Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
1,1 MB
Datum
30.09.2014
Erstellt
23.09.14, 18:46
Aktualisiert
23.09.14, 18:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Erftstadt
Schule
10161
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Schule der Stadt Erftstadt im
Jahr 2014
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Stadt Erftstadt
Schule
10161
INHALTSVERZEICHNIS
Schulen
3
Inhalte, Ziele und Methodik
3
Flächenmanagement Schulen und Turnhallen
3
Grundschulen
4
Weiterführende Schulen (gesamt)
6
Hauptschulen
7
Realschulen
8
Gymnasien
9
Potenzialberechnung Schulgebäude
Gesamtbetrachtung
Schulsekretariate
Organisation und Steuerung
Schülerbeförderung
Organisation und Steuerung
Anlagen: Ergänzende Grafiken/Tabellen
10
13
14
15
16
18
19
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Stadt Erftstadt
Schule
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Schulen
Inhalte, Ziele und Methodik
Das Prüfgebiet Schulen umfasst folgende Handlungsfelder:
• Flächenmanagement der Schulen (ohne Förderschulen) und Turnhallen,
• Schulsekretariate,
• Schülerbeförderung.
Ziel der GPA NRW ist es, auf Steuerungs- und Optimierungspotenziale hinzuweisen. Die
Analyse der Gebäudeflächen sensibilisiert die Kommunen für einen bewussten und sparsamen
Umgang mit ihrem Gebäudevermögen. Die Prüfung der Schulsekretariate dient als Orientierung
im Hinblick auf eine angemessene Stellenausstattung. Die Optimierung der Schülerbeförderung
ist Voraussetzung für einen effizienten Mitteleinsatz. Gleichzeitig zeigt die GPA NRW Strategien
und Handlungsmöglichkeiten auf, vorhandene Potenziale sukzessive umzusetzen.
Die GPA NRW führt interkommunale Kennzahlenvergleiche durch und betrachtet die Organisation und Steuerung. Benchmarks wurden für die Kennzahlen zu den Schulflächen ermittelt. Auf
der Basis dieser Benchmarks wurden Potenziale für jede Schulform berechnet.
Die Flächen- und Schülerzahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2012/2013. Bezugsgröße ist
1
die Bruttogrundfläche (BGF) der Gebäude.
Flächenmanagement Schulen und Turnhallen
Ein vorausschauendes Flächenmanagement ist ein wichtiges Werkzeug zur Haushaltskonsolidierung der Städte und Gemeinden. Es muss sich am Bedarf sowie der finanziellen Leistungsfähigkeit orientieren und die Auswirkungen des demografischen Wandels berücksichtigen.
Unter diesen Vorgaben analysiert die GPA NRW die Flächen der Schulen und Turnhallen der
Stadt Erftstadt mit Ausnahme der Förderschulen. Die Benchmarks beruhen auf den Regelun2
gen für Schul-Raumprogramme sowie den gesammelten Prüfungserfahrungen.
Die GPA NRW berücksichtigt zusätzliche Flächen für die Offene Ganztagsschule (OGS) an
Grundschulen sowie Ganztagsunterricht an weiterführenden Schulen entsprechend der individuellen Situation.
Die Stadt Erftstadt verfügt über einen Schulentwicklungsplan vom März 2010. Dieser Schulentwicklungsplan stellt die Rahmenbedingungen dar, die in den nächsten Jahren die Grund- und
die weiterführenden Schulen betreffen. Neben der demografischen Entwicklung sind hier auch
geplante Neubaugebiete berücksichtigt. Ungünstig ist, dass die Prognosen nicht fortgeschrie-
1
Die Bruttogrundfläche ist die Summe aller Grundflächen aller Grundrissebenen eines Gebäudes.
2
Grundsätze für die Aufstellung von Raumprogrammen für allgemeinbildende Schulen und Förderschulen. RdErl. vom 19. Oktober 1995.
GABl I 1995, S. 229 (BASS 10-21 Nr. 1)
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Stadt Erftstadt
Schule
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ben wurden, sie reichen bis zum Schuljahr 2015/16. Für Änderungen im baulichen Bereich reichen Zeiträume von ein bis zwei Jahren für Entscheidungen, Planung, Ausschreibung und Bau
von Schulraum kaum aus. Solche Änderungen können u. a. Sanierungen, Modernisierungen,
aber auch der Neu- oder Rückbau von Gebäuden sein. Der Schulentwicklungsplan der Stadt
Erftstadt soll 2015 aktualisiert werden.
Empfehlung
Die Schulverwaltung sollte künftig die Schüler-Prognosen fortschreiben, um notwenige Informationen zeitnah den Entscheidungsträgern zur Verfügung zu stellen.
Nach Angaben des Fachamtes können Prognosen zeitnah erstellt werden, zur Prüfung lagen
sie nur bis zu dem oben genannten Schuljahr vor.
Im interkommunalen Vergleich werden die Bruttogrundflächen der Schulen berücksichtigt, die
rechnerisch den gebildeten Schulklassen zur Verfügung stehen. Diese Systematik entspricht
nicht dem Schulraumvergleich, die bei der Aufstellung des Schulentwicklungsplanes zugrunde
liegt. Die Ergebnisse sind demnach nicht identisch.
Grundschulen
In Erftstadt sind sieben Grundschulen vorhanden, die zwei- bis fünfzügig geführt werden. Wie in
vielen anderen Kommunen haben auch die Grundschulen in Erftstadt einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen erfahren. Im Vergleich der Schuljahre 2000/2001 und 2012/2013 ist die
Zahl der Grundschüler um rund 21 Prozent gesunken.
Grundschulen Erftstadt 2012
Name der Grundschule
Fläche in m²
BGF
Schülerzahlen
Gebildete
Klassen
Zahl der
Eingangsklassen
Fläche je
Klasse in m²
BGF
Bliesheim
3.640
161
8
2
455
Donatusschule
5.492
454
17
5
323
Erp
2.733
238
11
3
248
Gymnich
2.439
212
9
3
271
Kierdorf
3.154
181
8
2
394
Lechenich Nord
2.166
278
12
3
181
Lechenich Süd
4.417
211
9
2
491
24.041
1.735
74
20
325
Summen
An allen Grundschulen in Erftstadt besteht ein Betreuungsangebot im Rahmen der OGS, das im
Schuljahr 2012/2013 von insgesamt 620 Schülern genutzt wurde. Die Betreuungsquote liegt
damit bei insgesamt 36 Prozent, Tendenz steigend. Bei der Flächenbetrachtung ist auch die
Inklusion wichtiges Thema. In der Donatusschule, den Grundschulen Erp, Gymnich und Lechenich Nord werden Kinder mit sozialpädagogischem Förderbedarf im Gemeinsamen Lernen „GL“
gefördert. Zusätzlicher Raumbedarf wurde diesen Schulstandorten nicht zur Verfügung gestellt.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Nicht alle Flächen an den Schulstandorten sind für eine Nutzung durch die Schule oder durch
Dritte, an die Flächen vermietet werden können, verwendbar. In der Grundschule Bliesheim
wird die Kennzahl durch die große Speicherfläche beeinflusst, die weder ausgebaut ist, noch
mit vertretbarem Aufwand ausgebaut werden kann. Gleiches gilt für die Kellerräume ohne Tageslicht. In der Grundschule Lechenich Süd sind Kellerräume an zwei Vereine vergeben, die
Flächen wurden bei der Bildung der Kennzahlen nicht berücksichtigt. Dies gilt auch für die
Grundschule Gymnich. In der Grundschule Lechenich Süd sind überdurchschnittlich große Flurflächen vorhanden. Die Donatusschule verfügt über ein großes Foyer.
Bruttogrundfläche Grundschulen je Klasse in m² 2012
Minimum
268
Maximum
452
Mittelwert
332
Erftstadt
325
Benchmark
293
0
125
250
375
m²
Bruttogrundfläche Grundschulen je Klasse in m² 2012
Erftstadt
325
Minimum
268
Maximum
452
Mittelwert
332
1.
Quartil
295
2. Quartil
(Median)
322
3.
Quartil
365
Anzahl
Werte
21
Über alle Grundschulen hinweg betrachtet erzielt die Stadt Erftstadt ein Ergebnis oberhalb des
Benchmarks. In der Einzelbetrachtung zeigt sich, dass die Grundschule Bliesheim und die
Grundschule Lechenich Süd rechnerisch deutliche Flächenüberhänge aufweisen. In der Grundschule Lechenich Nord ist das Raumangebot besonders knapp.
Baulich sind die Grundschulen alle in einem guten Zustand. Zwar besteht an einigen Standorten
ein Renovierungs- oder Modernisierungsbedarf, größere Baumaßnahmen sind in den nächsten
Jahren aber nicht geplant.
Die Einzelbetrachtung der Grundschulen befindet sich in der Anlage 1.
Nach den von der Stadt Erftstadt zur Verfügung gestellten Prognosedaten werden die Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2015/2016 leicht auf rund 1.663 Schüler zurückgehen. Das entspricht
rund vier Prozent. Längerfristige Prognosen liegen nicht vor.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Für den künftigen Flächenbedarf sind veränderte Rahmenbedingungen zu beachten. So soll die
Klassenstärke von bisher 24 Schülern je Klasse sinken. Auch wird künftig mit einem stärkeren
Anteil an Schülern gerechnet, die das OGS-Angebot annehmen. Rechnet man den Flächenbedarf mit durchschnittlichen 22,5 Schülern je Klasse und 50 Prozent OGS-Anteil, ergibt sich ein
Benchmark von 298 m² BGF je Schulklasse.
Die GPA NRW berechnet für jede Schulform und die Turnhallen die Flächenüberhänge für das
Schuljahr 2012/13 und für die künftigen Schuljahre. Die Berechnung für die Grundschule folgt
im Berichtsabschnitt „Potenzialberechnung Schulgebäude“.
Weiterführende Schulen (gesamt)
Das Angebot an kommunalen weiterführenden Schulen umfasste in Erftstadt in 2012/2013
• die Theodor-Heuss-Hauptschule
• die Gottfried-Kinkel-Realschule
• die Realschule Lechenich
• das Ville-Gymnasium sowie
• das Gymnasium Lechenich
Daneben ist im Stadtgebiet die Freie Waldorfschule Erftstadt vorhanden.
Die weiterführenden Schulen sind an zwei Standorten konzentriert, so gibt es das Schulzentrum
in Liblar und das in Lechenich. Das ist von Vorteil, da zusätzlicher Raumbedarf durch steigende
Schülerzahlen an einem Schultyp durch Räume in Nachbargebäuden gedeckt werden kann.
An den weiterführenden Schulen ist ein deutlicher Rückgang der Schülerzahlen erfolgt. Im Vergleich der Schuljahre 2006/07 bis 2012/13 nahmen sie um rund zwölf Prozent ab. In der Anlage
2 ist die Entwicklung grafisch dargestellt.
Die folgende Flächenbetrachtung berücksichtigt die Situation für das Schuljahr 2012/13:
Weiterführende Schulen Erftstadt 2012
Schulform
Fläche in
m² BGF
Schülerzahlen
Gebildete
Klassen/Kurse
Zahl der
Eingangsklassen
Fläche je
Klasse
Theodor-Heuss-Hauptschule
5.641
394
17
2
332
Gottfried-Kinkel-Realschule
8.389
634
22
3
381
Realschule Lechenich
5.649
439
16
3
353
Ville-Gymnasium
14.154
1.002
44
4
322
Gymnasium Lechenich
12.394
963
42
4
295
Summen
46.227
3.432
141
16
328
In Erftstadt verfügen alle kommunalen weiterführenden Schulen über eine Über-MittagBetreuung.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Hauptschulen
Die Schülerzahlen sind in Erftstadt bei den Hauptschulen in gleicher Weise zurückgegangen,
wie das auch in anderen Städten und Gemeinden der Fall war. Im Vergleich der Schuljahre
2000/01 und 2012/13 haben sich die Schülerzahlen um 51 Prozent verringert. Die Carl-SchurzHauptschule in Liblar wurde daher zum Ende des Schuljahres 2011/12 aufgelöst, die Schüler
besuchen nun die Hauptschule in Lechenich.
Der Kennzahlenvergleich zeigt durch die zusätzlichen Schüler der aufgelösten Hauptschule nun
aktuell einen unterdurchschnittlichen Flächenbestand. Dabei muss aber festgestellt werden,
dass die Klassenstärke mit 23 Schülern je Schulklasse die mögliche Schülerzahl je Klasse (28
Schüler) nicht erreicht. Handlungsbedarf kann daher aus den unterdurchschnittlichen Flächen je
Schulklasse nicht abgeleitet werden.
Feststellung
Mit der Schließung eines Hauptschulstandortes hat die Stadt Erftstadt auf die sinkenden
Schülerzahlen bei der Hauptschule reagiert.
Bruttogrundfläche Hauptschulen je Klasse in m² 2012
Bruttogrundfläche Hauptschulen je Klasse in m² 2012
Erftstadt
332
Minimum
236
Maximum
645
Mittelwert
454
1.
Quartil
406
2. Quartil
(Median)
456
3.
Quartil
490
Anzahl
Werte
20
Die von der Carl-Schurz-Schule nicht mehr benötigten Gebäudeflächen werden vom Gymnasium und der Realschule in Liblar genutzt.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Realschulen
Die Realschulen befinden sich in den Stadtteilen Liblar und Lechenich. Die Schülerzahlen sind
hier im Vergleich zum Schuljahr 2000/01 um rund 11 Prozent zurückgegangen.
Da die Anteile an Schülern unterschiedlich ist, die am Ganztagsunterricht teilnehmen, sind unterschiedliche Benchmarks berechnet. Bei der Gottfried-Kinkel-Realschule sind es 16 Prozent,
bei der Realschule Lechenich dagegen 72 Prozent. Für den interkommunalen Vergleich hat die
GPA NRW diese Angaben gemittelt. Danach sind mehr Flächen je Klasse vorhanden, als das
nach dem Benchmark oder in anderen Kommunen durchschnittlich gegeben ist.
Der bauliche Zustand der Realschulen ist überwiegend gut: die Gottfried-Kinkel-Realschule
wurde energetisch saniert. Das Dach, die Fenster und die Fassaden sind ebenso wie die Heizungsanlage und das Licht auf modernem Stand. Bei der Realschule in Lechenich besteht Modernisierungsbedarf.
Bruttogrundfläche Realschulen je Klasse in m² 2012
Bruttogrundfläche Realschulen je Klasse in m² 2012
Erftstadt
369
Minimum
221
Maximum
525
Mittelwert
340
1.
Quartil
298
2. Quartil
(Median)
320
3.
Quartil
374
Anzahl
Werte
20
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Stadt Erftstadt
Schule
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Gymnasien
Die städtischen Gymnasien werden jeweils vierzügig geführt. Während sie im Schuljahr
2011/2012 noch von 2.039 Schülern besucht wurden, haben sich diese inzwischen infolge des
doppelten Abiturjahrgangs 2013 schon leicht reduziert. Bis 2015/16 wird ein Rückgang auf rund
1.730 Schüler erwartet. Dies entspricht gegenüber 2012/2013 einem Rückgang von fast 12
Prozent. Bereits für unser Vergleichsjahr ergeben sich Flächen je Schulklasse, die über dem
Benchmark und dem Mittelwert liegen.
Bruttogrundfläche Gymnasien je Klasse / Kurs in m² 2012
Minimum
202
Maximum
398
Mittelwert
271
Erftstadt
309
Benchmark
263
0
150
m²
300
Bruttogrundfläche Gymnasien je Klasse / Kurs in m² 2012
Erftstadt
309
Minimum
202
Maximum
398
Mittelwert
271
1. Quartil
228
2. Quartil
(Median)
250
3. Quartil
302
Anzahl
Werte
20
Sowohl bei den Realschulen als auch den Gymnasien sollte die Stadt Erftstadt aktiv werden.
Zunächst sollten die Belegungspläne der jeweiligen Schulen geprüft werden, um Flächen zu
identifizieren, die einer anderen Nutzung (gegen Entgelt) zur Verfügung gestellt werden können.
Wichtig ist ein Konzept für die zukünftige Nutzung des Schulraumes. Dazu sind Prognosedaten
zu ermitteln. Um Erftstädter Schüler am Ort zu halten, sollte auch geprüft werden, ob ggf. andere Schulformen von den Eltern gewünscht werden. Hier ist die Stadt Erftstadt bereits aktiv. Für
die künftige Ausrichtung der Schullandschaft wurde eine Elternbefragung durchgeführt.
Feststellung
Dass sich die weiterführenden Schulen aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen verändern,
hat die Stadt Erftstadt bereits erkannt. Die Eltern, deren Kind eine örtliche Grundschule besucht, wurden nach ihren Einstellungen, Wünschen und Erwartungen im Hinblick auf die
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Stadt Erftstadt
Schule
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weitere Entwicklung in den hiesigen Schulen befragt. Das Ergebnis ist eine wichtige Grundlage für die weitere Schulentwicklungsplanung.
Potenzialberechnung Schulgebäude
Auf der Basis der ermittelten Flächenverbrauchswerte je Schulklasse wird die Potenzialberechnung vorgenommen. Sie basieren auf den Gebäudebestand und den Schülerzahlen von 2012.
Schulform
BGF je Klasse
in m²
Benchmark je
Klasse in m²
BGF
Flächenpotenzial je
Klasse in m²
BGF
Potenzial in m²
BGF
(gerundet)
Anzahl
Klassen
Grundschulen
325
293
32
74
2.300
Hauptschulen
332
370
0
17
0
Realschulen
369
293
76
38
2.900
Gymnasien
309
263
46
86
4.000
Gesamt
9.200
Im Folgenden wird eine monetäre Bewertung der ermittelten Flächenpotenziale vorgenommen.
Erfahrungswerte aus der Gebäudewirtschaft gehen von Vollkosten für die betriebenen Flächen
aus, die zwischen 100 und 200 Euro je m² BGF pro Jahr liegen. Auf der Basis der interkommunalen Erfahrungen legt die GPA NRW für die monetäre Bewertung Vollkosten in Höhe von 100
Euro je m² BGF zugrunde. Die Aufteilung der Vollkosten ist in der Anlage 3 dargestellt.
Potenzialberechnung Schulgebäude
Schulen und Turnhallen
Schulen (m² BGF)
Vollkosten in Euro je m² BGF
Potenzial in Euro
9.200
100
920.000
Schulturnhallen
Die Stadt Erftstadt hält für den Schulsport an allen Schulstandorten Sporthallen vor. Daneben
sind Lehrschwimmbäder an den Grundschulen in Erp und Lechenich vorhanden. Das Lehrschwimmbad der Grundschule Bliesheim wurde aufgrund großen Sanierungsbedarfs geschlossen. Auch die Sportplätze an den verschiedenen Schulstandorten werden von den Schulen
genutzt. Insgesamt sind die Turnhallen in Erftstadt in einem guten baulichen Zustand. Sie sind
energetisch saniert.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Schulturnhallen Erftstadt 2012
Schulturnhallen
m² BGF
Größe je
Turnhalleneinheit
Turnhalleneinheiten
Grundschulen
4.589
6,6
695
Hauptschulen
967
1,2
806
Realschulen
3.083
3,6
856
Gymnasien
5.534
6,6
838
14.173
18,0
787
Schulturnhallen gesamt
Das Verhältnis der Gesamtfläche zu den gebildeten Klassen (2012: 215) ergibt im interkommunalen Vergleich folgendes Bild:
Bruttogrundfläche Schulturnhallen je Klasse in m² 2012
Erftstadt
66
Minimum
60
Maximum
125
Mittelwert
1. Quartil
76
2. Quartil
(Median)
66
3. Quartil
72
Anzahl
Werte
79
21
Die vorstehende Kennzahl wird maßgeblich durch die Anzahl der Turnhalleneinheiten und die
durchschnittliche Hallengröße bestimmt. Die durchschnittliche Größe der Turnhalleneinheiten
liegt in Erftstadt mit 787 m² nahe dem Mittelwert, d. h. dass die Hallen durchschnittlich groß
gebaut sind. Die GPA NRW geht davon aus, dass jeweils zwölf Klassen eine Turnhallen-Einheit
benötigen. Der so ermittelte Bedarf für die Stadt Erftstadt wird dem aktuellen Bestand gegenübergestellt:
Vergleich Bedarf und Bestand Turnhallen-Einheiten für Schulen 2012
Schulform
Bedarf
Bestand
Saldo
Grundschulen
6,2
6,6
0,4
Hauptschulen
1,4
1,2
-0,2
Realschulen
3,2
3,6
0,4
Gymnasien
7,2
6,6
-0,6
18,0
18,0
0
Gesamt
Die Turnhallen werden überwiegend von verschiedenen Schulen gemeinsam genutzt, da die
Standorte, mit Ausnahme einiger Grundschulen, auf zwei Schulzentren konzentriert sind. Ein
Handlungsbedarf ist nicht erkennbar.
Turnhallen (gesamt)
Neben den oben genannten Schulturnhallen ist auch an der Förderschule im Ortsteil Friesheim
eine vorhanden. Wird sie in die Betrachtung einbezogen, ergeben sich Flächen je 1.000 Einwohner, die nahe dem ersten Quartil liegen:
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Stadt Erftstadt
Schule
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Bruttogrundfläche Turnhallen je 1.000 Einwohner im m² 2012
Erftstadt
292
Minimum
Maximum
247
Mittelwert
786
2. Quartil
(Median)
1. Quartil
382
333
3. Quartil
374
Anzahl
Werte
395
20
Feststellung
Bei den Turnhallen werden für den Schulsport keine Flächenüberhänge für 2012 festgestellt.
Insofern besteht in Erftstadt kein Handlungsbedarf.
Prognose des Flächenpotenzials
Nachfolgend werden die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Schulen und
Turnhallen dargestellt. Berechnungsbasis sind die zu diesem Zeitpunkt vorhanden Gebäudeflächen mit den vom Amt für Schulverwaltung, Sport, Kultur und Musikschule erwarteten Schülern.
Flächenverbrauch in m² BGF je Klasse 2015/16
Schulform
Benchmark
Erftstadt
Potenzial je
Klasse
Potenzial
in m² BGF (gerundet)
Anzahl
Klassen
Grundschulen
328
293
35
73
2.500
Hauptschulen
483
370
113
12
1.300
Realschulen
374
293
81
38
3.100
Gymnasien
362
263
99
73
7.200
196
14.100
Gesamt
Flächenüberhänge sind bei allen Schulformen in erheblichem Umfang erkennbar. Bei unveränderten Rahmenbedingungen und prognostiziertem Schülerrückgang zeigt sich in den nächsten
Jahren bei den Schulgebäuden ein Flächenpotenzial von 14.100 m² (das entspricht 1.410.000
Euro).
Flächenverbrauch Schulturnhallen in m² BGF je Klasse 2015/16
Schulform
gebildete Klassen
Bedarf Turnhalleneinheiten
Bestand
Saldo
Grundschulen
73
6,2
6,6
0,4
Hauptschulen
12
1,0
1,2
0,2
Realschulen
38
3,1
3,6
0,5
Gymnasien
73
6,1
6,6
0,5
196
16,4
18,0
1,6
Gesamt
Im Bereich der Turnhallen ergibt sich aus dem ermittelten Überhang von 1,6 Halleneinheiten
und einer durchschnittlichen Hallengröße von 787 m² ein Flächenüberhang von 1.200 m² BGF.
Monetär ausgedrückt bedeutet dies ein weiteres Potenzial von 120.000 Euro.
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Stadt Erftstadt
Schule
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Feststellung
Die Schulflächenbilanz macht deutlich, dass bei der Stadt Erftstadt für die Schulen ein Handlungsbedarf besteht: welche Schulstandorte werden künftig benötigt, welche Gebäude können verkauft oder anders genutzt werden? In diesem Zusammenhang sind auch die Schülerbeförderungskosten zu beachten.
Für Erftstadt könnte das bei den Grundschulen bedeuten, dass ein Grundschulstandort aufgegeben wird.
Bei den weiterführenden Schulen ist das Potenzial von großem Gewicht – mittel- bis langfristig
werden zwei Schulzentren nicht benötigt.
Gesamtbetrachtung
Die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen zusammengefasst:
• Neben Grundschulen in allen größeren Stadtteilen sind die weiterführenden Schulen jeweils in den Stadtteilen Liblar und Lechenich vorhanden. Die Hauptschule in Liblar wurde
zum Schuljahr 2011/12 aufgelöst.
• Die Zahl der Grundschüler ist im Vergleich der Schuljahre 2000/01 bis 2012/13 um etwa
21 Prozent gesunken. Die weiterführenden Schulen verzeichneten insgesamt einen
Rückgang an Schülern von rund zwölf Prozent. Dabei war er bei den Hauptschulen mit
über 50 Prozent erheblich, die Schülerzahlen des Gymnasiums blieben stabil.
• Rückläufige Schülerzahlen führten in den nächsten Jahren zu weiteren Flächenüberhängen an allen Schulen.
• Der Schulentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 2010. Er enthält ein Schulraumkonzept. Die Prognosen reichen nur bis zum Schuljahr 2015/16. Eine Aktualisierung ist für
2015 beabsichtigt.
• Alle Flächenangaben für die Schulen liegen detailliert vor. Sie werden vom Gebäudemanagement stetig aktualisiert.
• Das Potenzial bei den Schulgebäuden liegt im Vergleichsjahr 2012 bei rund 920.000 Euro, bei den Turnhallen gibt es kein Potenzial. Es steigt durch den erwarteten Rückgang
der Schülerzahlen auf rund 1,41 Mio. Euro bei den Schulgebäuden und 120.000 Euro bei
den Turnhallen bis zum Schuljahr 2015/16 an.
• Die Entwicklung der Schülerzahlen sollte regelmäßig fortgeschrieben und die Prognosen
aktualisiert werden. Diese Zahlen sind für den Bedarf an Schulflächen unerlässlich.
• Die Potenziale zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf in den nächsten Jahren. Die
Beibehaltung von jeweils doppelt vorgehaltenen Schulstandorten bei den weiterführenden Schulen sollte auch bei den Realschulen und den Gymnasien kritisch hinterfragt
werden. Auch die Grundschulstandorte sollten künftig in diese Überlegungen einbezogen
werden.
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Stadt Erftstadt
Schule
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KIWI-Bewertung
Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Flächenmanagement Schulen und Turnhallen der Stadt Erftstadt mit dem Index 2.
Schulsekretariate
Die Anforderungen an die Schulsekretariate haben sich in den vergangen Jahren verändert
durch
• sinkende Schülerzahlen,
• die Bildung von Schulverbünden,
• die Ausweitung von Betreuungsangeboten und Ganztagsunterricht,
• das Bildungs- und Teilhabepaket sowie
• die zunehmende Integration und Inklusion.
Dies wirkt sich zwangsläufig auf den Personalbedarf in den Schulsekretariaten aus.
In Erftstadt gibt es bei den Schulsekretariaten 2012 insgesamt 9,15 Vollzeit-Stellen. Für die
Kennzahlenbildung ermittelt die GPA NRW die Personalaufwendungen anhand der KGSt3
Durchschnittswerte . Dadurch bleiben personenbezogene Einflussgrößen ohne Auswirkung wie
zum Beispiel das Alter der Beschäftigten.
Die Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler werden durch die Anzahl der betreuten
Schüler und den Personalaufwand geprägt. Dabei ist der Personalaufwand wiederum abhängig
von der quantitativen Stellenausstattung sowie der Stellenbewertung.
Personalaufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro 2012
Erftstadt
77,13
Minimum
60,18
Maximum
Mittelwert
106,51
79,09
1. Quartil
68,29
2. Quartil
(Median)
77,13
3. Quartil
Anzahl
Werte
86,70
21
Schüler je Vollzeit-Stelle Schulsekretariat 2012
Erftstadt
576
3
Minimum
422
Maximum
Mittelwert
705
569
1. Quartil
508
2. Quartil
(Median)
568
3. Quartil
632
Anzahl
Werte
20
Gutachten „Kosten eines Arbeitsplatzes“ (Stand 2012/13)
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Stadt Erftstadt
Schule
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Die Ergebnisse in Erftstadt liegen insgesamt im mittleren Bereich und nahe dem Median. Betrachtet man die Schulformen einzeln, ergibt sich ein unterschiedliches Bild: die Aufwendungen
je Schüler sind bei den Grund- und den Hauptschulen günstig. Bei den Gymnasien und bei der
Förderschule liegen sie über dem Mittelwert.
Die Anzahl der betreuten Schüler je Sekretariatsstelle liegt bei den Grundschulen, der Hauptschule und den Realschulen im oberen Viertel, bei den Gymnasien und der Förderschule beim
oder unter dem Median. Die Stellen sind im Vergleich zu anderen Kommunen durchschnittlich
bis überdurchschnittlich bewertet.
Die Kennzahlenwerte für die einzelnen Schulformen sind der Anlage 4 am Ende des Teilberichts zu entnehmen.
Feststellung
Künftig werden sich die Kennzahlen günstiger darstellen. In 2014 wurden die Stunden für die
Schulsekretariate der Gymnasien reduziert. Zwei Teilzeitkräfte sind nun in der Stadtverwaltung eingesetzt, die nachfolgenden Mitarbeiter werden eine geringere Anzahl von Stunden
zur Verfügung haben.
Organisation und Steuerung
Eingruppierung der Sekretariatskräfte
In Erftstadt sind, wie in den meisten Kommunen, die Sekretariatsstellen den Entgeltgruppen 5
und 6 zugeordnet. Das Personal in der Entgeltgruppe 6 profitiert dabei zumeist noch von einer
Regelung der Besitzstandswahrung als Ausfluss der Überleitung aus dem BAT. Neuere Arbeitsverträge beinhalten in Erftstadt die Klausel für eine flexible Anpassung der Stundenkontingente, ältere Arbeitsverträge nicht. Hier liegt der Grund, warum bei einigen Schulstandorten
Stundenkontingente nicht reduziert werden können.
Stellenbemessungsverfahren
Die Schulverwaltung hat für die verschiedenen Schulen unterschiedliche Berechnungsmodi, die
durch die Schulleiterkonferenz festgelegt wurden. Dabei sind nach Angabe der Stadt Erftstadt
die Stellenbeschreibungen der Schulsekretärinnen grundsätzlich vergleichbar.
Die Festlegung der Stundenzahl erfolgt bei den Grundschulen mit einer Mindestanzahl, die
nach Anzahl der Klassen ggf. erhöht wird. Bei den weiterführenden Schulen berechnet sich die
Stundenzahle der Sekretariatsstellen nach der Anzahl der Klassen, die durch einen je nach
Schulform unterschiedlichen Faktor geteilt wird. Zuschläge, z. B. für kleine Schulen, für OGSBetreuungsangebote oder Angebote der „Schule von 8 bis 1“ gibt es nach Angaben der Verwaltung nicht. Allerdings sind für die überwiegenden Schulen höhere Stundenzahlen festgelegt
worden, als das rechnerisch erforderlich wäre. Ursächlich sind hier vorhandenen Arbeitsverträge, die festgeschriebene Stundenzahlen beinhalten.
Die Berechnungen erfolgen jährlich. Die Schulverwaltung der Stadt Erftstadt plant keine Aufstockung der Stundenkontingente der Schulsekretariate, die vorhandenen Stunden werden als
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Schule
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ausreichend angesehen. Die GPA NRW empfiehlt, die Stellenbemessung anhand von individuellen Aufgabenkatalogen vorzunehmen.
Empfehlung
Die Stadt Erftstadt sollte für alle Sekretariatsstellen einen individuellen Aufgabenkatalog erstellen, der die jeweiligen Anforderungen widerspiegelt.
Hinweise hierzu kann der in Kürze erscheinende KGSt-Bericht zu diesem Thema geben. Darin
werden drei verschiedene Varianten zur Stellenbemessung beschrieben: die Einordnung über
Kennzahlenwerte, ein relativ pauschales Verfahren mit Sockelansätzen sowie ein analytisches
Verfahren, das auf einem detaillierten Aufgabenkatalog mit mittleren Bearbeitungszeiten basiert. Letzteres ermöglicht eine individuelle Bedarfsberechnung für jede einzelne Schulform in
Abhängigkeit vom Tätigkeitsfeld des Sekretariatspersonals unter Berücksichtigung der örtlichen
Besonderheiten und Zusatzaufgaben. Durch das von der KGSt mit dem Bericht zur Verfügung
gestellte Excel-Tool ist für jeden Standort mit überschaubarem Aufwand eine individuelle Stellenbedarfsberechnung durchzuführen. In der Berechnungstabelle sind für die mittleren Bearbeitungszeiten Spannbreiten vorgegeben. Um interkommunal günstige Personalaufwendungen zu
erreichen, ist es unbedingt erforderlich, sich weitestgehend am unteren Rand dieser Korridore
zu orientieren.
Empfehlung
In einem weiteren Schritt sollte die Stadt Erftstadt für alle Sekretariatsstellen auf der Basis
des neuen Stellenbemessungskonzeptes eine Neuberechnung durchführen, diese in regelmäßigen Abständen überprüfen und ggf. anpassen.
Empfehlung
Sofern sich aus den Neuberechnungen die Notwendigkeit eines Stellenabbaus ergibt, sollte
eine Umsetzung der Beschäftigten in andere Aufgabenbereiche geprüft und/oder die umsetzungsbedingte und altersbedingte Fluktuation zur Stellenreduzierung genutzt werden.
Schülerbeförderung
Bei der Schülerbeförderung liegt der Schwerpunkt der Prüfung in der Beurteilung, ob und inwieweit sich die Kommunen bereits mit Optimierung der Schülerbeförderung befassen. Die
GPA NRW berücksichtigt hier die Aufwendungen je beförderten Schüler. Um die Gesamtbelastung für die Stadt Erftstadt einzubeziehen, werden Kennzahlen zu den Aufwendungen je Schüler gebildet.
Kennzahlen Schülerbeförderung 2012
Kennzahl
Erftstadt
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Aufwendungen je
Schüler in Euro
191
105
350
222
152
220
282
20
Aufwendungen
(Schulweg) je
befördertem
Schüler in Euro
485
287
871
566
490
584
633
18
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Stadt Erftstadt
Schule
Kennzahl
Anteil der beförderten Schüler an der
Gesamtschülerzahl
in Prozent
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Erftstadt
38
Minimum
20
Maximum
58
Mittelwert
38
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
28
38
47
Anzahl
Werte
19
Die Kennzahlenwerte für die einzelnen Schulformen sind der Anlage 5 am Ende des Teilberichts zu entnehmen.
Die Aufwendungen je Schüler werden durch den Gesamtaufwand für die Schülerbeförderung
und den Anteil der tatsächlich beförderten Schüler geprägt. Letzteres wird wiederum auch durch
die Struktur der Stadt sowie die Einpendlerquote beeinflusst. Die Einpendlerquote bildet das
Verhältnis der auswärtigen Schüler an der Schülerzahl insgesamt ab.
Der größte Anteil des Schülerbeförderungsaufwandes entfällt auf den Schulweg. In Erftstadt
werden die Schüler im Linienverkehr zu den Schulen gebracht. Nur bei den Aussiedlerhöfen im
Ortsteil Gymnich ist keine Busanbindung vorhanden, hier ist ein Schülerspezialverkehr eingerichtet. Zusätzlich Aufwendungen entstehen den Grundschulen bei Fahrten zu Sport- und zu
Sonderveranstaltungen. Der Anteil dieser Aufwendungen ist mit drei Prozent der Aufwendungen
je Schüler gering.
Der Linienverkehr stellt die günstigste Variante der Schülerbeförderung dar. Dementsprechend
liegen sie für die Stadt Erftstadt im interkommunalen Vergleich je beförderten Schüler im günstigen Bereich (zwischen dem ersten Quartil und dem Mittelwert).
Auf alle Schüler übertragen liegt der Aufwand nahe dem Median. Auch der Anteil der beförderungsberechtigten und tatsächlich beförderten Schüler ist durchschnittlich. Er liegt in Erftstadt
insgesamt bei 38 Prozent. Dabei liegt die Einpendlerquote mit elf Prozent auf unterdurchschnittlichem Niveau (der Mittelwert liegt bei 14 Prozent). Grundsätzlich werden nur Schüler mit Beförderungsanspruch befördert.
Weiterführenden Schulen sind im Stadtgebiet jeweils zweimal vorhanden, eine Ausnahme bildet
die Hauptschule. Damit werden die absoluten Fahrtstrecken in der Regel kürzer, in Erftstadt hat
dies jedoch keinen Einfluss auf den Aufwand je Schüler.
Der Anteil der beförderten Schüler liegt bei allen Schulformen im mittleren Bereich, bei der
Hauptschule allerdings durch die Zusammenlegung der Schulstandorte darüber. Die Einzelkennzahl der Hauptschule spiegelt dies entsprechend wider. So liegt der Anteil der beförderten
Schüler an der Schülerzahl insgesamt dort bei 64 Prozent. Die Einpendlerquote allerdings beträgt nur zwei Prozent.
Auf alle Schüler übertragen liegen die Aufwendungen im mittleren Bereich. Bei den Grundschulen weisen 75 Prozent der Vergleichskommunen ein günstigeres Ergebnis auf (3. Quartilswert),
bei dem Gymnasium und der Realschule sind es 50 Prozent. Die Aufwendungen je Schüler der
Hauptschule liegen nahe dem Maximalwert, die der Förderschule sind im Vergleich günstig.
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Schule
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Organisation und Steuerung
Die Schülerbeförderung in Erftstadt erfolgt (fast) ausschließlich im Linienverkehr. Prima-Tickets
an den Grundschulen und Schülertickets für die weiterführenden Schulen werden als Service
des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) seit 2010 angeboten. Damit können Schüler
alle Linien der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft GmbH (REVG) nutzen. Anreize, auch bei Beförderungsanspruch auf ein Schülerticket zu verzichten, gibt es nicht. Sie sind auch nicht uneingeschränkt empfehlenswert, da in Erftstadt die Zahl der Schüler mit Beförderungsanspruch nicht
bekannt ist. Solche Anreize wie z. B. Fahrrad-Prämien kommen nur bei älteren Schülern in Frage, da Grundschüler sie kaum nutzen. Es besteht die Gefahr, dass Schüler, die bisher kein
Schülerticket haben, nun eine Fahrrad-Prämie beantragen (weil sie eigentlich einen Beförderungsanspruch haben) und sich der Aufwand für die Stadt erhöht. Der Verwaltungsaufwand ist
dabei ebenfalls hoch.
Verantwortlich für die Steuerung und Organisation ist in Erftstadt das Amt für Schulverwaltung,
Kultur und Sport. Es prüft u. a. den Anspruch auf Übernahme der Fahrtkosten. Die Optimierung
der Schülerbeförderungsaufwendungen geschieht durch Verhandlungen mit der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft (REVG), die die Fahrstrecken an die Schulzeiten anpasst. Auch der Schulbeginn und das Unterrichtsende sollte in diesem Zusammenhang untersucht werden. Die Optimierung der Linien mit dem Ziel, so wenig Buse wie möglich gleichzeitig einzusetzen, ist für die
Verkehrsgesellschaft von Vorteil. Er kann diesen Vorteil an seinen größten Kunden weitergeben. Die Stadt Erftstadt versucht auch in diesem Punkt, die Schülerbeförderung preiswert zu
gestalten.
Feststellung
Die Stadt Erftstadt weist einen unterdurchschnittlichen Schülerbeförderungsaufwand auf, da
zum einen die meisten Schulstandorte im Stadtgebiet mehrfach vorhanden sind. Zum anderen wird der Handlungsspielraum mit der Verkehrsgesellschaft als Vertragspartner genutzt.
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Anlagen: Ergänzende Grafiken/Tabellen
Anlage 1:Bruttogrundfläche Grundschulen je Klasse in m² nach Standorten 2012
Anlage 2: Entwicklung der Schülerzahlen seit 2006/07 (weiterführende Schulen)
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Anlage 3: Zusammensetzung der Vollkosten je m² Bruttogrundfläche
Kosten
je m² BGF
Personalaufwand der Gebäudewirtschaft
Bauunterhaltung
4
Erfahrungswert aus den bisherigen Prüfrunden. Tendenziell an der unteren Grenze des Erforderlichen
6
1,2 Prozent auf Basis der ermittelten MustergebäudeWerte
Bewirtschaftung
18
Versorgungsmedien, Reinigung und Hausmeisterdienste:
Erfahrungswerte aus den bisherigen Prüfrunden. Tendenziell an der unteren Grenze der erhobenen Werte.
Abschreibungen auf Gebäude
18
Mustergebäude, Abschreibung 60 Jahre
Kapitalkosten
44
Mustergebäude, 6 Prozent auf halben Gebäudewert
Summe (Euro)
100
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Schule
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Anlage 4: Kennzahlen Schulsekretariate differenziert nach Schulformen 2012
Kennzahl
Erftstadt
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl Werte
Grundschulen
Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro
Schüler je Sekretariatsstelle
Aufwendungen je Stelle in Euro
70,38
49,17
137,98
81,61
69,23
78,54
89,34
21
631
331
862
564
469
544
633
20
44.404
42.400
45.700
43.193
42.400
42.400
43.450
20
105,12
63,65
169,86
106,55
82,10
103,68
117,92
20
428
269
666
449
372
415
544
19
45.018
42.400
45.700
43.837
42.400
42.400
45.700
19
55,93
50,67
100,06
65,83
55,84
63,20
70,36
19
801
442
839
690
626
711
810
18
44.789
42.400
45.700
44.233
42.400
45.700
45.700
18
82,16
38,44
118,48
68,96
56,82
68,63
73,90
20
535
448
1.254
691
597
649
784
19
43.992
42.400
53.078
44.755
42.400
44.600
45.700
19
208,53
84,48
324,32
190,77
160,93
202,00
220,65
20
219
141
502
251
201
216
285
19
45.700
42.400
45.700
43.268
42.400
42.400
44.050
19
Hauptschulen
Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro
Schüler je Sekretariatsstelle
Aufwendungen je Stelle in Euro
Realschulen
Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro
Schüler je Sekretariatsstelle
Aufwendungen je Stelle in Euro
Gymnasien
Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro
Schüler je Sekretariatsstelle
Aufwendungen je Stelle in Euro
Förderschulen
Aufwendungen für Schulsekretariate je Schüler in Euro
Schüler je Sekretariatsstelle
Aufwendungen je Stelle in Euro
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Schule
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Anlage 5: Kennzahlen Schülerbeförderung differenziert nach Schulformen 2012
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
160,32
9,98
186,98
120,21
75,36
133,52
160,32
17
464
356
1.092
579
448
505
681
15
31
2
37
18
13
18
23
17
2
0
2
0
0
0
1
17
301,11
100,15
372,69
234,00
141,01
252,23
301,11
17
473
336
970
555
461
520
655
15
64
19
96
44
26
42
57
17
9
2
33
9
3
7
9
16
227,10
103,05
694,94
258,51
166,03
224,20
341,81
16
508
351
1.472
677
526
613
651
14
Anteil der beförderten Schüler* an der Schülerzahl insgesamt in Prozent
45
18
66
39
23
32
57
15
Einpendlerquote in Prozent
22
0
36
13
3
8
20
15
171,58
123,49
494,50
255,65
145,34
208,13
363,71
16
491
350
719
565
483
587
635
14
Anteil der beförderten Schüler* an der Schülerzahl insgesamt in Prozent
35
21
81
47
29
46
59
16
Einpendlerquote in Prozent
12
2
43
17
5
12
33
16
261,88
54,27
772,89
429,78
345,43
419,83
569,23
16
Kennzahl
Erftstadt
Anzahl
Werte
Grundschulen
Aufwendungen (gesamt) je Schüler in Euro
Aufwendungen* je befördertem Schüler in Euro
Anteil der beförderten Schüler* an der Schülerzahl insgesamt in Prozent
Einpendlerquote in Prozent
Hauptschulen
Aufwendungen (gesamt) je Schüler in Euro
Aufwendungen* je befördertem Schüler in Euro
Anteil der beförderten Schüler* an der Schülerzahl insgesamt in Prozent
Einpendlerquote in Prozent
Realschulen
Aufwendungen (gesamt) je Schüler in Euro
Aufwendungen* je befördertem Schüler in Euro
Gymnasien
Aufwendungen (gesamt) je Schüler in Euro
Aufwendungen* je befördertem Schüler in Euro
Förderschulen
Aufwendungen (gesamt) je Schüler in Euro
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Schule
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Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
465
351
1.215
741
622
712
878
13
Anteil der beförderten Schüler* an der Schülerzahl insgesamt in Prozent
56
0
96
54
36
55
73
16
Einpendlerquote in Prozent
29
0
66
17
4
12
27
17
Kennzahl
Aufwendungen* je befördertem Schüler in Euro
Erftstadt
Anzahl
Werte
* nur Schulweg
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Schule
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