Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
480 kB
Datum
23.02.2012
Erstellt
09.02.12, 13:02
Aktualisiert
04.08.15, 09:58
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F
4
KREIS DÜREN
:
job—com düren
Eingliederungsbericht
2011
Jobcenter Kreis Düren
job-com
KREIS DÜREN
———•
job—com düren
Eingliederungsbericht 2011
1.
Kurzporträt des Kreises Düren als zugelassener kommunaler Träger
Seite 2
2.
Organisation des Kreises Düren zur Umsetzung des SGB II
Seite 3
3. Struktur der Erwerbslosigkeit im Rechtskreis des SGB II
Seite 5
4. Arbeitsmarktbedingungen
Seite 7
5.
Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie
Seite 9
6.
Eingliederungserfolge
Seite 13
7.
Bewertung durch den zugelassenen kommunalen Träger
Seite 18
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KREIS DÜREN
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job—com düren
Eingliederungsbericht 2011
1.
Kurzporträt des Kreises Düren als zugelassener
kommunaler Träger
Der Kreis Düren liegt mitten im Städtedreieck Aachen-Düsseldorf-Köln/Bonn. Auf rd. 940
qkm Fläche leben heute mehr als 267.000 Einwohner/innen. Eine herausragende
Eigenschaft des Kreises Düren ist die Balance zwischen Forschung, Produktion und
Erholung zu halten. Im Norden ist die Stadt Jülich der Mittelpunkt von Forschungsdrang und
Entwicklungsgeist. Keine wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Neuerungen werden hier
verpasst. Das regionale Zentrum bildet die Kreisstadt Düren, in der sich gleichzeitig das
produzierende Gewerbe konzentriert. Die Rur, Leitachse für die Siedlungs- und
Wirtschaftsentwicklung im Kreis Düren, ist seit jeher die Lebensader für einen der
frühindustrialisierten Räume Deutschlands. Der Süden des Kreises präsentiert sich in
landschaftlich reizvoller Lage. Die Eifel gilt als das Naherholungsgebiet für den Großraum
Aachen und Köln. Der Kreis Düren ist die Symbiose aus Arbeits- und Wohnstandort.
Bereits im 16. Jahrhundert war die Wasserqualität der Rur ausschlaggebend für die
Ansiedlung der Papierindustrie. Sie zog neue, moderne Industriezweige in die Region des
Kreises Düren nach sich. Zu ihnen zählen der Maschinenbau mit Ausrüstungsgütern für die
Papiererzeugung, die Automobilzulieferer, die Textil- und Filztuchherstellung sowie der
Apparatebau und die Leiterplattenproduktion.
Die Stadt Jülich lockt insbesondere junge, innovative Unternehmen an, die die
Fühlungsvorteile zum Forschungszentrum Jülich und zu den Außenstellen der Hochschulen
nutzen wollen. Im Technologiezentrum Jülich finden sie ideale Standortbedingungen. Die
Biotechnologie zählt hier seit den letzten Jahren zu den Wachstumsbranchen schlechthin.
Der Kreis Düren nimmt seit dem 01.01.2005 die sozialpolitische Verantwortung für den
Personenkreis der “Langzeitarbeitslosen“ mit der eigenverantwortlichen Ausführung des
Sozialgesetzbuches Zweites Buch (SGB II) wahr. Erfreulich ist, dass Ende 2010 aus dem
Experimentierstatus einer Optionskommune nunmehr eine dauerhafte Einrichtung als
zugelassener kommunaler Träger in Form eines Jobcenters entstanden ist. Um sich dieser
Verantwortung im Sinne der anvertrauten Menschen in Zukunft noch besser stellen zu
können, hat der Kreis Düren zum 31.12.2010 die Delegation der Gewährung der passiven
Leistungen nach dem SGB II zurück genommen und die job-com hat als zuständiges
Fachamt zum Jahresbeginn ein zentral gelegenes Jobcenter in unmittelbarer Nähe zur
Kreisverwaltung bezogen.
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KREIS DÜREN
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job—com düren
2.
Organisation des Kreises Düren zur Umsetzung
des SGB II
Zur Gewährung der “Passiven Leistungen“ nach dem SGB II hatte der Kreis Düren seit 2005
seine 15 kreisangehörigen Städte und Gemeinden per Satzung herangezogen. Um durch
eine zentrale Steuerung Synergieeffekte erzielen zu können und eine wirtschaftlich
günstigere Leistungserbringung zu ermöglichen, beschloss der Kreistag am 15. Dezember
2009 die Rücknahme der Delegation zum 3 1.12.2010. Mehr als 100 Mitarbeiter/innen, die
vormals in den Grundsicherungsämtern für Arbeitsuchende der kreisangehörigen Städte und
Gemeinden die Aufgaben der passiven Leistungen nach dem SGB II wahr genommen
haben, wurden zum 01.01.2011 in den Dienst des Kreises Düren übernommen. Die
Leistungsgewährung gliedert sich nun in die drei Sachgebiete „Nord“, „Mitte“ und „Süd“ und
wird weiterhin dezentral in Außenstellen der job-com in allen Städten und Gemeinden des
Kreises Düren vorgehalten.
Im Zuge der Rücknahme der Delegation wurden mit dem Jahreswechsel 2010/2011 die 15
Datenbestände, die zuvor bei den kreisangehörigen Kommunen dezentral verortet waren,
zusammen geführt und im Bereich der Leistungen zum Lebensunterhalt ein modernes,
leistungsstärkeres Softwareverfahren sowie die elektronische Aktenführung eingeführt.
Darüber hinaus wurde im Januar 2011 in Düren das neu errichtete Jobcenter bezogen, das
180 Mitarbeitern/innen der job-com Platz bietet, die zuvor an vier unterschiedlichen
Standorten im Stadtgebiet Düren untergebracht waren. In dem siebengeschossigen Neubau
bietet die job-com ihren Kunden nun den sprichwörtlichen Service aus einer Hand unter
einem Dach an. In zentralisierten Organisationseinheiten erfolgt in diesem Jobcenter auch
die Bearbeitung von Rechtsbehelfen, die Bearbeitung von Leistungsangelegenheiten
Selbständiger sowie die Unterhaltsverfolgung.
Neben dem Jobcenter in Düren werden im Jobcenter in Jülich, der zweitgrößten Stadt des
Kreises Düren, sowohl die passiven als auch die aktivierenden Leistungen „unter einem
Dach“ vorgehalten.
Die Gesamtleltung der job-com liegt in den Händen einer Doppelspitze, die als Amtsleitung
für die “Aktivierenden“ bzw. für die “Passiven Leistungen“ verantwortlich zeichnet. Der
gemeinsamen Steuerung unterliegen die Bereiche Controlling, Systemadministration der
Fachverfahren, das Beschwerdemanagement und der Assistenzpool der job-com.
Die “Aktivierenden Leistungen“ der job-com gliedern sich in 3 Schwerpunktbereiche:
“Fallmanagement“ mit den Teams “U 25“ und “25Plus“, “Personalvermittlung!
“Vermittlung/Arbeitgeberservice“,
Teams
mit
den
Arbeitgeberservice“
“Ausbildungsvermittlung/Brückenjobs“ und “5OPlus (Bundesprogramm “Perspektive
5OPlus“)“. Der dritte Schwerpunktbereich ist die “Projektorganisation“ mit den Teams
“ProjektmanagementiArbeitsmarktprojekte“ und “Projektfinanzierung“. Teilweise wurden die
Teams erst in 2011 eingerichtet, so dass die job-com nunmehr über eine durchgängige
Leitungsstruktur verfügt.
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KREIS DÜRENfIEts3
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job—com düren
Die Organisation der zentral beim Kreis Düren angesiedelten Einheit, der job-com, ver
deutlicht das Organigramm des Amtes 56:
Der Kreis Düren entschied sich für die funktionelle Differenzierung der Aufgabenbereiche
“Fallmanagement“ und ‘Vermittlung/Arbeitgeberservice“.
Die Zugangssteuerung der ALG Il-Kundinnen und Kunden erfolgt in der Regel über das
“Fallmanagement“. Dort findet nach ausführlicher Erstberatung eine Differenzierung in
arbeitsmarktnahe, direkt vermittelbare Personen und Kunden mit Vermittlungshemmnissen
statt. Ergänzend setzt die job-com den sog. KompetenzCheck als diagnostische Maßnahme
zur Kundendifferenzierung ein. Die arbeitsmarktnahen Kundinnen und Kunden werden direkt
einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Personalvermittlung übergeben, die
arbeitsmarktfernen Personen verbleiben im Fallmanagement.
In 2011 verfügte die job-com nach Rücknahme der Delegation über insgesamt 223,5 Stellen
(zzgl. 8,0 Stellen Bundesprogramm Perspektive 5OPlus).
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KREIS DÜREN
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job—com düren
3.
Zur Struktur der Erwerbslosigkeit im Rechtskreis
des SGB II
Im Kreis Düren waren im Dezember 2011 insgesamt 9.831 Personen arbeitslos. Hiervon
1
waren 2.440 Arbeitslose dem Rechtskreis SGB III und 7.755 Arbeitslose dem Rechtskreis
%2
des SGB II zuzuordnen. Dies entspricht einem Verhältnis von 75% zu 25
Damit ist die Zahl der arbeitslosen Empfänger von Arbeitslosengeld II im Jahr 2011 nach
einem Anstieg zu Jahresbeginn um knapp 5 % gesunken und hat wiederum nahezu das
Niveau von Dezember 2008 vor der weltweiten Wirtschaftkrise erreicht.
1
Dez
Jan
1
Feb
Mrz
1 ioliiliilii
1Apr III
Mal
j
Jun
1
1
Aug
111
jJul11
1111
Sep
Nov
ArbeitsIose 7.755 7.901 8.068 8.177 8.657 8.559 8M7 8.310 8.382 8.063 7.750 7.560
1
Im Dezember 2011 lebten im Kreis DÜren 15.650 erwerbsfähIge leistungsberechtigte Personen,
die Zahl der Sozialgeldbezieherlinnen belief sich auf 6.891.
2
DIe folgenden Aussagen zur Kundenstruktur beziehen sich auf den 31.12. 2011.
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Dez
7.39J
KREIS DÜREN
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job—com düren
Die Betrachtung der Altersstruktur der Kundinnen und Kunden im Beratungs- und
Vermittlungsprozess der job-com zeigt, dass die Gruppe der 25- bis 39-jährigen mit 33%
einen Schwerpunkt bildet, während der Prozentsatz der 40-bis 49-jährigen und der 50- bis
65-jährigen bei 23% bzw. 24% liegt. Der Anteil der Jugendlichen liegt bei 20%.
Altersstruktur
58 bis 54 Jahrs (58 Plus)
9%
[
50 bis 51 Jahre (50 Plus)
15%
15 bis 24 Jahre (U25)
20%
25 bis 39 Jahre
33%
40 bis 49 Jshre
23%
Gesamtzahl bekannter ALG il.Bezleher 14.746
SWr 3112.2011
Das prozentuale Verhältnis von Frauen und Männern beläuft sich auf 51% zu 49%. 18%
der job-com Kundinnen und Kunden sind alleinerziehend, 20% haben einen
Migrationshintergrund.
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KREIS DÜRENc.HEA,
cl:?s,
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job—com düren
4.
Arbeitsmarktbedingungen
Der Arbeitsmarkt im Kreis Düren ist durch eine vergleichsweise niedrige Dynamik und eine
verfestigte Sockel- und Langzeitarbeitslosigkeit geprägt. Die Beschäftigungsquote liegt im
Kreis Düren mit 47,5 % zwei Prozentpunkte unter dem NRW-Schnitt. Der niedrige
Beschäftigungsstand, der mit Ruhrgebietsstädten wie Duisburg, Essen oder Recklinghausen
unterdurchschnittlichen
im Verhältnis zum Vorjahr
vergleichbar ist, setzt sich in der
g liegt mit 0,3 %
gsentwicklun
Entwicklung der Beschäftigung fort: Die regionale Beschäftigun
insgesamt in
Düren
in
leicht unter dem Landesdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote entspricht
etwa der landesdurchschnittlichen Arbeitslosenquote.
—
—
Der Arbeitsmarkt des Kreises Düren hat sich angesichts der Wirtschaftskrise wegen der
stabilisierenden Wirkung der Kurzarbeit als relativ robust erwiesen. An der konjunkturellen
Erholung partizipieren die Rechtskreise SGB II und SGB III jedoch wie schon in den
Vorjahren sehr unterschiedlich. Während die Arbeitslosigkeit im SGB III bereits 2010
signifikant zurück gegangen ist und es im SGB II noch bis April 2011 zu einer Steigerung
gekommen ist, hat sich der Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen erst mit starker
Verzögerung eingestellt: Dieser schlug sich dann aber erfreulich mit einem deutlichen
Rückgang der Arbeitsiosen im Rechtskreis des SGB II von 8.657 im April um 1.266 auf 7.391
arbeitsiose Leistungsbezieher im Dezember 2011 nieder (s.h. auch Grafik auf Seite 5 unten).
Zu- und Abgänge in der Arbeitslosigkeit zeigten, dass die angezogene Nachfrage auf dem
Arbeitsmarkt in der Regel zuerst gut ausgebildeten und nur kurz aus dem Arbeitsprozess
ausgeschiedenen Menschen zu Gute kam, d.h. nicht in vollem Umfang Arbeitslosengeld IIEmpfänger/innen. Aufgabe der job-com war es in so weit, Nischen auszumachen, Arbeit zu
akquirieren, gesellschaftliche Entwicklungen für die Kunden zu nutzen, um
Vermittlungshemmnisse abzubauen und somit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu
verbessern. Gute Chancen waren für Kunden des Jobcenters in den folgenden Branchen zu
sehen:
Im Einzelhandel war das Stellenaufkommen aufgrund der gestiegen Konsumausgaben
positiv
Der gesamte Hotel- und Gaststätten-Bereich wies leicht steigenden Personalbedarf auf
und bot auch im Bereich der Helferstellen oder niedrig qualifizierten Arbeiten
Einstellungsmöglichkeiten.
Auch im Gesundheitswesen boten sich gute Einstellungschancen, allerdings vorrangig für
ausgebildete Kräfte. In 2011 war im Bereich der medizinischen und zahnmedizinischen
Fachangestellten ein steigender Personalbedarf zu verzeichnen. Die Kräftenachfrage bei
Altenpflegern und Altenpflegehelfern fiel erwartungsgemäß noch höher aus. Die job-com
fördert daher trotz langer Qualifizierungsdauer und hoher Kosten durchgehend seit 2008
zahlreiche Qualifizierungen zur/m staatlich anerkannten Altenpflegehelfer/in.
Im kaufmännischen Bereich wurden Bürokräfte weiter übergreifend gesucht.
Englischkenntnisse werden zwingend gefordert und spezielle Kenntnisse in der Regel
zusätzlich erwartet (z.B. SAP). Langjährige Berufserfahrung ist oft Voraussetzung und stellte
für die Vermittlung Langzeitarbeitsloser eine erhebliche Hürde dar. In höher qualifizierten
Berufsgruppen (Speditionskaufleute, Logistiker) stiegen zwar die Stellenangebote. Die
Vermittlung war jedoch schwierig, weil Langzeitarbeitslosigkeit seitens der Arbeitgeber oft als
entscheidendes Vermittlungshemmnis angesehen wird.
Im Handwerk bestanden grundsätzlich Einstellungschancen. Allerdings benötigten Bewerber
fast immer einen Führerschein. In Verbindung mit einer Einstellungszusage bestanden hier
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ausreichende Fördermöglichkeiten aus dem Vermittlungsbudget. Es gab Personalbedarf im
Bereich MaIer / Lackierer, Dachdecker und Gas-Wasserinstaflateure auf Facharbeitemiveau,
den der Arbeitgeberservice der job-com nicht vollständig bedienen konnte.
Einstellungschancen boten sich auch für Fliesenleger. Auch der Metallbau erholte sich mit
positiver Tendenz für 2012.
Die Zeitarbeit im Industriesektor entwickelte sich in der zweiten Jahreshälfte gut. Der
Personalbedarf stieg spürbar. Die Bewerber mussten oft in geringem Umfang im Bereich
spezieller Kenntnisse qualifiziert werden.
Der Lager- und Logistik-Bereich hing stark von der Wirtschaftslage ab und erholte sich
langsam. Es wurde Personal in den Bereichen Güterverkehr/Stückgut gesucht. Im direkten
Lagersektor (Staplerfahrer, Verpacker, Helfer) stiegen die Stellenangebote. Fahrer wurden
mit der Maßgabe gesucht, dass Führerscheine der Klassen C, CE, Cl vorhanden waren.
Negativer stellte sich die Entwicklung in folgenden Bereichen dar:
Im früher nachfragestarken Wach- und Sicherheitsgewerbe gingen die Stellenangebote
weiterhin zurück. Gleichwohl bestanden hier nach entsprechenden kurzen Qualifizierungen
noch Einstellungsmöglichkeiten allerdings bei niedriger Nachhaltigkeit der Beschäftigungen.
Im Bereich lT und Medien gab es wenig Stellen und eine negative Entwicklung.
Mediengestalter haben kaum Chancen am Arbeitsmarkt.
Im Handwerk wurden kaum Schreiner/Tischler nachgefragt.
‚
In der Regel ergaben sich die Beschäftigungspotenziale für den Kundenkreis des Jobcenters
im Bereich klein- und mittelständischer Unternehmen, meistens mit befristeten
Arbeitsverträgen und/oder über Zeitarbeitsunternehmen, die sich im weiteren Jahresverlauf
von der Krise erholten. Aufgabe der Beratungstätigkeit in der Arbeitsvermittlung war und ist
es in diesem Kontext, für diesen Paradigmenwechsel weg von einer Dauerbeschäftigung hin
zu befristeten Arbeitsverhältnissen und Zeitarbeit bei den Kundinnen und Kunden zu werben
und entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen.
Besonders aufnahmebereit für Personen aus dem ALG-II-Bezug haben sich aufgrund der
Kundenstruktur und der vorhandenen bzw. in vertretbarer Zeit erzielbaren
Ergänzungsqualiflkationen der Einzelhandel (Warenkaufleute) und der Bereich Lagen
Logistik (wie in 2009) gezeigt. Diesen Branchen mit hoher Aufnahmebereitschaft folgte der
Büro-Nerwaltungsbereich.
Die vorangehende Einschätzung der Integrationsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt wird
durch die Betrachtung der Berufszweige, aus denen die Neukunden in ALG II kamen,
bestätigt. Kunden, die länger als 6 Monate in diesen Branchen gearbeitet haben und aus den
unterschiedlichsten Gründen ihre Stelle verloren haben, weisen Ressourcen auf, die eine
schnelle erneute Integration ermöglichen. Integrationen von Kunden ohne jüngst erworbene
Berufserfahrung in den regionalen Arbeitsmarkt sind in den oben genannten Branchen
ebenfalls möglich. Jedoch müssen bei einer Vielzahl von Iangzeitarbeitslosen Kunden erst
Schlüsselq ualifikationen trainiert und grundlegende Arbeitstugenden erworben werden,
danach gilt es, branchenspezifische Qualifikationen zu vermitteln. Hier setzt die
Maßnahmeplanung der job-com an.
Die job-com bewirkt durch die Beschleunigung von Aktivierungsprozessen und zielgerichtete
Gestaltung der Eigenbemühungen von Bewerbern auf Beschäftigungsmöglichkeiten mit
erkennbaren
individuellen
Integrationsperspektiven
eine
Steigerung
des
Gesamtintegrationsergebnis und den weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im Kreis Düren.
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5.
Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie
Strategisches Ziel des Optionskreises Düren ist die nachhaltige Integration
langzeitarbeitsloser Menschen in einen sehr differenzierten und schnelilebigen
Arbeitsmarkt.
An der Zielerreichung ist das gesamte „Unternehmen“ job-com beteiligt:
Durch eine Optimierung der Zugangssteuerung werden Neuantragsteller zeitnäher als
bisher in die Aktivierungsbemühungen einbezogen. Neukunden erhalten unmittelbar bei der
Antragstellung nach Vorprüfung der Anspruchsvoraussetzungen eine Zuweisung für eine
einwöchige Profilingmaßnahme. Sofern dort festgestellt wird, dass der jeweilige Kunde
arbeitsmarktnah, das Bewerbungsverhalten jedoch ausbaufähig ist, erfolgt anschließend
direkt eine Zuweisung in das Bewerbungstraining.
Durch dieses unmittelbare Maßnahmeangebot wird der „work first“ Ansatz ausgebaut: Dem
potentiellen SGB II Leistungsbezieher wird verdeutlicht, dass er sich vorrangig mit dem
Thema Arbeit und Arbeitsaufnahme zu beschäftigen hat. Als Folge dieser optimierten
Zugangssteuerung und des damit verbundenen Ausbaus des Grundsatzes des „Forderns“
konnte festgestellt werden, dass ein erheblicher Anteil von Antragstellern den Antrag nicht
weiter verfolgt und damit die vorhandenen Ressourcen nur für die Personen eingesetzt
werden können, welche der Hilfe und Unterstützung “tatsächlich“ bedürfen.
—
—
Diese Vorgehensweise, die auch eine enge Kommunikation zwischen Fallmanagement bzw.
Personalvermittlung und der Leistungssachbearbeitung erfordert, wird seit Oktober 2011
erfolgreich für das Stadtgebiet Düren pilotiert und wird ab Februar 2012 konsequent auf das
gesamte Kreisgebiet ausgeweitet werden.
Ebenfalls auf die Zielgruppe der Neuantragsteller, die in den letzten 3 Monaten einen
Leistungsantrag erstmalig gestellt haben, zielt eine weitere Maßnahme, die jeweils 8
Wochen pro Durchlauf dauert und bei der die Kunden intensiv sowohl durch Dozenten der
Kreis VHS als auch durch Fallmanager aktiviert und in ihren Bewerbungsbemühungen
individuell unterstützt werden. Das Modellprojekt „Hemer Modell“, wird im Kreis Düren
unter dem Titel „Finde Deinen Job“ durchgeführt. Die Gesellschaft für innovative
Beschäftigungsförderung mbH unterstützt den Ansatz des Projektes und wird die Umsetzung
und Durchführung in den kommenden Monaten bei insgesamt 8 Jobcentern, davon vier
zugelassenen kommunalen Trägern und vier gemeinsamen Einrichtungen, begleiten.
Die job-com gehört zu diesen ausgewählten Jobcentem. Auch hier ist zentraler Ansatz des
Projektes die Annahme, dass sofortige und intensive Aktivitäten zur Arbeitsuche das
erfolgreichste Mittel für eine schnelle Rückkehr in den Arbeitsmarkt und damit für die
Beendigung der Hilfebedürftigkeit sind.
—
Ausgehend von den Nachfragen des Arbeitsmarktes und den Problemlagen der Kundinnen
und Kunden werden die ALG 11-Bezieher/innen durch intensive lntegrationsberatung und ein
Baustein-System bedarfsorientierter Eingliederungsmaßnahmen unter Einbeziehung eines
breiten Partnernetzwerkes durch den Abbau von Vermittlungshemmnissen auf den (Wieder-)
Einstieg in das Erwerbsleben vorbereitet.
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job—com düren
Im Bereich der Erwachsenen wird neben Anpassungsfortbildungen vermehrt der
Schwerpunkt darauf gesetzt, die Kunden zu aktivieren und zu befähigen, sich
eigenverantwortlich und aktiv um eine Arbeitsstelle zu bemühen.
Im Rahmen von Kombinationsmaßnahmen nach § 46 SGB III werden berufliche
Grundqualifizierungen in marktgängigen Gewerken vermittelt, z. B. Restaurantfach und
Küche, welche in der Tourismusregion Eifel stark nachgefragt sind. Zunächst erfolgt hier eine
Eignungsfeststellung, anschließend wird eine praktische Erprobung durchgeführt mit dem
Ziel das Erlernte zu verfestigen und den Kunden / die Kundin unmittelbar zu integrieren.
Sofern dies nicht möglich ist wird auf diese Weise die Grundlage gelegt für eine darauf
aufbauende Qualifizierung, z. B. mit Bildungsgutschein.
Coachingmaßnahmen bieten Kunden eine engmaschige Unterstützung zwecks Aktivierung
und Integration in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Mithilfe von aufeinander
aufbauenden Eingliederungsvereinbarungen werden noch vorhandene Vermittlungshemmnisse abgebaut.
Nach der erfolgreichen Rücknahme der Delegation erfolgt ebenfalls ein intensiverer
Austausch zwischen den Bereichen der aktivierenden Leistungen und der Gewährung
passiver Leistungen. Besonders erfolgreich wird hier im Bereich der Selbständigen
gearbeitet, in dem sowohl ein spezialisiertes Team von Leistungssachbearbeitern, zwei
Fallmanager sowie ein Maßnahmeträger ganzheitlich mit den Kunden arbeiten.
Um die unterschiedlichen Barrieren und Vermittlungshemmnisse der Kunden zu identifizieren
wurde neben einer seit Jahren erfolgreich durchgeführten und zuletzt zum Jahreswechsel
2009/2010 grundlegend überarbeiteten Profihingmaßnahme eine weitere Analyse Methode
implementiert. Diese bietet zusätzlich zu den bisher vorliegenden Erkenntnissen, die sich in
erster Linie aus dem Lebenslauf und den Bildungsabschlüssen ergeben, eine detaillierte
Messung der Softskills und damit in vielen Fällen alternative Beratungsansätze und
lntegrationsmöglichkeiten.
—
Bei aller Fokussierung auf eine möglichst zeitnahe Arbeitsmarktintegration ist sich der Kreis
Düren als zugelassener kommunaler Träger jedoch auch seiner Verantwortung gegenüber
den arbeitsmarktfernen Kunden bewusst. Neben einer guten Kooperation im Bereich der
flankierenden Leistungen und dem Vorhalten von Brückenjobs werden hier auch
niederschwellige Maßnahmen für Kunden mit multiplen Vermittlungshemmnissen
vorgehalten.
Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass zwar in den Benchmarking Kennziffern
ein großer Schwerpunkt auf Integrationen gelegt wird, gleichzeitig allerdings festzuhalten ist,
dass sich die Gruppe der schwer vermittelbaren Kundinnen und Kunden stetig vergrößert.
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Abstand zum Arbeitsmarkt
Kundenkompetenz im Vergleich
(abnehmend von A nach D)
D
C
AundB
Zu den Schwerpunkten der Geschäftspolitik der job-com zählt insbesondere die Arbeit mit
Jugendlichen auf der Gwndlage des „lntegrationsmodells U25“, das in den vergangenen
Jahren einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung unterlag.
/
Vermittlung in
betriebliche
Ausbildung
z.B. „kooperative Ausbildung“
z.B. “integrutive Ausbildung“
nledrtgscbwelllge Ausbildungaprojekte
/
Ausbi)duugsvorbereltende Maßnahniea
/
J
Programme zur Aurnahme niedrlguchwelllger Beuchöftlgung
Maßnahmen zur Festigung der Sozlalkompetenz & Förderung der Arbeitufßhigkelt
saulal-lutegratlve Maßnahmen
—11—
z.B. ‚.Berufsvnrberu,icnde Bildungsmaßnahmen
der Agentur litt Arbeit“
z.B. ‚Jugend in Arbeit Plus
1 1
z.B. „Erriet“
KREIS D ÜREN
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job—com düren
Zudem lag im Jahr 2011 eine besondere Gewichtung auf der Betreuung und Integration von
Langzeitarbeitslosen über 50 Jahren, deren Anteil konstant bei ca. 23% der SGB II
Kundinnen und Kunden der job-com liegt. Die spezielle Unterstützung der Zielgruppe im
Rahmen des “Bundesprogramms 5OPlus“ zeigt Resultate: Der Anteil der Zielgruppe an den
Maßnahmeteilnehmerinnen und Maßnahmeteilnehmern der job-com stieg von 18% auf 24%,
der Anteil der in den Arbeitsmarkt integrierten 5OPlus —Langzeitarbeitslosen nahm um 2%
auf 15% zu.
Bei allen lntegrationsbemühungen ist jedoch festzuhalten, dass das Eingliederungsbudget im
Vergleich zum Vorjahr um rund 22 v. H. abgesenkt wurde. Die Zahl der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten hingegen stagniert aufgrund der stetig zunehmenden Zahl von
Aufstockern. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht eindrucksvoll, dass für den einzelnen
Kunden / die einzelne Kundin deutlich weniger Eingliederungsmittel zur Verfügung stehen,
so dass mehr denn je die Effizienz der eingesetzten Mittel maßgeblich für den Gesamterfolg
der job-com zum Wohle der ihr anvertrauten Kunden ist.
Eingliederungsbudget 1 erwerbsfähige Hilfebedürftige bzw.
Leistüngsberechtigte
25.000
19.068
20 000
-
-
15.487
14.728
15.203
12108
12109
5.000
0
12107
12I10
1—-— Eingliederungsbudget in T €
12I11
2012
eHb bzw. eLb
Als Konsequenz des gekürzten Eingliederungsbudgets wurden in 2011 beispielsweise nur
noch 12,7% der Neueinstellungen mit einem Eingliederungszuschuss unterstützt.
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12
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_ — —._
job-com düren
6.
Eingliederungserfolge
Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren
Der Kreis Düren als Optionskommune legt ein besonderes Augenmerk auf die Zielgruppe
der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren mit
sozial-integrativen Problemlagen, um ihnen die Möglichkeit zur Verbessewng ihrer
beruflichen Basisqualifikationen zu bieten und damit die Chancen auf eine langfristige
Teilnahme am Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt zu erhöhen.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren werden sowohl im
Fallmanagement als auch im Bereich der Personalvermittlung von spezialisierten Teams
intensiv betreut und beraten. Dem Team des Fallmanagements stehen mit Maßnahmen zur
Aktivierung und Heranführung an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt verschiedene
Instrumente zur Verfügung, die je nach individueller Einschätzung des Fallmanagers
entweder zum einen sehr niedrigschwellig sein können oder aber der direkten Integration in
den Arbeits- und Ausbildungsmarkt dienen.
Im Jahr 2011 standen dem Fallmanagement U25 insgesamt 57 Plätze in niedrigschwelligen
Maßnahmen zur Verfügung, in der die Jugendlichen mit ihren sehr individuellen
Problemlagen eng betreut und in ihren persönlichen und sozialen Kompetenzen stabilisiert
wurden, um im Anschluss in höherwertigere Förderangebote einmünden zu können und das
Ziel der beruflichen Integration voranzutreiben.
Darüber hinaus standen weitere 115 Teilnehmerplätze in Maßnahmen zur Heranführung an
den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zur Verfügung.
Zusätzlich dazu konnte der Kreis Düren 120 Jugendlichen einen Teilnehmerplatz in einer
Arbeitsgelegenheit im Rahmen einer Gruppenmaßnahme anbieten. Für den Bereich der
Personalvermittlung, der für junge erwerbsfähige Hilfebedürftige zuständig ist, die bereits
eine Ausbildung begonnen haben oder aber beginnen wollen und hier speziell für das
konnten im Rahmen der ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)
Team Ausbildung
ausreichende Plätze zur Verfügung gestellt werden.
Durch die Gewinnung von Projekten im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) wie
z.B. BIWAQ mündeten 10 Auszubildende in eine außerbetriebliche kooperative
Ausbildung in den Bereichen Verkauf, Fahrzeuglackierung, Industriekaufmann/-frau,
Maschinen- und Anlagenführer/in und Lagerlogistik ein. 83 Jugendliche und junge
Erwachsene konnten im Kreis Düren in Kooperation mit der Agentur für Arbeit vor Ort in das
Programm „Jugend in Arbeit plus“ starten, in dem in Zusammenarbeit mit den Kammern und
einem mit der Beratung beauftragten Träger eine Vermittlung in eine langfristige
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Mittelpunkt steht.
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43 Jugendlichen konnte im Ausbildungsjahr 2011 eine außerbetriebliche integrative
Ausbildung in den Bereichen Maschinenführer/in, Maler/in und Lackierer/in, Maurer/in,
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker/in Energie- und
Gärtner/in
Konstruktionstechnik,
Metallbauer/in
Fachlageristlin,
Gebäudetechnik,
Florist/in,
Bürokauffrau
Verkäufer/in, Friseur/in, Bürokaufmann/
Zierpflanzenbau
Koch/Köchin, Restaurantfachfrau/Restauranffachmann, Maurer/in, Tischler/in und KFZ
Servicemechaniker/in angeboten werden.
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Neben der außerbetrieblichen Ausbildung konnten durch das Team Ausbildung 240
Ausbildungsplatzsuchende in betriebliche Ausbildungsverhältnisse integriert werden.
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Die Integration in duale Ausbildung lag im Ausbildungsberichtsjahr 2010/2011
(Ausbildungsbeginn 01.10.2010 bis 30.09.2011) um 34% über dem Vorjahreswert.
Integrationsbilanz Ausbildung
Integration in betriebliche Ausbildung
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Integration in Ausbildungsprojekte
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201012011
200912010
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Frauen
Neben den Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahren gehören auch die Frauen
zu einer Zielgruppe, der im Kreis Düren besondere Beachtung geschenkt wird. Als eines der
ersten Jobcenter konnte der Kreis Düren die gesetzlich geforderte Bestellung der
Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) im Bereich des SGB II ab dem
01.01.2011 verzeichnen.
Zu den originären Aufgaben der BCA gehört die Vertretung des Jobcenters in Fragen der
Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt, der Frauenförderung und der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern. Im Rahmen dieser Aufgaben
konnten in enger Zusammenarbeit mit der Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur
für Arbeit in Düren durch ein ESF-Projekt zur Teilzeitausbildung ca. 70 % der Teilnehmenden
in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis in Teilzeit vermittelt werden. Voraussetzung für die
Aufnahme in das Projekt waren Betreuungsverpflichtungen gegenüber Kindern oder zu
pflegenden Angehörigen und keine abgeschlossene berufliche Erstausbildung. Es wurden
sowohl Männer als auch Frauen zu den lnformationsveranstaltungen eingeladen; letztendlich
entschieden sich insgesamt 10 Frauen zwischen 19 und 38 Jahren für die Teilnahme.
Neben diesem Projekt standen dem Fallmanagement und der Personalvermittlung
Teilnehmerplätze in niedrigschwelligen Maßnahmen und in Maßnahmen zur Heranführung
und Integration in Arbeit zur Verfügung. In der zehnwöchigen Maßnahme “FRECH (Frauen
ergreifen Chancen)“ wurden die persönlichen Voraussetzungen im Hinblick auf den (WiederEinstieg sowie berufliche und soziale Merkmale festgestellt und die 20 Teilnehmerinnen bei
der Selbstsuche unterstützt. Während der dreiwöchigen Praktika im ersten Arbeitsmarkt
konnten sie ihre beruflichen Erfahrungen auffrischen oder Einblick und erste Kenntnisse über
einen gewünschten Beruf erlangen.
Alleinerziehende Personen im Programmbereich „Bürqerarbeit“
Im Kreis Düren leben ca. 1900 Alleinerziehende im SGB II Bezug, für die der (Wieder-)
Einstieg in den Arbeitsmarkt aufgrund unvollständiger Qualifikation oder fehlender (Teilzeit-)
Angebote erschwert ist. Die meisten von ihnen sind motiviert, eine Arbeit oder Ausbildung
aufzunehmen, sie benötigen aber Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ziele und bei der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Um Alleinerziehende nachhaltig in die Lage zu
versetzen, dass sie langfristig ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können, ist eine
Herangehensweise erforderlich, die es den Frauen und Männer ermöglicht, Arbeits- und
Lebensperspektiven zu entwickeln und zu erproben.
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Durch das Programm „Bürgerarbeit“ wurden gerade dieser Zielgruppe Chancen eröffnet, die
ausgehend von einem ganzheitlichen Profihing aktive Vermittlung, Qualifizierungsmodule und
das Angebot geförderter Arbeitsplätze einschließen. Dazu nutzt die job-com neben den
Instrumenten der Kompetenzerfassung verschiedene bereits installierte Module, die die
wo nötig
Beschäftigungsfähigkeit und die Eigenkompetenz steigern, ergänzt diese
entsprechend den Bedarfen der Zielgruppe und führt alle Aktivierungsmaßnahmen in der
Initiative „Bürgerarbeit“ zusammen. Ziel ist es, möglichst viele Alleinerziehende in den
Arbeitsmarkt zu vermitteln oder bei der Klärung ihrer Berufsperspektive zu unterstützen.
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KREIS DÜREN
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job—com düren
Regionale Vernetzung und Kooperation
Voraussetzung für die Umsetzung einer erfolgreichen kommunalen Beschäftigungsförderung
ist eine hoch entwickelte Vernetzungs- und lntegrationskultur aller relevanten Akteure und
Politikfelder. Für den Kreis Düren bedeutet dies, dass Beschäftigungsförderung, soziale
Integration und Grundsicherung nicht nur mit den zentralen Poltikfeldern wie Stadt(teil)- und
Gemeindeentwicklung, Wirtschaftsförderung oder Umweltpolitik verbunden werden, sondern
darüber hinaus auch mit wesentlichen Arbeitsmarktakteuren wie Betrieben und deren
Verbänden, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und Beschäftigungsgesellschaften
gemeinsam entwickelt, abgestimmt und umgesetzt werden. Es besteht demzufolge eine
innovative „Abstimmungsplattform“, die zur Umsetzung des Programms „Bürgerarbeit“
genutzt bzw. zu einem lokalen Netzwerk „Bürgerarbeit“ weiterentwickelt wurde. Ziel des
Netzwerkes „Bürgerarbeit“, in dem alle relevanten Arbeitsmarktakteure vertreten sind, ist es,
alle Vermittlungsaktivitäten und Qualifizierungsangebote bedarfs- und nachfrageorientiert
gemeinsam zu planen, abzustimmen und in die Umsetzung zu bringen. Zur Nutzung von
Synergieeffekten werden frühere Projekterfahrungen der Netzwerkpartner zu der Zielgruppe
der alleinerziehenden Personen eingebunden.
Migranten und Migrantinnen
Die job-com möchte Migranten und Migrantinnen zu einem gleichberechtigten Zugang zum
Arbeitsmarkt verhelfen. Vermittlungshemmnisse, die diesen Zugang zum Arbeitsmarkt
verlangsamen, können bei dieser Personengruppe vielfältig vorhanden sein. Neben der
fehlenden Anerkennung von im Ausland erworbenen Schul- bzw. Berufsabschlüssen liegen
vor allem Sprachdefizite wie auch mangelnde soziale Kontakte vor, die zusammenfassend
die Berufsintegration erschweren.
Im Rahmen von Projekten, die durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie durch das
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert und unterstützt werden, wird
Menschen mit Migrationshintergrund bei der Integration geholfen. Neben der Möglichkeit der
Teilnahme an lntegrationskursen sind besonders zwei Projekte hervorzuheben.
Dürener Modell“ wird sowohl in Vollzeit
Das Projekt „Berufsbezogene Sprachförderung
(VZ) als auch in Teilzeit (TZ) angeboten. In fünf (VZ) bzw. zehn (TZ) Monaten werden jeweils
20-25 Teilnehmerplätze zur Verfügung gestellt. Die Maßnahme gliedert sich in die Module
Sprachunterricht und Qualifizierung, bestehend aus theoretischem Unterricht,
Betriebserkundung und Praktikum. Weiterhin werden Projektarbeiten eingesetzt, um durch
Anwendung des Gelernten die Kommunikationsfähigkeit in Alltags- und Berufssituationen
handlungsorientiert zu vertiefen und zu verbessern. Unterstützt werden die Teilnehmer/innen
durch eine sozialpädagogische Begleitung, die die Koordination zwischen sprachlicher,
fachlicher und berufspraktischer Komponente vornimmt.
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Im Projekt „STEPS Sozialpädagogisch gestütztes Trainings- und Qualifizierungsprogramm
für den Einstieg in die Pflege- und Sozialberufe für Migrantinnen und Migranten“ können sich
Personen mit Migrationshintergrund und mit Interesse an einer sozial-pflegerischen Tätigkeit
in 12 Monaten sowohl beruflich als auch sprachlich weiter qualifizieren. 20 Teilnehmerplätze
stehen zur Verfügung.
Nach der Schlüsselqualifikation durch den Kurs „Schwesternhelfer/Pflegediensthelfer“ dienen
anschließende Praktika zum Transfer des Erlernten sowie dem weiteren Ausbau der
(beruflichen) Sprachfertigkeiten, Erfahrungen und Kontakte. Schulungsmodule zum Thema
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KREIS DÜREN
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job—com düren
„Interkulturelle Kompetenz“ unterstützen sowohl die Projektteilnehmer/-innen als auch
Bezugs- und Anleitungspersonen auf betrieblicher Ebene und weitere Multiplikatoren.
Ältere Langzeitarbeitslose über 50 Jahren
Die Schwerpunktsetzung der job-com im Bereich älterer Langzeitarbeitsloser „5OPIus“
spiegelt sich auch im lntegrationsergebnis für diese Zielgruppe wieder. In Kooperation mit
dem Arbeitgeberservice erzielte das „Team 5OPIus“ im Rahmen des Bundesprogramms
„Perspektive 5OPIus“ im Jahre 2011 insgesamt 190 lntegrationen und übertraf damit das
Vorjahresergebnis um 19,5%. Weitere 71 ältere Langzeitarbeitslose wurden im Jahr 2011 in
geringfügige Beschäftigung integriert.
Integrationsbilanz „Perspektive 5OPlus
MIni-Jobs (bis 400€)
27%
Beschäftigung
Existenzgründung
0%
Stand 31.12.2011
261 Menschen neu in Arbeit
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KREIS DÜREN
job—com düren
7. Bewertung durch den zugelassenen kommunalen
Träger
Das Jahr 2011 war im Kreis Düren von den organisatorischen Änderungen infolge der
Rücknahme der Delegation und des Bezugs des neuen Jobcenters geprägt. Beide
Entscheidungen haben sich sehr schnell als richtig und zukunftsweisend heraus gestellt.
Mehr als 100 Mitarbeiter/innen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sind erfolgreich
in die job-com integriert worden. Das Bildungs- und Teilhabepaket konnte durch die neuen
Möglichkeiten der zentralen Steuerung unbürokratisch und schnell eingeführt werden. Durch
die Zentralisierung der Unterhaltsverfolgung haben sich die Unterhaltseinnahmen gegenüber
dem Vorjahr um 27 % erhöht. Der Kundenservice konnte nach Bezug des neuen Jobcenters
durch helle, freundliche Räumlichkeiten, kundenorientierte, großzügige Öffnungszeiten und
unmittelbare telefonische Erreichbarkeit der zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
noch einmal deutlich verbessert werden. Zudem wurde mit der Einführung der elektronischen
Aktenführung in der Leistungssachbearbeitung im Kreis Düren ein neues Zeitalter in Bezug
auf Transparenz eingeläutet, das sich in einem Rückgang der eingelegten Rechtsbehelfe um
17 % niedergeschlagen hat.
Die lntegrationszahlen konnten gegenüber dem Vorjahr um knapp 6 % von 2.748 auf 2.911
gesteigert werden. Hierdurch konnte die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II nach
einem Anstieg zu Jahresbeginn im Verlauf des Jahres deutlich bis auf 7.391 Arbeitslose
abgebaut werden, so dass die Arbeitslosigkeit im SGB II insgesamt seit dem Beginn der
Option in 2005 um mehr als 25 % reduziert worden ist, was sicherlich ein Indiz für die
erfolgreiche Arbeit der job-com ist.
12.000
10.000
8.000
1 o.q1 7
.S
6
HZ
E
3
.
77
6.000
4.000
2.000
0
12105
12106
12107
12108
12109
12110
12111
Problematisch ist allerdings, dass die Zahl der Bedarfsgemeinschaften nicht in Einklang mit
der Zahl der Arbeitslosen zurück gegangen ist. Wie aus der nachfolgenden Grafik hervor
geht, ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Jahresverlauf 2011 sogar leicht
angestiegen.
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KREIS DÜREN
C4JI v1Ac.1-tEA
•
.
— — _.—
job—com düren
11.500
10.500
10.68
9.500
8.500
7.500
7 901
7:391
6.500
$
//
Ursächlich ist hierfür in erster Linie die Tatsache, dass immer mehr Menschen Anspruch auf
Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II haben, obwohl sie in einem mehr oder
weniger großen Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Zahl der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten, die Einkommen aus einer abhängigen Beschäftigung oder
selbständigen Tätigkeit beziehen und aufstockend SGB 11-Leistungen erhalten, ist innerhalb
eines Jahres bis zum Dezember 2011 von 3.818 auf 4.822 dramatisch angestiegen. Um
diesem Trend entgegen zu wirken, wird die job-com die lntegrationsbemühungen noch mehr
als bisher nicht nur am Bedarf des/der einzelnen Leistungsberechtigten, sondern auch an
den Verhältnissen der gesamten Bedarfsgemeinschaft ausrichten. Zur Optimierung einer
ganzheitlichen Fallbearbeitung sollen daher in 2012 die bei der job-com im Einsatz
befindlichen Softwaresysteme vereinheitlicht und die digitale Aktenführung ebenfalls auf den
aktivierenden Bereich ausgeweitet werden.
Die neuen Möglichkeiten der zentralen Steuerung nach Rücknahme der Delegation haben
2011 zusätzliche Motivation geliefert den sich bietenden Herausforderungen mit neuen
innovativen Handlungsstrategien zu begegnen. Dieser eingeschlagene Weg wird auch in
Zukunft im Sinne der betroffenen Langzeitarbeitslosen im Kreis Düren konsequent weiter
verfolgt werden.
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