Daten
Kommune
Jülich
Größe
5,7 MB
Datum
27.03.2014
Erstellt
19.03.14, 17:04
Aktualisiert
19.03.14, 17:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Bürgerantrag zur naturnahen, repräsentativen Umgestaltung
des Schwanenteiches.
Der Schwanenteich zu Jülich war viel, aber in seiner Jahrhunderte langen Existenz nur
etwa acht Jahzehnte ein von Schwänen besiedelter Tümpel. ln den 80er Jahren
verschwanden die Schwäne. Nach über dreißig Jahren reiner Entenvorhenschaft findet
man inanrischen nur noch Nilgänse. Das hatte sich aberam 1. Mai2013 geändert. An
diesem Tag kehrten die größten aller Entenvögel auf Grund einer lnitiative der
"Historischen Gesellschaft Lazarus Strohmanus" zurück.
Zur Vorgeschichte:
aus der AZJN vom 26.4.2013
"Das Biotop ist natüdichen Ursprungs, wird vom Ellbach und Mühlenteich gespeist und ist
in einem sumpfigen Gebiet vor ,unvordenklicher Zeit" entstanden, wie der Herausgeber
des Jülicher Kreisblatts, Adolf Fischer, in der Heimatbeilage namens,Rurblumen" 1912
geschrieben hat. ln diesem Artikelwird auch daryelegt, dass derTeich nicht etwa im Zuge
des Fesfungsöaues angelegtworden sein kann Sehr wohl aber machten ihn sich die
Jülicher Gnfen und Henitge vor Jahrhunderten zunutze.
Der ,Grafen-Weihef sorgfe dafür, dass die Adeligen sfefs frischen Fisch speisen konnten.
ln einem Kaufbrief von 1512 heißt das kleine Gewässer ,,Henen-Weihef , wie Adoff
Fischer weiter darlegt, um nach dem Unterctang des erhsf bedeutenden Henscherhauses
dem breiten Volk zurVertügung zu stehen. Damit ändefte sich auch der Name: in
Schwemmteich.
Hierwurden die Pferde gewaschen und getränkt, hierwurde auch die Wäs:che
geschwemmt, denn der Teich lag damals eben nicht miften in der Stadt.
Ganz sicherrsf es nicttt, aber um die vodetzte Jahrhundertwende - etwa 1943 - sollen
eigens von der Hamburger Alster Schwäne beschaffi und in Jülich angesiedelt worden
sein, uras dem Weiher den bis heute güftigen Namen verliehen hat. Überliefeft aber ist:
Nun erfolgt der Versuch der
Die Tiere wurden sogar mit Waffengewalt
Wederansiedlung."
verteidigt
Die unerwartet hohe und begeisterte Anteilnahme der Jülicher Bevölkerurig an der Aktion
der Wiederbelebung des Schwanenteiches mit einem Schwanenpaar, war nicht nur für die
lnitiatoren überraschend. Bis auf wenige kritische Außerungen, die sich aber auf die karge
und ökologisch leblose Darbietung des Schwanenteiches bezogen, waren und sind sie
durchweg positiv, wie es selten bei Ereignissen ähnlicher Art in Jülich der Fall gewesen ist.
Wie nun allseits bekannt, sind inzwischen beide Schwäne, aus welchen Gründen auch
immer, leider nicht mehr auf dem Gewässer. Die Nachfrage nach ihrem Veöleib reicht
von tiefstem Bedauern bis zum Wunsch für eine Neubesetzung des Teiches mit
Schwänen.
Die Gründe für den "Abflug" können nur vermutet werden. An der Verpflegung lag es ganz
sicher nicht. Eher ist der karge, mit Beton und Stein eingefasste und Fflanzen lose
Zustand des Teiches, wie auch die o.a. kritischen Einwände angemerkt haben, die
Hauptursache gewesen. Von einem Biotop natürlichen Ursprungs (siehe AZJN) kann bei
seinem Anblick nicht die Rede sein.
lst damit derVersuch der Wiederansiedlung gescheitert?
Die Antwort lautet Nein
Absicht desrAntragstellery ist es allerdings, gleichzeitig mit der emeuten Wiederbesetzung
des Schwanenteiches mit einem Schwanenpaar, den ursprünglichen, natürlichen und
repräsentativen Stadteingangscharakter, wie in von Schöfers Wiederaufbauplänen nach
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1945 postuliert, wieder herzustellen. ln diesen Vorgaben wurde das Gebiet zwischen
Bahnhofstrasse und Kartäuserstrasse als Villenviertel ausgebildet, dessen nördliche Seite
durch eine natumahe Wasserfläche (Schwanenteich) auf die eng bebaute Stadt überleiten
sollte.
Zwei besondere Merkmale weisen darauf hin, dass diesem Bereich städtebaulich
bedondere Akzente zugedacht waren: Die Achse der stadtauswärts führenden
Bahnhofstrasse mündet auf den, von der Großen Rurstrasse her sichtbaren Speicherturm
der ehem. Fa. Pelzer. Das Neue Rathaus übernimmt hingegen die Abgrenzung der
pasqualinischen Altstadt zu dem Erweiterungsbereich.
Nach dem eingangs industriell geprägten südlichen Stadteingang Jülichs, wird der
Ba h nhofstrasse, stadteinwärts, ab dem Bah nübergang
und damit insbesondere auch dem Schwanenbich,
eine repräsentative städtebauliche Bedeutung zugerechnet.
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Dazu beantra$€n fintragsteller, dass folgende Maßnahmen zur Verbesserungen des
Erschein ungsbi ldes des Schwanenteiches d urchgefü h rt werden :
1. Abböschen des mit Stein eingefassten
Ufers auf der Seite der Kartäuserstrasse auf
einer Länge von ca. 25 bis 30m.
und einbauen der flachen Böschung mit Wasserbausteinen bis in den
ufernahen Teich.
3. Belegung der Wasserbausteine mit Kies
4. Errichtung einer ca. 4 Quadratmeter großen lnsel, die sich etwa 10 bis 15 Meter vor
der Abböschung befinden soll, als Nistmöglichkeit für die Schwäne.
5. Die lnsel erhält zu zwet Dritteln an ihrem Rand eine niedrig wachsende,
standortgerechte Bepflanzung. ln der Mitte befindet sich ebenfalls Kies.
6. lm Teich selbst werden 5 bis 6 Pflanzkörbe mit Seerosen und 3 bis vier
Schwimminseln mit Wasserpflanzen gesetä, wie sie auf ähnlichen Gewässern in
Parkan lagen und Erholu ngsbereichen vorgefunden werden.
7. An drei Stellen, in unmittelbarer Nähe der entfernten Mauereinfassung werden ca.
ein mal drei Meter große Pflanzbeete auf der Rasenfläche mit typischer
Uferbepflanzung angelegt.
8. Es werden weitere 4 bis 5 Trauerweiden o.ä. als natürliche Schutzräume für die
Wasservögel in unmittelbarer Ufernähe gepflanä.
9. Das Entenhaus bekommt in seiner unmittelbaren Nähe auf atei Seiten ebenfalls
eine artgerechte Teichbepfl anzu ng.
2. Absichern
Die Materialien für die vorgenannten Maßnahmen, incl. der dafür notwendigen Planungen,
werden für die Stadt kostenneutral sein, da sie von Jülicher Bürgern gesponsort werden.
Allerdings enrartetrddeAntragsteller, dass das Tiefbauamt der Stadt bei der Durchführung
der Arbeiten mit Rat und Tat zur Seite steht, soweit sie nicht von Ehrenamtlern und
Sponsoren als Man- und Maschinenpower geleistet werden können.
Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird die abermalige Besetzung des
Jülich, 3.2.2014
Bürgermeister der Stadt Jülich
Herrn Heinrich Stommel
Neues Rathaus
52428 Jülich
Anlage n)ffrBürgerantrag zur Wiederbelebung des Schwanenteiches mit einem SchwanenpaarlVorarbeiten in/ an einem
Teilsttick des Teiches
Unterschriften beteiligter
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Jülich, 31.1 .2014
Bürger/ Bürgerinnen
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