Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
2,1 MB
Datum
09.12.2014
Erstellt
27.11.14, 15:06
Aktualisiert
27.11.14, 15:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Kommunaler Bürgerhaushalt:
Ein Leitfaden für die Praxis
Strategien für die Zukunft vor Ort
Inhalt
Vorwort
4
1
Das Projekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“
in Nordrhein-Westfalen
6
2
Der Bürgerhaushalt
8
2.1
Was ist ein Bürgerhaushalt? Idee und Konzept
8
2.2
Was kann ein Bürgerhaushalt erreichen? Ziele und Nutzen
9
2.3
Worauf soll geachtet werden? Erfolgsfaktoren
10
2.4
Häufig gestellte Fragen zum Bürgerhaushalt
12
3
Wie soll ein Bürgerhaushalt aussehen?
Die Bürgerhaushalts-Uhr
14
4
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
16
4.1
Information
17
4.2
Konsultation
22
4.3
Rechenschaft
26
4.4
Checkliste für die Projektplanung
27
Inhalt
5
Der Bürgerhaushalt in der Praxis:
Was denken die Beteiligten?
30
5.1
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Bürger
30
5.2
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Politik
32
5.3
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Verwaltung
34
6
Ausblick: Der Bürgerhaushalt und strategische Steuerung
36
7
Service
38
7.1
Infos und Kontaktdaten der Projektkommunen und Projektträger
38
7.2
Literatur-Tipps zum Thema „Bürgerkommune und Bürgerhaushalt“
42
7.3
Publikationsempfehlungen aus der Bertelsmann Stiftung
43
7.4
Nützliche Vorlagen für die Durchführung eines Bürgerhaushalts
46
Impressum
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256
33311 Gütersloh
www.bertelsmann-stiftung.de
Innenministerium NRW
Haroldstraße 5
40190 Düsseldorf
www.im.nrw.de
Redaktion
Christine Schaerffer und Thomas Pauly,
Ramb øll Management, Hamburg
Gestaltung
Boris Kessler, media design
Fotos
Archiv der Städte Castrop-Rauxel, Emsdetten,
Hamm, Hilden, Monheim a.R. und Vlotho
Produktion
Gieselmann Druck, Bielefeld
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und
der Speicherung in elektronischen Medien, vorbehalten.
VORWORT
Von den Haushaltsentscheidungen ihres Rates sind alle
Bürgerinnen und Bürger direkt oder indirekt betroffen.
Umso erstaunlicher ist es, dass das Interesse der Bürgerschaft an der Vorbereitung der Haushaltssatzung
meistens gering ist und von den vorhandenen Beteiligungsrechten kaum Gebrauch gemacht wird.
Mit dem Modellprojekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“ haben in Nordrhein-Westfalen die sechs Pilotkommunen Castrop-Rauxel, Emsdetten, Hamm, Hilden, Monheim und Vlotho den Versuch unternommen,
neue Wege der Bürgerbeteiligung bei der Aufstellung
des Haushalts zu gehen. Nach dem Startschuss im November 2000 haben sie in dreieinhalb Jahren vielfältige Veranstaltungen, Aktionen und Einzelprojekte zum
„Kommunalen Bürgerhaushalt“ erprobt. Der vorliegende Leitfaden dokumentiert die verschiedenartigen Instrumente und gibt konkrete Hinweise zur Einführung
des Bürgerhaushalts.
Als wichtigstes Ergebnis des Projekts ist festzuhalten,
dass die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei
Aufstellung des Kommunalhaushalts möglich ist: In
der Bürgerschaft besteht ein großer Bedarf an Informationen über den Haushalt und eine hohe Bereitschaft
zur Beteiligung an seiner Aufstellung.
Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Beteiligung der Bürgerschaft ist es, die komplexe und
schwer durchschaubare Materie „Haushalt“ in verständlicher und transparenter Form darzustellen.
4
Beispiele aus den Projekten zeigen, dass sich rechtliche
und ökonomische Zusammenhänge vereinfachen und
veranschaulichen lassen. Auf dieser Grundlage wird
ein inhaltsreicher und fachlich qualifizierter Dialog oft
überhaupt erst möglich. Transparenz als Grundlage für
Beteiligung ist machbar!
Es ist ermutigend festzustellen, dass es mit dem Bürgerhaushalt gelingt, Bürgerschaft und Kommunalpolitik auf einem schwierigen Feld zu einem konstruktiven
Dialog zusammenzuführen. Der Dialog mit der Bürgerschaft liefert Rat und Verwaltung wertvolle Informationen, die der Entscheidungsfindung bei der Verabschiedung des Etats ein breiteres Fundament geben können.
Es bleibt aber dabei: Die Entscheidung über den Haushalt und die Verantwortung dafür liegen beim Rat. Der
Bürgerhaushalt ist kein Instrument direkter Demokratie, aber er erweitert das Spektrum der Beteiligungsmöglichkeiten und –rechte.
Vorwort
Der Verwaltung bietet der Bürgerhaushalt die Möglichkeit, ihre vielschichtige Arbeit darzustellen, ohne belehrend oder gar bevormundend zu wirken. In den Projektkommunen hat die Verwaltung Interesse und Anerkennung für ihre Arbeit erfahren.
Die produktive Auseinandersetzung über die kommunalen Finanzen kann langfristig zu einem neuen Gemeinschaftsverständnis von Bürgerschaft, Rat und
Verwaltung führen. Dies wird aber nur gelingen, wenn
für die Bürgerschaft erkennbar ist, dass ihre Beteiligung und vor allem ihre Vorschläge ernst genommen
werden. Deshalb gehört die Rechenschaft zu den wichtigen Elementen des Bürgerhaushalts.
Das Pilotprojekt hat auch den Nachweis erbracht, dass
für die Durchführung eines Bürgerhaushalts keine Änderung der Gemeindeordnung erforderlich ist. Die vorhandenen Rechtsgrundlagen reichen völlig aus, um
alle Ideen und Instrumente einsetzen zu können. Bei
so vielen positiven Ergebnissen könnte die Forderung
erhoben werden, den Bürgerhaushalt durch Gesetz vorzuschreiben. Das ist in NRW aus gutem Grund nicht
beabsichtigt: Die Information der Bürgerschaft und
den Dialog mit ihr müssen Rat und Verwaltung aus eigener Überzeugung praktizieren – nicht aufgrund einer rechtlichen Pflicht. Die Bereitschaft von Rat und
Verwaltung zu Information, Dialog und Rechenschaft
kann nicht durch Gesetz vorgeschrieben werden.
Das Modellprojekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“ hat
auch die Auffassung widerlegt, Bürgerbeteiligung sei
nur ein Thema für kleinere Kommunen. Informationsund Konsultationsprozesse hängen nicht von der Einwohnerzahl ab, sondern von der Bereitschaft der Politik
und der Verwaltung, innovative Instrumente und Verfahren einzusetzen und sich ernsthaft auf den Dialog
mit der Bürgerschaft einzulassen.
Der Bürgerhaushalt kann auch in Kommunen in der
Haushaltssicherung oder in der vorläufigen Haushaltswirtschaft durchgeführt werden. Er ist mit relativ geringen Kosten und praktikablem Verwaltungsaufwand
machbar. Dafür kann der Bürgerhaushalt in Kommunen
ohne ausgeglichenen Haushalt zu einem gestärkten Problembewusstsein für die notwendigen Konsolidierungsschritte bei den Bürgerinnen und Bürgern führen und
auch Unterstützung bei der Prioritätensetzung leisten.
Der „Kommunale Bürgerhaushalt“ hat sich als ein
nützliches Instrument erwiesen, von dem sich das Innenministerium NRW und die Bertelsmann Stiftung
als Projektträger wünschen, dass es in möglichst vielen Kommunen – nicht nur in Nordrhein-Westfalen –
eingesetzt wird. In den Pilotkommunen wurden wertvolle Erfahrungen gemacht, die mit diesem Leitfaden
weitergegeben werden. Für weiteren Wissens- und Erfahrungszuwachs sollten nun möglichst viele Kommunen sorgen.
Düsseldorf und Gütersloh im Mai 2004
Dr. Fritz Behrens
Innenminister des
Landes Nordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Marga Pröhl
Mitglied der Geschäftsleitung
der Bertelsmann Stiftung
5
Das Projekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“ in Nordrhein-Westfalen
1
Das Projekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“
in Nordrhein-Westfalen
Das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und die Bertelsmann Stiftung haben im November
2000 gemeinsam das Modellprojekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“ gestartet. Das Projekt endet im Sommer
2004. In sechs Projektkommunen wurden verschiedene Instrumente und Modelle erprobt, um den kommunalen Haushalt für die Bürgerschaft verständlich aufzubereiten und die Bürger1 im Dialog mit Politik und
Verwaltung in den Prozess der Haushaltsaufstellung
einzubeziehen. Das Verfahren stand dabei immer unter der Prämisse, den Rat als gewähltes Organ der Bürger in seinem Haushaltsrecht zu keinem Zeitpunkt einzuschränken.
EMSDETTEN
VLOTHO
35.000
21.000
61
35
61
ausgeglichen
35
ausgeglichen
CASTROP-RAUXEL
HAMM
79.000
135
169
Nothaushaltsrecht
181.000
NORDRHEIN-WESTFALEN
HILDEN
471
482
Haushaltssicherung
MONHEIM a.R.
56.000
43.000
124
96
124
ausgeglichen
Einwohnerzahl
113
Haushaltssicherung
Einnahmen (in Mio. Euro)
Ausgaben (in Mio. Euro)
Status Haushalt
Abb. 1: Die sechs Projektkommunen des Kommunalen Bürgerhaushalts
1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf Doppelnennungen wie beispielsweise Bürgerinnen und Bürger verzichtet.
6
Einleitung 1
Als Projektkommunen wurden die Städte Castrop-Rauxel, Emsdetten, Hamm, Hilden, Monheim am Rhein und
Vlotho ausgewählt, weil diese Kommunen ihre Bürgerschaft bereits früher über das rechtlich gebotene Maß
hinaus an Verwaltungsentscheidungen beteiligt hatten. Außerdem sollten Kommunen unterschiedlicher
Größe und regionaler Zugehörigkeit vertreten sein.
Träger des Projektes sind das Innenministerium des
Landes Nordrhein-Westfalen und die Bertelsmann Stiftung. Demokratie fördern und Bürgernähe schaffen –
das sind die Ziele der Projektträger. Der Kommunale Bürgerhaushalt ist das Ergebnis einer produktiven,
sich ergänzenden Zusammenarbeit: Das Innenministerium, das als Kommunalaufsicht die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen auch berät und unterstützt, nutzt hierfür die wertvollen und langjährigen
Erfahrungen der Bertelsmann Stiftung mit kommunalen Reformprozessen.
www.buergerhaushalt.de
Auf der Projektwebsite können Sie sich über das Projekt
informieren und weitere Publikationen bestellen oder
herunterladen.
Abb. 2: Internetseite des Kommunalen Bürgerhaushalts
7
Der Bürgerhaushalt
2
Der Bürgerhaushalt
2.1 Was ist ein Bürgerhaushalt?
Idee und Konzept
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Bürgerhaushalt“? Bislang gibt es zwischen den Bürgern
und dem Haushalt ihrer Kommune wenige Gemeinsamkeiten. Der Haushalt wird zwar Jahr für Jahr aufgestellt, verhandelt und mal mit großer, mal mit weniger großer öffentlicher Aufmerksamkeit im Rat verabschiedet. Für die Bürger, die zwar die Auswirkungen
des Haushalts unmittelbar spüren, bleibt das komplexe Zahlenwerk in der Regel aber ein Buch mit sieben
Siegeln.
Ein herkömmlicher Haushaltsplan einer mittelgroßen
Stadt ist selbst für die Profis in Politik und Verwaltung
manchmal nur teilweise zu verstehen. Die Regelung in
den Gemeindeordnungen der Länder, die zur öffentlichen Auslegung des Haushaltsplanentwurfs zwischen
einer und sechs Wochen verpflichtet, ist unter demokratischen Gesichtspunkten grundsätzlich sinnvoll.
Den eigentlichen Zweck, Transparenz über die Budgets
und Finanzdaten herzustellen, erfüllt diese Vorschrift
nicht. Kaum ein Bürger macht davon Gebrauch.
Der Haushalt stellt die finanzielle Grundlage der Kommune dar und ist daher ein besonders geeigneter strategischer Ausgangspunkt für den Dialog mit der Bürgerschaft. Zumal darin nicht nur Maßnahmen für die
folgenden zwölf Monate festgelegt werden, sondern
auch die mittel- und langfristigen strategischen Handlungsschwerpunkte der nächsten Jahre.
8
Mit der Entscheidung, den Haushalt mit der Bürgerschaft zu erörtern, lassen sich Politik und Verwaltung
auf einen neuen, dauerhaften Prozess ein, der „geübt“
werden muss. Der städtische Haushalt ist ein eher sperriges Thema, das nicht auf Anhieb viele Bürger lockt.
Umso wichtiger sind eine attraktive Informationsphase
und zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit. Auch die zeitliche Abfolge der einzelnen Bausteine sowie die Anknüpfungspunkte zum Haushaltsverfahren sind ein
wichtiger Punkt bei der Gestaltung des Prozesses.
Hierzu werden Sie in diesem Praxisleitfaden wertvolle Tipps und praxisorientierte Beispiele finden, die aus
dem Modellprojekt „Kommunaler Bürgerhaushalt“ des
Innenministeriums NRW und der Bertelsmann Stiftung hervorgegangen sind.
Die am Modellprojekt beteiligten Kommunen haben
drei zentrale Bausteine definiert, mit denen das Verfahren des Bürgerhaushalts gestaltet werden kann: Information, Konsultation und Rechenschaft. Aussagekräftige Informationen über den Haushalt sind der Schlüssel für den Dialog zwischen Bürgerschaft, Politik und
Verwaltung. In der Konsultationsphase sollte es für die
Bürger unterschiedliche Möglichkeiten zur Beteiligung
geben. Im Baustein Rechenschaft sollen die Bürger
nachvollziehen können, welche Rats- und Ausschussentscheidungen zum Haushalt getroffen wurden und
warum genau so entschieden wurde.
Das Schaubild verdeutlicht, mit welchen Inhalten und
Maßnahmen die drei Bausteine des Bürgerhaushalts
ausgefüllt werden können (Abbildung 3).
Was ist ein Bürgerhaushalt? | Idee und Konzept 2 1
Information
Konsultation
Rechenschaft
Mögliche
Inhalte:
Überblick über den
Gesamthaushalt und einzelne
Bereiche
Diskussion des Gesamthaushalts bzw. bestimmter Bereiche
mit der Bürgerschaft,
Priorisierung von
Investitionsvorhaben oder
Sparmaßnahmen
Rechenschaft darüber, welche
Anregungen der Bürger beim
Beschluss des Rates berücksichtigt wurden und welche
nicht
Mögliche
Maßnahmen:
Broschüren, Internet
Infofahrten, Inforundgänge
oder Infostände; Marketing
(Flyer, Anzeigen etc.);
Öffentlichkeitsarbeit
(Pressearbeit, Internet)
Vorträge, Seminare oder
Schulungen
Bürgerforen,
Befragungen
(schriftlich, Internet), Telefoninterviews,
Hotline, Dialogkarten per Post
etc.
Broschüren / Flyer
(„So hat der Rat entschieden!“),
Website, Informationsveranstaltungen, persönliche Anschreiben
Abb. 3: Inhalte und Maßnahmen des Bürgerhaushalts
2.2 Was kann ein Bürgerhaushalt erreichen?
Ziele und Nutzen
Der Bürgerhaushalt hat drei zentrale Ziele:
_ Transparenz für die Bürgerschaft über den Haushalt
und die Haushaltsplanung schaffen
_ Beteiligung der Bürger ermöglichen und so den Dialog zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung
verbessern
_ Entscheidungshilfen für die Politik durch Bürgerkonsultation generieren
Der Haushaltsplan sollte demnach so aufbereitet werden, dass er eine verständliche und transparente
Grundlage bildet für den Dialog zwischen Bürgern,
Politik und Verwaltung. Der Bürgerhaushalt gewährleistet die Mitwirkung und Teilhabe der Bürger an der
Haushaltsplanung. Dabei tritt die Kommune im Idealfall auch mit Bürgern in einen Dialog, die sich normalerweise nicht öffentlich zu Wort melden. „Der Bürgerhaushalt ist ein Gewinn an Transparenz und Bürgernähe. Er kann das Verständnis und Miteinander unter
den Akteuren in der Bürgerkommune stärken“, findet
auch Thomas Hunsteger-Petermann, Oberbürgermeister der Stadt Hamm.
Politik und Verwaltung können durch die Erörterung
der Schwerpunkte des Haushalts von der Bürgerschaft
erfahren, ob die Verteilung der finanziellen Mittel in
ihrem Sinne erfolgt oder ob eher andere Schwerpunkte
gewählt werden sollten. Über den Dialog mit den Bürgern erhalten Politik und Verwaltung somit Entscheidungshilfen und neue Anregungen. Dabei liegt die Betonung zweifelsfrei auf der Konsultation durch Dialog.
Ein Bürgerhaushalt ist keine Form der direkten Demokratie, sondern ein Mittel im Rahmen eines repräsentativen Demokratieverständnisses und nicht zuletzt ein
Informationsinstrument für Politik und Verwaltung.
Welche Vorteile bietet ein Bürgerhaushalt für Bürger,
Politik und Verwaltung? Stehen Aufwand und Nutzen
eines Bürgerhaushalts in einem angemessenen Verhältnis zueinander? Diese Fragen wurden den Projektträgern und den Projektkommunen immer wieder gestellt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Bürgerhaushalt viele positive Auswirkungen hat (siehe hierzu
auch Abschnitt 2.4 und 4):
9
Der Bürgerhaushalt
_ Das Verhältnis zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung verbessert sich
Bürger und selbst manche Politiker verstehen
den kommunalen Haushalt besser
_ Der Rat erhält durch den Bürgerhaushalt neue Anregungen für Handlungskonzepte
_ Die Verwaltung hat die Möglichkeit, ihre Arbeit zu
präsentieren und darüber mit der Bürgerschaft in
den Dialog zu treten
_ Aus der Beteiligung der Bürger entstehen konkrete
Ideen und Aktionen für den Haushalt und die Zukunft der Kommune
_ Der Bürgerhaushalt fördert bürgerschaftliches Engagement
_ In Zeiten knapper Kassen kann im Rahmen des Bürgerhaushalts Akzeptanz für Sparmaßnahmen erreicht werden
_ Die
2.3 Worauf sollte geachtet werden?
Erfolgsfaktoren
„Der Bürgerhaushalt muss Chefsache sein“, findet Günter Scheib, Bürgermeister der Stadt Hilden. In der Tat:
Der Bürgermeister muss Promotor des Bürgerhaushalts
sein. Darüber hinaus hängt die erfolgreiche Einführung und Umsetzung eines Bürgerhaushalts entscheidend von der Unterstützung durch Politik und Verwaltung ab.
Politik
Der Rat entscheidet über die finanziellen Angelegenheiten seiner Stadt. Deshalb erfolgt die Einführung eines Bürgerhaushalts auf der Grundlage eines Ratsbeschlusses. Auch nach dem Einführungsbeschluss erhält der Rat beim Bürgerhaushalt eine zentrale Rolle.
„Der Rat sollte in alle drei Bausteine des Bürgerhaushalts einbezogen werden“, meint Bernd Stute, Bürgermeister von Vlotho.
Eine produktive Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung erhöht das Gelingen des Bürgerhaushalts. Deshalb sollte der Bürgermeister frühzeitig allen Ratsmitgliedern die Zusammenarbeit bei der Durchführung
des Bürgerhaushalts anbieten. Die Ratsmitglieder aus
allen Fraktionen sollten am Bürgerhaushalt beteiligt
werden. Eine Konsultation der Bürgerschaft zum Haushalt wird ohne die Bereitschaft des Rates, sich aktiv
10
und ernsthaft mit den Anregungen der Bürgerschaft
auseinander zu setzen, erfolglos bleiben.
Die Politik fällt im Rahmen eines Bürgerhaushalts zwei
wesentliche Entscheidungen:
_ Der Rat beschließt den Entwurf des Haushaltsplanes
und die Durchführung eines Bürgerhaushalts
_ Der Rat beschließt – wenn er es für angemessen hält –
die Änderungen oder Ergänzungen im Haushaltsplan, die sich durch das Konsultationsverfahren ergeben haben
Ferner sollten sich die Ratsmitglieder in den Prozess
einbringen: durch die Teilnahme an Konsultationsverfahren (Bürgerforen, Bustouren etc.) und durch die Rechenschaftslegung gegenüber der Bürgerschaft über
die Berücksichtigung oder Ablehnung ihrer Anregungen zum Haushalt.
Verwaltung
Neben der Unterstützung durch die Politik ist eine
gründliche und umfassende Vorbereitung des Bürgerhaushalts innerhalb der Verwaltung Voraussetzung
für das Gelingen des Projektes. Für Georg Moenikes,
Bürgermeister der Stadt Emsdetten, zählt zu den internen Erfolgsfaktoren „eine straffe Projektstruktur mit
motivierten Mitarbeitern, die aufgeschlossen für neue
Ideen sind“. Bürgermeister Bernd Stute aus Vlotho ergänzt: „Der Verwaltungsvorstand muss geschlossen
hinter dem Projekt stehen“.
Mit der Erstellung einer „lesbaren“ Variante des Haushaltsplans und der Durchführung von Konsultationsverfahren kommen auf die einzelnen Verwaltungsstellen zusätzliche Anforderungen und Aufgaben zu.
Es muss zunächst intern geklärt werden, wer federführend für die Vorbereitung und Durchführung des
Bürgerhaushalts zuständig ist. Aufgrund der haushaltsrechtlichen Thematik hat es sich bewährt, dass
Mitarbeiter der Kämmerei hierbei die Federführung
übernehmen. Der Bürgerhaushalt berührt darüber
hinaus alle Bereiche der Verwaltung. So muss intern
abgestimmt werden, welche Bereiche am Bürgerhaushalt mitarbeiten und somit die Kämmerei auch entlasten können. Es sollte dann eine bereichsübergreifende
Arbeitsgruppe Bürgerhaushalt gebildet werden. Diese
Arbeitsgruppe muss vor allem die folgenden Fragen
klären:
Worauf soll geachtet werden? | Erfolgsfaktoren 2 3
_ Welches sind die Meilensteine und die einzelnen
Zeitpunkte des Verfahrens?
_ Welche Haushaltsinformationen sollen wie aufbereitet und welche Themen näher beleuchtet werden?
_ Welche Verwaltungsmitarbeiter sollen an den Informationsveranstaltungen teilnehmen?
_ Wer kümmert sich um die Auswertung von
Befragungen?
Tipps für die verwaltungsinterne
Vorbereitung eines Bürgerhaushalts
_ Bestimmen Sie einen Projektverantwortlichen für den
Bürgerhaushalt, der Ansprechpartner für die Politik und
die Bürgerschaft ist.
_ Entwickeln Sie einen Zeit- und Aufgabenplan, der den
Projektverlauf und wichtige Meilensteine festlegt. Der
Im Vorfeld des Bürgerhaushalts muss auch der Finanzrahmen für das Projekt festgelegt und abgestimmt werden. Neben den erforderlichen Personalkapazitäten müssen auch Sachmittel bereitgestellt werden, z. B. für:
_ Produktion von Broschüren und anderen Marketingmaßnahmen
_ Porto
_ Anzeigen
_ Kosten für Informationsveranstaltungen
Zeit- und Aufgabenplan des Projektes sollte sich auch am
Sitzungsplan des Rates orientieren. So bleibt ausreichend
Zeit für die Politik, sich mit den Bürgermeinungen
auseinander zu setzen.
Es empfiehlt sich, alle Verwaltungsmitarbeiter über
den Kommunalen Bürgerhaushalt zu informieren. Die
meisten Mitarbeiter sind gleichzeitig auch Bürger einer
Stadt oder Gemeinde und daher auch Zielgruppe und
wichtige Multiplikatoren. Die Stadt Hamm hat zum
Beispiel verschiedene Maßnahmen kombiniert, um
ihre Mitarbeiter über das Projekt zu informieren. Im
Intranet und in der Mitarbeiterzeitschrift wurden die
Ziele und Bausteine des Bürgerhaushalts erläutert. Mit
dem „Info-Shop“ verfügt die Stadt Hamm über eine besondere Form der Fortbildungsveranstaltung, bei der
sich die Mitarbeiter wie in einem Selbstbedienungsladen die für sie besonders interessanten Angebote aussuchen können. So gab es beispielsweise einen „InfoShop“ mit dem Schwerpunktthema „Leitbild Bürgerkommune 2002“: Hier wurde den Kollegen der Verwaltung im persönlichen Gespräch auch der Bürgerhaushalt in Hamm vorgestellt.
11
Der Bürgerhaushalt
2.4 Häufig gestellte Fragen zum Bürgerhaushalt
?
Was nutzt ein Bürgerhaushalt, wenn die Kommune
kaum noch finanziellen Spielraum hat?
!
Viele Kommunen sind gezwungen, ihren
Haushalt zu konsolidieren, Einsparungen vorzunehmen und genau zu prüfen, wo investiert
werden kann. Gerade in diesem Prozess hilft
ein Bürgerhaushalt, Prioritäten mit den Bürgern zu diskutieren. Die Erfahrungen in den Projektkommunen haben gezeigt, dass das Verständnis der
Bürger für die schwierige Haushaltslage und die damit
verbundenen unbequemen Sparmaßnahmen eindeutig
gestiegen ist. Mehr noch: Ein konkretes Ergebnis des
Bürgerhaushalts in Vlotho war die Gründung eines
Fördervereins, um den Zuschussbedarf für das Waldfreibad zu reduzieren. In Emsdetten waren die Bürger
sogar bereit, Steuererhöhungen für den Haushaltsausgleich in Kauf zu nehmen.
?
Ist die Durchführung eines Bürgerhaushalts gerade
angesichts leerer Kassen nicht zu teuer?
!
Sicherlich müssen für die Durchführung eines
Bürgerhaushalts bestimmte Mittel verfügbar
sein. Dennoch sind die Summen überschaubar. In Emsdetten entstanden beispielsweise
im Jahr 2001 pro Bürger nur 50 Cent Sachkosten. Hilden konnte die Sachkosten u. a. auch durch Einnahmen aus Werbeanzeigen in der Haushaltsbroschüre senken. Im Jahr 2003 betrugen die Sachkosten rund
7 Cent je Bürger der Stadt Hilden. Dass der Bürgerhaushalt eine gute Investition ist, zeigt sich daran, dass er
in den Projektkommunen auf reges Interesse gestoßen
ist. Auch im dritten Projektjahr waren die Bürgerforen
gut besucht und es konnten sichtbare Erfolge erzielt
werden.
12
?
Wie vermeiden wir, dass sich nur die „üblichen Verdächtigen“ am Bürgerhaushalt beteiligen?
!
Eine Bürgerversammlung, die dominiert wird
von den Diskussionsbeiträgen einiger Interessenvertreter – wer hat diese Erfahrung nicht
schon gemacht? Die Projektkommunen des
Projektes „Kommunaler Bürgerhaushalt“ haben auch hier neue Wege beschritten, die dazu führten,
dass nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ an den Veranstaltungen oder Befragungen teilnahmen. Eine Zufallsauswahl aus dem Melderegister, persönliche Einladungen des Bürgermeisters, Ankündigung der Termine in der lokalen Presse und im Internet bewirkten,
dass ein repräsentativer Querschnitt aus der Bürgerschaft an den Veranstaltungen im Rahmen des Bürgerhaushalts teilgenommen hat.
?
Wecken wir mit einem Bürgerhaushalt Erwartungen,
die wir nicht erfüllen können?
!
Der Rat beschließt den Haushalt. Diese Tatsache sollte immer kommuniziert werden – auf
den Bürgerforen, in der Haushaltsbroschüre
und im Internet. So kann nicht der Eindruck
entstehen, dass die Anregungen aus der Bürgerschaft verbindlich sind. Wichtig ist jedoch, Rechenschaft abzulegen – d.h. die engagierten Bürger zu informieren, wie beispielsweise mit Ergebnissen eines
Bürgerforums in den Ausschüssen und im Rat umgegangen wird. Wie die Projektkommunen hier vorgegangen sind, wird in Abschnitt 4.3 erläutert.
Häufig gestellte Fragen zum Bürgerhaushalt 2 4
?
Wir haben bislang keine Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung. Ist es dann sinnvoll, einen Bürgerhaushalt zu realisieren?
!
Sicher ist die Information über den Haushalt
ein komplexes Thema und insofern eine große Herausforderung für Kommunen, die bisher keine Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung
haben. Dennoch können ein persönliches Gespräch mit einer Modellkommune und der Praxisleitfaden wertvolle Hinweise für die Realisierung
geben. Auch eine externe Unterstützung kann an dieser Stelle sinnvoll sein. Wichtig ist, im ersten Schritt
die Rahmenbedingungen zu klären: Ist die Politik mit
im Boot? Gibt es in der Verwaltung (insbesondere Kämmerei) Mitarbeiter, die das Projekt vorantreiben?
?
Kann der Bürgerhaushalt auch einmalig durchgeführt werden?
!
Im Prinzip ist das möglich. Dennoch ist es
ratsam, den Bürgerhaushalt für einen längeren Zeitraum zu planen – zwei bis vier Jahre sollten hier in Betracht gezogen werden.
Im Idealfall soll der Bürgerhaushalt aber als
fester Bestandteil in der jährlichen Haushaltsplanung
jeder Kommune verankert werden. Außerdem haben
die Erfahrungen der Kommunen gezeigt, dass die
Durchführung des Bürgerhaushalts von Jahr zu Jahr
leichter wird, der Vorbereitungsaufwand für die Verwaltung abnimmt und das Interesse der Bürger eher
zunimmt.
?
Ist es möglich, den Bürgerhaushalt in bereits
laufende Projekte der Kommune zu integrieren?
!
Auf jeden Fall. Strategische Steuerung oder
Stadtmarketing-Prozesse sind nur einige wichtige Beispiele. Sie haben gezeigt, wie sinnvoll
es ist, laufende Verfahren mit dem Bürgerhaushalt zusammenzuführen (siehe auch Abschnitt
6). Letztlich geht es bei vielen Themen, die Kommunen mit ihren Bürgern erörtern, auch immer um die
Frage „Können wir uns das leisten bzw. welche Mittel
müssen bereitgestellt werden?“. Eine Verknüpfung mit
den Finanzen der Kommune unterstützt daher andere
Projekte und kann auch dazu beitragen, dass keine
„Luftschlösser“ im Rahmen der Bürgerbeteiligung
entstehen.
?
Ist der Bürgerhaushalt auch für große und für
finanzschwache Kommunen ein geeignetes
Instrument?
!
Ein Bürgerhaushalt kann grundsätzlich in jeder Kommune realisiert werden – unabhängig von der Größe und finanziellen Situation.
Allerdings muss in großen und in finanzschwachen Städten bei der Information, Konsultation und Rechenschaft der Einsatz der Methoden und Instrumente auf die jeweiligen Bedingungen
zugeschnitten werden. So ist es z.B. in großen oder
finanzschwachen Städten bei einer flächendeckenden
Umsetzung des Bürgerhaushalts eher angebracht, die
Information, Konsultation und Rechenschaft nur über
Broschüren, Flyer und die örtlichen Medien sowie über
schriftliche Befragungen – nebst Internet – zu organisieren und weniger über Bürgerforen oder direkte, persönliche Schreiben an die Bürger. Zurzeit wird für den
Bezirk Berlin-Mitte geprüft, ob es sinnvoll und möglich ist, in einer Großstadt zunächst auf Bezirksebene
den Bürgerhaushalt zu praktizieren. Dieses Verfahren
wäre auch in anderen Großstädten bei Implementierung des Bürgerhaushalts zu bedenken.
13
Wie soll ein Bürgerhaushalt aussehen?
3
Wie soll ein Bürgerhaushalt aussehen?
Die Bürgerhaushalts-Uhr
Mit der Bürgerhaushalts-Uhr wurde ein Symbol entwickelt, das der Orientierung dienen soll und einen idealtypischen Ablauf des Bürgerhaushalts aufzeigt. Die
Bürgerhaushalts-Uhr verdeutlicht die Schnittstellen
des Bürgerhaushalts zum Zyklus eines Haushaltsjahres. Die drei Bausteine des Bürgerhaushalts – Information, Konsultation und Rechenschaft – werden chronologisch eingeordnet und in Bezug zur idealtypischen
Haushaltsaufstellung gebracht. Je nach Haushaltspraxis können die Zeitpunkte im Haushaltszyklus vor Ort
variieren:
14
Bie Bürgerhaushalts-Uhr 3
12
NOV
OK
DEZ
JA
T
B
SE
P
FE
Bürgerhaushalts-Uhr
ÄR
9
AUG
Konsultation
Rechenschaft
N
3
M
JU
AP
L
MAI
JUN
Information
R
6
Budgetplanungen
Abb. 4: Die Bürgerhaushalts-Uhr
5 Uhr:
9 Uhr:
Ausgangspunkt sind die Eckwerte bzw. Budgetplanungen für die Einzelpläne, die in der Regel im Frühjahr
(April/Mai) stattfinden.
Im Herbst – möglichst vor den Beratungen in den Ausschüssen – erfolgt die Konsultation und Anhörung der
Bürgerschaft.
7 Uhr:
2 Uhr:
Sofern ein Eckwertebeschluss vorliegt, kann auf dieser
Grundlage die Informationsphase beginnen. In Kommunen, in denen kein Eckwertebeschluss gefasst wird,
sollte ein Beschluss des Rates über den Haushaltsplanentwurf erfolgen, damit eine legitimierte Grundlage
für die Erörterung mit der Bürgerschaft vorhanden ist.
Nach Beschluss und Anzeige bzw. Genehmigung des
Haushalts, also i. d. R. am Jahresende, in Ausnahmen
auch im 1. Quartal des Folgejahres, erfolgt die Rechenschaft über den Bürgerhaushalt. Gleichzeitig kann dies
als Auftakt für den Bürgerhaushalt des Folgejahres
dienen.
15
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
4
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Die Projektkommunen haben für die drei Bausteine
– Information, Konsultation und Rechenschaft –
verschiedene Verfahren und Instrumente erprobt.
Generell hat es sich jedoch bewährt, in jeder Phase parallel mit möglichst verschiedenen Maßnahmen zu arbeiten. Unter www.buergerhaushalt.de und
www.zukunftsstrategien-vor-ort.de finden Sie viele nützliche Dokumente aus den Projektkommunen (z.B. Broschüren, Fragebögen, Einladungen zum Bürgerforum),
die Ihnen als Vorlage bei der Umsetzung eines Bürgerhaushalts dienen können.
Zur kreativen Ideenfindung und Unterstützung der
Projektkommunen im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit haben das Innenministerium Nordrhein-Westfalen und die Bertelsmann Stiftung zu
Beginn des Projektes am Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Studierenden sollten neue Wege der Information und innovative Kommunikationskonzepte entwickeln, um den Bürgern das Haushaltsthema ansprechend zu vermitteln. Die Ergebnisse des Wettbewerbs
verdeutlichten vor allem eines: Der externe, unvoreingenommene Blick der Studierenden zeigte, dass es viele ungeahnte Möglichkeiten gibt, auf das Thema Haushalt aufmerksam zu machen und es den Bürgern nahe
zu bringen.
Die vielfältigen Ideen der angehenden Kommunikationsdesigner wurden in verschiedenen Projektkommunen umgesetzt, wie zum Beispiel:
_ Bierdeckel als Informationsmedium mit den wichtigsten Haushaltsdaten
_ eine Stadtrundfahrt zur anschaulichen Erläuterung
der Verwendung der kommunalen Haushaltsmittel
_ Hildopoly – eine spielerische Informationsveranstaltung (siehe Seite 21)
Abb. 5: Die BürgerhaushaltsBierdeckel aus Hilden
16
Weitere Ideen, die im Projekt nicht umgesetzt wurden,
sind beispielsweise die Einrichtung einer telefonischen
Info-Hotline zum Bürgerhaushalt, Werbung auf Litfaßsäulen oder städtischen Fahrzeugen der Müllabfuhr
sowie die Aufstellung eines großen Sparschweins vor
dem Rathaus.
Information 4 1
4.1 Information
Aussagekräftige Informationen sind der Schlüssel für
den Dialog, sowohl über den Haushalt und die Haushaltssystematik generell als auch über den Haushaltsplanentwurf für das folgende Jahr. „Ohne entsprechende Wissensgrundlage macht es keinen Sinn, mit den
Bürgern in die Diskussion einzusteigen“, meint auch
Günter Scheib, Bürgermeister der Stadt Hilden. Die
Bürger sollten informiert werden, woher die Kommune ihr Geld bekommt, wofür sie es ausgibt und welche
Schwerpunkte es in der Budgetverteilung gibt. Außerdem sollten die finanzielle Gesamtlage dargestellt und
Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Wenn
strategische Ziele oder langfristige Visionen existieren, bilden sie den Rahmen für die Information über
den Haushalt. Die qualitativ hochwertige und adressatengerechte Information der Bürger ist eine Herausforderung für Verwaltung und Politik. Die komplexen
Sachverhalte und Daten müssen so komprimiert gestaltet und illustriert werden, dass auch ein „HaushaltsLaie“ in der Lage ist, einen Überblick über den Gesamthaushalt und Einblicke in einzelne Bereiche
oder Projekte zu erhalten.
Für die Information der Bürger über den
kommunalen Haushalt stehen verschiedene
Instrumente zur Verfügung. Hierzu gehören
_ Haushaltsbroschüre
_ Internet
_ Informationsfahrten oder -rundgänge,
Infostände
_ Marketing (Flyer, Anzeigen in
Tageszeitungen)
_ Öffentlichkeitsarbeit (Pressearbeit,
Internet-Seite)
_ Vorträge, Schulungen oder Seminare
Um eine Vielzahl von Bürgern zu erreichen,
sollten möglichst viele der genannten Maßnahmen realisiert werden, die auf die verschiedenen
Zielgruppen abgestimmt sein sollten (z.B. Jugendliche
oder ältere Menschen).
Haushaltsbroschüre
Eine Haushaltsbroschüre sollte die Basis der Information zum Bürgerhaushalt darstellen. Die Informationen
über den Haushalt sollten so verständlich und anschaulich wie möglich aufbereitet werden. Nur so bekommt
die Bürgerschaft eine objektive Gelegenheit der Mitwirkung und Teilhabe an der Haushaltsplanung.
Die Broschüren „Bürgerhaushalt 2004“ und „Keine Panik“ der Städte Emsdetten und Castrop-Rauxel
bieten beispielsweise sehr
übersichtliche Darstellungen, da zur Visualisierung
Abb. 6: Die Haushaltsbroschüre
aus Castrop-Rauxel
viele Diagramme, Tabellen und Pläne eingesetzt
wurden. Außerdem wurden die wichtigsten
Fachbegriffe in einem
„Haushalts-ABC“ näher
erläutert. In Hamm waren die Informationsbroschüren
der Jahre 2002 und 2003/2004 das zentrale Medium
des Bürgerhaushalts. Die Broschüren erschienen unter dem Motto „…denn schließlich ist es Ihr Geld!“ und
wurden mit der Tageszeitung an 45.000 Privathaushalte verteilt, 5000 Stück wurden in öffentlichen Gebäuden ausgelegt. Die Broschüren geben einen Gesamtüberblick über die Finanzlage der Stadt, beleuchten die
17
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Abb. 7: Div. Bürgerhaushaltsbroschüren
aus den Projektkommunen
wichtigsten Einnahmequellen und stellen ausgewählte
Bereiche mit ihren Aufgaben und Ausgaben vor. Diese
Auswahl der Bereiche wurde nicht von der Verwaltung
getroffen, sondern die Bürger wurden konkret nach ihren Themenwünschen befragt.
Auch Hilden veröffentlichte Broschüren zum Bürgerhaushalt (2002 und 2003) und stellte neben allgemeinen Erläuterungen zum Haushaltsplan verschiedene
Bereiche der Stadtverwaltung vor.
Tipps
_ Ein Vorwort des Bürgermeisters oder des Kämmerers
sollte ein Muss in jeder Haushaltsbroschüre sein.
_ Integrieren Sie Feedback-Elemente (z.B. Fragebogen oder
Antwortcoupon) in die Broschüre! So erhalten Sie weitere
Anregungen oder Verbesserungsvorschläge.
_ Weisen Sie schon in der Broschüre auf weitere wichtige
Termine im Rahmen des Bürgerhaushalts hin.
18
Information 4 1
etwa dreistündige „Haushaltstour“ an. Auf einer Busrundfahrt konnten sich die Bürger an zwölf Stationen
wie Sporthalle, Feuerwehr oder Schule über die Vorhaben in Hilden informieren. Mit dabei waren der Bürgermeister und Fachdezernenten, die Fragen beantworteten.
Monheim hat ebenfalls eine „Haushaltstour“ – eine
Stadtrundfahrt im Linienbus – organisiert. Die gut
gefüllten Busse steuerten verschiedene Ziele an: den
städtischen Betriebshof, die Stadtbücherei und geplante Baumaßnahmen.
Auch Infostände auf speziellen Veranstaltungen oder
beliebten Märkten haben sich als Informationsmedium bewährt. So informierten in Emsdetten der Bürgermeister und Vertreter der Verwaltung die Bürger auf
dem jährlichen Emsdettener Frühjahrsmarkt über den
Haushalt.
Abb. 8: Internetseite des Bürgerhaushalts Hilden
Tipps
Internet
Auch die Möglichkeiten des Informationsmediums Internet sollten bei der Durchführung eines Kommunalen Bürgerhaushalts auf jeden Fall genutzt werden. Das
Internet bietet die Chance, den interessierten Bürgern
viele Informationen schnell und kostengünstig zur Verfügung zu stellen. Die Projektkommunen bieten die Informationen über den Haushalt auf der Internet-Seite
ihrer Stadt an. Das Beispiel Hilden verdeutlicht den Erfolg dieses Informationsmediums: Die Rubriken zum
Thema Haushalt und Kommunaler Bürgerhaushalt auf
der Website der Stadt wurden während des laufenden
Verfahrens etwa 500 mal pro Woche aufgerufen. Im
Jahr 2003 gab es insgesamt 36.825 Zugriffe und es
wurden 800 Megabyte Informationen heruntergeladen.
Theoretisch entspricht dies 130 kompletten Haushaltsplänen der Stadt Hilden.
Informationsfahrten und -rundgänge,
Infostände
Stadtrundfahrten oder Stadtrundgänge können eine
sinnvolle Ergänzung zu anderen Informationsmaßnahmen sein. Die Stadt Hilden bot ihren Einwohnern
neben der Haushaltsbroschüre an drei Terminen eine
_ Prüfen Sie bei Infoständen vorher die Art der Veranstaltung und die zu erwartenden Besucher!
_ Wählen Sie Veranstaltungen aus, bei denen die Besucher
auch die entsprechende Zeit und Muße haben, sich mit
dem kommunalen Haushalt auseinander zu setzen.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass z. B. Wochenmärkte
kein geeigneter Ort für die Information über den
Bürgerhaushalt sind.
_ Klären Sie auch, ob die Besucher der avisierten Zielgruppe
entsprechen.
Abb. 9: „Haushaltsbus“ in Monheim
19
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Marketing, Presseund Öffentlichkeitsarbeit
Um dem Bürgerhaushalt die notwendige Aufmerksamkeit zu sichern, sollten neben der Erstellung einer
Haushaltsbroschüre weitere Marketingmaßnahmen
und eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit realisiert werden. Hilden setzte z. B. auf eine Kombination
verschiedener Instrumente: Die Stadt warb auf Streichholzheftchen und Bierdeckeln für den Kommunalen
Bürgerhaushalt. 20.000 Bierdeckel lagen in den Hildener Kneipen aus, die über Einnahmen und Ausgaben in
den Bereichen Gebäudeunterhaltung, Kultur und Kindergärten informierten. Auch in Castrop-Rauxel konnten sich die Kneipengänger mit Hilfe dieses originellen
Mediums über Einnahmen und Ausgaben ihrer Stadt
informieren.
Vorträge, Schulungen und Seminare
Vorträge, Schulungen und Seminare für interessierte
Bürger können das Informationsangebot zum kommunalen Bürgerhaushalt ergänzen. Der Hammer Stadtkämmerer gab z. B. „Haushalts-Kurse“ an der örtlichen
Volkshochschule, um die Kenntnisse der Teilnehmer
über den Bürgerhaushalt zu vertiefen.
Tipp
_ Auch hier gilt: Prüfen Sie im Vorfeld den Ort für Vorträge,
Schulungen oder Seminare (passt er zur Zielgruppe?).
Eine kontinuierliche Pressearbeit garantiert zusätzliche Aufmerksamkeit, erreicht neue Zielgruppen und
verursacht i. d. R. nur geringe Kosten. Fast alle Projektkommunen betrieben eine aktive Pressearbeit als
Begleitung der unterschiedlichen Maßnahmen und zur
Terminankündigung von Veranstaltungen im Rahmen
des Bürgerhaushalts.
Tipps
_ Planen Sie Ihre Marketingmaßnahmen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit rechtzeitig!
_ Entwickeln Sie passende Maßnahmen für interne
(Politiker, Verwaltung) und externe (Bürger) Zielgruppen.
Sie können z. B. spezielle Info-Veranstaltungen oder
Workshops zum Thema Bürgerhaushalt für Politiker und
Verwaltungsmitarbeiter organisieren
_ Nutzen Sie die Medien als Multiplikator!
_ Gewinnen Sie externe Kooperationspartner, z. B. für die
Gestaltung der Broschüre oder einer Website.
_ Richten Sie eine telefonische „Info-Hotline“ zum
Bürgerhaushalt ein, über die sich die Bürger stets
persönlich über das laufende Verfahren informieren
können!
20
Abb. 11: Die Bürgerhaushalts-Bierdeckel
aus Castrop-Rauxel
Information 4 1
Die besondere Idee: hil dopoly
Die Stadt Hilden führte mit hildopoly eine besonders originelle Informationsveranstaltung zum Bürgerhaushalt durch. Die Veranstaltung ging aus dem
Ideenwettbewerb der Fachhochschule Düsseldorf hervor. Zwei Studierende haben die Veranstaltung in Anlehnung an das Brettspiel „Monopoly“ entwickelt. Die
27 Ämter und Einrichtungen der Stadt Hilden hatten
dabei ihre eigene „Straße“ in Form eines kleinen Pavillons. Mitarbeiter der Fachabteilungen erläuterten dort
den anwesenden Bürgern die Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Abteilung, vom Ordnungsamt über
die Bücherei bis zur Müllentsorgung. Auf diese Weise
wurde die Verwendung der 128 Mio. Euro im städtischen Haushalt übersichtlich und verständlich erklärt. Die Teilnehmer konnten beispielsweise sehen,
dass dem Schulamt 6,5 Mio. Euro zur Verfügung stehen oder dass rund 83 Prozent der Einnahmen der Musikschule für das pädagogische
Personal ausgegeben werden. Die
Bürger hatten auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. So konnten sie sich „spielerisch“ darüber
informieren, welche Aufgaben erfüllt werden und welche Kosten
entstehen. Sie konnten vor Ort
auch ihre konkreten Anregungen, Ideen und Wünsche äußern
und sich so aktiv an der Beratung
über den städtischen Haushalt beteiligen. Daneben gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit
Musik, einer Tombola und Spielmöglichkeiten für Kinder.
Abb. 12: Das H i l dop oly -Spiel
hildopoly war ein voller Erfolg: Über 550 Hildener
wollten sich „spielerisch“ über den kommunalen Haushalt informieren. „Die Beurteilungen und Meinungen
der teilnehmenden Bürger zu diesem Projekt zeigen
deutlich den Informationsbedarf und das Interesse der
Bevölkerung“, glaubt Horst Thiele, Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Hilden. „Stellen Sie sich
vor, Sie kommen morgens in eine Sporthalle und vor
Ihnen steht ein Katamaran, der von Kaninchen belagert wird, und ca. 100 Verwaltungsmitarbeiter rennen
drum herum. Allein Hildopoly war in der Lage, ein solches Bild zu schaffen.“
21
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
4.2 Konsultation
Die Konsultationsphase bildet das „Herzstück“ des
Kommunalen Bürgerhaushalts. Auf Basis der Haushaltsinformationen geht es in diesen Baustein um den
Dialog mit der Bürgerschaft. Dabei sollen Politik und
Verwaltung die Bürger „anhören“ – im wahrsten Sinne
des Wortes. „Der Bürgerhaushalt hat in Emsdetten zu
vielen konstruktiven Gesprächen über die städtischen
Finanzen geführt. Solche Diskussionen hat es in dieser
Qualität vorher nicht gegeben“, berichtet Georg Moenikes, Bürgermeister der Stadt Emsdetten.
In Form von Befragungen, Bürgerversammlungen,
öffentlichen Anhörungen etc. haben die Bürger die
Möglichkeit, ihre Meinung zu den Schwerpunkten im
Haushaltsplanentwurf zu äußern. Die Ergebnisse der
Konsultation werden in den Beratungen der Ausschüsse und im Rat berücksichtigt. Die letzte Entscheidung
über die Vorschläge aus der Bürgerschaft und den Gesamthaushalt bleibt aber beim Rat.
Die wichtigsten Konsultationsinstrumente sind
_ Veranstaltungen (Bürgerforen etc.)
_ Schriftliche Befragungen
_ Weitere Konsultationsmöglichkeiten
(Interviews, Internet)
Um möglichst viele Bürger zu erreichen, ist auch hier
wieder eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen sinnvoll.
Veranstaltungen
Es gibt verschiedene Veranstaltungsformen, die im
Rahmen des Bürgerhaushalts erprobt wurden, z.B. Bürgerversammlungen, themenbezogene Veranstaltungen
(Fachforen), Bürgersprechstunden oder Marktgespräche. Das Hauptziel ist dabei immer, ein Feedback der
Bürgerschaft zu den Haushaltsplänen zu bekommen.
Die Bürger sollten daher auf den Veranstaltungen immer die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Ideen
einzubringen. Vor allem sollten sie aber ihre Prioritäten bei der Haushaltsaufstellung und bei Sparmaßnahmen nennen können.
22
In fast allen Projektkommunen wurden Bürgerforen in
unterschiedlichen Varianten realisiert, um den Haushalt mit den Bürgern zu diskutieren. Vlotho hat sich
beispielsweise 2003 und 2004 auf jeweils eine zentrale Veranstaltung zum Bürgerhaushalt konzentriert und
mit den Teilnehmern ausgewählte Schwerpunktthemen zur Haushaltskonsolidierung und Zukunftsgestaltung diskutiert. Ein besonderer Erfolg des Bürgerforums 2003 in Vlotho war der Erhalt des Waldfreibades
durch die Gründung eines Fördervereins engagierter
Bürger. Der Förderverein „Waldfreibad Valdorf e.V. i.G.“
wurde mit über 70 Gründungsmitgliedern ins Leben
gerufen. Durch dieses bürgerschaftliche Engagement
konnte der Zuschussbedarf der Stadt Vlotho zum Freibad reduziert werden.
In Monheim wurden im Jahr 2003 statt eines zentralen
Bürgerforums mehrere dezentrale Veranstaltungen in
städtischen Einrichtungen durchgeführt. So stellten
Mitarbeiter der Verwaltung im Haus der Jugend den
Haushalt für den Bereich Jugend, in einer Hauptschule den Schuletat oder in der Feuerwache die geplanten Mittel für den Feuer- und Rettungsdienst vor. Anregungen aus der Bürgerschaft wurden protokolliert
und den Ausschüssen sowie dem Rat zur Verfügung
gestellt. Diese dezentralen Veranstaltungen wurden
von den Monheimern gut besucht. Daher wurden auch
zum Bürgerhaushalt 2004 wieder dezentrale Veranstaltungen angeboten. Mit Erfolg: In diesem Jahr kamen noch mehr Interessierte. „ Es ist nicht übertrieben
zu behaupten, dass sich bereits eine kleine Fangemeinde für den Bürgerhaushalt gebildet hat“, stellt Dr. Thomas Dünchheim, Bürgermeister der Stadt Monheim am
Rhein, fest.
In Emsdetten wird neben einem jährlichen zentralen
Bürgerforum auch der direkte Kontakt zum Bürger gesucht. „Die Verwaltung muss raus aus dem Rathaus.
Sie muss dahin gehen, wo die Bürger sind und sie direkt ansprechen“, findet Andreas Hoge, 1. Beigeordneter der Stadt Emsdetten. Daher informierten Mitarbeiter der Verwaltung zusätzlich auf dem Emsdettener
Frühlingsmarkt über den städtischen Haushalt.
Konsultation 4 2
Tipps für ein gelungenes Bürgerforum
Vorbereitung
Nachbereitung
_ Der Bürgermeister sollte die Bürger mit einem
_ Fragen, die nicht auf der Veranstaltung geklärt werden
persönlichen Anschreiben einladen.
_ Eine direkte Ansprache ist verbindlicher und erhöht die
Wahrscheinlichkeit der Teilnahme.
_ Wählen Sie die Bürger per Zufallsprinzip aus dem
Melderegister aus.
können, sollten zeitnah beantwortet werden.
_ Werten Sie das Feedback aus.
_ Kommunizieren Sie die Ergebnisse des Forums an die
Teilnehmer möglichst mit einem persönlichen Anschreiben
und durch die Presse.
_ Fügen Sie der Einladung eine Antwortkarte bei. So können
Sie schon im Vorfeld die Teilnehmerzahl abschätzen.
_ Fordern Sie die Bürger auf, bereits im Vorfeld Fragen zum
Bürgerhaushalt zu formulieren. Diese sollten auf der
Veranstaltung beantwortet werden.
_ Wenn vorhanden, fügen Sie der Einladung bereits
Informationsmaterial über den Haushalt bei
(Haushaltsbroschüre).
_ Kündigen Sie die Veranstaltung parallel in der Presse und
im Internet an.
Durchführung
_ Eine offene Atmosphäre fördert die Diskussion auf
einem Bürgerforum. Deshalb sind auch unkonventionelle
Anfangszeiten und Orte, wie beispielsweise bei einem
Frühschoppen oder einem Dämmerschoppen, denkbar.
_ Präsentieren Sie die wichtigsten Informationen kurz und
prägnant.
_ Nutzen Sie hierfür Metaplantafeln, Plakate, Folienvorträge
oder Infoflyer.
Darauf sollten Sie bei einem
Bürgerforum unbedingt achten:
_ Fördern Sie den Dialog durch Arbeitsgruppen, die an
Tischinseln oder in Workshop-Räumen gemeinsam
Ideen entwickeln. Moderatoren können den Dialog in
_ Die Wortbeiträge der Vertreter der Politik und Verwaltung
sollten nicht zu lang sein, insbesondere Begrüßungsworte
den Arbeitsgruppen steuern und für eine ausgewogene
des Bürgermeisters oder Stadtkämmerers. Die Bürger
Verteilung der Redebeiträge sorgen.
stehen im Mittelpunkt!
_ Bauen Sie einen „Kummerkasten“ oder eine zusätzliche
_ Die Teilnehmer sollten nicht durch ein zu großes
Pinnwand auf. Hier können die Bürger Anregungen
Rahmenprogramm abgelenkt werden. Der Dialog
einbringen, die nicht in der Diskussion behandelt werden
zwischen den Bürgern und den Vertretern aus Politik und
konnten.
Verwaltung steht immer im Vordergrund.
_ Bereiten Sie Feedbackmöglichkeiten vor (Fragebogen oder
Metaplanwand).
_ Die Veranstaltungen sollten eine Dauer von 2,5 Stunden
nicht überschreiten.
23
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Bürgern, die nicht an einer Konsultations-Veranstaltung
teilnehmen konnten, sollten trotzdem Möglichkeiten
zur Beteiligung angeboten werden. Hierfür bieten sich
beispielsweise Bürgersprechstunden im Rathaus oder
Foren auf der Internet-Seite an.
Die besondere Idee: „Ohne Moos nix los“
In Vlotho ging die Verwaltung neue Wege, um den
kommunalen Haushalt auch für eine Zielgruppe interessant zu machen, die sich erfahrungsgemäß nicht
intensiv mit den Finanzen auseinander setzt: die Jugend der Stadt. Im Rahmen des Projektes „Ohne Moos
nix los“ haben sich die Schüler der 10. Klasse des
Weser-Gymnasiums zwei Monate lang im Unterricht
mit dem Haushalt ihrer Stadt beschäftigt. Ziel war es,
Vorschläge für mögliche Einsparungen oder Umschichtungen, z.B. im Bereich der Schulbusse, zu erarbeiten.
Die Schüler machten Umfragen und recherchierten
offene Fragen, immer auf der Suche nach Einsparpotenzialen, ohne aus ihrer Sicht die Qualität der kommunalen Leistungen zu schmälern. Ein Vorschlag der
Schüler: Damit ihr Schulbus wirtschaftlicher fahren
kann, soll eine wenig frequentierte Haltestelle eingespart werden. So spart der Bus sechs Kilometer Strecke und die Stadt bares Geld. Die Schüler machten noch
weitere Anregungen, die auch zum Teil realisiert wurden. „Das Schülerprojekt ‚Ohne Moos nix los‘ ist ein
gutes Beispiel dafür, dass Bürger Einschränkungen
akzeptieren und sie sogar selbst anregen, wenn diese
zumutbar und wirtschaftlich sinnvoll sind“, meint Herbert Obernolte, Kämmerer aus Vlotho.
Vorteile
Nachteile
Befragungen
Konsultation kann auch durch die Befragung der Bürger erfolgen. Hier stehen den Kommunen vier verschiedene Methoden zur Verfügung, die unterschiedliche
Vor- und Nachteile aufweisen (Abbildung 13):
In den Projektkommunen wurden überwiegend schriftliche Befragungen und Befragungen per Internet realisiert. Auf folgende Punkte sollten Sie bei der Durchführung einer Befragung achten:
1. Alle Fragen sollten in unmittelbarem Zusammenhang zum kommunalen Haushalt stehen.
2. Eine erste Befragungsrunde kann Prioritäten der
Bürger hinsichtlich inhaltlicher Schwerpunkte abfragen (z.B. Verkehr, Umwelt, Sport, Bildung, Kultur
etc.)
3. Eine zweite Befragungsrunde kann dann vertiefend
ein Thema behandeln.
Nach der Auswertung der Umfrage sollten die Ergebnisse und Anregungen in den Ausschüssen und im
Rat behandelt werden. Außerdem empfiehlt es sich,
die Befragungsergebnisse in der örtlichen Presse, im
Amtsblatt und im Internet zu veröffentlichen. Darüber
hinaus ist es sinnvoll, die Ergebnisse in der nächsten
Bürgerhaushaltsbroschüre aufzugreifen.
Die Stadt Hamm startete zur Veröffentlichung ihrer Haushaltsbroschüre eine Kurzbefragung zu ihrem Haushaltsplan. Die Broschüre enthielt einen
Fragebogen, in dem die Bürger von 18 verschiedenen
Persönliche
Befragung
Telefonische
Befragung
Schriftliche
Befragung
i.d.R. hoher
Rücklauf
Ergebnisse werden
schnell erzielt;
i.d.R. hoher Rücklauf
im Vergleich kostengünstig und nicht zu aufwändig in der Durchführung
günstigste Methode;
einfach zu realisieren,
wenn Know-how und
Technik vorhanden
teuer und aufwändig
in der Durchführung
teuer und aufwändig
in der Durchführung
Verteilung der Fragebögen (z.B. per Tagespost)
garantiert nicht immer
Repräsentativität;
oft nur geringer Rücklauf
Repräsentativität ist
nicht gegeben;
nicht jeder hat Internetzugang
Internet
Abb. 13: Methoden der Bürgerbefragung
24
Konsultation 4 2
Themenbereichen drei ankreuzen konnten. Alternativ
gab es auch Raum für eigene Vorschläge. Das Ergebnis
war eindeutig: Straßen und Fahrradwege standen auf
der Prioritätenliste der Menschen in Hamm ganz oben.
Deshalb drehte sich bei einer weiteren größer angelegten Fragebogenaktion auch alles um diese Themen. Der
Fragebogen wurde in enger Zusammenarbeit mit dem
Amt für Finanzen und Steuern und dem Amt für Grünanlagen entwickelt und als Beilage einer Tageszeitung
an 45.000 Haushalte verteilt.
Tipps für Befragungen
_ Eine externe Unterstützung für die Durchführung von
Befragungen sollte in Betracht gezogen werden.
_ Die Befragung der Bürger sollte konkret auf bestimmte
Themen eingehen, die der aktuelle Bürgerhaushalt und
die Informationsbroschüre aufgreifen.
_ Der Fragebogen sollte „selbsterklärend“ sein.
Grundsätzlich gilt: Einfache Fragen, kurze Sätze und
Übersichtlichkeit. Um das Zurechtfinden im Fragebogen
Emsdetten führte eine Befragung zufällig ausgewählter Bürger durch, die an einem Bürgerforum teilgenommen hatten. In dem Fragebogen konnten sie äußern, wie
die Stadt ihre Finanzierungslücke im Haushalt 2003
decken soll. Zu den Möglichkeiten gehörten beispielsweise Kürzungen von Personal- und Sachkosten, Einsparungen bei der Gebäudeunterhaltung und -bewirtschaftung, Steueranhebungen oder Kreditaufnahmen.
zu erleichtern, sollte – soweit möglich – immer dasselbe
Frageschema angewandt werden.
_ Durch zusätzliche Anreize (z.B. ein Gewinnspiel) erhöhen
Sie die Rücklaufquote.
_ Die Auswertung einer Umfrage muss zeitnah erfolgen.
Sie sollte kurz und prägnant sein sowie grafische
Darstellungen, Tabellen und wenig Text enthalten. Die
Zusammenfassung sollte in neutraler Form und ohne eine
Verwaltungsempfehlung für den Rat erfolgen.
In Emsdetten und Hamm wurden die Ergebnisse der
Umfrage dem Stadtrat im Rahmen der Haushaltsberatungen vorgestellt. Der Rat hat diese Vorschläge jeweils
in seine Beratungen einbezogen und danach den neuen Haushalt verabschiedet. In Hamm enthielt der Haushaltsplan die notwendigen finanziellen Mittel für den
gewünschten Bau des Radweges Westring.
Darauf sollten Sie bei Befragungen achten:
_ Betonen Sie, dass es sich um eine Befragung bzw.
Konsultation und nicht um einen Bürgerentscheid handelt.
Die endgültige Entscheidung über den kommunalen
Haushalt trifft immer der Rat!
_ Eine allgemeine Frage, ob die Verwaltung mehr Geld
Eine schriftliche Befragung sollte nicht die einzige
Möglichkeit für die Bürger darstellen, ihre Meinung
zur Haushaltsplanung zu äußern. Deshalb kann diese
Methode auch durch persönliche Interviews oder telefonische Befragungen ergänzt werden. Für persönliche
Befragungen müssen die Interviewer vorher jedoch intensiv geschult werden und über ein sehr gutes Fachwissen zum Thema der Befragung verfügen.
ausgeben sollte oder nicht, hat nur wenig Aussagekraft.
Auch eine reine „Wunschliste“ zum Ankreuzen sollte bei
Umfragen nach Möglichkeit vermieden werden.
_ Lange Fragebögen schrecken ab! Als Maßstab für den
Umfang eines Fragebogens kann die Zeitdauer dienen,
die für das Ausfüllen benötigt wird. Sie sollte 10 Minuten
nicht überschreiten.
_ Offene Fragen sollten auf ein Mindestmaß beschränkt
werden (1-2 Fragen). Die Auswertung offener Fragen
Auch das Internet kann zur Konsultation genutzt
werden. Bei der Nutzung des Internets für Befragungen muss aber beachtet werden, dass nicht alle Menschen Zugang zu diesem Medium haben. Außerdem
besteht die Gefahr, dass der Fragebogen von einer
Person mehrmals ausgefüllt werden kann. In Emsdetten konnten die Bürger, die nicht an der Befragung
der Besucher des Bürgerforums teilgenommen hatten, sich per Internet an der Fragebogen-Aktion beteiligen und so ihre Meinung äußern. Auch in Hamm
und in Hilden konnten die Bürger Anregungen und
nimmt viel Zeit in Anspruch. Lediglich am Ende des
Fragebogens sollten Bürger die Möglichkeit haben,
ihre Meinung oder ein konkretes Anliegen zu äußern.
Es kann auch danach gefragt werden, welche Themen
sich die Bürger schwerpunktmäßig für den nächsten
Bürgerhaushalt wünschen.
25
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Vorschläge auf der Internet-Seite der Stadt abgeben.
Auf der Seite www.hilden.de gab es beispielsweise ein
Diskussionsforum für die Besucher der Seite. Aus den
Beiträgen des Forums erhielt die Stadt wertvolle Anregungen und Ideen.
4.3 Rechenschaft
Rechenschaft steht für das Selbstverständnis von Politik und Verwaltung, über ihre Entscheidungen und
Umsetzungen Auskunft zu geben und somit für ihr
Handeln „gerade zu stehen“. Die Rechenschaftslegung
ist ein wichtiger Baustein, um die nachhaltige Akzeptanz des Bürgerhaushalts sicherzustellen. Im Rahmen
der Rechenschaftslegung kann die Bürgerschaft genau
nachvollziehen, wie die Haushalts- bzw. Ausschussentscheidungen erfolgt sind und warum diese Entscheidungen getroffen wurden.
Als Abschluss des laufenden Verfahrens bildet die Rechenschaftslegung auch bereits den nahtlosen Übergang zum neuen Bürgerhaushalt. Kommunen haben
so die Chance, ihre Zielerreichung und ihr Leistungsverhalten in regelmäßigen Abständen gegenüber ihren
Bürgern darzulegen. Insgesamt birgt dieses Vorgehen
eine neue Qualität im Hinblick auf die Transparenz des
politischen Handelns.
26
Rechenschaft 4 3
Tipps für den Baustein Rechenschaft
_ Rechenschaft kann in unterschiedlicher Form
erfolgen: mit einem persönlichen Brief an Bürger,
die an der Konsultation teilgenommen haben und
weiterhin informiert werden möchten; im Rahmen
eines Bürgerforums, durch einen Flyer oder die
Haushaltsbroschüre des Folgejahres, im Internet oder in
den lokalen Medien
_ Aus der Rechenschaft muss hervorgehen, wie mit den
Anregungen der Bürger umgegangen wurde. Nur so
motivieren Sie die Bürger, sich weiterhin zu engagieren
In Emsdetten legte die Stadtverwaltung nach der erfolgreichen Beteiligung der Bürger an der Aufstellung
des Haushalts 2003 Rechenschaft ab. Alle Bürger, die
an einem Informationsforum zum Bürgerhaushalt teilgenommen hatten, wurden in einem persönlichen Anschreiben über die Ergebnisse informiert. Über die
Tageszeitung wurde die Broschüre „Bürgerhaushalt
2003“ verteilt. Politik und Verwaltung machten darin
ihre Beschlusslage zum städtischen Haushalt transparent und begründeten ihre Entscheidungen zu den
Themen des Informationsforums. In Hilden wurden die
Teilnehmer nach der HILDOPOLY-Veranstaltung in einem persönlichen Anschreiben darüber informiert,
wie Rat und Verwaltung ihre Vorschläge genutzt haben. In Vlotho hat die Stadtverwaltung auf ihrer Internet-Seite dargestellt, welche Anregungen aus dem
Bürgerforum für den Bürgerhaushalt 2003 bisher realisiert wurden und welche Ergebnisse das Bürgerforum
2004 erzielt hat.
4.4 Checkliste für die
Projektplanung Bürgerhaushalt
Diese Checkliste soll Sie bei der konkreten Planung eines Bürgerhaushalts unterstützen. Wir haben die wichtigsten Schritte und Maßnahmen auf einer Zeitachse
zusammengefasst. Die Checkliste stellt einen idealtypischen Verlauf eines Bürgerhaushalts dar, in der Realität kann es natürlich Abweichungen geben. Zielpunkt
der Überlegungen ist die Verabschiedung des Haushalts am Ende eines Jahres durch den Rat.
27
Die Bausteine des Bürgerhaushalts
Monat
Maßnahmen
Rahmenbedingungen
Ein Ratsbeschluss oder die fraktionsübergreifende Zustimmung, einen Bürgerhaushalt zu realisieren,
ist vorhanden
Der Verwaltungsvorstand unterstützt das Projekt Bürgerhaushalt
Januar
Interner Projektstart:
Information von Politik und Verwaltung über das Projekt sicherstellen
(Infoveranstaltung, Rundschreiben,
Intranet o. Ä.)
Etablierung einer Projektgruppe und
Benennung eines Projektleiters, Zeitund Maßnahmenplan aufstellen
Ressourceneinschätzung vornehmen
PR- und Marketingmaßnahmen planen
Mögliche Kooperationspartner identifizieren und gewinnen – z.B. Medienpartner (lokale Tageszeitung) oder
eine Werbeagentur
Wichtig: Möglichkeiten des Mediums Internet nutzen: Frühzeitig eine
Website einrichten oder die schon
bestehende Internet-Seite der Kommune nutzen. Alle Maßnahmen und
Entwicklungen im Rahmen des Bürgerhaushalts sollten immer parallel
im Netz kommuniziert werden. So
werden noch mehr Bürger erreicht.
28
Februar
Optionale Maßnahme:
Entwicklung und Versand eines Fragebogens an ca. 1000 Bürger; Inhalt:
Abfrage von Prioritäten der Bürger
hinsichtlich der Haushaltsthemen.
Die Ergebnisse geben Hinweise für
die Themen der Haushaltsbroschüre
und die inhaltlichen Schwerpunkte im Rahmen der Konsultation der
Bürger.
März
Optional: Auswertung
der Fragebögen
Checkliste für die Projektplanung Bürgerhaushalt 4 4
Monat
Maßnahmen
Monat
Maßnahmen
Ende Juni /
Anfang Juli
Einbringung des Haushaltsentwurfs
durch den Kämmerer in den Rat und
förmliche Auslegung
Zeitgleich: Entwicklung und
Produktion der Haushaltsbroschüre
starten (Konzept, Text, Gestaltung
und Druck)
Oktober /
November
Diskussion der Anregungen der Bürgerschaft in den Ausschüssen
Dezember
Rat verabschiedet den Haushalt
Januar
Vorbereitung der Rechenschaftslegung (mögliche Formen: Flyer, persönliches Anschreiben der Bürger,
Bürgerforen o. Ä.)
Februar
Rechenschaft über den Bürgerhaushalt und Auftakt für die Information
über den Bürgerhaushalt des Folgejahres
Juli /August
persönliche Einladung mit Antwortkarte oder -fax zum Bürgerforum
o.Ä. Konsultations-Veranstaltung
(Bustour etc.), Einladung vom Bürgermeister oder Kämmerer zu unterzeichnen, Versand 4-6 Wochen vor
der Veranstaltung, Auswahl einer
Stichprobe aus dem Melderegister,
Anzahl der Einladungen:
ca. 1000 Stück, Versand der Haushaltsbroschüre mit der Einladung
(sofern diese schon vorliegt)
begleitende Pressearbeit
Abb. 14: Checkliste für die Projektplanung
begleitende Pressearbeit zur Veranstaltung: z.B. Terminankündigung
oder ein Interview mit dem Bürgermeister zum Thema Bürgerhaushalt
inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltung: Ablaufplanung, grafische
Aufbereitung der Inhalte, Organisation der Logistik (Raum, Technik,
Getränke, Infomaterial), Abstimmung mit Moderatoren und Referenten, Vorbereitung Feedbackbogen
zur Evaluation der Veranstaltung
Wichtig: Der Dialog mit den Bürgern steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Redezeit der Experten sollte sich auf ein Minimum
reduzieren und die Inhalte sollten
prägnant und anschaulich dargestellt werden.
September
Durchführung des Bürgerforums
o. Ä. Konsultations-Veranstaltung
Dokumentation der Ergebnisse und
Anregungen aus der Bürgerschaft
Auswertung der Feedbackbögen der
Veranstaltung
29
Der Bürgerhaushalt in der Praxis
5
Der Bürgerhaushalt in der Praxis:
Was denken die Beteiligten?
5.1 Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Bürger
Im Rahmen der verschiedenen Informationsmöglichkeiten und Veranstaltungen wurden die Bürger der
Projektkommunen immer wieder gefragt, wie sie den
Kommunalen Bürgerhaushalt und die jeweiligen Maßnahmen bewerten. Die Resonanz der Bürger war fast
durchweg positiv.
In Vlotho hatten die Teilnehmer des Bürgerforums zum
Bürgerhaushalt 2003 und 2004 die Gelegenheit, ihre
Meinung zu der Veranstaltung und zu dem gesamten
Verfahren des Bürgerhaushalts zu äußern. Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass die Mehrzahl der Teilnehmer mit den Bürgerforen zufrieden war: 2003 wurde die Veranstaltung mit der „Durchschnittsnote“ 2,24
bewertet. In diesem Jahr gefiel das Bürgerforum sogar
noch besser und erhielt die „Durchschnittsnote“ 2,01.
Auch in Emsdetten konnten die Teilnehmer des Bürgerforums zum Bürgerhaushalt 2003 mittels einer Feedback-Umfrage ihre Meinung zu der Veranstaltung abgeben. Über 90% der Teilnehmer gaben an, dass ihnen
die Funktionsweise des Haushalts mit der Fülle seiner
Informationen, Handlungs- und Einsparmöglichkeiten
klarer geworden ist.
30
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Bürger 5 1
In Hamm ergab eine Befragung, dass 70% der Teilnehmer sich von der Haushaltsbroschüre 2003/04 gut bis
sehr gut informiert fühlten.
Eine große Mehrheit der Bevölkerung in den Projektkommunen begrüßt auch den Bürgerhaushalt als Ganzes und wünscht sich eine Fortsetzung. So bewerteten
beispielsweise 74% der Teilnehmer des Bürgerforums
2003 in Vlotho den Bürgerhaushalt als positiv bzw.
sehr positiv. Aus Befragungen der Hildener Bürger zu
den Bürgerhaushalten der Jahre 2003 und 2004 geht
hervor, dass zwischen 80 und 90% der Befragten die
Idee sehr gut oder gut fanden. Den Monheimer Bürgern
gefällt das Projekt ebenfalls: Über 70% der Teilnehmer
einer Veranstaltung hielten die Informationen zum
Bürgerhaushalt für wichtig und wollten weiter auf dem
Laufenden gehalten werden.
In Emsdetten wurde ferner ermittelt, dass 84% der
Emsdettener Bürger einer anderen Stadt die Realisierung eines Bürgerhaushalts empfehlen würden.
Die Ergebnisse der im Laufe des Verfahrens durchgeführten Befragungen verdeutlichen die breite Zustimmung der Bevölkerung in den teilnehmenden Projektkommunen zum Kommunalen Bürgerhaushalt.
31
Der Bürgerhaushalt in der Praxis
5.2 Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Politik
Auch die Akzeptanz des Bürgerhaushalts bei den Politikern ist für den Erfolg des Verfahrens von entscheidender Bedeutung. Um die Meinung der Ratsmitglieder
zum Kommunalen Bürgerhaushalt zu ermitteln, führten die Projektträger im Frühjahr 2003 eine schriftliche Befragung von 276 Ratsmitgliedern aus den Projektkommunen durch. Rund die Hälfte der Befragten
ist entweder Mitglied im Haupt- oder Finanzausschuss
oder im Fraktionsvorstand. Die für eine Politikerbefragung hohe Rücklaufquote von 55,8 Prozent ist ein Zeichen dafür, dass den Ratsmitgliedern das Thema Kommunaler Bürgerhaushalt wichtig ist.
Es zeigte sich, dass die Ratsmitglieder gut über das
Projekt informiert sind. Sie beschäftigten sich intensiv
mit dem Thema: jeweils 63% gaben an, die Vorschläge der Bürger in den Haushaltsberatungen oder in den
Fraktionen zu erörtern (Abbildung 15).
Aus der Befragung wurde ersichtlich, dass der Kommunale Bürgerhaushalt den Politikern vor allem folgende
Möglichkeiten bietet:
_ Fast 80% der Ratsmitglieder meinen, dass sie besser
einschätzen können, was den Bürgern wichtig oder
unwichtig ist. Rund 63% geben an, dass sie neue Anregungen für die Haushaltsberatungen erhalten.
(Abbildung 16)
Für die Kommunen bieten sich nach Meinung der Ratsmitglieder mit der Durchführung eines Kommunalen
Bürgerhaushalts vor allem folgende Chancen:
_ Rund 60% der Befragten meinen, dass die Kommune
auf diese Weise Transparenz über den Haushalt herstellen kann. 55% sehen das Projekt als Möglichkeit,
den Dialog mit den Bürgern und mehr Akzeptanz für
unpopuläre Sparmaßnahmen herzustellen.
(Abbildung 17)
Wenn die Ratsmitglieder Kollegen aus anderen Kommunen von den Vorteilen des Kommunalen Bürgerhaushalts überzeugen sollten, würden über 73% auf
das Argument zurückgreifen, dass Bürger umfassender über die Verwendung der öffentlichen Mittel informiert werden. Knapp 58% der Befragten würden auch
das Argument anführen, dass der Bürgerhaushalt ein
neues Verhältnis zwischen Rat, Verwaltung und Bürgern schafft.
32
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Politik 5 2
Abb. 15
63,0
„Die Vorschläge der Bürger zum Haushaltsplanentwurf werden im Rahmen der Haushaltsberatungen i.d.R. erörtert.“
63,0
„Wir haben in der Fraktion intensiv darüber diskutiert.“
29,9
„Ich nehme regelmäßig an Terminen und Veranstaltungen zum Bürgerhaushalt teil.“
18,2
„Ich habe mit Kollegen darüber gesprochen.“
9,7
„Ich habe davon gehört.“
Beschäftigung mit Kommunalem Haushalt | Angaben in %
Abb. 16
78,6
„Ich erhalte eine bessere Einschätzung darüber, was den Bürgern wichtig/weniger wichtig ist.“
63,0
„Ich erhalte neue Anregungen für die Haushaltsberatungen.“
27,9
„Ich komme mit den Bürgern ins Gespräch, mit denen ich sonst eher nicht spreche.“
22,7
Ich selbst verstehe den statistischen Haushalt besser.“
5,2
„Meine Chancen für eine Wiederwahl steigen.“
4,6
keine Angaben
Chancen des Kommunalen Bürgerhaushalts für Politiker | Angaben in %
Abb. 17
60,4
„Transparenz über den Haushalt herstellen.“
55,8
„Möglichkeit zum Dialog mit normalen Bürgern, jenseits von Interessens- und Vereinsvertretern.“
55,2
„Akzeptanz für unpopuläre Sparmaßnahmen herstellen.“
50,7
„Etwas gegen Politikverdrossenheit tun.“
48,7
„Transparenz über die Schwerpunkte, Ziele und Herausforderungen des kommenden Jahres herstellen.“
2,0
keine Angaben
10
20
30
40
50
60
70
Chancen des Kommunalen Bürgerhaushalts für Kommunen | Angaben in %
33
Der Bürgerhaushalt
5.3 Der Bürgerhaushalt
aus Sicht der Verwaltung
Auch die Verwaltungsmitarbeiter, die ja in erster Linie
mit der Durchführung des Kommunalen Bürgerhaushalts betraut sind, bewerten das Projekt mehrheitlich
positiv: „Das Projekt hat erreicht, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Haushalt in den drei Jahren erheblich gesteigert werden konnte“, sagt Heinrich
Klausgrete, Leiter der Kämmerei der Stadt Hilden.
„Viele der Teilnehmer an den Veranstaltungen haben
sich dankbar gezeigt, überhaupt einmal Informationen über den Haushalt aus erster Hand zu erhalten“,
erklärt Guido Krämer, stellvertretender Kämmerer in
Monheim. „Der Bürgerhaushalt führt somit zu einer
neuen Kultur in der Zusammenarbeit zwischen Politik,
Bürgern und Verwaltung“, meint Guido Krämer.
Volker Nentwig, Projektkoordinator in Vlotho, sieht in
dem Projekt eine Chance, die Bürger für den städtischen Haushalt zu interessieren: „Während die bisherige gesetzlich vorgesehene Auslegung des Haushaltsplanes in der Realität an der Bürgerschaft vorbeiläuft,
spricht der Bürgerhaushalt die Bevölkerung in einer
zeitgemäßen Form an”.
34
Der Bürgerhaushalt aus Sicht der Verwaltung 5 3
Einige Kommunen betonen, dass der Bürgerhaushalt es
ermöglicht, die komplexe Haushaltspolitik der Bevölkerung auch anders als in einem trockenen Haushaltsplan näher zu bringen. Die Verwaltungen haben die
Erfahrung gemacht, dass auch Haushaltsfragen allgemein verständlich dargestellt werden können. „Durch
das Projekt ist es gelungen, mehr Transparenz und
Verständlichkeit in die schwierige Materie ‚Haushalt‘
zu bringen“, meint Andreas Hoge, Erster Beigeordneter aus Emsdetten. Auch der Dialog mit der Verwaltung
habe die Kenntnisse der Bürger über die städtischen
Finanzen verbessert.
Insgesamt bietet der Bürgerhaushalt aus Sicht der Verwaltungen eine interessante Perspektive für mehr Bürgerbeteiligung auf der kommunalen Ebene: „Wenn es
gelingt, die Bürger für Fragen des Haushaltes zu begeistern, wird jede Organisation von Bürgerbeteiligung anderer Art ein Kinderspiel“, glaubt Nils Kruse,
Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel. Auch Bernd
Stute, Bürgermeister in Vlotho, ist davon überzeugt,
dass der Bürgerhaushalt ein zeitgemäßes Instrument
ist, um mit den Bürgern zu kommunizieren und diese
zu beteiligen. „Der Bürgerhaushalt schafft die Grundlage für eine verstärkte Identifikation mit der Stadt, eine
bessere Akzeptanz der politischen Entscheidungen
und mehr Bürgerengagement“, so Stute.
35
Ausblick
6
Ausblick: Der Bürgerhaushalt
und strategische Steuerung
Leitbild und Ziele bestimmen 1
2
Wirksamkeit 4
überprüfen
Der Steuerungskreislauf
des Kompass-Projektes
3
Berichtswesen erarbeiten
und Daten auswerten
Handlungskonzepte entwickeln
Abb. 18: Der Steuerungskreislauf des Kompass-Projektes
Was verbindet den Bürgerhaushalt mit dem Ansatz der
strategischen Steuerung? Die Ziele: Lebensqualität in
den Kommunen gerade in Zeiten knapper Finanzen
mittel- und langfristig zu sichern, Prioritäten sowie
Handlungsschwerpunkte zu setzen und die Bürger in
diese Prozesse mit einzubeziehen. Oder anders formuliert: Partizipation und Transparenz
36
Die Bertelsmann Stiftung hat im Rahmen des Projektes Kompass – Kommunales Projekt zum Aufbau einer Strategischen Steuerung – in sechs Städten und
fünf Landkreisen modellhaft Konzepte zur politischstrategischen Steuerung entwickelt – zielorientiert,
kennzahlengestützt und unter Beteiligung von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung.
Strategische Steuerung, wie sie im Kompass-Projekt
erprobt wurde, folgt der Logik eines Steuerungskreislaufs: Die Kompass-Modellkommunen haben zunächst
übergreifende Ziele für alle Politikfelder erarbeitet und
darauf aufbauend Ziele für einzelne Politikfelder (z.B.
Soziales, Wirtschaftsförderung, Bildung oder Kultur)
bestimmt. Im zweiten Schritt wurden entsprechende
Wirkungskennzahlen erhoben, anhand derer sich die
Kommunen vergleichen können und Hinweise bekommen, wo akuter Handlungsbedarf besteht. In der dritten Phase wurden konkrete Handlungskonzepte und
Maßnahmen entwickelt, die sich an den strategischen
Zielen der jeweiligen Politikfelder orientieren. Abschließend wurden Zielerreichung und Wirksamkeit
der Ergebnisse überprüft (Abbildung 18).
Wie sichern Kommunen auf lange Sicht Lebensqualität? Was kann getan werden, um den Wirtschaftsstandort zu erhalten? Wie begegnen Kommunen dem demographischen Wandel? Diese und andere komplexe Fragen müssen die Kommunen beantworten. Das Instrument strategische Steuerung soll ihnen dabei helfen, in
diesen Politikfeldern Handlungsfähigkeit zu wahren
sowie langfristig und nachhaltig die kommunale Entwicklung zu steuern.
Im Rahmen der strategischen Steuerung werden haushaltspolitische Entscheidungen also nicht mehr primär
von aktuellen Ereignissen beeinflusst, die Medien, Interessenvertreter, Politik oder Verwaltung als wichtig
erachten. Die haushaltspolitischen Prioritäten ergeben
sich vielmehr aus den von Bürgerschaft, Politik und
Verwaltung gemeinsam entwickelten und vom Rat der
Stadt beschlossenen strategischen Zielen, Handlungskonzepten und Maßnahmen.
Der Bürgerhaushalt und die strategische Steuerung 6
Für den Bürgerhaushalt bedeutet dies, dass die mittelfristige Finanzplanung als Bestandteil des Haushalts und die so genannten Eckdaten- oder Eckwertebeschlüsse, die in vielen Kommunen der eigentlichen
Haushaltsberatung und Beschlussfassung vorangestellt werden, erheblich an Bedeutung gewinnen.
Die Städte Hilden und Vlotho sind nicht nur Projektkommunen des kommunalen Bürgerhaushalts. Da der
Erhalt von Lebensqualität unmittelbar mit der finanziellen Situation der Kommune zusammenhängt, haben Hilden und Vlotho sich auch an dem Projekt Kompass beteiligt. Die positiven Erfahrungen mit dem Bürgerhaushalt führten dort dazu, die Diskussionen über
den Haushalt mit der Entwicklung von strategischen
Zielen zu koppeln. Im Rahmen des Kompass-Projektes
wurden die Städte beim Aufbau des strategischen Steuerungszyklus begleitet.
In Vlotho stand das Bürgerforum 2003 unter dem Motto „Lebensqualität erhalten“. Hier wurde mit der Bürgerschaft diskutiert, welche Einsparungen noch vertretbar sind, ohne die Lebensqualität in Vlotho zu gefährden. „Der Bürgerhaushalt und Kompass haben eine
gemeinsame Klammer: die Finanzen. Das Zusammenspiel Bürgerhaushalt und strategische Steuerung ermöglicht den Bürgern eine ganzheitliche Sicht auf die
Entwicklungen unserer Stadt“, meint Bernd Stute aus
Vlotho.
Auch in Hilden gab es Ende 2003 erstmals ein Bürgerforum als gemeinschaftliche Plattform für den Bürgerhaushalt und das Kompass-Projekt. Die Stadt will
herausfinden, in welchen Bereichen künftig eine strategische Steuerung notwendig und möglich ist. „Die
Entwicklung von mittelfristigen, strategischen Zielen
fällt leichter, wenn Bürger, Verwaltung und Politik die
finanziellen Möglichkeiten genau vor Augen haben“, erklärt Horst Thiele, erster Beigeordneter und Kämmerer
der Stadt Hilden. „Daher ergänzt der Bürgerhaushalt
die strategische Steuerung und umgekehrt.“
37
Service
7
Service
7.1 Infos und Kontaktdaten der
Projektkommunen und Projektträger
PROJEK TKOMMUNEN
KOMMUNE
ADRESSE
ANSPRECHPARTNER
CASTROP- RAUXEL
Die Stadt Castrop-Rauxel
mit ihren rund 79.000 Einwohnern liegt im östlichen
Ruhrgebiet zwischen Sauerland und Münsterland. Als
kreisangehörige Stadt gehört
sie zum Kreis Recklinghausen (Bezirk Münster). Das
Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 51,66 qkm. 60 % des
Stadtgebietes bestehen aus
Wäldern, Wiesen, Feldern
und Parkanlagen.
Europaplatz 1
44575 Castrop-Rauxel
w www.castrop-rauxel.de
Nils Kruse, Bürgermeister
p 0 23 05 | 106 21 00
f 0 23 05 | 106 22 04
e Buergermeister@castrop-rauxel.de
Annemarie Tesch, Kämmerin
p 0 23 05 | 106 22 30
f 0 23 05 | 106 22 04
e annemarie.tesch@castrop-rauxel.de
EMSDETTEN
Die Stadt Emsdetten liegt im
Münsterland. Als kreisangehörige Stadt gehört sie dem
Kreis Steinfurt (Bezirk Münster) an. Sie erstreckt sich auf
einer Fläche von 71,50 qkm.
Die Stadt hat rund 35.000
Einwohner.
Am Markt 1
48282 Emsdetten
w www.emsdetten.de
Georg Moenikes, Bürgermeister
p 0 25 72 | 9 22-114
f 0 25 72 | 9 22-199
e moenikes@emsdetten.de
Andreas Hoge, Erster Beigeordneter
p 0 25 72 | 9 22 112
f 0 25 72 | 9 22 199
e hoge@emsdetten.de
Jutta Schriewer, Projektkoordinatorin
p 0 25 72 | 9 22 256
f 0 25 72 | 9 22 199
e schriewer@emsdetten.de
38
Projektkommunen und Projektträger 7 1
HAMM
Die Stadt Hamm liegt als
„Tor nach Westfalen“ im östlichen Ruhrgebiet (Bezirk
Arnsberg). Die Stadt erstreckt
sich als kreisfreie Stadt auf
einer Fläche von 226,26 qkm
und hat rund 181.000 Einwohner.
Theodor-Heuss-Platz 16
59065 Hamm
w www.hamm.de
Thomas Hunsteger-Petermann,
Oberbürgermeister
p 0 23 81 | 17 30 01
f 0 23 81 | 17 29 99
e info@stadt.hamm.de
Jörg Hegemann,
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer
p 0 23 81 | 17 30 50
f 0 23 81 | 17 29 64
e hegemann@stadt.hamm.de
Regina Heimann, Projektkoordinatorin
p 0 23 81 | 17 98 12
f 0 23 81 | 17 29 10
e heimann@stadt.hamm.de
HILDEN
Die Stadt Hilden liegt in der
Rheinniederung am Fuße
des Bergischen Landes. Als
kreisangehörige Stadt gehört
sie dem Kreis Mettmann
(Bezirk Düsseldorf) an. Die
Stadt erstreckt sich auf einer
Fläche von 25,96 qkm und
hat rund 56.000 Einwohner.
Am Rathaus 1
40721 Hilden
w www.hilden.de
Gunter Scheib, Bürgermeister
p 0 21 03 | 72 100
f 0 21 03 | 72 600
e buergermeister@hilden.de
Horst Thiele, Erster Beigeordneter
p 0 21 03 | 72 200
f 0 21 03 | 72 604
e horst.thiele@hilden.de
Heinrich Klausgrete, Leiter Kämmerei
p 0 21 03 | 72 202
f 0 21 03 | 72 604
e heinrich.klausgrete@hilden.de
39
Service
MONHEIM AM RHEIN
Die Stadt Monheim am
Rhein liegt am rechten Niederrhein zwischen Leverkusen und Düsseldorf. Als
kreisangehörige Stadt gehört
sie dem Kreis Mettmann (Bezirk Düsseldorf) an. Die Stadt
erstreckt sich auf einer Fläche von 23,13 qkm und hat
rund 43.000 Einwohner.
Rathausplatz 2
40789 Monheim am Rhein
w www.monheim.de
Dr. Thomas Dünchheim, Bürgermeister
p 0 21 73 | 9 51 001
f 0 21 73 | 9 51 019
e buergermeister@monheim.de
Max Herrmann, Kämmerer
p 0 21 73 | 9 51 200
f 0 21 73 | 9 51 039
e mherrmann@monheim.de
Guido Krämer, Projektkoordinator
p 0 21 73 | 9 51 202
f 0 21 73 | 9 51 039
e gkraemer@monheim.de
VLOTHO
Die Stadt Vlotho liegt in Ostwestfalen und gehört als
kreisangehörige Stadt zum
Kreis Herford (Bezirk Detmold). Sie erstreckt sich auf
einer Fläche von 76,92 qkm
und hat rd. 21.000 Einwohner.
Lange Straße 60
32602 Vlotho
w www.vlotho.de
Bernd Stute, Bürgermeister
p 0 57 33 | 9 24 133
f 0 57 33 | 9 24 200
e b.stute@vlotho.de
Herbert Obernolte, Kämmerer
p 0 57 33 | 9 24 167
f 0 57 33 | 9 24 200
e hb.obernolte@vlotho.de
Volker Nentwig, Projektkoordinator
p 0 57 33 | 9 24 176
f 0 57 33 | 9 24 200
e v.nentwig@vlotho.de
40
Projektkommunen und Projektträger 7 1
INNENMINISTERIUM NRW
Haroldstraße 5
40190 Düsseldorf
w www.im.nrw.de
PROJEKTTRÄGER
Paul Köhler
p 02 11 | 8 71 24 63
e paul.koehler@im.nrw.de
Stefan Mnich
p 02 11 | 8 71 24 80
e stefan.mnich@im.nrw.de
BERTELSMANN STIFTUNG
Carl-Bertelsmann-Straße 256
33311 Gütersloh
w www.bertelsmann-stiftung.de
Oliver Haubner
p 0 52 41 | 81 81 119
e Oliver.Haubner@Bertelsmann.de
Prof. Dr. Marga Pröhl
p 0 52 41 | 81 81 467
41
Service
7.2 Literatur-Tipps zum Thema
„Bürgerkommune und Bürgerhaushalt“
Gerhard Banner
Von der Ordnungskommune zur Dienstleistungsund Bürgerkommune
Kommunale Verwaltungsmodernisierung zwischen
Bürgerschaft, Markt und Staat
in: Der Bürger im Staat, Heft 4/1998
Jörg Bogumil, Lars Holtkamp, Gudrun Schwarz (Hrsg.)
Das Reformmodell Bürgerkommune
Leistungen – Grenzen – Perspektiven
Schriftenreihe Modernisierung des
öffentlichen Sektors
Bd. 22, Berlin 2003
Gerhard Banner
Der Gemeindehaushalt – am Bürger vorbei?
Referat zur Auftaktveranstaltung zum Projekt
„Bürgermitwirkung am Haushaltsplan“
im Landratsamt Villingen am 12.11.1998
Jörg Bogumil
Neue Formen der Bürgerbeteiligung
Ist die kooperative Demokratie auf dem Vormarsch?
in: Der Städtetag, Heft 6
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Podium Kommunen der Zukunft:
Das offene „Schicksalsbuch“
Kommunen diskutieren den Haushaltsplan
mit den Bürgern
Sonderdruck 2/98
Bertelsmann Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, KGSt
(Netzwerk: Kommunen der Zukunft) (Hrsg.)
Der Bürgerhaushalt
Ein Handbuch für die Praxis, 2001
Bertelsmann Stiftung, Innenministerium NRW (Hrsg.)
Zwischenbericht des Modellprojekts
kommunaler Bürgerhaushalt NRW
(zu bestellen über www.buergerhaushalt.de)
Bertelsmann Stiftung, Innenministerium NRW (Hrsg.)
Zweiter Zwischenbericht des Modellprojekts
kommunaler Bürgerhaushalt NRW
(zu bestellen über www.buergerhaushalt.de)
Jörg Bogumil
König Kunde
Zum Konzept der Bürgerkommune und
des bürgerschaftlichen Engagements
in: Alternative Kommunalpolitik, Heft 1, S. 43-47
(mit Lars Holtkamp)
Birgit Frischmuth
Haushaltskonsolidierung und Bürgermeinung
Beitrag der kommunalen Umfrageforschung
zur Bewertung der Prioritäten kommunalen Aufgaben
in: Birgit Frischmuth (Hrsg.), Haushaltskonsolidierung; DIFU-Materialien 4/94, Berlin, S. 91-107
Hartmut Gustmann
Die Bürgerkultur muss neu entwickelt werden
in: Verwaltung, Organisation, Personal (VOP), 4/2000
Oliver Haubner
Geld ist Bürgersache
in: Pro Polis 21, Nr. 3/2002, S. 9
Oliver Haubner
Mehr Akzeptanz durch Information
und Transparenz
in: VOP Sonderheft 1/2001, S. 25f.
42
Literatur-Tipps zum Thema „Bürgerkommune und Bürgerhaushalt“ 7 2
7.3 Publikationsempfehlungen
aus der Bertelsmann Stiftung
Carsten Herzberg
Der Bürgerhaushalt von Porto Alegre
2. Auflage 2002
Carsten Herzberg
Der Bürgerhaushalt von Porto Alegre
Wie partizipative Demokratie zu politischadministrativen Verbesserungen führen kann
LIT-Verlag, Bd. 9, 2001
Lars Holtkamp
Der Bürgerhaushalt
Ein Konzept für Klein und Groß und Arm und Reich?
in: Der Gemeindehaushalt 5/2001
Lars Holtkamp
Bürgerbeteiligung in Städten und Gemeinden
Praxisleitfaden für die Bürgerkommune
Heinrich-Böll-Stiftung
2. Auflage, Berlin 2001
Angela Köllner, Gerhard Dietz
Der Kommunalhaushalt mit Bürgerbeteiligung
in: VOP, 1-2/2000
kommunalpolitisches forum e.V. (berlin)
Bürgerhaushalt Berlin-Mitte
Vorschlag eines Beteiligungsverfahrens auf
bezirklicher Ebene
Studie Mai 2003 im Auftrag des kommunalpolitischen
forums e.V.(Berlin), www.kommunalpolitik-berlin.de
Anneke Wardenbach
„Es ist Ihr Geld!“
in: Stadt Revue Köln, Nr. 4/2002, S. 26f.
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Auf Worte folgen Taten
Gesellschaftliche Initiative zur
Integration von Zuwanderern
2003, ca. 630 Seiten, inkl. CD-ROM
EUR 29,- / sFR. 48,70
Verlag Bertelsmann Stiftung
CD-ROM auch einzeln zu bestellen:
EUR 10,- / sFR. 17,60
Marga Pröhl, Hauke Hartmann (Hrsg.)
Strategien der Integration
Verlag Bertelsmann Stiftung
Handlungsempfehlungen für eine interkulturelle
Stadtpolitik
Dokumentation des Netzwerkes Cities of Tomorrow
Viola Georgi, Hauke Hartmann, Britta Schellenberg,
Michael Seberich (Hrsg.)
Strategien gegen Rechtsextremismus
Band 1: Ergebnisse der Recherche
erscheint im Sommer 2004, ca. 250 Seiten, Broschur
ca. EUR 20,- / sFr. 33,80
Bertelsmann Stiftung, Bertelsmann Forschungsgruppe Politik (Hrsg.)
Strategien gegen Rechtsextremismus
Band 2: Handlungsempfehlungen
Erscheint im Sommer 2004, ca. 60 Seiten, Broschur
ca. EUR 11,- / sFr. 19,10
Andrea Fischer, Günter Kail, Andreas Popp,
Klaus-Peter Prey, Henrik Riedel (Hrsg.)
Leistungsvergleiche zwischen Finanzämtern
Philosophie, Methodik, Organisation, Ergebnisse
2., vollständig überarbeitete Aufl. 2001, 200 Seiten
Als Download unter:
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
43
Service
Elke Bruckner, Sigrid Meinhold-Henschel
Sozialen Problemlagen von Kindern
und Jugendlichen begegnen
Daten und Fakten aus dem Projekt
„Kompass-Modellkommunen“
Kerstin Schmidt
Den demographischen Wandel gestalten –
Weichen für die Zukunft stellen
Daten und Fakten aus dem Projekt
„Kompass-Modellkommunen“
Elke Bruckner, Claudia Walther
Sozialen Zusammenhalt in der Kommune sichern
Daten und Fakten aus dem Projekt
„Kompass-Modellkommunen“
Publikationen aus dem Kompass-Projekt sind
erhältlich bei: kerstin.schmidt@bertelsmann.de
Strategisches Management –
Für die Verbesserung kommunaler Lebensqualität
Video erhältlich bei: vanessa.meise@bertelsmann.de
Warnfried Dettling
Die Stadt und ihre Bürger
Neue Wege in der kommunalen Sozialpolitik
Grundlagen, Perspektiven, Beispiele
Verlag Bertelsmann Stiftung
2001, 440 Seiten, Broschur
EUR 20,-
Marga Pröhl, Andreas Osner (Hrsg.)
Ratsarbeit besser machen
Ein Handbuch für kommunale Mandatsträger,
sachkundige Bürger und Verwaltungschefs
Verlag Bertelsmann Stiftung
3. überarbeitete Auflage 2004
168 Seiten, Broschur
EUR 15,- / sFR. 25,90
44
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Ratsarbeit besser machen 2
Rechtliche Aspekte
Ländervergleich der Kommunalverfassungen
von Walter Unger
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, 112 Seiten, Broschur
EUR 10,- / sFR. 17,60
Bertelsmann Stiftung, Städte- und Gemeindebund
NRW (Hrsg.)
Ratsinformationssysteme erfolgreich einführen
Ein Leitfaden für Politik und Verwaltung
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, 136 Seiten, Broschur
EUR 10,- / sFr. 17,60
Marga Pröhl, Andreas Osner (Hrsg.)
Personalarbeit in der Politik
Mandatsträger qualifizieren – Nachwuchs fördern
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, ca. 200 Seiten, Broschur
ca. EUR 15,- / sFr. 25,90
Stefan Friedrichs, Thomas Hart,
Oliver Schmidt (Hrsg.)
E-Government
Effizient verwalten – demokratisch regieren
Verlag Bertelsmann Stiftung
2002, 296 Seiten, Broschur
Verlag Bertelsmann Stiftung
EUR 18,- / sFR. 30,70
Marga Pröhl (Hrsg.)
Good Governance für Lebensqualität vor Ort
Internationale Praxisbeispiele für Kommunen
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, 134 Seiten, Broschur
EUR 11,- / sFR. 19,10
Publikationsempfehlungen aus der Bertelsmann Stiftung 7 3
Herrmann Hill
Indikator Lebensqualität
Internationale Recherche zur kommunalen Steuerung
Verlag Bertelsmann Stiftung
2002, 112 Seiten, Broschur
EUR 11,- / sFR. 19,10
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Bürgerbeteiligung stärken
In: Forum – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung
Ausgabe 2/2003
Als Download unter: www.bertelsmann-stiftung.de/
Publikationen/Infomaterial
Thomas Hart, Carolin Welzel, Hansjürgen Garstka (Hrsg.)
Informationsfreiheit
Die „gläserne Bürokratie“ als Bürgerrecht
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, ca. 300 Seiten, Broschur
ca. EUR 15,- / sFR. 25,90
Marga Pöhl, Heidi Sinnig, Stefan Nährlich (Hrsg.)
Bürgerorientierte Kommune in Deutschland –
Anforderungen und Qualitätsbausteine
Band 3: Ergebnisse und Perspektive des Netzwerkes
CIVITAS
2. Aufl. 2003, 396 Seiten, Broschur
EUR 15,- / sFr. 25,90
Bernd Adamaschek, Marga Pröhl (Hrsg.)
Regionen erfolgreich steuern
Regional Governance – von der kommunalen
zur regionalen Strategie
Verlag Bertelsmann Stiftung
2003, 214 Seiten, Broschur
EUR 13,- / sFr. 22,70
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Reform Know-how für Kommunen
Kompakte Lösungen für kommunale Entscheider
2003
erhältlich bei: alexandra.dordevic@bertelsmann.de
Heidi Sinning, Klaus Stelle, Frank Pflüger (Hrsg.)
Neue Medien und Bürgerorientierung
Anforderungen, Strategien, und Praxisbeispiele
Dokumentation des Netzwerkes CIVITAS
2003, 116 Seiten
EUR 8,- (plus Versand)
Lokale Demokratiebilanz
Kommunale Zukunft gemeinsam gestalten
Dokumentation des Netzwerkes CIVITAS
Als Download unter:
www.buergerorientierte–kommune.de
Bertelsmann Stiftung / The World Bank (Hrsg.)
Strategic Management and Good Local Governance:
Common Responsibility for Democracy and the
Quality of Life
Cities of Change Knowledge Product Series Vol. 1
City of Change-Ordner 1
erhältlich bei: gabriele.schoeler@bertelsmann.de
Sigrid Meinhold-Henschel, Anja Beisenkamp,
Annett Menge (Hrsg.)
Entwicklungsperspektiven für die
kommunale Schullandschaft
Wie zufrieden sind Schüler, Eltern, Lehrer
und Schulleiter?
2003, 80 Seiten, Broschur
EUR 10,- / sFr. 17,60
Marga Pröhl, Sigrid Meinhold-Henschel
Stadt macht Schule
Entwicklungsperspektiven für die
kommunale Schullandschaft
Broschüre,
erhältlich bei: nicole.henrichfreise@bertelsmann.de
45
Service
7.4 Nützliche Vorlagen für die Durchführung eines Bürgerhaushalts
Folgende Dokumente können Sie unter
www.buergerhaushalt.de und
www.zukunftsstrategien-vor-ort.de
abrufen:
Haushaltsbroschüren der Städte Castrop-Rauxel,
Emsdetten, Hamm und Hilden
Fragebögen zum Bürgerhaushalt der Städte
Emsdetten, Hamm, Monheim und Vlotho
Auswertung der Fragebögen zum Bürgerhaushalt
(Hamm)
Feedbackfragebogen zum Bürgerforum (Emsdetten)
Einladung zum Bürgerforum (Vlotho, Monheim)
Ablaufplan eines Bürgerforums
Auswertung der Ergebnisse eines Bürgerforums
(Vlotho)
Presseinformation zum Bürgerforum
(Vlotho, Monheim)
Fragebogen zur Befragung der
Verwaltungsmitarbeiter/innen (Emsdetten)
Bierdeckel als Infomedium (Castrop-Rauxel)
Dokumentation des Bürgerhaushalts 2003 und 2004
der Stadt Hilden
Erstellung einer Haushaltsbroschüre –
ein Werkstattbericht aus Hamm
Der Esslinger Haushalt im Dialog –
Fraunhofer Institut
46
Nützliche Vorlagen für die Durchführung eines Bürgerhaushalts 7 4
Diese Druckschrift wird gemeinsam von der Bertelsmann Stiftung und
dem Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung
verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen sowie auch für die Wahl der Mitglieder des Europäischen
Parlaments. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder
Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum
Zwecke der Wahlwerbung. Eine Verwendung dieser Druckschrift durch
Parteien oder sie unterstützende Organisationen ausschließlich zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder bleibt hiervon unberührt. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese
Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen
Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet
werden, die als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner
politischer Gruppen verstanden werden könnte.
47
www.zukunftsstrategien-vor-ort.de
Zu dem Themen-Schwerpunkt „Strategien für die Zukunft vor Ort“
erscheint bis zum Herbst 2004 außerdem:
Cities of Tomorrow
International Research and Good Practice in Local Government
Herausforderungen erkennen – Daten und Fakten zur Lebensqualität
Innovation gestalten – Handlungskonzepte für Lebensqualität
kik – Kernkennzahlen in Kommunen. Ein Praxisbericht
Lebensqualität messen – Transparenz durch Kennzahlen
Neue Medien und Bürgerorientierung
Public Private Partnerships und E-Government
Alle Titel stehen nach Erscheinen auch als Downloads zur Verfügung
unter: www.zukunftsstrategien-vor-ort.de
Kontakt
Oliver Haubner
Prof. Dr. Marga Pröhl
Projektmanager
Mitglied der Geschäftsleitung
der Bertelmann Stiftung
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