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Allgemeine Vorlage (Zusammenfassende Bewertungen)

Daten

Kommune
Kreuzau
Größe
340 kB
Datum
06.07.2011
Erstellt
22.06.11, 18:21
Aktualisiert
04.08.15, 09:58

Inhalt der Datei

Anlage zu VL—Nr. 4/2011 1. Erg. 333 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - Fkapltei Zusammenfassende Bewertungen Der Schwerpunkt der Überlegungen sollte es angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen künftig sein, die den Ganztag und die lnklusion angemessen zu bewältigen, die Bestände zu “veredeln“ und keine neuen Gebäudehüllen zu schaffen, die das Geld binden, das dann fehlt, um die alten zu erhalten und neu auszustatten. Die heute flächige Grundschullandschaft erscheint mancherorts nur durch die Bildung von jahrgangsübergreifenden Klassen oder aber die Bildung von Dependancen erhalten werden zu können. Diese schwierige und regionale Aspekte gewichtende Aufgabe der Entscheidungflndung muß allerdings bei dem Schulentwicklungsplan für den Kreis Düren zwingend ausgespart wer den. Hier sind die Schulträger vor Ort und keinesfalls der Kreis Düren gefragt bzw. gefordert. Der Kreis Düren kann lediglich die Daten und Prognosen zur Verfügung stellen. In der Grundschullandschaft stellen sich grundsätzliche Herausforderungen mit den Fragen der Eigenständigkeit von Schulen, der Zahl der Schulen, des Erhaltes von Standorten/Doppelstandorten. Das “Netz“ der Grundschulen sollte so eng wie möglich gehalten werden um den Preis von Dependancen. Eine Alternative wäre ansonsten ggf. die Aufgabe von Standorten - Die Raumbilanzen die alle Schulen als volle Ganztagsschulen führen (!) weisen aus, daß die Schulen im Kreis Düren im Primarbereich trotz der einen oder anderen räumlichen Beengtheit relativ gut “durchkommen“. - - Bei möglichen “Knappheiten“ sollten die Schülerströme möglicherweise weit stärker als bisher gelenkt/verteilt werden, um alle Grundschulen zumindest in die umfassende Zweizügigkeit zu führen. Dieser umfassende Schulentwicklungsplan für den Kreis Düren kann nur das Datenmaterial zusammenstellen und die erhobenen Grundschuldaten für die Prognose der weiteren Entwicklung der Sekundarschullandschaft heranzie hen. Zu den Basisdaten ist folgendes zu betonen: verarbeitet worden sind u.a.: 1. Angaben des Statistischen Landesamtes (früher “LDS“, heute “lT“) für die bisherige Entwicklung der Schulen, 2. Meldedateien der Städte und Gemeinden zu den künftig zu erwartenden Einschulungen, 3. Angaben zu den zu berücksichtigenden Neubauentwicklungen durch die Verwaltungen der Städte und Gemeinden, 4. die Reinigungslisten der Städte und Gemeinden für ihre Schulgebäude (auf dieser Grundlage basieren die Raumbilanzen). Dieser Schulentwicklungsplan, der eher ein Gutachten zur Schulentwick lungsplanung ist, basiert auf folgenden inhaltlichen Konstituenten: Die Planung für die Grundschulen verbleibt vollkommen bei den örtlichen Schulträgern. Bei den Sekundarschulen werden für alle Schulträger künftige Entwicklungstendenzen beschrieben und Alternativen vorgeschlagen. Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen 334 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - r$d*Ißkapitel II Die Frage einer sechsjahrigen Grundschule seht sich derzeit nicht aktiv und wird deshalb nicht in die Alternativüberlegungen aufgenommen. Würde sie zu einer zentralen pädagogisch-politischen Frage und würde sie gesetzlich verankert, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Sekundarschulen. III. Das Thema der Inklusion ist künftig ein zentrales. Wie es gelöst wird, bleibt noch offen. Der Planer geht davon aus, daß die Inklusion durch einen völlig frei werdenen Elternwillen rascher als vielleicht vermutet vorangetrieben wird daß die Träger von den Entwicklungen getrieben werden könnten. - IV. Sicherlich werden die Primarbereiche der Förderschulen für Lernhilfe sowie die Sprachheilschulen mit den größten Affinitäten zu den Regelschulen zunächst (ganz gleich, ob aktiv oder passiv) in den lnklusionsprozeß einge bunden. Wie dabei aber die Räume der Förderschulen nicht leer stehen und in den Regelschulen größere Anbauten erzwungen werden, ist eine planeri sche Aufgabe vor Ort jeweils abhängig von den örtlichen Bedingungen. - V. Raumbedarfe bei Berufskollegs werden permanent angezeigt. Der Kreis Düren hat 2005 mit biregio ein Gutachten erstellt, die Bedarfe geprüft und reagiert. Angesichts der demographisch leitenden Linien ist dieses Thema “abgearbeitet“. Ansonsten wäre die Auslagerung von sinnvollen Verbänden in frei werdende Standorte (wie Förder- oder Hauptschulen) vorzuziehen. VI. Die sich ggf. anbahnende Schulstrukturreform im Land Nordrhein-Westfalen wird in diesem Schulentwicklungsplan nicht mehr aufzunehmen sein. Die pädagogischen Pfeiler der Reformen wie im zweigliedrigen Modell der neuen Bundesländer, in der baden-württembergischen Werkrealschule und in den reformierten Lehrplänen Baden-Württembergs, in den hessischen SchuBKlassen und der Mittelstufenschule, im niedersächsischen Neustädter-Mod eh-Versuch und der rheinland-pfälzischen RealschulePlus mit der verbunde nen Haupt- und Realschule sowie dem direkt der RealschulePlus aufgesetz ten (und mit der Praxis verknüpften) Fachoberschule sollten jedoch als “Me netekel“ des Überganges in ein anderes Schulsystem verstanden werden. VI. Sollten Sekundarschulen in Nordrhein-Westfalen flächig entstehen, so wäre dies mit dem Modell der Verbundschule eine “dritte Säule“ neben den bis zum Abitur führenden “Langformschulen“: den Gymnasien und Gesamtschulen. Damit müßte diese Verbundschule pädagogisch und inhaltlich attraktiv sein und könnte nicht nur auf ein “mehr oder weniger geordnetes Zusam menführen“ von Haupt- und Realschule abgestellt sein. VII. Sonst “erbt“ diese Form einer Sekundarschule nicht den Ruf der Realschule, sondern das Schicksal der Hauptschule, die trotz aller ihrer guten und inten siven Arbeit von den nachrückenden Eltern für das eigene Kind nicht mehr in den Blick genommen wird. VIII. Wenn also auf breiterer Ebene “Sekundarschulen“ in Nordrhein-Westfalen entstehen sollten oder diese im gesamten Land die bisherigen Vorgänger: Haupt- und Realschule ablöste, dann müßten diese wirklich die Inhalte und Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen 335 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - Spezifika der beiden Schulformen aufnehmen und den gymnasialen Zweig einbinden wie im Modell der Gemeinschaftsschule - s IX. Die Implementierung der rheinland-pfälzischen RealschulePlus im Jahr 2009 hat deutlich aufgezeigt, daß Hauptschulen nur in seltenen Ausnahmefällen den Eltern von Viertkläßlern aufzeigen können/versprechen dürfen, daß sie für deren Kinder die bessere Realschule als die Realschule selbst werden können. Für Realschulen ist es einfacher, als RealschulePlus den “Rest“ der Hauptschule aufzunehmen, als es einer Hauptschule fällt, den breiten Zweig einer Realschule aufzubauen, um eine RealschulePlus zu werden. X. Mit dem nahenden Wegbrechen eines Beins des dreigliedrigen Schulsys tems der Hauptschule zerbricht das gesamte gegliederte System. Seine Koordinaten gehen verloren. Auf dem “kalten Weg“ ohne Absicht, ohne Pro gramm, ohne Vorbereitung muß die Realschule die Hauptschule inkludi eren. Damit wird die Realschule eine andere und die Elternschaft, die dieser Schulform heute das Vertrauen schenkt, könnte sich perspektivisch in noch größerem Umfang in Richtung des Gymnasiums bewegen. - - - - XI. Mit der Option der Verbundschule bestünde zumindest die Möglichkeit, die Realschule mit einem Programm einer “Kooprativen Realschule“ für diese Herausforderung zu ertüchtigen, auch wenn die Elternschaft “verhaltener“ auf dieses Angebot reagieren könnte. Doch wäre bei einer Entscheidung für oder gegen eine Verbundschule das pädagogische Programm gegen eine Realschule mit “inkludierter Hauptschule“ abzuwägen. XII. Die Elternbefragung in allen dritten Klassen im Kreis Düren im März 2011 mit einem auswertbaren Rücklauf von 80% (!) hat eindeutig ergeben, daß Eltern bei der Wahl zwischen einer Verbundschule und einer Gemeinschaftsschule klar Prioritäten setzen (diese sehr umfangreiche Befragung von biregio mit fast 100 Einzelfragen an die Eltern liegt dem Kreis Düren verschriftlicht vor): XIII. Nur 10% der Eltern im Kreis Düren wünschen sich für ihr eigenes Kind die Verbundschule: ‘ja“, und 23% “ja, vielleicht“ (“eher nicht“ 24% und klar “Nein“ 43%). Mit dem klaren “ja“ votieren nur 38% der Hauptschuleltern, 14% der Realschuleltern, 14% der an einer Gesamtschule interessierten und 13% der noch nicht auf eine Sekundarschule festgelegten. Unter den gymnasialen Eltern sind es nur 3%. Somit findet die Verbundschule eine verhaltene und insgesamt gesehen geringe Nachfrage in der Elternschaft. XIV. Die Gemeinschaftsschule ist künftig das Kernthema der Schullandschaft in Nordrhein-Westfalen zumindest nach dem Votum der Grundschuleltern im Kreis Düren und nach dem aller Elterngruppen. Die Abschlussoffentheit der Schule bis zur 10. Klasse und der mögliche Aufsatz einer Sekundarstufe II gegebenenfalls in Form einer“regionalen Oberstufe“für mehrere Schulen ei ner Region rückt die Gemeinschaftsschule in das Zentrum der Diskussion. - - - XV. Mit Blick auf die künftig möglichen Sekundarschulangebote wünschen sich im Kreis Düren die Elterngruppen aller Schulformen für ihr eigenes Kind mit Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehiun g 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen - Kreis Düren 336 einem Anteil von 28% die Gemeinschaftsschule (“ja“). 37% wünschen sich diese “ja, vielleicht“. Für ein “eher nicht“ entscheiden sich dagegen nur 15%, und für ein klares “Nein“ zur Gemeinschaftsschule sprechen sich nur 20% aller Eltern aus. XVI. Die Gemeinschaftsschule ist in allen Elterngruppen gut plaziert. Mit klarem “ja“ votieren 31% der Hauptschuleltern (77% ‘ja“ und “ja vielleicht“ )‘ 38% derjenigen, deren Kind im Status quo eine Realschule besuchen würde (68% )‘ 56% der an der Gesamtschule Interessierten (92% )‘ 29% der schulisch noch festgelegten (79% ) und 13% der gymnasialen EItern (44% ). Das Angebot Gemeinschaftsschule stützte sich also auf eine breite Nachfrage bei den Eltern im Kreis Düren (auch unter gymnasialen Eltern). Dies legt es den Schulträgern nahe, eine Richtungsentscheidung zu fällen: Wäre die Verbundschule für Ihr Kind interessant? (wir haben uns im Status quo entschieden für...) [JJJ J ja ja, vielleicht eher nicht nein 38% Hauptschule Realschule E 14% Gymnasium Gesamtschule 14% ungewiss 13% Insgesamt 10./0 Wäre die Gemeinschaftsschule für Ihr Kind Interessant? (wir haben uns im Status quo entschieden für...) Q ja J Hauptschule ja, vielleicht eher nicl-it nein 31% Realschule Gymnasium 13% Gesamtschule 56% ungewiss insgesamt biregio, Bonn Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn ‘chluß1apf Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun 337 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - (_tel Alternativen zum Status quo Die nachfolgend ausgebreiteten Alternativen sind in vollem Umfang bisher nur Vorschläge aus der Feder des Gutachters. Sie sollten mit Bedacht und ausreichend Zeit im Rahmen einer öffentlichen Dabatte auf ihre Brauch- und ihre “Machbarkeit“ hin diskutiert werden. Von daher handelt es sich voll umfänglich nicht um “Setzungen“, sondern um erste Anregungen. Sie gehen von folgenden Grundannahmen bzw. sorgfältigen Analysen und Auswertungen der vorliegenden Daten aus: 1. Im Prinzip sind die “notwendigen Schuldächer gebaut“ wenn es gelingt, die Schülerverteilung durch einsprechende Angebote und Setzungen klug zu steuern. - 2. Die Übergangsquoten zu den Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen im Kreis Düren sind “asymetrisch“: vergröbernd formuliert wählten die Eltern im Kreis Düren hohe Abschlußwege im “Süden“ und eher defensive im “Norden“ (sowie zugleich in der Stadt Düren). Hier müßte eine Neuorientierung greifen: “Mehr Abiturwege im Norden“ und zugleich klare Berücksichtigung der Absicherung der Angebote im Süden unter der klaren Anerkennung der Tatsache, daß es dort für die bestehenden “Schulen neben dem Gymnasium“ schwieriger ist, in den Focus des elterlichen Interesses zu gelangen. - 3. Die Nachfrage nach der Schulform Gesamtschule im Kreis Düren übertrifft das Angebot bei weitem. Neue Standorte könnten prinzipiell in den Blick ge nommen werden. Diese würden gut arbeiten können, auch wenn die Ge samtschule deutlich mehr Anmeldungen braucht, als sie Plätze hat, um ihre Spektren nach erwarteter Leistung (bisherige Empfehlungen) erfolgreich zu definieren. Damit würden vor dem demographischen Hintergrund nicht un wichtig beispielsweise bei einer neuen Gesamtschule mit der Entlastung um nur je 1,33 Zügen Hauptschule, Realschule sowie Gymnasium zwei Konkur renten der anderen Haupt- und Realschulen“aus der Konkurrenz“ genom men und zugleich neue Abschlußwege geöffnet. - - 4. Zur Not könnten auch die Gesamtschulen, die mehr als vier Züge binden, einen Zug abbauen und damit den entstehenden Schulen in einer veränder ten Schullandschaft Raum für die Entwicklung geben. 5. Ein neues Gymnasium “im Norden“ könnte wohl nur schwerlich positioniert werden, weil die Stadt Jülich dieses Angebot “dreifach absichert“ und zwar mit verschiedenen Trägerschaften und Profilen. Zudem durchzieht mit den vier Gesamtschulen in Merzenich-Niederzier, in Düren und in Langerwehe faktisch ein “Riegel“ mit einem “inkludierten Abitur“ die Kreismitte. Mit den insgesamt vier Gesamtschulen lassen sich die Ubergangsanteile in Richtung des Abitures nachhaltig verändern. - 6. Mit den Optionen der Verbundschule und der Gemeinschaftsschule bietet sich allen Trägern die Möglichkeit, ihre Schulsysteme grundsätzlich zu über denken und neu zu gestalten. 7. Die aktuelle Elternbefragung im Kreis Düren (vgl. oben) hat es den Trägern eindeutig nahe gelegt, sich für die Gemeinschaftsschule zu entscheiden. Die Verbundschule ist vor allem auch in den Augen der Eltern, die im Status quo eine Realschule anwählen würden, eine “Verschlechterung“ der Realschule und ihrer Entwicklungpotentiale (vgl. die Befragungsergebnisse). Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen - 338 Kreis Düren 8. Neue Angebote sollten nicht auf der“grünen Wiese“ entstehen, sondern in Standorten, die “schon gebaut“ sind Dabei handelt es sich um Haupt- und Realschulen, die weichen müßten. 9. Die Rolle der Gymnasien im Kreis Düren scheint künftig eine völlig andere als die der Haupt- und Realschulen zu sein: Sie werden auf den ersten Blick am wenigsten von den Vorschlägen des Gutachtens tangiert. Doch täuscht diese Annahme. Die 10 Gymnasien müssen sich darauf vorbereiten, immer größere Anteile eines Altersjahrganges aufzunehmen und zu führen und da bei durch kontrollierte Förderprozesse ihre Selektivität einzudämmen. Dabei ändern sie ihre Rolle, und verändern sie ihre Struktur. 10. Gefragt werden muß auch, ob alle Gymnasien dem demographischen Druck und dem Druck der Orienterung der Eltern nach “Profil und Ruf“ stand halten können. Mit den rückläufigen Jahrgangsbreiten werden die gesamten Gymnasien keinesfalls “überlaufen“ sein, In den letzten Jahren sind aus den Grundschulen kommend (vgl. oben) 200 Ubergänge auf die Gymnasien weniger zu verzeichnen gewesen! 11. Der Anmeldedruck der Eltern mit ihren Kindern konzentriert sich immer stärker auf einzelne Gymnasien (oft auf die mit schon heute bestehenden Raumproblemen). Dabei könnten anderen die “Schüler“ fehlen, die sie zum Erhalt ihrer Zügigkeit, ihrer Lehrerstellen und ihrer Profile brauchen. 12. Die Schulträger stehen dann vor der Entscheidung, dem Druck der Eltern nachzugeben (und somit Gymnasien mit Raumproblemen zu pflegen und die Aufgabe eines Gymnasiums vollziehen zu müssen) oder die “Verteilung“ der Schüler noch stärker nach Kapazitäten vorzunehmen und damit die Gymna sien flächig auszulasten. Lezteres wäre wohl vorzuziehen. 13. Die nötigen Entscheidungen müssen auf einer “grenzüberschreitenden“ Abstimmung beruhen und daher auf einer größtmöglichen (!) Einmütigkeit beruhen. Die bisher geführten Gespräche scheinen einer entsprechenden Ausrichtung nicht im Wege zu stehen. 14. Bildungspolitisch sollte es nur “Gewinner“ geben. Doch gibt es Standorte vornehmlich mit Hauptschulen, die unter dem zeitgleich stattfindenden Druck der Demographie und der Schulformwahlentscheidungen der Eltern selbst mit neuen Angeboten nicht mehr zu halten sein werden. 15. Schulpolitische Ziele sind kreisweit zu definieren. Ideologische Aspekte sollten keine Rolle spielen. Es mag bei den Schulen bzw. den Standorten, die umgewandelt werden müssen (neben denen, die nicht zu erhalten sein wer den), das Gefühl geben, zu den “Verlierern“ zu gehören. Doch muß sich eine gegenüber der Zukunft verantwortliche Schulentwicklungsplanung mit der Chancengleichheit aller Kinder im Kreis Düren und der bedarfsgerechten Verteilung dieser Chancen im Kreis Düren befassen und muß für diese Auf gabe die Partikularinteressen den allgemeinen Zielen unterordnen. 16. Fusionen von Schulen, Dependancen von Schulen und der Ausgleich zwischen ihnen sowie die Umbauten im Bestand sollten zwingend teuren Neubauten vorgeordnet werden. Die Anpassung des Bestandes ist zugleich eine Sanierung und Aufwertung der Flächen. Neubauten konzentrieren eben die Mittel in neue Räume und entziehen den vorhandenen diese Finanzkraft. 17. Eine Schulentwicklungsplanung, die zwingend die Zukunft im Blick haben sollte, bedarf dringend des Blickes auf die Demographie. Hier sind derart Schulentwicklungsplanung Kreis Duren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, EmpfehlUn g 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren ‚ - 339 große Veranderungen mit großter Sicherheit und unabwendbar zu erwarten daß sich entscheidende, einschnitthafte Uberlegungen nicht mehr abweisen lassen. 18. Es bedarf einer Neuorientierung im Kreis Düren, ein grundsätzliches “auf den Prüfstand“ stellen. Daß der Kreis Düren und seine Kommunen in ihrer Gesamtheit nach dem vorgelegten, erfolgreichen, einmütig verabschiedeten Schulentwicklungsplan im Kreis Heinsberg diesen Prozeß aufgreifen, ist auf grund der Notwendigkeit der Sicht über den “eigenen Gartenzaun hinweg“ unabdingbar. 19. Wenn schulische Arrondierungen vorgeschlagen werden/vorgeschlagen werden müssen, so geschieht dies mit Blick auf die künftigen Schülerzahlen und die dann notwendige und mögliche Zahl und Aufstellung der Schulen. Die Träger der Schulen können jedoch auch die Prozesse abwarten und dann in “quälenden“ und den Kindern und ihrer Bildung nicht zuträglichen Prozessen mit der Schließung von Grundschulen, von schrittweisen der Hauptschulen und Realschulen oder zunehmenden Anträgen der Eltern auf die inklusive Beschulung reagieren. 20. Bei der Inklusion müßten sie zum Beispiel von dem einen Antrag zu dem nächsten immer mehr inklusive Plätze in Regelschulen schaffen und die Re gelschulen müßten ohne Vorbereitung sofort reagieren, “wenn die Kinder an gemeldet“ werden. 21. Dann vollzöge die Politik im Kreis Düren die für Schulen verunsichernden und negativen Einschnitte erst dann, “wenn es nicht mehr anders geht“. In den nachfolgenden Vorschlägen wird hier also in einer Art “Zeitraffer“ die kurz- oder gar mittelfristige Möglichkeit, einzelne Hauptschulen noch unter für die Schüler und ihre Ausbildung tragbaren Bedingungen zu erhalten, aus geklammert. Die Vorschläge erfolgen mit dem Blick auf die Situation in fünf und mehr Jahren. Damit sind sie “präventiv“. 22. Alle diese Vorschläge, die frühestens zum Schuljahr 2012/13 zum Zuge kommen könnten, beziehen sich auf ein “aufbauendes“ Modell: das heißt konkret, daß schließende Schulen sukzessive auslaufen und aufbauende sukzessive entstehen. Damit ist die Standortgarantie an einer Schule für die biszum Schuljahr20ll/12 aufgenommenen Schülerverbunden. Doch könn ten auslaufende Schulen in einigen Jahren, wenn sie nur noch drei oder zwei Jahrgangsstufen mitzwei oder drei Klassen bildeten, aufgrund der mangeln den Lehrerversorgung im Interesse der Schüler rascher mit anderen Schulen zusammengeführt werden. 23. Grundsätzlich wird empfohlen, alle notwendigen Entscheidungen für die Schulen im Kreis Düren nicht für einzelne Standorte zutreffen weder bei den Grund- noch bei den Sekundar- sowie bei den Förderschulen. Aus Sicht der Pädagogik und “Machbarkeit“ (Tragfähigkeit) und auch ein wenig aufgrund der ökonomischen Darstellbarkeit wäre es anzuraten, ein für alle Schulen und Standorte einsehbares, “faires“ und für alle zur gleichen Zeit beschlosse nes “Paket“ zu schnüren. - 24. Die immensen Veränderungen in den Schulen (Abkehr der Eltern und ihrer Kinder von der Hauptschule, das Entstehen einer abschlußindifferent aufgestellten Realschule mit vielen “potentiellen Hauptschulkindern“ und der bundes- und landesweit steigende Druck auf die Gymnasien) treffen zur glei chen Zeit wie die demographischen Einbrüche auf die Schulen und auf die Entscheidungsträger ein. Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn ‘Sußkapft Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen - 340 Kreis Düren 25. Isolierte Lösungen nur auf einzelne Gemeinden oder aber in der Stadt Duren nur auf einzelne Standorte bezogen enifachen neue Konkurrenzen zwischen den Hauptschulen, Realschulen und neuen Gemeinschaftsschu len. Angesichts der Demographie sind die Verwerfungen für die Schulen und den Träger in der Regel äußerst schädlich. Schon im Status quo der Entwicklung sind zahlreiche Probleme absehbar: 26. Gleiches gilt mit dem Blick auf die Konkurrenzen für die Gesamtschulen. Bestünde mit der Gemeinschaftsschule {und dem vorgeschlagenen Weg (dazu vgl. unten)} ein Weg, die Grundidee längeren gemeinsamen Lernens kreisweitzu verankern, wäre das aus planerischer Sicht etwa einer isolierten neuen Gesamtschule vorzuziehen. 27. Die Konsequenz einer neuen Gesamtschule wären scharfe Konkurren zen um den Bestand zwischen den an verschiedenen Standorten arbeiten den und jeweils mit gänzlich anderen Optionen ausgerüsteten Hauptschulen, Realschulen, neuen Gemeinschaftsschule und der neuen Gesamtschule. Wenn die Gemeinschaftsschule eine Form von “Brücke“ zwischen dem ge gliederten Schulwesen und der Form einer Gesamtschule sein könnte, wäre aus der Sicht des Planers Folgendes auszuführen: Der Wert einer neuen Ge samtschule per se sollte dem Wert einer kreisweit transformierten Schulland schaft nicht übergeordnet werden. Die Demographie in aller ihrer Schärfe sollte klug und “flächig“ beantwortet werden. Dies muß mit größter Klugheit und unter Ausgrenzung von Verwerfungsgefahren geschehen. 28. Für die Schulträger im Kreis Düren stellt sich bei allen Hauptschulen, bei den meisten Realschulen und gegebenenfalls bei ein oder zwei Gymnasien die Frage, ob sie langfristig gesichert sind. 29. Alle Hauptschulen und die Realschulen sollten so rasch als möglich zu Gemeinschaftsschulen fusionieren. Ansonsten ergibt sich aufgrund der faktischen Entscheidung der Eltern weg von der Hauptschule eine Realschu le mit einer gewissermaßen „inkludierten“ Hauptschule ohne jegliches päd agogisches Programm und ohne die Option auf eine äußere Differenzierung. Und diese Realschulen hätten Probleme, wenn es in der relativen, noch gut ereichbaren Nachbarschaft daneben noch die “reinen Realschulen“ gäbe. - 30. Diese Gemeinschaftsschulen in einer jeden Region brauchen zwingend eine gemeinsame Oberstufe in einem zentralen Standort. Entstünde in dem Schulzentrum Jülich aus der Hauptschule und der Realschule eine neue Ge meinschaftsschule, könnte hier eine Schule mit einer Oberstufe für den ge samten nördlichen Kreis Düren entstehen. Mit den Gesamtschulen in Düren, Langerwehe und Merzenich-Niederzeir sind die mittleren Kreisregionen mit solchen Optionen versorgt. Im Süden böte sich der Standort Kreuzau zentral an. Dann sollte das Gymnasium Kreuzau mit den Gemeinschaftsschulen zwingend ein faires Kooperationsabkommen schließen. 31. Ließe sich jedoch im Süden der Stadt Düren aufgrund des skizzierten Konkurrenzdruckes bei den Gymnasien ein Gymnasium nicht halten, sollte dieser Standort in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden und die Oberstufe für alle Gemeinschaftsschulen im Südkreis bilden. - - 32. Vorgeschlagen werden für den Kreis Düren, aus den oben angeführten Gründen, der Streckenlänge und den regionalen Wegebeziehungen für die Schüler in den Städten und Gemeinden zwingend, die Einführung flächen deckend vorgehaltener Gemeinschaftsschulen: Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun 341 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - 32.1 eine Gemeinschaftsschule Aldenhoven bis zur 10 Klasse (unter einervor Ort angedachten Veränderung der Schulstandorte) mit der Abdeckung aller pädagoschisch notwendigen Schritte (mit einem Selbstlernzentrum, einer prinzipiell “freien“ Klasse für jeden Jahrgang für Differenzierungsmaßnahmen, mit den notwendigen Lehrerarbeitsplätzen, mit Freizeitbereichen für Schüler usw.), mit Ganztagsoptionen und der Entwicklung der Inklusion 32.2 eine (!) Gemeinschaftsschule in Linnich und in Titz bis zur 10. Klasse mit der Abdeckung aller pädagoschisch notwendigen Schritte (mit Selbstlernzen trum, einer “freien“ Klasse für jeden Jahrgang für Differenzierungsmaßnah men, mit Lehrerarbeitsplätzen, Freizeitbereichen für Schüler usw.), Ganztag soptionen und dem “Einbau“ der Inklusion; am Standort Titz sollte versucht werden, Schüler aus der Gemeinde im Jahrgang 5 und 6 vor Ort zu versor gen, bevor sie in die Klasse 7 wechseln; damit entstünde ein Doppelstandort 32.3 eine Gemeinschaftsschule Jülich, Sandort Schulzentrum, mit derAbdeckung aller pädagoschisch notwendigen Schritte (Selbstlernzentrum, “freie“ Klasse pro Jahrgang für die Differenzierung, Lehrerarbeitsplatze, Freizeitbereiche für die Schüler usw.), Ganztagsoptionen und der Einplanung der Inklusion sowie einer gemeinsamen Oberstufe für den nördlichen Teil des Kreises 32.4 eine Gemeinschaftsschule lnden als Dependance der Gesamtschule in Lan gerwehe mit der Abdeckung aller pädagoschisch notwendigen Schritte (mit einem Selbstlernzentrum, mit einer freien“ Klasse für jeden Jahrgang für die Differenzieru ngsmaßnahmen, mit Lehrerarbeitsplätzen, Freizeitbereichen für Schüler usw.), Ganztagsoptionen und dem Einbezug der lnklusion 32.5 eine Aufgabe des Schulstandortes Nörvenich: die sinkende Schülerzahl und die Vielfältigkeit des umgebenden Angebotes läßt bedauerlicher Weise nicht mehr einen eigenen Sekundarschulstandort zu 32.6.1 zwei bis drei Gemeinschaftsschulen Düren mit zwei zentralen Oberstufen an den Gesamtschulen mit der Abdeckung aller pädagoschisch notwendigen Schritte (mit Selbstlernzentrum, “freien“ Klasse fürjeden Jahrgang für die Dif ferenzierung, Lehrerarbeitsplätzen, Freizeitbereichen für Schüler usw.), mit der Absicherung des Ganztags und der Einpianung der Inklusion 32.6.2 Standort der zwei bzw. drei Gemeinschaftsschulen wären (vgl. hierzu auch die Raumbilanzen) die heutigen staatlichen Realschulen mit einem großen Raumreservoir (ggf. abhängig von den neu strukturierenden Uberlegungen des Trägers in Verbindung mit einer auslaufenden benachbarten Grund-, Haupt- oder Förderschule) und die sich am besten räumlich und pädagogisch eignende Hauptschule - 32.6.3 2010/11 haben die drei Hauptschulen in der Stadt Düren insgesamt nur noch 106 Schüler in den 5. Klassen gebunden; in ein paar Jahren wären es höchstens noch drei Klassen sein; so wären die drei Gemeinschaftsschulen gewissermaßen “drei Realschulen mit einem Hauptschulzug“ Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun g 342 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - 32.7 Grundung einer gemeinsamen Gemeinschaftsschule als Mehr[achstandort im Südkreis mit dem Schwerpunkt Kreuzau oder jedoch die von zwei neuen Gemeinschaftsschulen als Doppelstandort im Südkreis mit der Abdeckung aller pädagoschisch notwendigen Erfordernisse (d.h. mit Selbstlernzentrum, mit einer “freien“ Klasse pro Jahrgang für Differenzierungsmaßnahmen, mit Lehrerarbeitsplätzen, mit Freizeitbereichen für die Schüler usw.), Ganztagsoptionen und der Einpianung der Inklusion 32.8 Doppelstandorte wären denkbar als “schichtiges Modell“ (z. B. Jahrgang 5 bis 7 an dem einen Standort und Klasse 8 bis 10 am anderen) oder als eines der wohnortnahen Orientierungsstufe (z.B. wohnortnahe 5. und 6. Klassen und zentrale Versorung ab der 7. Klasse an einem zentralen Standort); letzteres wäre möglicherweise vorzuziehen, weil es Eltern größere Sicherheit verleiht und am zentralen Standort die Differenzierungsoptionen sichert und dem Träger/den Trägern klare Raumprofile vorgibt 32.9 dabei kämen die zwei Kommunen Hürtgenwald und Kreuzau wegen der pädagogischen Absicherung der Arbeit in kleineren Gemeinschaftsschulen für einen Doppelstandort in Frage und die beiden Kommunen Heimbach und Nideggen; ob ein dreifacher Standort unter Einbezug von Vetlweiß nach Hürtgenwald und Kreuzau oder unter Einbezug von Vettweiß nach Heimbach und Nideggen realisierbar ist, wäre zu prüfen 32.10 alternativ zu einerflächigen Lösung “implodierte“ der gesamte Südkreis nach Düren und Kreuzau oder er “explodierte“ aus der Sicht von Vettweiß nach Düren, Kreuzau und Zülpich 32.11 die Lösungsfindung für den Südkreis, der zudem noch sehr stark gymnasial ausgereichtet ist, hat sich als die schwierigste Aufgabe herausgestellt 32.12 mit rund 30 Geburten in Heimbach und rund 70 in Nideggen stünden hier für die Bildung einer dreizügigen Gemeinschaftsschule höchstens unter dem von den Gemeinden ja nicht im Ansatz “garantierbaren“ Einbezug von Vett weiß mit rund 75 Geburten ausreichend Kinder zur Verfügung 32.13 mit rund 60 Geburten in Hürtgenwald und rund 130 in Kreuzau (ohne Einbe zug der rund 70 Geburten in Vettweiß) stünden hier für die Bildung einer (!) dreizügigen Gemeinschaftsschule ausreichend Kinder zur Verfügung 32.14 addiert man die rund 30 Geburten in Heimbach, die rund 70 in Nideggen, die rund 70 in Vettweiß, die rund 60 in Hürtgenwald und die rund 130 in Kreuzau ergeben sich langfristig abgesichert 360 Ubergänge in die Sekundarschulen; selbst wenn 50% dieser Kinder ein Gymnasium besuchen würden, stünden mit 180 verbleibenden Schülern ausreichend Schüler für die Gründung von zwei Standorten zu Verfügung 32.15 ließe man das “freie Spiel der Kräfte“ zu, würde der Standort Kreuzau diesem Druck wohl kaum gewachsen sein und in die südlichsten Kreisteile wären (mit Schulentwicklungsplanung Kreis Duren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun g 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen - 343 Kreis Düren Ausnahme des privaten Gymnasiums in Hurtgenwald) jeder Sekundarschule fern das zwange alle Kinder ab dem 10 Lebensjahr zu langen Bustransferen und schwächte die überörtliche Wettbewerbsfähigkeit der Kommunen 32.16 daher ist bei aller Klarheit des Lösungsansatzes: gleiche Chancen, gleiche Schulformen sowie kluge regionale Verteilungen, die Herausforderung im Südkreis am größten; hier ist jeder Fehler bei der Neuaufstellung irreparabel 32.17 gemeinsam mit der Schulaufsichtwäre hier die Gemeinschaftsschule auf ihre “Machbarkeit im ländlichen Raum“ hin zu prüfen einem ländlichen Raum, der aufgrund extrem weiter Fahrtwege und einerZerklüftung“ keine zentralen Lösungen tragen kann - 32.18 der Gutachter kann bei den Lösungen nur beratend zur Seite stehen; es mag sein, daß eine Gemeinschaftsschule Kreuzau in der Jahrgangsstufe 5 und 6 für Kreuzau und in der Klasse 7 bis 10 für die ganze Region der kompromiß wäre, ein mit den Töchtern verbundenes Mutterhaus, dessen Mehrzahl der 5. und 6. Klassen in Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald und gegebenenfalls auch Vettweiß positioniert wären; dabei wäre strukturell nur die Profilierung ab der Klasse 6 für einen Teil der Schüler in den Dependancen zu lösen 32.19 der Südkreis wird die vor allem für ihn selbst entscheidende “Baustelle“ sein, die nach der Vorlage des Gutachtens mit den Trägern und der Schulaufsicht einer Lösung zugeführt werden muß! 33. Der Kreis kann in diesen komplexen Prozessen allenfalls moderierend helfen. Entscheiden müssen die Träger vor Ort, welches Modell “machbar“, langfristig tragfähig ist und welchen Preis sie für die Chancen der Region für ihren eigenen Standort zu zahlen bereit sind; damit besteht eine gewisse “Einigungspflicht“; eine Reihe von konkurrierenden Anträgen wären von der Schulaufsicht und vom Land zu prüfen; diese neigen möglicherweise dann zu sicheren, kompakten und zentralen “Gesamtlösungen“. 34. Vorgeschlagen wird in diesen Zusammenhängen generell die sukzessive Auflösung der Schule für Sprachhilfe in die Grundschulen hinein (vielleicht übergangsweise mit Schwerpunkt-Grundschulen in den Regionen im Kreis) und die für Lernbehinderung im Primarbereich. Die Inklusion dieser Schulen in die Primarschulen wird sicher leichter zu lösen sein als die im Bereich der Sekundarschuen. Daher sollten als Gemeinschaftsschulen (neben derArbeit in den Gymnasien und in den Gesamtschulen) alle einen “inklusiven Zweig“ anlagern und für die direkte Kooperation “Förderköpfe“ der Förderlehrer an gliedern. Somit wären die Schüler und Lehrer der “Regelschule neuen Typs“ direkt mit denen der dann “ehemaligen Förderschulen“ verbunden; anders ist die Inklusion so die Position des Planers nicht vernünftig durchführbar - - 35. Die nicht mehrfür die Förderschulstandorte einzusetzenden Mittel sollten in die gebäudliche Vorbereitung der Regelschulen auf die Inklusion und auf ihre unabwendbaren Anforderungen eingesetzt werden. 36. Auch in dieser Hinsicht werden die unaufschiebbaren Diskussionen, die mit diesem Gutachten verbunden sein werden, parallel zu der sich bereits in vollem Gang befindenden Schulstrukturreform in Deutschland verlaufen. Schulentwicklungsplanung Kreis Düren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Ernpfehiufl g ‘ 344 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - 37 Die einzig offene Frage wird die sein wie lange Nordrhein-Westfalen brauchen wird um sich an der Schulstrukturdiskusssion aktiv, formgebend und auch strukturell Substantielles leistend zu beteiligen. Mit jedem Jahr, das verstreicht, werden die peripher gelegenen (zunächst nur die Hauptschulund dann auch die Realschul-)Standorte bedroht bzw. gefährdet sein und die Schülerzahlen in den überlasteten Zentren implodieren. 38. Es erscheint aus der gutachterlichen Sicht heraus nicht mehr fraglich, ob kurz- und mittelfristig angesichts der immensen demographischen Heraus forderungen in den schulzentrischen Lagen und nicht nur in diesen auf Verbünde von verschiedenen Schulformen verzichtet werden kann, um die Versorgung mit Fachlehrem abzusichern. 39. Außerdem müßte daran gedacht werden, die Kooperation aller Schulen unter Einschluß der Gesamtschulen und Gymnasien zu verstärken. Inner halb der heutigen schulischen Konstellationen und vor allem mit dem Blick auf künftige Optionen könnten Dependancen dem zum Teil gravierenden räumlichen Mangel an einigen zentralen Standorten vorgezogen werden. 40. Schulträger könnten sonst die Zwickmühle geraten, überhaupt noch freie finanzielle Ressourcen in Neubauten fließen zu lassen und fürAnpassungen des Bestandes an sich vehement ändernde pädagogische und soziale Erfor dernisse sowie die nötigen Sanierungen keine Mittel übrig zu haben. Die Einwohnerzahlen der Kommunen und die planerisch vorgeschlagenen Gemeinschaftsschulen werden hier nebeneinander gestellt. Es wird deutlich, daß die angedachten Schulen mit der Bevölkerungs- und damit auch mit der Kinderzahl korrespondieren/korrespondieren müssen: Aldenhoven 14.000 1 Gemeinschaftsschule Linnich Titz insgesamt 13.600 8.300 21.900 1 Gemeinschaftsschule Jülich 33.100 1 Gemeinschaftsschule Langerwehe Inden insgesamt 14.100 6.900 21.000 neben Gesamtschule 1 Gemeinschaftsschule Merzenich Niederzier insgesamt 9.800 14.000 23.800 Gesamtschule Nörvenich 10.900 Auflösung Hauptschule Düren 93.000 2-3 Gemeinschaftsschulen neben 2 Gesamtschulen Heimbach Hürtgenwald Kreuzau Nideggen Vettweiß insgesamt 4.500 8.700 17.800 10.700 9.000 50.700 2 Gemeinschaftsschulen in der Region Schulentwicklungsplanung Kreis Duren biregio, Bonn (tWußkaPteI Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen 345 16. Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen Kreis Düren - Ziel dieser Sammlung erster Anregungen ist es, die Chancengleichheit im Kreis Duren unabhangig vom Wohnort so weit als moglich abzusichern und zugleich durch die Ausweitung des Angebotes/der Abschlüsse die vorhan denen Standorte voll umfänglich aufrecht zu erhalten. Jeder geschlossene periphere (und in Zukunft kaum weiter schulisch zu verwendende) Standort würde den Druck auf die zentralen Standorte erhöhen. Eine Grundlage der weiteren Überlegungen könnte darin bestehen, bei den Gemeinschaftsschulen die Dreizügigkeit als unerläßliche Mindestgrenze (!) anzusehen, selbst dann wenn die Parteien im Ringen um einen Kompromiß zwischen den Regelschulen, Verbundschulen und Gemeinschaftsschulen einen anderen Weg mit kleineren Einheiten gehen würden. Ohne eine ausrei chende Zahl von Klassen ist die Differenzierungsfähigkeit nicht gegeben, die Lehrerversorgung nicht gesichert, ein kompakter, inhaltlich breiter Ganztag nicht zu gewährleisten und das sozial-kulturelle Leben einer Sekundarschule nicht aufrecht zu erhalten. Das Gutachten bedeutet nicht ein “Ende der Vorschläge“. Es ist vielmehr der Auftakt für eine Diskussion, die vorwiegend von der Gesamtheit der Schulen und ihrer Träger zu führen ist- unter Moderation des Kreises Düren. Sicher ist eines wichtig: Das ernsthafte Interesse an den Bildungschancen und -wegen der Kinder erlaubt bei den sich abzeichnenden immensen demographischen und schuistrukturellen Herausforderungen keine Pro-Domo-Diskussion! Schulentwicklungsplanung Kreis Duren biregio, Bonn Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun gen