus einer Kombination von Versorgungsquote,
Bedarfsdruck (Warteliste / Überbelegung) und Umsetzbarkeit gebildet. Diese
Prioritätenliste kann für die zu erstellende Umsetzungsplanung genutzt werden.
-3-
Tabelle 3
Prioritätenliste: U3-Versorgungsquote und Bedarfsdruck (Warteliste)
Priori
tät
1
2
3
4
5
U3-Bezirk
Blessem / Bliesheim / Liblar
Kierdorf / Köttingen
Borr / Erp / Friesheim / Niederberg
Dirmerzheim / Gymnich
Ahrem / Herrig / Lechenich
Versorgungsquote
76,5 %
68,2 %
62,7 %
51,0 %
76,0 %
Bedarfsdr
uck
Sehr hoch
Erhöht
Sehr hoch
Hoch
Erhöht
Umsetzbarkeit
2015
2015
2016
2016
2017
Quelle: JHP 2014
Anmerkung: Die Versorgungsquote bezieht sich auf die Zielquote von 45 Prozent. Wenn 45
Prozent der unter 3-Jährigen einen Platz haben, beträgt die Versorgungsquote 100 Prozent.
In der Anlage wird die örtliche, bezirkliche und gesamtstädtische Versorgungssituation
detailliert beschrieben. Die Notgruppe in Dirmerzheim, die zurzeit noch fehlende Ü3Plätze in Gymnich, Kierdorf und Lechenich kompensiert, kann ab dem Kita-Jahr 2016/17
nicht mehr weitergeführt werden. Die Folgen der Schließung werden in den jeweiligen
Datenblättern erörtert.
In einem nächsten Schritt muss die Jugendhilfeplanung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention qualifiziert und vernetzt werden (Inklusion). Damit alle Kinder alle Kitas
besuchen können, muss eine bedarfsorientierte Versorgung von Kindern im Jahresverlauf
planbar und anpassungsfähig sein.
In Vertretung
(Lüngen)
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