Daten
Kommune
Jülich
Größe
202 kB
Datum
17.10.2013
Erstellt
02.10.13, 17:05
Aktualisiert
02.10.13, 17:05
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ANHANG: Beschlussvorlage der Grünmetropole
Euregionale 2008
Mit der Euregionale 2008 wurde im Jahr 2005 das trinationale INTERREG-Projekt „Industrielle
Folgelandschaft“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes war, eine nachhaltige und
grenzüberschreitende touristische Entwicklung in der Dreiländer-Region D-NL-B anzustoßen und eine
trinationale Zusammenarbeit zu fördern. Innerhalb des Projekts wurden zwei touristische Routen
aufgebaut, die die vielfältigen Gesichter der Region mit den sprachlichen und kulturellen
Verschiedenheiten und ihren Sehenswürdigkeiten aus der Bergbaugeschichte räumlich miteinander
verbinden. Die Metropolroute (für PKW’s) ist das länderübergreifende Band im Straßennetz der
Grünmetropole und gemeinsamer Identitätsträger. Als touristische Route erschließt sie dem
Entdecker der Region die sich durch den Strukturwandel (postindustrielle Zeit nach dem Bergbau)
verändernde Landschaft. Sie verknüpft die Städte und Gemeinden in der Grünmetropole mit ihren
Denkmälern der Industriegeschichte und weiteren Highlights. Der Radfernweg Grünroute***
verbindet auf 360 km die zahlreichen Naturräume und Naherholungsgebiete in der industriellen
Folgelandschaft zwischen Hasselt, Heerlen und Düren und stellt den grünen Pfad durch die Region
dar.
Die niederländischen und belgischen Partner (VVV Zuid Limburg, Toerisme Limburg) haben in den
letzten Jahrzehnten ihre Region touristisch erfolgreich entwickelt. Dies zeigen die 6.stelligen
Besucherzahl, die jährlich die Region erkundet. Auf der deutschen Seite der Grünmetropole hat sich
bisher keine Bereitschaft zu einer touristischen Organisation gezeigt. Obwohl in Aachen eine
professionelle Tourismusorganisation bestand, gab es in den angrenzenden Kommunen keine
vergleichbare Organisation. Im Rahmen des Interreg-Projektes „Industrielle Folgelandschaft“ und der
Euregionale 2008 wurden die touristischen Potentiale des Nordraumes so überzeugend
herausgearbeitet, dass die Politik im Nordraum dieses Thema neu für sich entwickelt hat.
Im Verlaufe der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Belgisch und Niederländisch Limburg
und basierend auf einer Studie „Touristische Organisation der Nordräume von Aachen und Düren“
der ift GmbH (Freizeit- und Tourismusberatung GmbH) hat sich zudem gezeigt, dass für eine freizeitund tourismusorientierte Entwicklung auch auf der deutschen Seite, insbesondere in der Region
Aachen-Düren-Heinsberg, der Grünmetropole gute Chancen bestehen.
Gründung und Ziele des Grünmetropole e.V.
Basierend auf diesen Grundlagen wurde daher im Juni 2009 der Grünmetropole e.V. gegründet. Alle
Tätigkeiten des Grünmetropole e.V. sind darauf ausgerichtet, die Position der Region Aachen-DürenHeinsberg auf dem regionalen und grenzüberschreitenden Markt in den Bereichen Freizeit,
Naherholung und Tourismus zu stärken. Zweck des Vereins ist die Förderung des regionalen Tourismus
in den Themen Natur, euregionale Kultur und Industriekultur – und hier insbesondere die der
Naherholung - in seinen Mitgliedskommunen und der Ausbau eines umwelt- und sozialverträglichen
Tourismus im Sinne einer landschaftsorientierten, naturnahen Erholung. Des Weiteren ist es das Ziel
1
des Vereins eine Sensibilisierung für das Thema Tourismus in den Kommunen und in der Bevölkerung,
wie auch eine Bindung der Menschen an die Region zu schaffen und den Bekanntheitsgrad der Region
auch überregional zu steigern. Zur Erreichung des Vereinszwecks unterhält der Verein enge,
partnerschaftliche Beziehungen zu den Nachbarräumen Belgiens und der Niederlande und zum
indeland. Langfristiges Ziel soll eine Vereinigung im touristischen Rahmen mit den Partnern in Belgien
und in den Niederlanden sein.
Für die Profilierung der Region im Naherholungs- und Tourismussektor hat der Vorstand folgende
Kerngeschäfte und Themen herausgearbeitet:
•
•
•
•
Radtourismus (Active and Outdoor) – Grünroute, Schnellradweg Aachen-Jülich, RurUfer
Radweg
Industriekultur im Aachener Revier (Industrial Heritage)
Veranstaltungen (Events)
Stärkung des regionalen Hotel- und Gaststättengewerbes (Lifestyle)
Um den Kunstbegriff „Grünmetropole“ auf dem Markt besser positionieren zu können und als
Alleinstellungsmerkmal zu kommunizieren, wurden folgende Claims entwickelt:
•
•
•
Ein Herz mit Ecken und Kanten
Lust auf Land und Leute
Kontraste entdecken, Energie erleben
Der Aktionsradius der Marketingmaßnahmen des Grünmetropole e.V. umfassen ca. 100 km.
Interreg IV-Projekt TIGER
Seit dem Jahr 2010 arbeitet die StädteRegion Aachen und der Grünmetropole e.V. als assoziierter
Partner mit den trinationalen Partnern Toerisme Limburg (B), Fédération du Tourisme de la Province
de Liège (B), VVV Zuid Limburg (NL) im Rahmen des Interreg IV-Projektes TIGER zusammen.
Der Name TIGER steht für die „Touristische Inwertsetzung der grenzüberschreitenden europäischen
Region“. Das Folgeprojekt der „Industriellen Folgelandschaft“ macht es sich zum Ziel, die
grenzüberschreitende, touristische Zusammenarbeit und Vermarktung dieser Region zu stärken und
das touristische Profil zu schärfen. Wichtige Punkte für die touristische Zusammenarbeit sind dabei
unter anderem das industrielle Kulturerbe und der Fahrradtourismus. Durch die Teilnahme am
Projekt TIGER bietet sich dem Grünmetropole e.V. die Chance sich von einer Naherholungsagentur zu
einer Tourismusorganisation zu wandeln. Dies setzt voraus weitere Angebote (Pauschalangebote) für
den
Touristen
zu
schaffen.
Die
neue
gemeinsame
trinationale
Webseite
www.urlaubimherzeneuropas.eu fasst diese Pauschalangebote zusammen und gibt dem Touristen
einen Überblick rund um das Thema „Radfahren“ oder „Sommeraktivitäten“ in der Dreiländerregion.
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Vorteile der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist es dem Grünmetropole e.V. möglich mit
professionellen, touristischen Organisationen zusammenzuarbeiten, die Stärken und Erfahrungen der
Partner als Inspirationsquellen für den Verein zu nutzen und von dessen professioneller Struktur zu
profitieren. Durch einen kurzen Informationsfluss ist es dem Grünmetropole e.V. möglich,
Informationen z.B. über Förderprogramme schneller zu erhalten und weiterzuverarbeiten.
Die Finanzierung des dreijährigen Projektes ist zur Hälfte über das INTERREG-Programm der EMR
gesichert, 30% wird über das Land NRW kofinanziert. 20% der Kosten müssen durch Eigenmittel der
Partner sichergestellt werden. Das Projekt ist Ende August 2013 abgeschlossen.
Ab 2014 startet die neue Förderperiode der EU. Ab Juni starten die sogenannten EU-Calls für
Förderprogramme. Eine Förderung von maximal 75% (Eigenkapital 25%) ist hier möglich. Der nächste
Aufruf der EU startet im Juli und wird die Schwerpunktthemen „Kultur und Industriekultur“
bespielen.
Produktentwicklung des Grünmetropole e.V. durch TIGER
Durch die Teilnahme des Grünmetropole e.V. am Interreg-Projekt TIGER war es für den Verein
möglich, die Basis im Rahmen der Produktentwicklung und grenzüberschreitenden sowie regionalen
Kooperationen zu erweitern.
Grünroute
Der Radweg „Grünroute“ wurde im Jahr 2012 durch den ADFC befahren und als erster europäischer,
trinational klassifizierter Radfernweg mit 3*** Sternen ausgezeichnet. Dies ermöglicht dem Verein, die
Region als attraktive Radfahrregion mit dem Flair einer ehemaligen Bergbauregion bzw. einer
industriellen Folgelandschaft vorzustellen. Die Infrastruktur und Vermarktung der Grünroute muss
auch zukünftig weiter verbessert werden. Besonders die Wegeoberfläche und Wegebeschilderung
müssen nachgebessert und zum Teil erneuert werden. Bis zum Jahr 2015 ist die Grünroute mit 3***
Sternen zertifiziert. Der Verein ist dazu verpflichtet das Qualitätsniveau der Route zu halten oder
weiter zu verbessern. Mit einer erneuten Verbesserung der Infrastruktur der Grünroute besteht im
Jahr 2015 die Möglichkeit die Grünroute mit 4****Sternen zertifizieren zu lassen. Um dies zu schaffen
sind eine Sensibilisierung der Kommunen und finanzielle Ressourcen nötig.
Bikeline-Radroutenführer Grünroute
Im Mai 2013 erschien der Radtourenführer „bikeline“ (Esterbauer Verlag) über die Grünroute. Unter
dem Namen „Grünroute: Industriekultur im Grünen zwischen Düren, Aachen, der niederländischen
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Parkstad Limburg und Hasselt im belgischen Flandern“ gewährleisten exakte Radkarten die mühelose
Orientierung vor Ort. Neben dem Kartenmaterial findet der Radfahrer Hintergrundinformationen zu
Sehenswertem und Historischem entlang der grenzüberschreitenden Strecke. Als zusätzlichen Service
enthält das Bikeline-Buch ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis, das dem Fahrradfahrer eine
individuelle Tourenplanung ermöglicht.
Tagestourenflyer
Für die Einwohner und Touristen, die eine Tagestour in der Region unternehmen und planen, wurde in
Abstimmung mit den Mitgliedskommunen des Vereins eine Broschüre mit 17 attraktiven
Tagestourentipps in der Region Aachen-Düren-Heinsberg (z.B. Entlang der Halden ins Wurmtal,
Blausteins-See Route) entwickelt. Sie zeigt in vielfältiger Weise die Besonderheiten (gastronomische
Highlights, Sehenswürdigkeiten) unserer geschichtsträchtigen Region.
Movelo
Mit dem Partner Movelo wird das touristische Angebot innerhalb der Grünmetropole verbessert. Im
Jahr 2012 wurde in Kooperation mit der StädteRegion Aachen und dem Kreis Düren das modulartige
E-Bike Verleihsystem „Movelo“ in der Region Aachen/Grünroute eingeführt. Movelo steht für "mobil
mit dem Rad (velo)" und beinhaltet ein Verleihsystem mit hochwertigen Elektrofahrrädern, welches
touristischen Anbietern (wie z.B. Hotel- und Gastronomiebetrieben) neue Vermarktungs- und
Einnahmemöglichkeiten durch eine Form der sanften Mobilität bietet. Durch die Initiierung des
Movelo-Netzwerkes Aachen/Grünroute ist ein Lückenschluss mit den bestehenden MoveloNetzwerken der Nachbarregionen Eifel und Belgien gelungen, so dass nun die gesamte Region mit
dem Pedelec „erradelt“ werden kann. Die Movelo-Region Aachen/Grünroute ist qualitativ weiter zu
verbessern. Um das Verleih- und Ladenetzwerk auszubauen und eine größere Reichweite bedienen
zu können, müssen weitere Movelo-Partner geworben werden. Auch die Vermarktung der MoveloRegion durch die Kommunen und das Hotel-und Gaststättengewerbe soll vorangetrieben werden.
Geführte Radtouren
Mit unserem neuen Kooperationspartner dem Radreiseveranstalter „Erlebnisradtour“ aus Heinsberg
kann die Region bei einer geführten Radtour oder ganz individuell „erfahren“ werden. Auf allen
Touren können versteckte Kleinode der Kultur und Geschichte der Region entdeckt werden. Neben
geführten Tagesradtouren (z.B. „Auf den Spuren der Kohle“) werden ebenfalls Mehrtagestouren durch
die Grünmetropole (z.B: 3 Länder, 7 Tage) angeboten.
Um die Grünmetropole auch bei den Bewohnern der Region bekannter zu machen, bietet der
Aachener Radreiseveranstalter Weinradel durch die Initiative des Grünmetropole e.V. ab Mai 2013
jeden Monat eine geführte Tagestour an. Die Tagestouren enthalten als zusätzliches Angebot
Führungen an den Sehenswürdigkeiten der Grünmetropole e.V. – Kommunen (wie z.B. Carl-Alexander
Park, Energeticon).
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Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Veranstaltungskalender und Sommerprogramm
Für die touristischen Themen Industriekultur und Events wurden konkrete Maßnahmen wie z.B. der
Veranstaltungskalender oder das Sommerprogramm für Familien und Kinder entwickelt. Der
Veranstaltungskalender erscheint vierteljährlich, das Sommerprogramm erscheint jährlich. Neben
einer Übersicht über alle interessanten Veranstaltungen in der Region gibt es in jedem Kalender ein
„Special“ zu verschiedenen Themen wie z.B. Radfahren, Themenführungen oder Weihnachtsmärkten
sowie die Highlights unserer „Nachbarn“ aus den Niederlanden und Belgien. Die Kalender sind in
allen Mitgliedskommunen des Vereins und in vielen öffentlichen Einrichtungen in der Region
(Stadtbüchereien, Sparkassen) erhältlich. Sie können zudem unter www.gruenmetropole.eu
heruntergeladen oder per Post unter info@gruenmetropole.eu angefordert werden.
Internetseite des Grünmetropole e.V.
Der neue touristische Internetauftritt des Grünmetropole e.V. (www.gruenmetropole.eu) informiert
den Besucher über die Grünroute, weitere Rad-und Wanderwege, über Sehenswürdigkeiten der
Region, über Übernachtungs- und Gastronomiebetriebe (insbesondere Bett&Bike Betriebe) sowie
über das Angebot geführter Radtouren. Des Weiteren kann die Internetseite den Besuchern
funktionelle Tools wie z.B. einen Routenplaner und Buchungsmöglichkeiten bieten, um ihnen die
Planung ihres Aufenthalts in der Region zu erleichtern.
Um die Highlights der Region erfolgreich darzustellen, nutzt der Grünmetropole e.V. ein großes
Spektrum an Marketinginstrumenten wie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Präsentationen auf
Publikumsmessen. Um den Bekanntheitsgrad des Grünmetropole e.V. bei den Einwohnern weiter zu
steigern, ist es wichtig, dass der Verein durch die Mitgliedskommunen mehr Unterstützung erfährt.
Die Positionierung des Vereins auf den kommunalen Internetseiten sowie die Platzierung des Vereins
mit einem Stand bei kommunalen Veranstaltungen helfen dabei, den Verein regional bekannter zu
machen. Wird die Bevölkerung mehr über die touristische Attraktivität der Region informiert,
fungieren sie als Multiplikatoren und steigern den Bekanntheitsgrad der Grünmetropole.
Pauschalangebote
Um den Sprung von einer attraktiven Naherholungsregion zu einer überregional bekannten
Tourismusregion zu schaffen, wurden mit verschiedenen Reiseveranstaltern (z.B. Überlandreisen,
ASM Reisen) Pauschalangebote für Busreisen erstellt. Hierbei wurde deutlich, dass in der Region
Aachen-Düren-Heinsberg das Hotel- und Gaststättengewerbe zukünftig weiter ausgebaut und
attraktiviert werden muss. Der Großteil der regionalen Hotels ist nicht auf Busreisen ausgerichtet.
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Lediglich Stolberg und Eschweiler (Parkhotel am Hammerberg in Stolberg, Hotel zum Walde in
Stolberg und Hotel de Ville in Eschweiler) können die Aufnahme einer größeren Busreisegruppe
garantieren.
Auch zukünftig werden im Rahmen des TIGER-Projektes Gespräche mit zahlreichen auf dem
europäischen Reisemarkt tätigen Reiseveranstaltern geführt. Zielsetzung ist, die Reiseveranstalter als
Kooperationspartner für Mehrtagestouren in der Dreiländer-Region (Deutschland, Niederlande,
Belgien) zu gewinnen und dabei von den Organisations-, Vertriebs- und Marketingstrukturen der
Reiseveranstalter zu profitieren.
Die Zukunft des Grünmetropole e.V.
Schwerpunktthema „Radfahren“
Die Profilierung über Schwerpunktthemen wie z.B. „Radfahren“ soll den Bekanntheitsgrad der
Grünmetropole bzw. der Region Aachen-Düren-Heinsberg auch zukünftig steigern und eine
nachhaltig wirkende Positionierung im überregionalen Konkurrenzfeld erreichen. Hierbei soll
insbesondere die Vernetzung mit touristischen Dienstleistern wie z.B. Radreiseveranstaltern
(Entwicklung von touristischen Pauschalangeboten), dem ADFC, den regionalen Gastronomie- und
Hotelbetrieben weiter ausgebaut und verstärkt werden. Die Erweiterung des PedelecVerleihnetzwerkes „Movelo Aachen/Grünroute“, eine verstärkte Vermarktung der Grünroute und
der Tagestouren durch die Region stehen hierbei besonders im Fokus.
Mit der Entwicklung von Netzwerken und Angebotsbausteinen können Hotellerie und Gastronomie,
der Einzelhandel (z.B. Fahrradläden) langfristig eine Wertschöpfung erzielen. Die Nutzung von
Dienstleistungen vor Ort durch den Gast steht dabei im Vordergrund. Ein weiterer Schwerpunkt wird
zukünftig die Schaffung einer fahrradfreundlichen Atmosphäre in der Region durch öffentlich
geführte Radwanderungen und die Verbesserung der Auskunftsfähigkeit von Gastgebern
(Versorgung mit Informationsmaterial, Radkarten) sein.
Um die o.g. Maßnahmen erfolgreich umsetzten zu können, muss die weitere Finanzierung des
Grünmetropole e.V. sichergestellt werden:
Fördermittel
Die Zeiten knapper Kassen stellen die Kommunen und den Grünmetropole e.V. vor große
Herausforderungen. Viele Kommunen befinden sich bereits in der „Haushaltssicherung“ bzw. im
„Nothaushalt“ und sind dazu verpflichtet freiwillige Leistungen zu streichen. Die Kosten für eine
Mitgliedschaft im Grünmetropole e.V. in Höhe von 2000€ bzw. eine mögliche Erhöhung der
Mitgliedsbeiträge stellen für die Kommunen ein großes Problem dar. Eine Niedrighaltung bzw.
geringe Erhöhung der Mitgliedsbeiträge kann langfristig nur durch die Einnahme von Fördermitteln
(EU-Projekte, Ziel2) gewährleistet werden. Da eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern
häufig eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Beantragung von Fördermitteln und Zuschüssen ist,
ist auch eine zukünftige Kooperation mit den trinationalen Partnern erforderlich.
Die neue EU-Förderperiode beginnt im Jahr 2014, so dass die ersten Anträge bereits im Juni und Juli
gestellt werden müssen. Erhebliche Fördermittel (75% Förderung) sind dem Grünmetropole e.V.
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dabei bereits verloren gegangen, da eine Bereitstellung des Eigenanteils nicht möglich war. Der
nächste Aufruf der EU startet im Juli und wird die Schwerpunktthemen „Kultur und Industriekultur“
bespielen.
Um eine Region erfolgreich als Naherholungs- und Tourismusregion zu etablieren, ist ein Zeitraum
von ein bis zwei Jahrzehnten erforderlich. Erst dann sind erste Wertschöpfungen in der Region
erkennbar. Durch die Teilnahme des Grünmetropole e.V. am TIGER-Projekt konnte die Struktur des
Grünmetropole e.V. zwar ausgebaut werden, eine Optimierung und Professionalisierung der
Organisationsstruktur und der Produktpalette sind jedoch auch zukünftig unbedingt erforderlich.
Grenzüberschreitende Organisationsstruktur
Um die Struktur des Vereins weiter zu professionalisieren, die Region touristisch weiter zu
entwickeln und die Finanzierung zu sichern, ist die Teilnahme des Grünmetropole e.V. an einer
grenzüberschreitenden Organisationsstruktur und an Förderprogrammen notwendig. Als
Voraussetzung für die Förderung des TIGER-Projektes soll eine grenzüberschreitende Struktur mit
den vier Hauptpartnern gegründet werden. Der Aufgabenbereich der Organisation besteht
hauptsächlich in der Umsetzung gemeinsamer Kommunikations- und Marketingstrategien. Weiter
wird die Organisation die gemeinsame Verwaltungs- und Organisationsstruktur für
grenzüberschreitende Projekte im Bereich Tourismus werden. Diese Struktur soll in der ersten
Phase zunächst durch die TIGER- Hauptpartner VVV Zuidlimburg, Toerisme Limburg,
Grünmetropole e.V. und Federation du Tourisme de la Province de Liège (FTPL) realisiert werden.
Sie soll aber auch für eventuell in der Zukunft beitretende Partner aus der Euregio offen zugänglich
bleiben. Wie bei der Organisationsstruktur des Eifel Ardennen Marketings (EWIV) wird es kein
gemeinsames Büro der Regionalmanager geben. Jeder Regionalmanager arbeitet der
grenzüberschreitenden Organisation von seinem derzeitigen Arbeitsplatz aus zu, so dass keine
weiteren Personalkosten für einen zusätzlichen Regionalmanager entstehen.
Stiftung des niederländischen Rechts
Eine mögliche trinationale Organisationsstruktur muss folgende Eigenschaften aufweisen:
•
•
•
•
Organisationsform mit Haftungsbeschränkung
Flexible Rechtsform mit ständiger Möglichkeit zur Teilnahme / Ausritt
Stabile und langfristig in die Zukunft geplante Ausrichtung der Struktur
Flexibilität in der Ausgestaltung der Statuten
Unter den gegebenen Voraussetzungen sowie den oben genannten Grundvoraussetzungen fällt im
vorliegenden Fall die Wahl der Rechtsform auf eine Stiftung niederländischen Rechts. Diese Form der
„Stichting“ vereint alle Kriterien und ist darüber hinaus noch weitaus flexibler als bspw. eine Stiftung
deutschen Rechts, da diese keiner Kapitalbindung bzw. kein Mindeststammkapital oder
behördlicher Rechnungsprüfung bedarf.
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Personalausstattung
Jeder Partner stellt der Organisation einen Regionalmanager mit einer 1 Personalstelle zur
Verfügung. Der Grünmetropole e.V. stellt der Organisation als kleinster Partner Personal mit einer
0,5 Stelle zur Verfügung. Als Gründungspartner wird der Grünmetropole e.V. wie alle anderen
Partner eine volle Stimme erhalten. Um in der neuen Organisation professionell mitwirken zu können
und an Förderprogrammen teilzunehmen, ist es aufgrund der personellen Situation des
Grünmetropole e.V. (0,5 Stelle) unbedingt erforderlich eine zusätzliche Arbeitskraft zur
Unterstützung einzustellen. Dies kann in Form einer studentischen Hilfskraft geschehen. Die
Einstellung eines Studenten würde dem Verein jährlich maximal 10.000 € kosten. Der
Mitgliedsbeitrag würde sich somit um 715€ erhöhen.
Teilnahme an Förderprogrammen
Eine Aufgabe der Organisation wird es zudem sein, an EU-Förderprogrammen teilzunehmen und
Fördermittel zu beantragen. Durch die Generierung von Fördermitteln können
-
die eigenen personellen und finanziellen Ressourcen des Vereins entlastet werden
notwendiges zusätzliches fachliches Know-how der Partner generiert werden
das Risiko auf mehrere Schultern verteilt werden
der Zugang zu den Zielgruppen (Touristen) erleichtert werden
die öffentliche Wahrnehmung des Grünmetropole e.V. verstärkt werden
das gute Image der Partner auf das Förderprojekt und die eigenen Institution abstrahlen.
Basiskosten Grünmetropole e.V.
Im Jahr 2010 war es möglich durch die Förderung des INTERREG IV-Projektes TIGER den
Mitgliedsbeitrag von 3800 € auf 2000 € zu senken. Ab 2014 besteht für den Verein keine Möglichkeit
mehr, anfallende Kosten für die Produktentwicklung (Internetseite, Veranstaltungskalender) über das
TIGER-Projekt abzurechnen. Dementsprechend muss eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages auf
3058,30 € zur Deckung der Basiskosten stattfinden. Im Folgenden finden Sie die Basiskosten für den
Grünmetropole e.V. (2014), die nach Beendigung des TIGER-Projektes anfallen.
Betriebliche Aufwendung
Personalkosten (0,5-Stelle)
Hostingkosten neue Internetseite
Umsatzsteuer (19%)
Layout und Druck für vier
Veranstaltungskalender
(4x pro Jahr)
Layout und Druck
Sommerprogramm
(1x pro Jahr)
Steuererklärung, Jahresabschluss
Kontogebühren
Kosten
24.327,00 €
3618,00 € (inkl. Mwst.)
488,30 €
3408,00 € (inkl. Mwst.)
852,00 € (inkl. Mwst.)
1130,50 € (inkl. Mwst.)
85,00 €
Gesamtkosten:
Kosten pro Mitglied (:13)
33908,80 €
2570€ Beitrag + 488,30€
Umsatzsteuer = 3058,30 €
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Tabelle 1: Basiskosten des Grünmetropole e.V. für das Jahr 2014
Für das Jahr 2013 wurden die Hostingkosten über das TIGER-Projekt finanziert. Ab 2014 müssen die
Kosten über den Verein getragen werden. Die Pflege der Internetseite wird über die 0,5-Stelle des
Vereins übernommen. Ab Herbst 2013 müssen nach Beendigung des TIGER-Projektes zudem die
Kosten für den vierteljährlich erscheinenden Veranstaltungskalender sowie für das
Sommerprogramm des Grünmetropole e.V. übernommen werden.
Körperschaft-, Gewerbesteuer-, und Umsatzsteuerpflicht des Grünmetropole e.V.
Seit dem Jahr 2013 besteht für den Grünmetropole e.V. die Körperschaft-, Gewerbesteuer-, und
Umsatzsteuerpflicht, da der Verein vom Finanzamt als nicht gemeinnützig anerkannt wird. Um
gemeinnützig zu sein, müsste der Grünmetropole e.V. andere, als die gegenwärtigen Satzungszwecke
verfolgen bzw. Leistungen erbringen.
Da dem Beitrag eines Vereinsmitgliedes eine konkrete Leistung des Vereins gegenübersteht (z.B. die
Veröffentlichung des vierteljährlichen Veranstaltungskalenders), liegt ein Leistungsaustausch vor. In
diesem Fall unterliegen die sogenannten „unechten Mitgliedsbeiträge“ grundsätzlich der Körperschaft-,
Gewerbesteuer-, und Umsatzsteuerpflicht. Von den jährlichen 2.000 € Mitgliedsbeitrag werden pro
Mitglied demnach 319,22 € und somit insgesamt 4.470,62€ Umsatzsteuer an das Finanzamt jährlich
abgeführt.
Für das Jahr 2014 wird eine Änderung der Satzung angestrebt, so dass die Zahlung der Umsatzsteuer
entfällt. Der Vorstand wird alle Mitglieder über den weiteren Verlauf der Gespräche informieren.
Die anfallende Umsatzsteuer sowie die Mehrkosten werden im Jahr 2013 durch die Rücklage des
Vereins gedeckt.
Nachhaltigkeit der TIGER-Produkte
Das INTERREG IV-Projekt TIGER verpflichtet zur Nachhaltigkeit. Um die Förderung in vollem Maße zu
erhalten, muss die Nachhaltigkeit der Produkte von allen Partnern sichergestellt werden.
Dementsprechend ist dafür Sorge zu tragen, dass die im TIGER erstellten Marketingprodukte (z.B. die
Internetseiten www.urlaubimherzeneuropas.eu und www.gruenmetropole.eu) für mindestens fünf
Jahre, die baulichen Maßnahmen für mindestens 15 Jahre erhalten bleiben. Ansonsten droht ein
Entzug der Fördermittel.
Kosten bei Teilnahme an grenzüberschreitender Organisationsstruktur
Bei einer Teilnahme des Grünmetropole e.V. an einer grenzüberschreitenden Organisationsstruktur
stellt jeder Partner der Organisation einen Regionalmanager mit einer Personalstelle zur Verfügung.
Der Grünmetropole e.V. stellt der Organisation als kleinster Partner Personal mit einer halben Stelle
zur Verfügung. Dies kann in Form einer studentischen Hilfskraft geschehen. Die Einstellung eines
Studenten würde dem Verein jährlich maximal 10.000 € kosten.
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Im Rahmen der grenzüberschreitenden Organisationsstruktur sollen vier Marketingkampagnen
jährlich durchgeführt werden (Frühjahrs-, Sommer-, Herbst-, und Winterkampagne). Jede
Marketingaktion kostet insgesamt ca. 12.000 €. Jeder Partner müsste somit 3.000 € pro Kampagne
bezahlen. Das opt-in/opt-out Prinzip gewährleistet den Partnern sich für bestimmte
Marketingkampagnen zu entscheiden oder an einer oder mehreren Marketingkampagnen nicht
teilzunehmen. Es entstehen dem Partner nur für die Kampagne Kosten, an der er beteiligt ist.
Für den Grünmetropole e.V. sind vor allem die Frühjahrs-und Sommerkampagne mit dem
Themenschwerpunkt „Radfahren“ von besonderer Bedeutung. Somit würden sich die Kosten für die
Marketingaktivitäten im Rahmen der trinationalen Organisationsstruktur auf ca. 6.000 € belaufen.
Die Basiskosten für den Verein würden dann wie folgt aussehen:
Betriebliche Aufwendung
Personalkosten (0,5-Stelle)
Personalkosten Student (0,5 Stelle)
Umsatzsteuer (19%)
Hostingkosten neue Internetseite
Layout und Druck
Veranstaltungskalender
(4x pro Jahr)
Layout und Druck
Sommerprogramm
(1x pro Jahr)
Marketingkampagne trinational
Steuererklärung, Jahresabschluss
Kontogebühren
Gesamtkosten:
Kosten pro Mitglied (:13)
Kosten
24.327,00 €
10.000,00 €
722 €
3618,00 € (inkl. Mwst.)
3408,00 € (inkl. Mwst.)
852,00 € (inkl. Mwst.)
6000,00€
1130,50 € (inkl. Mwst.)
85,00 €
50142,50 €
3800 € Beitrag + 722€
Umsatzsteuer = 4522 €
Tabelle 2: Basiskosten für den Grünmetropole
grenzüberschreitenden Organisationsstruktur.
e.V.
im
Jahr
2014
bei
Teilnahme
an
einer
In den Basiskosten sind keine Kosten für Pressearbeit, die Erstellung weitere Produkte (wie z.B.
Broschüre Sehenswürdigkeiten) oder die Unterstützung des regionalen Hotel- und
Gaststättengewerbes enthalten. Die o.g. Tabellen zeigen, dass eine Teilnahme des Vereins an
europäischen Förderprogrammen unbedingt notwendig ist, um die Ausgaben des Vereins zu decken.
Bei einer Teilnahme an EU-Förderprogrammen ist jeder Partner dazu verpflichtet Eigenmittel zur CoFinanzierung einzusetzen. Diese müssten zusätzlich zu den Basiskosten des Vereins als Kapital
eingesetzt werden. Je nach Förderprogramm ist es möglich, die bisherigen Personalkosten des
Vereins in den Eigenanteil einzuberechnen. Die Förderung der EU-Programme liegt bei maximal 75%.
An jedem Projekt müssen mindestens 5 Partner teilnehmen. Eine Förderung könnte demnach wie
folgt aussehen:
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Rechenbeispiel:
Bei einem maximalen Budget von 1.000.000€ würde dem Grünmetropole e.V. z.B. bei einem
Eigenanteil von 50.000 € ein maximaler Betrag von 200.000 € zur Verfügung gestellt. Mit den
Fördermitteln könnten alle Basiskosten des Grünmetropole e.V. ausgeglichen werden.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass der Grünmetropole e.V. nur die Personalkosten als
Eigenkapital in einem Förderprogramm zur Verfügung stellt. Bei einer Co-Finanzierung von ca. 35.000
€ (0,5-Stelle Personalkosten, Personalkosten Student) würde der Verein einen maximalen Betrag von
140.000 € erhalten.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat/Kreistag/Städteregionstag
1. nimmt zur Kenntnis, dass das TIGER-Projekt, das zur Finanzierung der Basiskosten des GM
e.V. beigetragen hat, im August 2013 ausläuft und somit eine Reduzierung des
Mitgliedsbeitrages von 3800 €/Jahr auf 2000 €/Jahr nicht mehr aufrechterhalten werden
kann.
Der Stadtrat/Kreistag/Städteregionstag stimmt einer Erhöhung des Mitgliedsbeitrages für
das Jahr 2014 um 1058 €/Jahr zur Finanzierung der Basiskosten des GM e.V. zu. (Basiskosten
= 3058€)
2. beschließt sich an einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Form einer sich in der
Gründung befindenden Stichting sowie an der Akquise für Fördermittel zu beteiligen und
stimmt zu, für die Beteiligung an einer grenzüberschreitenden Struktur im Jahr 2014 einen
Mehraufwand von weiteren 1464 €/Jahr zu tragen. (Basiskosten 3058€ + Kosten
grenzüberschreitende Zusammenarbeit 1464€ = Gesamt 4522€).
3. erwartet, dass bei einer erfolgreichen Akquise von Fördermitteln diese beitragsmindernd
eingesetzt werden und beschließt, dass der Vertreter der jeweiligen Mitgliedskommune in
der Mitgliederversammlung des GM e.V. im Rahmen der bestehenden Haushaltsansätze
über eine entsprechende Beteiligung an Förderprogrammen entscheiden kann.
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