Daten
Kommune
Kreuzau
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19.11.09, 11:21
Aktualisiert
04.08.15, 10:07
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Gemeinde Kreuzau
Der Gemeindedirektor
Schul- und Kulturamt - Herr Graßmann
BE: Herr Graßmann
Kreuzau, 5. Februar 1997
Vorlagen-Nr.
29/97
- Öffentlicher Teil Sitzungsvorlage
für den
Gremium
Termin
Schulausschuß
25.02.1997
Hauptausschuß
11.03.1997
Rat
18.03.1997
TOP: Raumkapazität und hieraus resultierende Probleme im Bereich des Schulzentrums "Heribertschule Kreuzau";
hier:
Herrichtung und Inanspruchnahme von Räumlichkeiten für Belange der Realschule
sowie des
Gymnasiums Kreuzau
I. Sach- und Rechtslage:
Wie allseits bekannt ist, bestehen trotz der Erweiterungsmaßnahme für die Belange des Gymnasiums am Schulzentrum
"Heribertschule Kreuzau" erhebliche Raumprobleme. Danach ist das genannte Schulzentrum gemäß bestehender
Beschlußlage insgesamt 7-zügig ausgelegt, wobei aufgrund der tatsächlichen Gegebenheiten und Erfordernisse für den
allgemeinen Unterrichtsbereich durch den Bau entsprechender Klassenräume eine "Aufstockung" auf eine insgesamt 8Zügigkeit beschlossen wurde. Die Errichtung erfolgt aber erst im Zusammenhang mit dem jetzigen 2. BA, so daß eine
Inanspruchnahme frühestens Ende diesen / Anfang nächsten Jahres möglich sein wird. Im Bereich der Fachräume wird
hierbei von einer optimal genutzten und kombinierten Inanspruchnahme der im Schulzentrum untergebrachten
Schulformen (HS, RS, GY) ausgegangen.
Tatsächlich ist im genannten Schulzentrum aber eine insgesamt 9-Zügigkeit, z.Z. sogar eine 10-Zügigkeit (Hauptschule
2 Züge, Realschule und Gymnasium 4 Züge) gegeben. Eine Beschulung war bisher nur dadurch möglich, daß die
Realschule sowohl im Bereich des Hauptschulgebäudes als auch des neu errichteten Gymnasiums Klassenräume in
Anspruch nehmen konnte. Insbesondere im Bereich des Gymnasiums wird dies aber infolge des weiteren Aufbaues
dieser Schulform zukünftig nicht mehr möglich sein. Des weiteren war ein Grund hierfür die Inanspruchnahme der
Kellerräume, teilweise auch zu allgemeinen Unterrichtszwecken, was ebenfalls auf Dauer gesehen keine Lösung
darstellt.
In diesem Zusammenhang, und hierzu verweise ich auf entsprechende diesbezügliche Aussagen, ist auch die Gründung
von eigenständigen Realschulen in den Nachbarkommunen Hürtgenwald und Nideggen geplant. Auch diese
Neugründungen werden letztendlich aber nicht zu der Entspannung führen, die insgesamt notwendig wäre, die
Raumprobleme im genannten Schulzentrum optimal zu lösen, d. h. daß auch bei Unterbringung der neuen 5. Jahrgänge
der Realschule direkt in Hürtgenwald und Nideggen, die anhand des bisherigen Wahlverhaltens sich andeutende und
dadurch vorgesehene Gesamtzügigkeit, nicht ausreichen wird.
Dies trifft auch nach Fertigstellung des 2. BA des Gymnasiums zu. Auch unter zukünftig weiterer Berücksichtigung der
Kellerräume in der Realschule würden zum Zeitpunkt des "vollen Ausbaues" lediglich 53 Klassenräume zur Verfügung
stehen. Tatsächlich benötigt werden aber 58 bis maximal sogar denkbar 63 Räume.
Dies resultiert vor allem daraus, daß zwar die Zügigkeit in den Eingangsklassen wie bestehend (HS 2-, RS 3- und GY
4-zügig = insgesamt 9 Züge) festgelegt werden kann, dies aber für die darauffolgenden Schuljahre nicht immer zutrifft.
So ist festzustellen, daß in der Haupt- und Realschule manchmal ab dem 7. spätestens aber ab dem 8. Jahrgang, infolge
Schulwechsels, Wiederholer, Zuzüge u.a. Umstände, oftmals eine Klasse mehr zu unterrichten ist. Dies bedeutet bei der
Hauptschule eine teilweise 3- sowie bei der Realschule weiterhin eine teilweise 4-Zügigkeit. Bereits jetzt ist gemäß
Aussage des Leiters der Hauptschule für das kommende Schuljahr 1997/98 mit der Bildung von 15, eventuell sogar 16
Klassen, zu rechnen.
Beim Gymnasium trifft diese Tendenz zwar nicht zu; die zwangsläufig aber bestehenden Abgänge "verbessern"
andererseits aber nicht in dem Maße die Zahlen bzw. Prognosen, daß hier später eine 3-Zügigkeit und damit verbunden
eine räumliche Entlastung entstehen könnte. Unabhängig davon ist konkret festzuhalten, daß für das Gymnasium im
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Hinblick auf die Oberstufe unbedingt (auch) eine durchgängige 4-Zügigkeit anzustreben ist, die aufgrund des
Wahlverhaltens auch ohne Probleme erreicht werden kann.
Besonders stark betroffen von der Raumenge ist bekanntlich aber die Realschule, mit Einschränkungen und bei vollem
Ausbau auch das Gymnasium. Beim Gymnasium wird sich diese Raum-enge noch deshalb verstärken, da durch die
Anbindung des 2. BA an den bestehenden Trakt infolge dieser Bauarbeiten 3 Klassenräume für eine Benutzung
vorübergehend ausfallen.
Speziell zum Problem der Realschule Stellung nehmend führe ich aus, daß dieses Gebäude eine reguläre Raumkapazität
von 12 Klassen, d.h. je 2 Parallelklassen pro Jahrgang hat und demnach für 12 x 28 Schüler = 336 Schüler ausgelegt ist.
Z.Z. hat die Realschule Kreuzau aber 760 Schüler. Diese sind nur unterzubringen, in dem nahezu alle Fachräume in
Klassenräume umgewandelt und auch alle Kelleräume zu allgemeinen Unterrichtszwecken in Anspruch genommen
werden. Selbst nach Gründung der Realschulen in Hürtgenwald und Nideggen wird die Realschule, und dies ist auch
erklärtes Ziel der Gemeinde als Schulträger, 3-zügig bleiben, wobei Ausnahmen in einigen Jahrgangsstufen, wie vor
geschildert, denkbar sind. In diesem Falle fehlen im Realschulgebäude zumindest 6 Klassenräume.
Um diese Raummisere relativ kurzfristig zu beheben wurde bereits vor einiger Zeit durch die Schulleitung der
Realschule vorgeschlagen, das ehemalige Lehrerwohnhaus Schulstraße 18/19 für ihre Belange in Anspruch zu nehmen.
Diesem Ansinnen wurde bis dato nicht konkret näher getreten, da die Raumsituation durch die verschiedensten
Lösungen, auch unter (vorübergehender) Inanspruchnahme von Klassenräumen im Trakt von Hauptschule sowie im
Neubautrakt des Gymnasiums, mehr oder weniger gelöst werden konnte. Daneben sollte das inzwischen durch
anderweitige Unterbringung der bisherigen Mieter leerstehende Gebäude für Zwecke eines Hortes genutzt werden. Dies
ist aber inzwischen durch mehrheitliche Entscheidung nicht mehr Sachstand, so daß bereits innerhalb der
Etatberatungen in der letzten Sitzung des Rates vom 27.01.1997 mit Stimmenmehrheit beschlossen wurde, das genannte
Gebäude so auszubauen und herzurichten, daß hier Verwaltungsräume der Realschule untergebracht werden können.
Inzwischen liegt auch ein konkret formulierter Antrag der Realschule Kreuzau vor, im genannten Gebäude die gesamte
Verwaltung, das Lehrerzimmer sowie den Arzt- und Kopierraum unterzubringen. Ob diesem Wunsch in vollem
Umfange letztlich entsprochen werden kann, ist z.Z. noch offen, sollte aber durch die Verwaltung alsbald geprüft
werden. Vorbehaltlich dieser genauen bautechnischen Überprüfung erscheint das Objekt für diese Belange aber gut
geeignet, zumal auch eine unmittelbare Nähe zum Trakt der Realschule gegeben ist.
Durch diese relativ kostengünstige Maßnahme, könnten im Schulzentrum weitere 4 Klassen zur Verfügung stehen.
Ob allerdings die Vorstellung der Realschule, diese Maßnahme und damit verbunden die Nutzung bereits zum Beginn
des Schuljahres 1997/98 zu realisieren letztlich möglich ist, ist allerdings sehr fraglich.
Trotzdem, und dies entspricht ja auch im Grundsatz der Beschlußlage aus der Sitzung vom 27.01.1997, wird die
Verwaltung kurzfristig die Möglichkeiten prüfen, Pläne erarbeiten und mit der Bezirksregierung bezüglich der
Förderung Kontakte aufnehmen. Entsprechende haushaltsmäßige Vorgaben sind auch beschlossen worden.
Auch für das Gymnasium Kreuzau, und hierzu verweise ich auf die vorstehende ausführliche Darstellung, werden
zukünftig auch Raumprobleme bestehen. In diesem Zusammenhang hat die Verwaltung entsprechende Überlegungen
angestellt, die bei Gelegenheit auch mit den betroffenen Schulleitern bereits erörtert wurden, durch die
Inanspruchnahme der Hans-Hoesch-Stiftung für eine Lösung Sorge zu tragen. Hier stehen in der 1. Etage insgesamt 3
Räume für Belange des DRK Kreuzau zur Verfügung, wovon 2 Räume eine ausreichende Größe für Fachräume
besitzen. Ein weiterer kleinerer Raum, der bisher als Büro genutzt wurde, könnte ebenfalls einem entsprechenden
Zweck zugeführt werden. Die weiter dort installierte Küche wird regelmäßig von Hauptschule und Realschule genutzt
und ist trotz der Existenz einer Küche in der Hauptschule voll ausgelastet. Auch hier besteht langfristig die Vorstellung,
diese Küche innerhalb des Schulzentrums (z.B. im Kellerbereich), unterzubringen, um auch diesen Raum in der HansHoesch-Stiftung anderen (schulischen) Zwecken zuführen zu können.
Ersatz für diese dann wegfallenden Räume in der Hans-Hoesch-Stiftung sollte das DRK Kreuzau in der ehemaligen
Schule im Ortsteil Untermaubach erhalten. Gespräche mit Vertretern des DRK sowie auch Ortsbesichtigungen haben
ergeben, daß dies machbar und auch vertretbar ist, so daß die Inanspruchnahme der Räume durch das Gymnasium
bereits ab dem kommenden Schuljahr 1997/98 durchaus realistisch erscheint.
Im Hinblick auf den Zustand der Räume und auch ihre avisierte Nutzung (z.B. als Musik-, Zeichen- o.a. Fachraum)
können die hiermit verbundenen Kosten relativ gering gehalten und aus den laufenden Haushaltsmitteln für die
"bauliche Unterhaltung" aufgebracht werden, wobei ich davon ausgehe, daß einige Arbeiten (z.B. Anstrich u.ä.) durch
Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes auszuführen sind. Im übrigen ist eine genaue Nutzung dieser Räume noch mit
der Schulleitung abzustimmen, wobei es aber klar sein muß, daß hier keine sogenannten installationsintensiven Räume
unterzubringen sind; in diesem Falle wäre die Aussage einer kostengünstigen Lösung nicht haltbar.
Die Verwaltung schlägt daher vor, entsprechende Grundsatzbeschlüsse zur Inanspruchnahme des ehemaligen
Lehrerwohnhauses in Kreuzau, Schulstraße 18/19 für Belange der Realschule sowie von 3 Räumen im Bereich der
Hans-Hoesch-Stiftung für Belange des Gymnasiums Kreuzau zu fassen.
II. Haushaltsmäßige Auswirkungen:
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Für die Herrichtung des Gebäudes Schulstraße 18/19 sind im Haushaltsplan 1997 10
0.000 DM bereitgestellt worden. Für 1998 besteht eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 200.000 DM.
Die Herrichtung der benannten 3 Räume in der Hans-Hoesch-Stiftung können nach Meinung der Verwaltung aus den
bereitstehenden Mitteln der Haushaltsstelle "bauliche Unterhaltung" getragen werden.
III. Beschlußvorschlag der Verwaltung:
1. Die Verwaltung wird beauftragt Planungen zum Umbau und Sanierung der ehemaligen
Lehrerdienstwohnung im Gebäude Schulstraße 18/19 zur Nutzung als Verwaltungsräume für die
Realschule Kreuzau in die Wege zu leiten und einen entsprechenden Beihilfeantrag an die Bezirksregierung
zu stellen.
2. Daneben sind 3 bisher durch das DRK Kreuzau im 1. OG der Hans-Hoesch-Stiftung genutzte Räume für
Zwecke des Gymnasiums Kreuzau (Verwendung als Fachräume) herzurichten. Auch hier sind die
entsprechenden Ermittlungen, und zwar sowohl in baulicher und finanzieller Hinsicht als auch zur
Festlegung der genauen Nutzungsmöglichkeiten durch die genannte Schule, in die Wege zu leiten.
Gleichzeitig erfolgt eine Verlagerung der DRK-Räume in das ehemalige Schulgebäude
in Kreuzau,
Ortsteil Untermaubach, Im Bongert 10."
III. Beschlußvorschlag:
"Die Verwaltung wird beauftragt, kurzfristig ein Gesamtkonzept unter Berücksichtigung der vorhandenen
Räume im Schulzentrum "Heribertschule Kreuzau" einschließlich ihrer detaillierten Nutzung sowie auch dem
zukünftigen Bedarf zu erarbeiten.
Einzubeziehen in dieses Gesamtkonzept ist auch die nach Umbau und Sanierung durchaus mögliche Nutzung
der ehemaligen Lehrerdienstwohnungen im Gebäude Schulstraße 18/19 für Belange der Realschule Kreuzau.
Ebenfalls bei den Planungen zu berücksichtigen sind 3 bisher durch das DRK im 1. OG der Hans-HoeschStiftung Kreuzau genutzten Räume für Belange des Schulzentrums. Gleichzeitig muß bei Inanspruchnahme der
Hans-Hoesch-Stiftung eine Verlagerung dieser DRK-Räume in das ehemalige Schulgebäude in Kreuzau,
Ortsteil Untermaubach, Im Bongert 10, erfolgen".
Letztlich ist auch die im Jahre 1992 bereits erstellte Grundsatzplanung zur Aufstockung des Mitteltraktes
zwischen Haupt- und Realschule Kreuzau (Foyer- und Außentoilettenbereich) zu berücksichtigen.
Im gleichen Zusammenhang sind selbstverständlich auch die Möglichkeiten zur Förderung dieser Maßnahmen
mit Landesmitteln zu klären.
Der Gemeindedirektor
- Ramm -