Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Beschlussvorlage (Kreisintegrationskonzept - Kurzfassung)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
312 kB
Datum
03.09.2014
Erstellt
21.08.14, 15:06
Aktualisiert
21.08.14, 15:06

Inhalt der Datei

1.) Integrationsarbeit im kreisweiten Netzwerk – Grundlagen der Zusammenarbeit des kreisangehörigen Raums mit der Kreisverwaltung Oberziel: Mit der Gründung des Kommunalen Integrationszentrums wird sich der Rhein-Erft-Kreis im Bereich der Integrationsarbeit als neuer Akteur einbringen. Das Kommunale Integrationszentrum wird die Integrationsarbeit in Absprache mit den bereits aktiven Stellen im Rhein-Erft-Kreis unterstützen, koordinieren oder neu initiieren. Teilziele: 1. Das Kommunale Integrationszentrum wird sukzessive zu einer Servicestelle ausgebaut, die Informationen über alle Integrationsangebote öffentlicher und freier Träger im Rhein-Erft-Kreis sammelt. 2. Die Zusammenarbeit der Integrationsakteure und des Kreises soll nach Möglichkeit über den reinen Informationsaustausch hinausgehen und konkrete Initiativen und Projekte nach sich ziehen. 3. Das Kommunale Integrationszentrum gründet neue oder beteiligt sich an bestehenden Netzwerken, um einen regelmäßigen Austausch aller Akteure der Integrationsarbeit im Rhein-Erft-Kreis zu fördern. Bei Neugründungen von Netzwerken müssen im Sinne der Arbeitseffizienz folgende Bedingungen geprüft werden: a) Die örtlichen Akteure sind an einer Mitarbeit interessiert und die koordinierende Rolle des Kommunalen Integrationszentrums wird gewünscht. b) Aufgabe des neu gegründeten Netzwerks ist die Bearbeitung von Integrationsthemen als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Das heißt, es wird keine Neugründungen zu Spezialgebieten geben, bei denen das Thema „Integration“ nur eine untergeordnete Rolle spielt. (z. B. kann man das Themenfeld Gesundheit hinsichtlich der besonderen Herausforderungen für MigrantInnen betrachten; das KI wird aber nie für das Themengebiet „Gesundheit“ insgesamt zuständig sein.) c) Es gibt keine bestehenden Netzwerke, die sich bereits mit einem Thema befassen, das problemlos um den „Fokus Migration“ erweitert werden könnte. (Bsp.: Das MigNetz, die Gesundheitskonferenz oder die Gremien im Übergang Schule-Beruf sind bereits aktiv und könnten um den „Fokus Migration“ erweitert werden. Neugründungen von Netzwerken sind hier überflüssig.) 1 Maßnahmen:  Reaktivierung und Koordinierung des Netzwerks der Integrationsbeauftragten im Rhein-Erft-Kreis  Gründung eines Netzwerks zum Austausch der Integrationsräte im Rhein-Erft-Kreis  Teilnahme an bestehenden Netzwerken und Einbringung des „Fokus Migration“ (z. B. im Bereich Übergang Schule-Beruf, Gesundheitskonferenz, etc.)  Neugründung von Netzwerken (insb. im Schulbereich und bedingt durch die enge Kooperation des Kommunalen Integrationszentrums mit der Schulaufsicht)  Fortentwicklung des bestehenden MigNetzes zu einer modernen und stets aktuellen Serviceplattform auf vielfachen Wunsch der Akteure innerhalb des Netzwerks 2.) Integration durch Bildung entlang der Bildungskette – Von der Kita bis zum Übergang Schule-Beruf Oberziel: Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt in enger Abstimmung mit den öffentlichen und freien Trägern, den zuständigen Stellen der Kreisverwaltung und der Schulaufsicht die interkulturelle Öffnung der Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche im Rhein-ErftKreis. Teilziele: 1. Das KI entwickelt ein System zur Fortbildung von Fachkräften. Der Fokus liegt zunächst auf den Fachkräften im Elementar- und Primarbereich, anschließend wird das Angebot für die Sekundarstufen aufgebaut. 2. Es werden Maßnahmen zur sozialräumlichen Vernetzung des „Bildungsortes Schule“ in seiner Nachbarschaft entwickelt. 3. Die Eltern werden als Bildungspartner in die interkulturelle Öffnung von Kitas und Schulen einbezogen. Maßnahmen:  Einführung und Begleitung von (Sprach-)Förderprogrammen  Fortbildungsmaßnahmen für Fachkräfte zu den Themen „Mehrsprachigkeit“, „Sprachförderung“, „Elternarbeit“, „interkulturelle Sensibilisierung“, „Kulturvermittlung“, „Antidiskriminierung“  Beratung, Information und Qualifizierung der Eltern in Sachen „deutsches Bildungssystem“, „Erziehungsberatung“, „Pflege der Herkunftssprache“  Erstellung von Informationsmaterial 2  Systematische Zusammenarbeit mit örtlichen Akteuren (Familienzentren, OGS, Vereine, Migrantenorganisationen, Integrationsräte, Kirchen, Religionsgemeinschaften, etc.)  Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten (Bibliotheken, Kultureinrichtungen)  Einrichtung von kreisweiten Arbeitsgruppen der Fachkräfte an den Bildungseinrichtungen 3.) Integration durch Arbeit – Der Übergang Schule-Beruf Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und Oberziel: Die Kompetenzen des Kreises im Themenbereich „Arbeit“ sind begrenzt. Dementsprechend liegt der Fokus des Integrationskonzepts auf der Mitgestaltung einer interkulturell geöffneten Arbeitslandschaft im Kreis und des Übergangs Schule-Beruf vor dem Hintergrund spezifischer Herausforderungen für Migrantinnen und Migranten. Den Gesamtkomplex Übergang Schule-Beruf werden weiterhin die Kommunale Koordinierungsstelle und die Schulaufsicht federführend betreuen. Teilziele: 1. Das Kommunale Integrationszentrum legt eine Datenbank zu bestehenden Maßnahmen der Berufsförderung von Menschen mit Migrationshintergrund an; der Schwerpunkt liegt im Übergang Schule-Beruf. 2. Es werden auf Basis der Bestandsaufnahme und in Kooperation mit geeigneten Partnern weitere Förderangebote für Migrantinnen und Migranten entwickelt, um diesen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. 3. Die Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis sollen als Partner der Integrationsarbeit gezielt angesprochen werden, um die Arbeitslandschaft im Kreis interkulturell zu öffnen. Insbesondere von MigrantInnen geführte Unternehmen sollen als Partner gewonnen werden. 4. Vor allem im Übergang Schule-Beruf sollen Eltern, Lotsen und andere niederschwellig zu erreichende Akteure als Ratgeber im sozialen Umfeld von Jugendlichen mit Migrationshintergrund qualifiziert werden. Maßnahmen:  Vorbereitung und Durchführung von Mentoren-/Patenprogrammen  Einrichtung und Unterstützung „Internationaler Förderklassen“ an Berufskollegs 3     Qualifizierung von Einrichtungen zur zielgruppenspezifischen Ansprache Qualifizierung von Eltern als Berater Kultursensible Elterninformation zum Übergang Schule-Beruf Berücksichtigung von Sprachbarrieren zur Sicherstellung eines effektiven Informationsflusses  Gründung eines interkulturellen Arbeitgebernetzwerks  Mitarbeit des KI bei bestehenden Netzwerken unter Einbringung des „Fokus Migration“ 4.) Interkulturelle Einrichtungen Öffnung von Verwaltungen und öffentlichen Oberziel: Das Kommunale Integrationszentrum wird daran mitwirken, in allen öffentlichen Arbeitsbereichen diskriminierende Zugangsbarrieren für Menschen mit Migrationshintergrund abzubauen. Teilziele: 1. Als serviceorientierte Dienstleister müssen öffentliche Einrichtungen den Zugang zu ihren Leistungsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund möglichst barrierefrei gestalten. 2. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen sollten je nach Einsatzbereich interkulturell qualifiziert werden, um einerseits ihre Aufgaben effektiv erfüllen zu können und andererseits angemessen mit den spezifischen Bedürfnissen von Migrantinnen und Migranten umgehen zu können. 3. Die Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen sollten Maßnahmen ergreifen, um sich auch als Arbeitgeber noch weiter interkulturell zu öffnen. Maßnahmen:  Dienstleistungen der Verwaltung niederschwellig zugänglich machen: o Veröffentlichungen/Schriftstücke/Informationsmaterial nach Möglichkeit mehrsprachig anbieten o Arbeitsfelder der Kreisverwaltung auch außerhalb des Verwaltungsgebäudes bekannt machen o zielgruppenspezifische Ansprache (z. B. Elternabende in Schulen, Veranstaltungen bei Migrantenorganisationen, etc.) 4  Fortbildung der VerwaltungsmitarbeiterInnen in Bereichen wie: o interkulturelle Kompetenz o interkulturelle Kommunikation o Fremdsprachkenntnisse o Konfliktmanagement  Erweiterung von Stellenprofilen um interkulturelle Kompetenzen (insb. in publikumsintensiven Arbeitsbereichen)  Feedback-Management und interne Supervisionsmaßnahmen in kundenintensiven Arbeitsbereichen  zielgruppenspezifische Werbemaßnahmen zur Gewinnung von BewerberInnen mit Migrationshintergrund o insbesondere gezielte Ansprache potentieller Auszubildender mit Migrationshintergrund o ggf. anonymisierte Bewerbungsverfahren o Werbemaßnahmen in Form von Praktika, Jobbörsen, mehrsprachigem Informationsmaterial 5.) Gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen und Migranten 5.1.) Integration und Gesundheit Oberziel: Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt die Arbeit des Kreisgesundheitsamtes bei der gesundheitlichen Aufklärung von Migrantinnen und Migranten. Teilziele: 1. Das Kommunale Integrationszentrum wird Flüchtlinge und nicht krankenversicherte Migrantinnen und Migranten gezielt über die Möglichkeiten einer medizinischen Versorgung informieren. 2. Im Rahmen sozialräumlicher Integrationsangebote bietet sich das Integrationszentrum an, gemeinsam mit geeigneten Partnern Ansätze für den Bereich der Pflege älterer Migrantinnen und Migranten zu entwickeln. 3. Als Träger mehrerer Berufskollegs wird der Rhein-Erft-Kreis im Rahmen seiner Möglichkeiten darauf hinwirken, dass bei Ausbildungsgängen im Gesundheitswesen die Aspekte einer interkulturell qualifizierenden Ausbildung noch stärker berücksichtigt werden. 4. Gemeinsam mit geeigneten Kooperationspartnern wird das KI kultursensible Informationen zum Bereich der psychischen Erkrankungen ausarbeiten. 5 Maßnahmen:  Beteiligung des KI an kommunalen Gesundheitskonferenzen; Einbringung des „Fokus Migration“ in bestehende Netzwerke  Unterstützung der Kommunen und örtlicher Akteure bei der Entwicklung sozialräumlicher Ansätze (Quartiersgedanke)  Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen, um Angebote niederschwellig zugänglich zu machen  Aufbau eines Gesundheitswegweisers  Zusammenarbeit des Kommunalen Integrationszentrums mit dem im Gesundheitsbereich ausbildenden Berufskolleg in Kreisträgerschaft 5.2.) Integration und Sport Oberziel: Die integrationsfördernden Elemente des Sport- und Vereinslebens sollen in enger Abstimmung mit dem Kreissportbund aktiv vermittelt werden. Teilziele: 1. Migrantinnen und Migranten sollen als Trainer/Übungsleiter und für weitere verantwortliche Positionen in Sportvereinen gewonnen und ausgebildet werden. 2. Die Vorzüge des Sports als Präventivmaßnahme sowohl im gesundheitlichen als auch im sozialen Bereich sollen aktiv hervorgehoben werden. Dafür sind vorhandene Netzwerke zu nutzen und neue Kooperationspartner zu gewinnen. Maßnahmen:  Sozialräumliche Vernetzung von Akteuren fördern: dazu gehören u. a. Schulen, Vereine, Migrantenorganisationen, das Kreisgesundheitsamt, Jugendeinrichtungen  Systematische Vernetzung der Bereiche „Gesundheit“ und „Sport“  Zielgruppenspezifische Werbemaßnahmen (niederschwellig und mehrsprachig)  Maßnahmen zur interkulturellen Sensibilisierung von ÜbungsleiterInnen und TrainerInnen in Vereinen  Möglichkeiten zur Förderung der Teilnahme am Sport durch das Bildungs- und Teilhabepaket bekannt machen  Einsatz von Integrationslotsen auch im Sportbereich  Unterstützung und Entwicklung von Projekten (z. B. „Sprache bewegt“) 6 5.3.) Integration durch gesellschaftliches Engagement und persönliche Teilhabe Oberziel: Die aktive gesellschaftliche Partizipation von Migrantinnen und Migranten wird mittels geeigneter Maßnahmen durch das Kommunale Integrationszentrum unterstützt. Teilziele: 1. Das Kommunale Integrationszentrum unterstützt die Vernetzung der kommunalen Integrationsräte auf Kreisebene. 2. Teilhabemöglichkeiten von Migrantinnen und Migranten sind durch persönliche Qualifizierungsmaßnahmen zu verbessern. 3. Die Belange von Frauen im Bereich der Mitwirkung und Teilhabe sind gezielt zu unterstützen. Maßnahmen:  Netzwerkarbeit mit den Integrationsräten  Qualifizierung der Integrationsratsmitglieder im Bereich „Ratsarbeit“  Positionierung des Kommunalen Integrationszentrums als Informations- und Koordinierungszentrum o Ausarbeitung von Informationsmaterial o Aufbau einer Datenbank mit Veranstaltungen, Projekten, Fortbildungen o Dienstleister für die Kommunen und kommunale Akteure  Elternarbeit als einen wichtigen Baustein gesellschaftlicher Teilhabe unterstützen (Kitas, Schulen, Vereine)  Kooperationen zwischen Migrantenorganisationen, den zuständigen Stellen der Rathäuser und dem Kommunalen Integrationszentrum fördern, um gemeinsame Veranstaltungen zu planen  Migrantenorganisationen als wichtige Akteure der sozialräumlichen Vernetzung umfassend einbinden  Entwicklung von Maßnahmen gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit  Vermittlung von Asylbewerbern in Sprachkurse (im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten und Kapazitäten) 7