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Beschlussvorlage (Grünflächen)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
570 kB
Datum
30.09.2014
Erstellt
23.09.14, 18:46
Aktualisiert
23.09.14, 18:46

Inhalt der Datei

Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 ÜBERÖRTLICHE PRÜFUNG Grünflächen der Stadt Erftstadt im Jahr 2014 Seite 1 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 INHALTSVERZEICHNIS Grünflächen 3 Inhalte, Ziele und Methodik 3 Grünflächen allgemein 4 Organisation und Steuerung 4 Strukturen 6 Park- und Gartenanlagen Strukturen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Spiel- und Bolzplätze 8 8 9 10 Strukturen 10 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 11 Straßenbegleitgrün 13 Strukturen 13 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 14 Gesamtbetrachtung Grünflächen 14 Sportaußenanlagen 15 Organisation und Steuerung 15 Strukturen 16 Seite 2 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Grünflächen Inhalte, Ziele und Methodik Die GPA NRW untersucht in diesem Prüfgebiet, wie die Kommunen mit ihren Grünflächen umgehen und analysiert bestimmte Nutzungsformen. Was unter dem Begriff Grünflächen zu verstehen ist, welche Nutzungsformen also darunter zu fassen sind, ist nicht allgemeingültig definiert. Aus diesem Grund legt die GPA NRW die nachfolgenden Nutzungsformen fest, die Grundlage für die Darstellung kommunaler Grünflächen in diesem Prüfgebiet sind: • Park- und Gartenanlagen, • Sonderanlagen (wie z. B. Kurpark, botanischer Garten), • Spiel- und Bolzplätze, • Straßenbegleitgrün, • Außenanlagen an städtischen Gebäuden, • Friedhöfe, • Biotope, Ausgleichsflächen, • Gewässer, • Forst und • Kleingartenanlagen. Ziel der Prüfung ist es, Handlungsmöglichkeiten und Potenziale zur Haushaltskonsolidierung sowie zur Optimierung des Grünflächenmanagements aufzuzeigen. Dazu untersucht die GPA NRW die Organisation und Steuerung kommunaler Grünflächen sowie die örtlichen Strukturen. Zudem werden die Nutzungsformen Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Bolzplätze und Straßenbegleitgrün bezogen auf die vorgehaltenen Flächen wie auch deren Pflege und Unterhaltung analysiert. Basis für die interkommunalen Kennzahlenvergleiche sind die gesamten Aufwendungen (vollständiger Ressourcenverbrauch) bzw. die Vollkosten. Anhand von Benchmarks ermittelt die GPA NRW für die Kennzahl „Aufwendungen Unterhaltung und Pflege“ der drei Nutzungsformen Potenziale. Die Sportaußenanlagen sind zwar grundsätzlich auch zu den kommunalen Grünflächen zu zählen, werden in dieser Prüfung aber separat betrachtet. Hier steht die Analyse der Steuerung und Organisation sowie der Flächensituation und Auslastung im Vordergrund. Seite 3 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Grünflächen allgemein Organisation und Steuerung Die GPA NRW analysiert die Organisation und Steuerung anhand des Erfüllungsgrades Grünflächenmanagement. Diese Kennzahl zeigt, ob und inwieweit die Stadt Erftstadt ihre Grünflächen und deren Bewirtschaftung effizient steuert. Der Erfüllungsgrad beruht auf einer Nutzwertanalyse. Hierzu stellt die GPA NRW einheitliche Fragen und ordnet die Antworten auf einer Skala von 0 bis 3 ein. Danach gewichtet sie diese Bewertung entsprechend ihrer Bedeutung für eine wirtschaftliche und erfolgreiche Steuerung der Grünflächen. Hieraus ergeben sich Punkte, deren Summe ins Verhältnis gesetzt wird zur maximal erreichbaren Punktzahl. Die in Prozenten ausgedrückte Verhältniszahl ist der Erfüllungsgrad. Die GPA NRW nimmt eine differenzierte Skalierung für die Bereiche Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Bolzplätze und Straßenbegleitgrün vor. Nur die Fragen nach dem Freiflächenkonzept und der zentralen Aufgabenerfüllung werden zusammen bewertet. Die nachfolgende Tabelle stellt zusammenfassend für die drei Nutzungsformen die jeweils erreichten Punkte dar. Die einzelnen Erfüllungsgrade sind am Ende des Berichtes dargestellt. Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement Fragen Park- und Gartenanlagen Gesamt Spiel- und Bolzplätze Straßenbegleitgrün Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral? 18 6 Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor? 0 0 Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit? 5 1 3 1 Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung? 6 2 2 2 Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert? 0 0 0 0 Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)? 27 9 9 9 Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert? 27 9 9 9 Ist eine Kostenrechnung implementiert? 27 9 9 9 Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben? 18 6 6 6 6 2 2 2 Besteht ein eindeutiges AuftraggeberAuftragnehmer-Verhältnis? 27 9 9 9 Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet? 27 9 9 9 Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen? 18 6 6 6 Ist ein Berichtswesen vorhanden? Seite 4 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen Fragen 10161 Park- und Gartenanlagen Gesamt Spiel- und Bolzplätze Straßenbegleitgrün Ermittelter Wert 206 68 70 68 Optimalwert 279 93 93 93 74 73 75 73 Erfüllungsgrad in Prozent Die Erfüllungsgrade zu den drei Teilbereichen sind am Ende des Berichtes abgebildet. Zusammenfassung der Ist-Situation und Handlungsempfehlungen • Die Stadt Erftstadt erzielt mit dem o. g. Erfüllungsgrad von 74 Prozent ein gutes Ergebnis. Dies zeigt, dass sie bei der Steuerung ihrer Grünflächen wenig Optimierungspotenzial hat. • Die Steuerung und Organisation der Grünflächenpflege wird in Erftstadt zentral durch den Eigenbetrieb Straßen, Betriebszweig Gartenbau, Friedhöfe, wahrgenommen. Die Außenanlagen der städtischen Gebäude bilden die Ausnahme, hier ist der Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft verantwortlich. • Die Datenlage ist sowohl bei den Flächen durch das vorhandene Grünflächenkataster, als auch bei den Pflege-Standards und dem daraus resultierenden Aufwand sehr transparent. Alle Angaben sind belastbar und auf aktuellem Stand. Für jede Teilfläche kann der jährliche Aufwand vollständig ermittelt werden. • Die Stadt Erftstadt arbeitet bei den Grünflächen mit dem Geoinformationssystem ArcGIS. In diesem Programm wurden im Jahr 2001 umfassende Datensätze erfasst. Die regelmäßige Aktualisierung des Katasters ist nach Angaben des Eigenbetriebes sichergestellt. • Die Aufgabenerfüllung wird überwiegend durch Dritte wahrgenommen. Die Leistungen werden je nach Auftragshöhe öffentlich oder beschränkt ausgeschrieben, die Jahresverträge haben eine Laufzeit von maximal vier Jahren. • Der Baubetriebshof ist für größere, zusammenhängende Rasenflächen zuständig. So mäht er einige Sportplätze und Park- und Gartenanlagen mit dem Großflächenmäher. • Daneben ist ein Teil der Arbeiten an den Park- und Gartenanlagen, den Spiel- und den Sportplätzen an die ortsansässigen Vereine übertragen. Diese erhalten dafür ein (geringes) Entgelt. • Institutionen, die Lohnzuschüsse erhalten (z. B. der Integrationsbetrieb ASH-Sprungbrett aus Bergheim) werden für einzelne Grünflächen eingesetzt. • Sponsoring gibt es z. B. bei der Kreisverkehrsanlage am Bonner Ring, auch übernehmen Bürger Patenschaften. • Ein Freiflächenkonzept liegt nicht vor. Flächenbedarfsberechnungen sind für die Spiel-, Bolz- und Sportplätze vorhanden. Seite 5 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 • Ein Freiflächenentwicklungskonzept sollte aufgestellt werden. Das Konzept sollte insbesondere die demografische Entwicklung, andere Fachplanungen sowie den aktuellen und zukünftigen Flächenverbrauch berücksichtigen. • Ob die Einwohner mit der Qualität und der Quantität zufrieden sind, hat die Stadt Erftstadt bisher nicht systematisch (und schriftlich) ermittelt. Sie reagiert auf Beschwerden der Bürger, die telefonisch oder über den Bürgerbeauftragten der Stadtverwaltung eingehen. Solche Beschwerden sind allerdings in den letzten Jahren nach Einschätzung der Verwaltung rückläufig. • Gelebte Praxis ist daneben die Bürgerfreundlichkeit. Wünsche und Forderungen haben Priorität und werden nach Möglichkeit umgesetzt. • Konkrete Zielvorgaben für die Grünpflege hat der Eigenbetrieb nicht. Mündlich wurde allerdings öfter formuliert, dass die Pflege günstiger werden soll. Eine Reduzierung von Grünflächen ist nicht gewünscht. • Zielvorgaben bzw. vorgegebene Prioritäten sind nur bei Neubauten oder Neuanlagen von Grünflächen definiert. • Operative Ziele sind nicht definiert, ein Controlling nicht eingerichtet. • Die Verwaltungsführung sollte strategische Zielvorgaben erarbeiten. Aus diesen Vorgaben sollten innerhalb des Fachbereiches operative Ziele abgeleitet werden. Ein Controlling auf Fachbereichsebene kann erst dann eingerichtet werden. • Als betriebswirtschaftliche Hilfsmittel nutzt der Eigenbetrieb eine Kostenrechnung für den Grünflächenbereich. Kennzahlen sind in diesem Zusammenhang nicht erforderlich, da für alle Leistungen Einheitspreise vorliegen. • Im Hinblick auf die Haushaltslage ist zu klären, welcher Bestandteil an Pflanzungen, Flächen, Inventar oder auch an Serviceleistungen etc. nur temporär vorgehalten wird und welcher Anteil langfristig benötigt wird. Strukturen Die örtlichen Strukturen sind nicht ausschließlich von kommunalen Flächen geprägt. Deshalb 1 stellt die GPA NRW an dieser Stelle die Erholungs- und Grünflächen dar. Darunter hat die GPA NRW die Erholungsflächen, landwirtschaftliche Flächen, Waldflächen, Wasserflächen, Flächen anderer Nutzungen und das Straßenbegleitgrün summiert. Hier fließen alle Flächen unabhängig davon ein, ob es sich um kommunale Flächen handelt oder nicht. 1 Auswertung lt. IT-NRW, Katasterfläche nach der tatsächlichen Art der Nutzung Seite 6 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Strukturkennzahlen Grünflächen allgemein 2012 Kennzahl Erftstadt Minimum Maximum Mittelwert 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil Anzahl Werte Bevölkerungsdichte in Einwohner je km² 421 113 1.631 486 296 439 543 18 Anteil Grün- und Erholungsfläche an Gemeindefläche in Prozent 82,9 48,2 88,6 78,3 77,2 80,8 84,6 16 1.969 295 7.814 2.473 1.442 1.807 2.882 18 1,90 0,46 34,40 6,17 1,47 3,01 4,52 10 45 9 3.032 368 36 77 106 10 Grün- und Erholungsfläche je Einwohner in m² Kommunale Grünflächen Anteil kommunale Grünfläche an Gemeindefläche in Prozent Kommunale Grünfläche je Einwohner in m² Die Stadt Erftstadt zählt mit 50.478 Einwohnern (Stand 31.12.2012 lt. IT-NRW) zu den mittleren kreisangehörigen Kommunen in NRW. Die Fläche des Stadtgebietes umfasst rund 120 km². Die Stadt weist einwohnerbezogen eine unterdurchschnittliche Bevölkerungsdichte auf. Die kommunalen Flächen sind im interkommunalen Vergleich niedrig. Ein direkter Zusammenhang liegt in der Struktur der Gemeindefläche der Stadt Erftstadt: sie weist einen überdurchschnittlichen Anteil an Grünflächen auf. Kommunale Grünflächen können unter dieser Voraussetzung knapp gehalten werden. In Erftstadt sind 14 Ortsteile vorhanden. Die Siedlungsstruktur ist, mit Ausnahme der zentralen Stadtteile Liblar und Lechenich, ländlich geprägt. Die verschiedenen Nutzungsarten zeigt die folgende Zusammenstellung. Es fehlen hier die Außenanlagen der städtischen Gebäude und die Wasserflächen, für die der Eigenbetrieb Straßen nicht zuständig ist (sie werden u. a. beim Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft betreut, der auch die Grünpflege regelt). Aufteilung der Grünflächen in Erftstadt Flächen- oder Nutzungsart Park- und Gartenanlagen Spiel- und Bolzplätze Fläche in m² 343.330 97.030 Straßenbegleitgrün 123.880 Friedhöfe 177.130 Biotope, Ausgleichsflächen 225.430 Forst 1.320.000 Seite 7 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Flächen- oder Nutzungsart Fläche in m² Gesamtfläche 2.286.800 Die Stadt weist keine Charakteristika auf, die Einfluss auf den Bestand und die Pflege-Intensität der Grün- und Erholungsflächen haben. Park- und Gartenanlagen Als Park- und Gartenanlagen gelten hier die Freiflächen einer Kommune, die einer – wenn auch geringen – Pflege unterliegen. Ausgenommen davon sind Flächen, die • einem Gebäude, einem Gewässer oder dem Straßenkörper zuzuordnen sind, • einer bestimmten Nutzung dienen (z. B. Sportplätze, Spiel- und Bolzplätze), • land- und forstwirtschaftlich genutzt werden sowie • sonstige Parkanlagen (z. B. Kurpark, botanischer Garten). In Erftstadt fallen zahlreiche Flächen unter diese Definition: eine klassische Parkanlage befindet sich z. B. am Schloss Gracht, der Ortsteil Lechenich hat mit dem Schlosspark und der Wallanlage ebenfalls größere, zusammenhängende und historisch gewachsene Parkanlage. Fast alle Grünflächen mit dieser Nutzungsform haben eine Größe zwischen 100 und 5.000 m². Strukturen In Erftstadt sind neben den klassischen Park- und Gartenanlagen zahlreiche Grünanlagen und flächenhafte Denkmäler vorhanden, die in diesem Bereich zusammengefasst wurden. Nicht enthalten sind Parkanlagen, die der Stadt nicht gehören, die aber öffentlich zugänglich sind. Das sind u. a. die Gymnicher Mühle und das Schloss Gymnich. Strukturkennzahlen Park- und Gartenanlagen in m² 2012 Kennzahl Maximum Erftstadt Minimum Fläche der Parkund Gartenanlagen je Einwohner 6,80 0,26 19,66 Durchschnittliche Größe der Parkund Gartenanlagen 2.452 781 32.011 Mittelwert 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil Anzahl Werte 6,29 2,59 4,41 6,80 13 7.089 2.394 4.941 8.774 13 Die Stadt Erftstadt pflegt und unterhält aktuell 60 Park- und Gartenanlagen mit einer Gesamtfläche von rund 343.300 m². 55 Anlagen sind größer als 100 m², fast alle anderen Anlagen liegen zwischen 101 und 5.000 m². Im interkommunalen Vergleich sind in Erftstadt überdurchschnittlich große Flächen je Einwohner vorhanden. Die Fläche der einzelnen Anlagen liegt leicht über den Durchschnitt. Seite 8 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass größere Flächen zum einen durch zusammenhängende Arbeitsabläufe wirtschaftlicher zu pflegen und zu unterhalten sind und zum anderen aber auch einen besseren Naherholungswert bieten. Der Großteil der Flächen (38 Prozent) in den Park- und Gartenanlagen der Stadt Erftstadt sind Rasenflächen. Weitere 24 Prozent entfallen auf Baumbestandsflächen und 10 Prozent auf Flächen mit Sträuchern und Gehölzen. Pflegeintensive Beetflächen mit Saison oder Wechselbepflanzung sind nicht vorhanden. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Die Grünanlagen werden fast ausschließlich durch Vertragsfirmen unterhalten. Bei einigen Flächen sind Ortsvereine zuständig. Im interkommunalen Vergleich sind die Aufwendungen je m² Rasenfläche und für die Bäume durchschnittlich. Teuer sind die Hecken, von denen bei den Park- und Gartenanlagen 2.200 m² vorhanden sind. Im Ortsteil Liblar befindet sich z. B. im Schlosspark Gracht eine alte Hecke von rund 750 m Länge und drei bis vier Meter Breite. Sie ist sechs bis acht Meter hoch. Der Aufwand für die Hecken ist so erklärbar, kann aber an dieser Stelle nicht reduziert werden. Diese Hecke (und auch der alte Baumbestand im Schlosspark) stehen unter Natur- und Denkmalschutz. Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Park- und Gartenanlagen je m² in Euro 2012 Die GPA NRW definiert für die einzelnen Nutzungsformen Benchmarks. Für Park- und Gartenanlagen beträgt er 1,10 Euro je m². Dieser wird von der Stadt Erftstadt um 0,72 Euro überschritten. Auf der Basis der Gesamtfläche von 343.000 m² ergibt sich ein rechnerisches Verbesserungspotenzial von 247.000 Euro. Seite 9 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Park- und Gartenanlagen je m² in Euro 2012 Erftstadt 1,82 Minimum 0,51 Maximum 3,13 Mittelwert 1,32 1. Quartil 0,80 2. Quartil (Median) 3. Quartil 0,99 Anzahl Werte 1,60 11 Die Aufwendungen bei den Park- und Gartenanlagen werden durch weitere Faktoren beeinflusst: • Verschiedene Vereine haben die Pflege von Grünflächen übernommen. • Die Bepflanzung ist pflegeleicht. Wechsel- oder Saisonbepflanzungen sind nicht vorhanden. • Die Leistungen werden regelmäßig ausgeschrieben, es handelt sich also um Wettbewerbspreise. • Teilleistungen werden von steuerbegünstigten Unternehmen ausgeführt. Potenziale Da in Erftstadt nahezu alle Pflegeleistungen nach einer Ausschreibung vergeben werden, sind nur durch Änderungen in den Strukturen oder durch die Reduzierung von Pflegeintervallen Einsparungen zu erzielen. Die Durchsicht der Verträge hat allerdings keine Auffälligkeiten gezeigt. Die Pflegeintervalle orientieren sich an den Empfehlungen der GALK (das ist die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz). Der Aufwand kann gesenkt werden, wenn Flächen oder Teilflächen reduziert werden. Beispiele finden sich u. a. im Ortsteil Liblar, wo in der Donatusstraße oder in der Heidebroichstraße Interessenten für Teilflächen vorhanden waren. Auf die Empfehlung im Berichtsabschnitt Organisation und Steuerung wird an dieser Stelle hingewiesen. Spiel- und Bolzplätze Die GPA NRW betrachtet hier die öffentlich zugänglichen kommunalen Spiel- und Bolzplätze. Somit bleiben solche an Schulen und Kindergärten unberücksichtigt. Strukturen Erftstadt hat 53 öffentliche Kinderspielplätze und drei Bolzplätze. Das Angebot wird ergänzt durch Spielplätze an den Grundschulen und Kindertagesstätten, die teilweise an unterrichtsfreien Zeiten allen Kindern zur Verfügung stehen. Ein Spielplatzbedarfsplan liegt vor, allerdings stammt die letzte Aktualisierung aus dem Jahr 2006. Demnach gab es einen Fehlbedarf in einigen Ortsteilen, der durch das kommunalen Spielmobil kompensiert werden soll. Ergänzend dazu hat sich die Stadt mit der Situation der Jugendlichen befasst und auch für diese Zielgruppe den Bedarf ermittelt. Hier werden als Treffpunkte u. a. auch die Bolzplätze genannt. Seite 10 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Der interkommunale Vergleich zeigt, dass die Flächen nahe dem Durchschnitt liegen. In der Einzelbetrachtung sind die Spielplatzflächen in Erftstadt überdurchschnittlich. Bolzplätze (und Bolzplatzflächen) finden sich in anderen Kommunen dagegen öfter. Strukturkennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2012 Kennzahl Maximum 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil 2,60 2,05 2,47 2,93 16 31,61 14,78 11,68 14,22 15,35 16 0,79 2,77 1,61 1,15 1,55 1,91 16 6,77 4,42 16,20 9,15 6,76 8,28 10,93 16 4,04 1,58 8,91 4,65 3,03 3,79 6,19 15 1.733 936 3.005 1.702 1.143 1.652 1.954 16 Erftstadt Minimum 1,92 1,20 5,39 11,73 6,74 Anzahl der Spielund Bolzplätze je 1.000 EW 1,11 Anzahl der Spielund Bolzplätze je 1.000 EW unter 18 Anzahl der Spielgeräte je 1.000 m² Fläche der Spielund Bolzplätze je EW in m² Fläche der Spielund Bolzplätze je EW unter 18 Jahre in m² durchschnittliche Größe der Spielund Bolzplätze Mittelwert Anzahl Werte In den kommenden Jahren wird mit einem Rückgang der Einwohnerzahlen gerechnet. Bis 2030 sollen es 6,9 Prozent sein. Bei den Unter-18-Jährigen ist der Rückgang mit über 18 Prozent wesentlich stärker und hat damit direkten Einfluss auf den Spiel- und Bolzplatzbedarf in Erftstadt. Die GPA NRW empfiehlt daher, den Spielplatzbedarfsplan zu aktualisieren. Darin sollte insbesondere die demografische Entwicklung der Bevölkerung und der daraus resultierende Bedarf für die nächsten Jahre dargestellt werden. Empfehlung Die Stadt Erftstadt sollte den Spiel- und Bolzplatz-Bedarfsplan aktualisieren. Darin ist besonders auf die demografische Entwicklung der Bevölkerung einzugehen. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Die Aufwendung für die Unterhaltung der Spiel- und Bolzplätze werden durch die Menge an Spielgeräten, die regelmäßigen Kontrollen und die Pflegeintervalle beeinflusst. Zuständig ist hier der Eigenbetrieb, der auch die Plätze (in Abstimmung mit dem Jugendamt) plant. Im interkommunalen Vergleich zeigt der Aufwand ein überdurchschnittliches Ergebnis. Der von der GPA NRW festgelegte Benchmark beträgt bei den Spiel- und Bolzplätzen 2,90 Euro je m². Seite 11 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Spiel und Bolzplätze je m² in Euro 2012 Aufwendungen Unterhaltung und Pflege Spiel und Bolzplätze je m² in Euro 2012 Erftstadt 3,70 Minimum 1,80 Maximum 6,15 Mittelwert 3,37 1. Quartil 2,32 2. Quartil (Median) 2,95 3. Quartil Anzahl Werte 4,17 14 Für Neugeräte und deren Aufbau stellt die Stadt Erftstadt ein jährliches Budget zur Verfügung. Dabei werden die geplanten Investitionen von der Verwaltung vorgeschlagen und in den Gremien beraten. Die Anzahl der Spielgräte je 1.000 m² Spielfläche liegt in der Nähe des Medians, allerdings ist der Aufwand für die Unterhaltung niedrig. Das spricht dafür, dass die Spielgeräte in einem ordentlichen Gesamtzustand sind und daher nur einen überschaubaren Unterhaltungsaufwand benötigen. Bei Ortsbesichtigungen, z. B. in der Kantstraße in Liblar oder der Wilhelm-Neumann-Straße in Blessem, wurde das bestätigt. Von April bis Oktober werden die Spielplätze wöchentlich kontrolliert und der Sand mechanisch gereinigt. Die Auslastung der Spielplätze ist unterschiedlich, allerdings wird sie nicht systematisch ermittelt oder belegt. Potenziale Für die Spiel- und Bolzplätze beträgt bei einer Fläche von 97.000 m² das Potenzial (bei 0,80 Euro je m²) insgesamt 77.600 Euro. Um den Aufwand zu senken, sind Flächenreduzierungen sinnvoll. Spiel- und Bolzplätze sollten da sein, wo der Bedarf gegeben ist. Sind die Kinder älter, können die Spielgeräte demontiert Seite 12 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 und an anderer Stelle aufgebaut werden. Nach unserer Erfahrung benötigen Grünflächen ohne Spielgeräte weniger als die Hälfte an Pflegeaufwand. Auf die Aktualisierung des Spielplatzbedarfsplans wurde bereits hingewiesen. Empfehlung Die Auslastung der Kinderspielplätze sollte jährlich geprüft werden. Erkennbar ist das z.B. an wenig betretenem Rasen, was bei den Rasenmahden auffällt. Spielgeräte sollten an den Stellen bleiben, die von den Kindern gut angenommen werden. Bleiben die Grünflächen vorhanden, können später bei Bedarf Spielgeräte wieder aufgebaut werden. Positiv wird der Aufwand bei den Spielplätzen beeinflusst, wenn die Spielgeräte bei häufigeren Reparaturen rechtzeitig ausgetauscht werden. Neue Spielgeräte werden in anderen Kommunen auch durch Spenden finanziert. Besonders erfolgreich ist die Suche nach Sponsoren, wenn das gewünschte Gerät, der Anschaffungswert und der Spielplatz benannt werden. Empfehlung Die Stadt Erftstadt sollte sich um Spenden und Paten für die Spiel- und Bolzplätze bemühen. Straßenbegleitgrün Unter Straßenbegleitgrün versteht die GPA NRW alle unbefestigten Randbereiche innerhalb der Straßenparzelle. Hierzu gehören insbesondere Grünflächen innerhalb eines Verkehrskreisels, Bankette und Böschungen, Straßenbäume, Pflanzbeete sowie Pflanzkübel. Strukturen In Erftstadt sind im interkommunalen Vergleich geringe Flächen vorhanden, was nicht nur auf das kompakte Gemeindegebiet zurückzuführen ist. In den Ortskernen findet man kaum Straßenbegleitgrün, die schmalen Straßen- und Wegebreiten, aber auch ein im Vergleich zu heutigen Maßstäben anderes Anspruchsdenken ist dafür verantwortlich. In den Neubau- und Gewerbegebieten werden heute Baumbeete zur Strukturierung der Straßenflächen angeordnet. Straßenbegleitgrün ist im Vergleich mit den Park- und Gartenanlagen in der Regel kleingliedriger, weist mehr Bäume bezogen auf die Fläche auf und ist öfter mit Bodendeckern bepflanzt. Pflegeintensive Bepflanzung (Saison- und oder Wechselbepflanzung) gibt es kaum. Strukturkennzahl Straßenbegleitgrün 2012 Kennzahl Fläche Straßenbegleitgrün je Einwohner Erftstadt 2,45 Minimum 2,45 Maximum 34,83 Mittelwert 12,94 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil 6,07 7,43 20,42 Anzahl Werte 12 Die Flächen sind im interkommunalen Vergleich minimal, da in den älteren Ortsteilen fast kein Straßenbegleitgrün vorhanden ist. In Neubau- und Gewerbegebieten werden mehr Flächen Seite 13 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 dafür ausgewiesen, da das zum einen durch das Baurecht vorgeschrieben ist, zum anderen zur Verlangsamung des Verkehrs eingesetzt wird. Die Kennzahl wird sich daher künftig erhöhen. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Ein interkommunaler Vergleich bei den Aufwendungen kann für das Straßenbegleitgrün zurzeit nicht dargestellt werden. Es liegen uns aktuell neun Vergleichswerte vor. Der Mittelwert beträgt 1,59 Euro/m², ist jedoch aufgrund der geringen Zahl von Vergleichswerte noch mit Unsicherheiten behaftet. Der Benchmark beträgt beim Straßenbegleitgrün 1,40 Euro je m². Die Stadt Erftstadt überschreitet mit 2,78 Euro je m² den Benchmark und den Mittelwert deutlich. Sie besitzt deutlich mehr Straßenbäume je 1000 m² Grünfläche, als das bei anderen Kommunen der Fall ist. Auch waren 2012 an einigen Straßen nach Sturmschäden Nachpflanzungen erforderlich. Einsparungen können durch umgestaltete Pflanzbeete erzielt werden. Dazu könnten Baumscheiben mit Bodendeckern bepflanzt werden. Das Auflockern der Gehölzflächen könnte dann entfallen. Die Stadt Erftstadt stellt bereits für die nächste Ausschreibung das Leistungsverzeichnis auf. Dabei werden verschiedene Positionen geändert. Gesamtbetrachtung Grünflächen Die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen zusammengefasst: • Alle Flächenangaben liegen belastbar und aktuell vor, der zugehörige Aufwand ebenfalls. • Die Kennzahlen liegen bei den Park- und Gartenanlagen, den Spiel- und Bolzplätze und dem Straßenbegleitgrün im interkommunalen Vergleich über dem Benchmark und dem Mittelwert. • Durch die fast vollständige Vergabe an Externe ist der Aufwand durch den Wettbewerb beeinflusst. • Die Bepflanzungen aller Grünflächentypen sind überwiegend pflegeleicht und die Pflegestandards durchschnittlich. • Ein aktueller Spielplatzbedarfsplan liegt nicht vor, allerdings gibt es eine jährlich aktualisierte Prioritätenliste. Nach dem Bedarfsplan von 2006 fehlten in einzelnen Stadtteilen Spielmöglichkeiten. • Die Anzahl und Fläche der Spiel- und Bolzplätze je Einwohner unter 18 Jahren liegt in Erftstadt nahe dem ersten Quartil. • Die stichprobenhafte Besichtigung der Spielanlagen zeigt keine Auffälligkeiten. • Der Spielplatzbedarfsplan für Kinder und Jugendliche sollte aktualisiert werden. Darin sollte auch die demografische Entwicklung der Bevölkerung berücksichtigt werden. • Es sollte geprüft werden, ob die Spielplätze ausgelastet sind. Spielgeräte können demontiert werden, wenn einzelne Plätze kaum frequentiert sind. Seite 14 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 • Die Flächen des Straßenbegleitgrüns sind im interkommunalen Vergleich gering, da in den älteren Ortsteilen fast keines vorhanden ist. Durch die Neubaugebiete werden künftig mehr Flächen ausgewiesen. KIWI-Bewertung Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Grünflächen der Stadt Erftstadt mit dem Index 4. Sportaußenanlagen Die GPA NRW betrachtet hier kommunale – also in der Bilanz ausgewiesene – Sportplatzanlagen im Sinne der DIN 18035-1 (Sportplätze, Teil 1: Freianlagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße). Es werden auch die Sportanlagen einbezogen, deren Pflege und Unterhaltung ganz oder teilweise an die Vereine übertragen worden sind. Stadien wie auch Spiel- und Bolzplätze finden an dieser Stelle keine Berücksichtigung. Organisation und Steuerung Die Analyse der Organisation und Steuerung der Sportaußenanlagen erfolgt auf der Basis des mit dem Amt für Schulverwaltungs-, Kultur- und Sportangelegenheiten abgestimmten Fragenkatalogs. Zusätzlich hat die Stadt zahlreiche Informationen zu den Sportanlagen vorgelegt. Im Ergebnis ist für Erftstadt folgendes festzuhalten: Die Stadt Erftstadt unterstützt die Sportvereine. Sie arbeitet eng mit dem Stadtsportverband Erftstadt e.V. zusammen. Folgerichtig liegen alle steuerungsrelevanten Informationen über die kommunalen Sportanlagen vor. Eine Sportstättenübersicht liegt vor, sie wird jährlich fortgeschrieben. Hier sind u. a. • alle Sportplätze in Erftstadt mit Größen und Ausstattung beschrieben, • für die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen geschätzte Kosten angegeben. • der Sanierungsbedarf, die Nutzungsintensität und die geschätzten Kosten werden nach einem Punktesystem mit Prioritäten gewertet; • Diese Prioritätenliste wird jährlich aktualisiert und der Politik zur Entscheidung vorgelegt. • Die Nutzungszeiten der Vereine und der Schulen werden erfasst. • Einen Sportstättenbedarfsplan gibt es nicht. • Elf Sportplätze werden durch die Vereine unterhalten. Sie haben eine genaue Aufgabenbeschreibung für die zu leistenden Aufgaben und erhalten dafür eine Entschädigung. Diese richtet sich nach der Platzgröße und den Tätigkeiten. • Die Vereine wurden 2013 zu den vorhandenen Vereinsmannschaften und den tatsächlichen Nutzungszeiten befragt. Nicht alle Vereine haben diese Anfrage beantwortet. Seite 15 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 • In 2011 wurde mit Mitteln des Konjunkturpakets II ein Kunstrasenplatz gebaut. Die nutzenden Vereine wurden finanziell nicht beteiligt. Das kleine Vereinsheim wurde in Eigenleistung durch den Sportverein erstellt. • Die Belegungszeiten sind für jeden Sportplatz festgelegt. Danach stehen den Schulen täglich Zeiten bis etwa 17:30 Uhr zur Verfügung. Anschließend, an den Wochenenden und nach Absprache können die Vereine die Sportplätze nutzen. • Die Vereine zahlen für die Nutzung der Turnhallen und Sportplätze eine Gebühr. Sie entfällt, wenn ausschließlich Kinder und Jugendliche die Anlagen nutzen. • Die Stadt Erftstadt kennt das Angebot sonstiger örtliche Sportanbieter und deren Programme. Ihr liegen allerdings keine auf standardisierte Befragungen beruhenden Erkenntnisse über das Sportverhalten in der Bevölkerung vor. Eine Vereinsbefragung zu dem geplanten Umbau des Stadions in Liblar fand in Form einer Arbeitsgruppe statt. • Für eine zukunftsorientierte Sportstättenbedarfsplanung sollten Informationen über das Sportverhalten der Bevölkerung und auch Beurteilungen von Vereinen zu den Sportaußenlagen eingeholt werden. Hierzu bieten sich standardisierte, stichprobenhafte Einwohnerbzw. Vereinsbefragungen an. Strukturen Die Stadt Erftstadt hat 15 Sportplätze, die von Vereinen und teilweise von den Schulen genutzt werden. Die Gesamtfläche der Anlagen beläuft sich auf rund 120.700 m². Die Sportanlagen bestehen aus einem Kunstrasenplatz, vier Rasen- und zehn Tennenplätzen. Es ist geplant, vier weitere Sportanlagen in Kunstrasenplätze umzubauen. So soll das Stadion Liblar bis 2015 saniert werden. Neben dem Kunstrasenplatz werden u. a. Tartanlaufbahnen, im Jahr 2016 auch ein Kleinspielfeld und eine Kugelstoßanlage gebaut. Mit dem Umbau von Rasen- oder Tennenplätzen zu Kunstrasenplätzen wird die Stadt Erftstadt die Jahresnutzungsstunden deutlich erhöhen können. Allerdings haben Kunstrasenplätze je nach Ausführung eine geringere Lebensdauer und hohe Folgekosten. Bei der Haushaltsplanung sollten daher Rückstellungen gebildet werden, da die Vereine diesen Aufwand in der Regel nicht vollständig übernehmen können. Strukturkennzahlen Sportaußenanlagen 2012 Kennzahl Erftstadt Minimum Maximum Mittelwert 1. Quartil 2. Quartil (Median) 3. Quartil Anzahl Werte Fläche Sportaußenanlagen je 1.000 Einwohner 4,98 2,28 10,32 5,16 3,31 5,10 6,27 20 Sportnutzfläche Sportplätze je 1.000 Einwohner in m² 2,39 0,95 4,97 2,29 1,53 1,92 2,76 22 Seite 16 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Anhand der Kennzahlen wird deutlich, dass in Erftstadt Sportflächen in ähnlicher Quantität wie bei anderen Kommunen vorgehalten werden: die Flächen je 1.000 Einwohner liegen nahe dem Mittelwert. Die Sportanlagen sind nicht alle ausgelastet: der Sportplatz im Stadtteil Borr z. B. wird nur an rund 100 Stunden jährlich bespielt, der im Stadtteil Herrig wird nur als Ausweichplatz genutzt. Die GPA NRW empfiehlt, diese Plätze aufzugeben. Die Nutzer können benachbarte Sportanlagen mitnutzen. Mit der demografischen Entwicklung kommen auch im Hinblick auf den Sportstättenbedarf neue Herausforderungen auf die Städte und Gemeinden zu. Mit dem Rückgang der bis zu 40Jährigen und einem Zuwachs der 60 bis 75-Jährigen verlagert sich das Sportverhalten in der Bevölkerung von z. B. Fußball in Richtung Wandern oder Fitness/Gesundheit. Dies gilt auch für die Stadt Erftstadt. Rückläufig ist die Zahl junger Vereinsmitglieder auch, weil die Schulzeiten oft bis in die Nachmittags- und Abendstunden ausgeweitet wurden. Für zusätzlichen Sport bleiben den Schülern dann nur die Wochenenden. Die Einbindung der Vereine in die schulische Nachmittagsbetreuung hat die Stadt Erftstadt gesucht, allerdings sind Trainer in der Regel berufstätig, sodass sie in den Nachmittagsstunden nicht zu Verfügung stehen. Kontakte zwischen den Schulen (sowie den Kindertagesstätten) und den Vereinen bestehen dennoch. Sie beschränken sich nicht nur auf Fußball auf den Sportplätzen, sondern auch auf Sportarten wie Tischtennis und Ju-Jutsu (Nord-Schule Lechenich), Tennis und Handball (Erich-Kästner-Schule Bliesheim) oder Handball (Süd-Schule Lechenich). Feststellung Positiv wird von der GPA NRW die von der Stadt gewünschte Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Kindertagesstätten und den Sportvereinen in Erftstadt bei der Gestaltung der Angebote bei der offenen Ganztagsschule OGATA gewertet. Empfehlung Die Vereine sollten jährlich befragt werden, um Trainer für den nachmittäglichen Schulsport zu finden. Erfahrungsgemäß hilft das auch den Vereinen, junge Menschen für den Vereinssport zu interessieren. Seite 17 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement – Park- und Gartenanlagen Fragen 1 Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral? 2 Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor? 3 Erfüllungsgrad Bewertung / Skalierung Gewichtung erreichte Punkte Optimalwert vollständig erfüllt 3 2 6 6 nicht erfüllt 0 2 0 6 Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit? ansatzweise erfüllt 1 1 1 3 4 Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung? ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 5 Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert? nicht erfüllt 0 3 0 9 6 Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)? vollständig erfüllt 3 3 9 9 7 Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 8 Ist eine Kostenrechnung implementiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 9 Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben? vollständig erfüllt 3 2 6 6 10 Ist ein Berichtswesen vorhanden? ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 11 Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis? vollständig erfüllt 3 3 9 9 12 Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet? vollständig erfüllt 3 3 9 9 13 Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen? vollständig erfüllt 3 2 6 6 68 93 Punktzahl gesamt Erfüllungsgrad gesamt in Prozent 73 Seite 18 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement – Spiel- und Bolzplätze Fragen 1 Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral? 2 Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor? 3 Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit? 4 Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung? 5 Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert? 6 Erfüllungsgrad Bewertung / Skalierung Gewichtung erreichte Punkte Optimalwert vollständig erfüllt 3 2 6 6 nicht erfüllt 0 2 0 6 vollständig erfüllt 1 1 3 3 ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 nicht erfüllt 0 3 0 9 Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)? vollständig erfüllt 3 3 9 9 7 Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 8 Ist eine Kostenrechnung implementiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 9 Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben? vollständig erfüllt 3 2 6 6 10 Ist ein Berichtswesen vorhanden? ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 11 Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis? vollständig erfüllt 3 3 9 9 12 Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet? vollständig erfüllt 3 3 9 9 13 Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen? vollständig erfüllt 3 2 6 6 70 93 Punktzahl gesamt Erfüllungsgrad gesamt in Prozent 75 Seite 19 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement – Straßenbegleitgrün Fragen 1 Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich der Grünflächen zentral? 2 Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept vor? 3 Erfüllungsgrad Bewertung / Skalierung Gewichtung erreichte Punkte Optimalwert vollständig erfüllt 3 2 6 6 nicht erfüllt 0 2 0 6 Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit? ansatzweise erfüllt 1 1 1 3 4 Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung? ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 5 Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert? nicht erfüllt 0 3 0 9 6 Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem (GIS/GRIS)? vollständig erfüllt 3 3 9 9 7 Sind Standards für die Unterhaltung der Grünflächen definiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 8 Ist eine Kostenrechnung implementiert? vollständig erfüllt 3 3 9 9 9 Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben? vollständig erfüllt 3 2 6 6 10 Ist ein Berichtswesen vorhanden? ansatzweise erfüllt 1 2 2 6 11 Besteht ein eindeutiges Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis? vollständig erfüllt 3 3 9 9 12 Werden die Aufwendungen des Bauhofes als Leistungspreise verrechnet? vollständig erfüllt 3 3 9 9 13 Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen? vollständig erfüllt 3 2 6 6 68 93 Punktzahl gesamt Erfüllungsgrad gesamt in Prozent 73 Seite 20 von 21 Stadt Erftstadt Grünflächen 10161 Kontakt Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen Heinrichstraße 1, 44623 Herne Postfach 10 18 79, 44608 Herne t 0 23 23/14 80-0 f 0 23 23/14 80-333 e info@gpa.nrw.de i www.gpa.nrw.de Seite 21 von 21