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Beschlussvorlage (VHS-Jahresbericht 2013)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
808 kB
Datum
02.09.2014
Erstellt
21.08.14, 15:06
Aktualisiert
21.08.14, 15:06
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Inhalt der Datei

VHS-Jahresbericht 2013 Ein belebtes VHS-Haus, 5159 Belegungen, Teilnehmende, von denen Zweidrittel sehr zufrieden oder ein Drittel zufrieden sind, über 10.412 durchgeführte Unterrichtsstunden, verteilt auf 472 verschiedene Kurse und Veranstaltungen, darunter viele, mit denen die VHS zunehmend auch Bildungsbenachteiligte und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund erreicht – dies sind die Stichworte zum VHS-Jahr 2013, die in diesem Bericht ausführlicher dargestellt werden sollen. 1. Belebtes VHS-Haus Seitdem die VHS das alte Schulgebäude am Marienplatz in Erftstadt-Liblar ausschließlich für die Zwecke der Erwachsenenbildung nutzen kann, hat sich dieses Haus zu einem belebten Weiterbildungszentrum entwickelt. Seit 2013 stehen die von der VHS genutzten Räume in der alten Musikschule nicht mehr zur Verfügung und es galt, die Kurse so umzuorganisieren, dass der überwiegende Teil des Unterrichts im Haus am Marienplatz stattfinden kann. Die dort vorhandenen sechs Unterrichtsräume werden seitdem vormittags, nachmittags, abends und am Wochenende intensiv genutzt, insbesondere für Sonderveranstaltungen und Vorträge, alle berufsbezogenen Lehrgänge, EDV-Kurse und die betreuungsintensiven Integrationskurse. Für das umfangreiche Programm an Fremdsprachenkursen, Gesundheitskursen und Kreativkursen werden abends zusätzlich Räume in der Hauptschule in Lechenich und in der Realschule in Liblar genutzt. Neben den Unterrichtsräumen befindet sich im VHS-Haus die Geschäfts- und Beratungsstelle der VHS. Da die Möglichkeiten individueller Förderung zunehmen, steigt die Zahl der Bildungsberatungen stetig an. Für den Bereich Deutsch als Fremdsprache hat sich die Zahl der Beratungen innerhalb von 6 Jahren verdoppelt. Um dem lebendigen Betrieb auch in der Beratungs- und Geschäftsstelle der VHS gerecht zu werden, wurde in 2013 das Empfangsbüro neu eingerichtet. Damit das Haus in der Öffentlichkeit als kommunales Weiterbildungszentrum wahrgenommen wird, wurde in 2013 jeweils vor Semesterbeginn ein Tag der offenen Tür angeboten. Im Januar veranstaltete die VHS einen Sprachentag, um das vielfältige Programm an Fremdsprachenkursen einem breiten Publikum vorzustellen. Im September fand in Kooperation mit dem Unternehmerinnentreff Erftstadt ein Aktionstag statt. Mit dem Thema „Häusliche Gewalt gegen Frauen“ wurde ein Tabuthema aufgegriffen. 2. Das Jahr 2013 im Überblick Regelmäßig führt die VHS jährlich über 10.000 Unterrichtsstunden durch und verzeichnet über 5000 Belegungen, in 2013 lag die genaue Zahl bei 10.412 Unterrichtsstunden und 5152 Belegungen. Die VHS Erftstadt weist damit eine vergleichsweise hohe Weiterbildungsdichte auf. Landesweit werden pro 1000 Einwohner etwa 150 Stunden durchgeführt, in Erftstadt über 200 Stunden. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass eine VHS im ländlichen Raum eine andere Funktion hat als eine VHS im großstädtischen Raum, weil es in Großstädten viele Bildungsträger, Beratungsstellen, Kultureinrichtungen und private Anbieter gibt, die im ländlichen Bereich fehlen. Die VHS ist in Erftstadt so der einzige Träger von Integrationskursen, sie betreibt in der Stadt das Kommunale Kino (27 Vorführungen in 2013), sie bietet über Vorträge und Führungen (48 im Jahr 2013) kulturell Interessierten ein Forum und engagiert sich durch Kooperationen und die Unterstützung neuer Initiativen (in 2013 Schulung ehrenamtlicher Seniorenbegleiter, Lesementoren, Vorleser) für das gesellschaftliche Leben in der Stadt. Die Stunden verteilten sich wie folgt auf die verschiedenen Fachbereiche: im Bereich „Mensch und Gesellschaft“ 758 Unterrichtsstunden, im Bereich „Kultur und Gestalten“ 1246 Unterrichtsstunden, im Bereich „Wirtschaft und Beruf“ 1066 Unterrichtsstunden, im Bereich „Gesundheit“ 1892 Unterrichtsstunden, im Bereich „Deutsch“ 2750 Unterrichtsstunden, im Bereich „Fremdsprachen“ 2700 Unterrichtsstunden. In den drei zuerst genannten Bereichen überwiegen kürzere Veranstaltungsformen, deswegen sind sie vom Stundenvolumen weniger umfangreich, in den drei zuletzt genannten Fachbereichen überwiegen Kursreihen und stundenintensive Lehrgänge. 3. Ergebnisse aus den Fachbereichen Damit für jeden Bildungshunger das richtige Tortenstück vorhanden ist, galt es auch innerhalb der Fachbereiche möglichst fein zu differenzieren. Im Bereich der Fremdsprachen wurden insgesamt 123 Kurse zu den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch und Griechisch durchgeführt, in den ersten vier Sprachen vom Anfängerniveau A1/A2 bis zum C1-Niveau. In der politischen, kulturellen und kreativen Weiterbildung hatte man die Wahl zwischen 129 Angeboten, vom politischen Gesprächskreis bis zum philosophischen Café und Grundkurs Kunstgeschichte, vom Lesekreis bis zum Theaterkurs, vom Arbeiten mit Ton bis hin zum Goldschmieden und Bildhauern. Im Bereich der Gesundheitskurse fanden 106 Kurse statt, darunter nicht nur der klassische Yoga-Kurs, sondern Kurse zu ganz unterschiedlichen Entspannungstechniken, außerdem von der Wirbelsäulengymnastik bis hin zum Abnehmen und kalorienbewussten Kochen vieles, was der Gesundheit gut tut. Die Nachfrage nach EDV-Kursen ist rückgängig, da es aber immer wieder Schulungsbedarf für neue Programme gibt und die ältere Generation noch einen Nachholbedarf hat, wurden auch hier 77 Kurse umgesetzt. Neben dem offenen Kursprogramm hat die VHS in den letzten Jahren in den Bereichen „Deutsch als Fremdsprache“, „Grundbildung“ und „Arbeit und Beruf“ Arbeitsfelder entwickelt, die in der Abwicklung weitaus komplizierter sind, weil sie eine aufsuchende Bildungsarbeit voraussetzen, mit intensiver Beratungsarbeit verbunden sind und die Akquise von Fördermitteln voraussetzen. Durchgeführt haben wir in 2013 einen Kurs für funktionale Analphabeten. Nach einer Studie der Universität Hamburg, können 14 % aller Erwachsenen komplexe Texte, mit denen man im Berufsleben konfrontiert ist, nicht lesen und nicht regelgerecht schreiben. 12 Personen haben über den Kurs den ersten und schwersten Schritt geschafft, sich diesem Problem zu stellen, 10 haben den Kurs bis zum Ende besucht und sind zum Weiterlernen motiviert. Durchgeführt wurden acht Integrationskurse, darunter drei, in denen die Teilnehmenden eine Schriftsprache allererst noch erlernen mussten. 53 Personen – darunter zunehmend jüngere Migranten, die hoffen, dass der Kurs ihnen einen Weg ins Berufsleben eröffnet - haben nach dem Besuch des Integrationskurses den für die Einbürgerung verbindlichen Deutschtest für Zuwanderer bestanden. Volkshochschulen sind auch verantwortlich für die Durchführung des Einbürgerungstests. Die Volkshochschulen im Rhein-Erft-Kreis kooperieren und stellen so sicher, dass dieser Einbürgerungstest mehrfach im Jahr stattfindet. Durchgeführt wurde ferner ein Lehrgang für Tagespflegepersonen, die erst nach dieser Qualifizierung vom Jugendamt für die U3Betreuung eingesetzt werden dürfen. Geschult wurden ferner Berufsrückkehrerinnen in den gängigen EDV-Anwenderprogrammen, insgesamt wurden im EDV-Programm 20 europaweit anerkannte Prüfungen abgenommen. Daneben gab es zahlreiche Schulungen für Mitarbeitende der Stadtverwaltung, so ein Deeskalationstraining, eine Fortbildung zur Inklusion, verschiedene Gesundheitskurse und EDV-Anpassungsqualifizierungen, hinzu kamen Kurse für Schulen, die dort im Nachmittagsprogramm stattgefunden haben. Für Zielgruppen spezielle Schulungen zuzuschneiden, darin sieht die VHS eine Herausforderung, der sie sich auch zukünftig verstärkt stellen möchte. 4. Zufriedene Teilnehmer/innen, qualifizierte Lehrkräfte Ende 2013 hat die VHS Teilnehmer/innen aller lang laufenden Kurse befragt. Mit einem Rücklauf von insgesamt 911 Bögen ist diese Befragung annähernd repräsentativ. Anhand von 12 Fragen konnten die Teilnehmenden uns detailliert rückmelden, wie sie den organisatorischen Rahmen erlebt haben, wie die Unterrichtsinhalte vermittelt wurden, wie sie sich selbst eingebracht haben und ob sie mit ihrem Lernerfolg zufrieden sind. Die abschließende Bewertung auf einer Zufriedenheitsskala zeigt, dass 68 % mit dem Kursbesuch sehr zufrieden waren, 32 % zufrieden und niemand weniger oder überhaupt nicht zufrieden. Anzahl der Teilnehmer/innen 700 600 500 400 300 200 100 0 sehr zufrieden zufrieden wenig zufrieden überhaupt nicht zufrieden Anzahl der Teilnehmer/innen Kritik geübt wird gelegentlich an Unterrichtsräumen, wobei der Wert dazu gegenüber der letzten Befragung vor zwei Jahren signifikant besser geworden ist. Insbesondere die Entspannungskurse bräuchten danach besser beheizte Räume. Dass bei Pannen wie einem Stromausfall kein Hausmeister vor Ort ist, wurde ebenfalls bemängelt. Hinsichtlich des Unterrichts wünschen sich manche Teilnehmende mehr Übungsmaterial und die Möglichkeit, auch in einer Kleingruppe weiter lernen zu können. Nahezu überschwänglich ist das Lob für die Kursleitenden. Im Bemerkungsfeld ist oft ausdrücklich hervorgehoben, dass die Kursleitung “super”, “fachlich sehr erfahren”, “nett” oder einfach “die beste” ist. Die Kursleitenden leisten bei einem Honorar von 17 – 22 € pro Unterrichtsstunde eine ganz hervorragende Arbeit. Da viele diese Arbeit nicht nebenberuflich machen, sondern sich freiberuflich darüber eine berufliche Position aufbauen möchten, und da die VHS diese Freiberufler zunehmend auch braucht, weil diese umfangreicher einsetzbar sind als Nebenberufler, wird man perspektivisch über eine Erhöhung der Honorare nachdenken müssen. Da das Honorar bei weiten schlechter ist als das, was Lehrer/innen in Schulen verdienen, bedarf es von Seiten der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen einiger Anstrengungen, die Kursleitenden an die VHS zu binden. Flexibel auf deren Wünsche einzugehen, sie fortzubilden und ihnen eine Weiterentwicklung zu ermöglichen, an Kurskonzepten mit zu feilen, damit diese erfolgreich sind, Material zur Verfügung zu stellen, sie zu gemeinsamen Treffen wie der unten abgebildeten Dozentensammlung 2013 einzuladen – all das gehört dazu, um mit 120 neben- und freiberuflich tätigen Dozenten ein Programm von über 10.000 Unterrichtsstunden zu realisieren.