Daten
Kommune
Jülich
Größe
204 kB
Datum
30.09.2013
Erstellt
20.09.13, 17:03
Aktualisiert
20.09.13, 17:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Jülich
Der Bürgermeister
Amt: 56 Az.: Es/Len
Jülich, 11.09.2013
öffentlicher Teil
Vorlagen-Nr.: 334/2013
Sitzungsvorlage
Beratungsfolge
Ausschuss für Kultur, Integration
und Soziales
Termin
30.09.2013
TOP
Ergebnisse
Programm des Bundes „ Anlaufstellen für ältere Menschen“
Hier: Projekt Netzwerk ambulante Hilfen (NAH)
Anlg.:
V
56
SD.Net
Beschlussentwurf:
Der Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
Begründung:
Der Demografie- und Sozialbericht aus dem Jahr 2010, fortgeschrieben 2012, zeigt auf, dass die
Alterung der Bevölkerung eine der zentralen Herausforderungen für ein zukunftsorientiertes Jülich
ist. Jeder dritte Jülicher wird im Jahr 2013 65 Jahre und älter sein, jeder zehnte zur Altersgruppe der
Hochbetagten gehören (vgl. Kapitel 2.3.5).
Auch wenn die meisten älteren Menschen in guter Verfassung sind, steigt mit zunehmendem Alter
das Risiko gesundheitlicher Einschränkungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Viele Ältere werden
sich unter Umständen z.B. professionelle Pflegekräfte nicht leisten können und familiäre Pflegekräfte sind nicht (mehr) vorhanden.
Mit der Alterung wird also ein steigender Bedarf an differenzierten Versorgungsstrukturen und –
angeboten z.B. in Bereichen wie Wohnen, Gesundheit/Pflege oder Hauswirtschaft einhergehen.
Neben einer stetigen Alterung ist außerdem ein anhaltender Trend zum Singlehaushalt zu verzeichnen, hierunter auch ein wachsender Anteil älterer Menschen, die zu einem Großteil auch nach familiären Veränderungen (Auszug der Kinder, Tod des Partners) in ihrer dann sehr großen Wohnung
wohnen bleiben möchten. Mit der Differenzierung der Lebensstile und Lebenslagen geht damit also
auch eine Differenzierung der notwendigen Wohnangebote für verschiedene Zielgruppen einher.
Die Potenziale des Alter (n)s sind als Chance für eine frühzeitige Gestaltung des demografischen
Wandels zu begreifen. Für das Handlungsfeld „Alter“ wurde deshalb das Ziel formuliert:
„Wir fördern altersgerechte Dienstleistungs-, Wohn-, Konsum-, Kommunikations-, Mobilitäts- und Versorgungsangebote.“ (vgl. Kap. 4.2)
Verschiedene Aktivitäten wie die Einrichtung eines Seniorenbeirats oder Projekte wie „Senioren ins
Netz“ wurden im Bereich „Alter“ in Jülich bereits eingeführt, um die (politische) Partizipation Älterer zu fördern und neue Technologien, auch hinsichtlich neuer Online-Dienstleistungen, zu implementieren. Ziel ist dabei, eine möglichst hohe Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren zu erreichen. Mit dem Beitritt zum Memorandum „Mitgestalten und Mitentscheiden – Ältere Menschen
in Kommunen“ im Frühjahr 2009 wurden weitere Handlungsperspektiven zur Verbesserung der
Lebenssituation einer immer älterer werdenden Gesellschaft geschaffen, z.B. in Gebieten wie Infrastruktur, Sport, Gesundheit, Prävention.
Eine Empfehlung des Demographie- und Sozialberichts lautet weiter:
Förderung innovativer Pflege- und Versorgungskonzepte, nachbarschaftlicher/ehrenamtlicher Hilfe und neuen Dienstleistungen (vgl. Kap. 4.2., S. 82)
Niedrigschwellige Dienstleistungs- und Betreuungsangebote können ein möglichst langes Leben in
der vertrauten Wohnung ermöglichen, wenn Angehörige oder Betroffene der Versorgung nicht mehr
alleine bewerkstelligen können und Pflegende in ihrem Alter entlasten. Es sind daher:
Aktivitäten, wie z.B. der ehrenamtliche Seniorenservice „Senioren helfen Senioren“ (Angebot von Senioren für Senioren, bei dem ältere, alleinstehende Menschen in ihrem häuslichen Umfeld unterstützt werden) und der Einkaufsdienst für Senioren zu fördern,
Entlastungsangebote für pflegende Angehörige demenzkranker Menschen auszuweiten und
der Aufbau eines Netzwerks „demenzgerechte Kommune“ anzustreben. (In Jülich sind seit
2012 die Demenzlotsen im Einsatz und das Konzept Demenzgerechte Kommune wurde in
der ersten Jahreshälfte 2013 vorgelegt.)
nachbarschaftliche Hilfsdienste zu fördern.
Die Ausdehnung bislang erfolgreich erprobter Projekte auf die Stadtteile und die Entwicklung innovativer Ansätze sind umso bedeutsamer, als die Nahversorgungsanalyse der dörflichen Infrastruktur
(2010) für die Stadt Jülich einen schleichenden Verfall der infrastrukturellen Basis und kleinen
Dienstleistungseinheiten vor allem im ländlichen Bereich nachweist. Deshalb gilt es, die Infrastruktur zu erhalten, (wieder) zu beleben und die Identität auch der Stadtteile zu stärken.
Vor diesem Hintergrund hat das Amt für Familie, Generationen und Integration das Projekt „Netzwerk ambulante Hilfen (NAH)“ entwickelt und im Februar 2013 eine Interessenbekundung im Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“ eingereicht. Insgesamt gingen über 500 Interessenbekundungen ein, davon werden 300 Projekte in die Förderung aufgenommen.
Ziel von NAH ist es, niedrigschwellige Angebote im unmittelbaren Wohnumfeld zu schaffen und
die Teilhabe und das Engagement älterer Menschen zu fördern. Das Projekt startet im Herbst 2013
und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Es wird gefördert mit 18.000,--€.
Die Verwaltung stellt die Projektkonzeption in der Sitzung vor.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung (für Ausgaben/Investitionen mit einer Wertgrenze ab 25.000 € brutto):
Sitzungsvorlage 334/2013
Seite 2
1.Finanzielle Auswirkungen:
Gesamtkosten:
X
€ 18.000,--
ja
nein
jährl. Folgekosten:
Haushaltsmittel stehen bereit:
jährl. Einnahmen:
ja
nein (siehe Beschlussentwurf)
bei Produktsachkonto:
(unter Berücksichtigung der Vorbelastungen) noch verfügbar:
Erläuterungen zu Ziffer __1____
ja
2.Der Personalrat ist zu beteiligen:
Mitbestimmung
Mitwirkung
x
nein
Anhörung
Der Personalrat hat zugestimmt:
ja
nein
Der Personalrat hat Bedenken erhoben:
ja
nein
3.Die Gleichstellungsbeauftragte ist zu beteiligen:
ja
Sie hat dem Beschlussentwurf gemäß § 5 Abs. 5 GO
NW widersprochen:
ja
Sitzungsvorlage 334/2013
Produktsachkonto ist noch einzurichten
x
nein
nein
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