Daten
Kommune
Jülich
Größe
45 kB
Datum
25.04.2013
Erstellt
17.04.13, 18:38
Aktualisiert
17.04.13, 18:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Museum Zitadelle Jülich
Nutzungsvertrag Zitadelle Jülich
Leistungsnachweis 2012 gemäß §8(7) zu Anl. 6a-c
1. Bericht über die Aktivitäten und Öffnungszeiten des Museums Zitadelle 2012 –
Leistungsnachweis zu Anlage 6a des Nutzungsvertrages
1.1 Sonderausstellungen, Präsentationen und Aktivitäten
Das Jahr 2012 wurde vor allem durch die Vorbereitung des aufwändigen
Ausstellungsprojektes „Gottesschau & Gottesliebe. Die Mystikerin Christina von Stommeln
1242–1312“ (24.10.2012-13.1.2013) geprägt. Zu den beachtlichen wissenschaftlichen
Ergebnisses und der erfreulichen Presse- und Besucherresonanz vgl. den entsprechenden
Abschlussbericht im Anhang.
Im Pulvermagazin wurde die Präsentation „Blickfang – Neue Schätze der Jülicher SchirmerSammlung“ fortgeführt, wobei Teilbereiche neu gehängt wurden. Das Museum hat sich durch
die beständige Ausstellung von Schirmer-Werken aus seinem Bestand als umfangreichste
Dauerausstellung zu diesem Thema überregional etabliert.
Zum Internationalen Museumstag wurde die Ausstellung „Napoleon – Zwischen Hass und
Bewunderung“ im Schlosskeller eröffnet. Sie baute auf die in der Villa Römer – Haus der
Stadtgeschichte Leverkusen im Jahr 2011 gezeigten Ausstellung „Napoleon an Rhein,
Wupper und Dhünn – Zwischen Hass und Bewunderung“ auf (vgl. den Bericht von 2011).
Ergänzend kam mit einem mehrere Quadratmeter großem Modell das Thema der Schlacht
von Waterloo hinzu.
In der Kar- und Osterzeit regte die Ausstellung großformatiger Druckstöcke und Abzüge von
Prof. Walter Dohmen unter dem Titel „Leidlinien“ eine Auseinandersetzung mit der Passion
Jesu an. Nachdem Druckstöcke und Drucke zuerst getrennt voneinander in der katholischen
Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt und in der evangelischen Christuskirche gezeigt
worden waren, wurden diese in den Osterferien und auch noch danach gemeinsam in der
Schlosskapelle gezeigt. Zahlreiche Schulklassen nutzten die Gelegenheit zum Besuch der
Ausstellung.
Auf große Resonanz stieß im November die Eröffnung der durch das Jülicher Museum
konzipierten Wanderausstellung „2000 Jahre und 1/125 Sekunde“ in den Räumen der
Sparkasse Düren in Jülich. Das Fotokunstprojekt entstand im Rahmen des Projektes
„Erlebnisraum Römerstraße – Via Belgica“.
Den Schlusspunkt des Jahresprogramms bildete der MinervaPreis, den der Förderverein
Museum Zitadelle Jülich e.V. seinem langjährigen Vorsitzenden Prof. Joachim Treusch
verlieh. Im Rahmen des Festaktes wurde erstmalig das Gemälde „Am Wachfeuer“ von Carl
Friedrich Lessing vorgestellt, das dass Museum mit Hilfe des Landes NRW zur Ergänzung
seines Sammlungskomplexes zu Johann Wilhelm Schirmer 2012 erwerben konnte. Lessing
war ein enger Freund und Weggefährte Schirmers gewesen, der diesen vor allen in den
künstlerischen Anfängen stark geprägt hat.
Fortgesetzt wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923
e.V., mit dem das Museum Zitadelle seit vielen Jahren den „Mittwochsclub“ anbietet. Die
Bandbreite der sieben Vorträge reichte wieder von der Ur- und Frühgeschichte bis zur
Zeitgeschichte.
Ähnlich produktiv gestaltete sich auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen des
Jülicher Kulturlebens. So beteiligte sich das Museum an der Aktion „Horizonte“ des
Arbeitskreises Jülicher Bibliotheken und bot zur Zitadellenjazznacht in Kooperation mit dem
Jülicher Jazzclub e.V. eine Führung mit Musik an.
1
Weniger beachtet als die Ausstellungen und Veranstaltungen sind die für das Museum ebenso
wichtigen Tätigkeiten, wie die Sammlung zu bewahren, zu ergänzen und zu erforschen. So
wurde die Kunst- und Geschichtsbibliothek des Museums Zitadelle Jülich und des Jülicher
Geschichtsvereins 1923 e.V. weiter ausgebaut (www.juelich.de/museum/bibliothek). 2012
wurde der aus verschiedenen Gründen notwendige Wechsel der Bibliotheksoftware von dem
Programm Allegro zum Programm Invenio vorbereitet, der in 2013 erfolgen soll.
Das Jahresprogramm spiegelt sich auch in der Auswahl an Presseberichten im Anhang wider.
1.2 Zukünftige Projekte
Die vorbereitenden Arbeiten für die Einrichtung des Dokumentationszentrums im Rahmen
des Projektes „Erlebnisraum Römerstraßen – Via Belgica“ (vgl. den Bericht für 2011)
intensivierten sich. Die Grundlagenermittlung für die Konzeption des Foyers im Südostturm
des ehemaligen herzoglichen Schlosses konnten weitgehend abgeschlossen werden.
Im Jahr 2013 jährt sich der 150. Todestag Johann Wilhelm Schirmers. Aus diesem Anlass
wurde das im Rahmen des Schirmer-Projektes 2010 angestoßene Jugendbuch „Die
Schirmerdiebe“ redaktionell weiter bearbeitet, damit es 2013 erscheinen kann.
Für das Jahr 2015 ist ein größeres Kooperationsprojekt geplant, das der Jülicher
Geschichtsverein 1923 e.V. gemeinsam mit dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V.
Leverkusen initiiert hat, wobei die Finanzierung über die beiden Vereine erfolgen soll. Es
widmet sich dem „preußischen Jahrhundert“ und trägt den Untertitel „Jülich, Opladen und das
Rheinland zwischen 1815 und 1914“. Ein erstes Konzeptpapier wurde erarbeitet und dient
nun zur Akquise von Mitarbeitern und Drittmitteln.
Die Überlegungen für eine Neukonzeption des Abschnitts der Dauerausstellung im
Schlosskeller der Zitadelle Jülich zu den Belagerungen 1610 und 1621/22 wurden fortgesetzt.
Mit Hilfe eines Projektes mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Zitadelle, das 2012
konzipiert wurde und dessen Durchführung für 2013 vorgesehen ist, soll eine erste
Materialsammlung erschlossen werden.
1.3 Baubetreuung in Kooperation mit dem BLB
Die gute Zusammenarbeit wurde im Hinblick auf die Sanierungsbereiche in den Bastionen St.
Johannes, Salvator und Marianne fortgesetzt.
1.4 Öffnungszeiten, Führungen und Besucherzahlen
Die Öffnungszeiten blieben 2012 gegenüber 2011 unverändert (April-Okt. Mo-Fr 14-17 Uhr,
Sa/So/Feiert.11-18 Uhr, Nov.-März Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr). Zusätzliche Öffnungszeiten
wurden während der Ausstellung „Gottesschau & Gottesliebe“ eingerichtet (Mo-Fr 15-17
Uhr). Zum Besichtigungsprogramm gehören neben den Ausstellungsbereichen auch die
sanierten Kasematten und Horchgänge in der westlichen Hälfte der Anlage sowie der Bereich
der Ostkurtine. Die Brückenkopf-Jahreskarte berechtigt zum ermäßigten Eintritt in das
Museum, um Mehrfachbesuch und Mitnahmeeffekte zu aktivieren. Gebucht werden
Gruppenführungen – auch außerhalb der Regelöffnungszeiten – über die Brückenkopf-Park
Jülich – Gesellschaft für Kultur und Marketing mbH. Von April bis Okt. wurden jeweils
sonntags 11 Uhr öffentliche Führungen in der Zitadelle angeboten.
Die Statistik weist für 2012 eine gezählte Gesamtbesucherzahl von 6.343 Besuchern bei
den eigentlichen Museumsangeboten aus. Davon kamen 2.254 Besucher zu Sonderterminen:
Jülicher Bücherbörse [200 Besucher], Sonderklassenführungen während der Ausstellung
2
„Leidlinien“ [222], Internationaler Museumstag [517 Besucher], Jazznacht [320 Besucher],
Tag des offenen Denkmals [658 Besucher], Nacht der offenen Kirchen [192], Tag der offenen
Tür Gymnasium Zitadelle [167], MinervaPreis [170].
In eine Gesamtstatistik werden zusätzlich zu den gezählten Museumsbesuchern weiterhin die
zahlenmäßig nicht exakt erfassbaren Nutzer einbezogen, aber getrennt ausgewiesen. Dazu
zählen Besucher bei Veranstaltungen in Kooperation mit dem Museum (Schlosskonzerte),
Nutzung der Museumsbereiche durch das Gymnasium Zitadelle über den Tag der offenen Tür
hinaus und Besucher bei offenen Veranstaltungen in der Zitadelle und im frei zugänglichen
Bereich. Im Rahmen der Schlosskonzerte (ca. 1080), der Nutzung des Museums durch
Klassen des Gymnasiums (ca. 730) rund 1.810 Gäste dazu, so dass für 2012 von einer
Gesamtzahl von ca. 8.200 Nutzern auszugehen ist (2011: 7.800).
1.5 Sammlungsausbau und -pflege
Auch 2012 konnten die im Bericht 2002 skizzierten Sammlungsschwerpunkte im Hinblick auf
die Präsentation und didaktische Erschließung der Zitadelle ergänzt werden. Einige
herausragende Objekte seien hier genannt:
Stadt- und Landesgeschichte
- Luftbildaufnahme des zerstörten Jülichs, Margaret Bourke-White, Mai 1945 (2012-0026)
- Bildnis von Herzog Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg, Druckgrafik (2012-0052)
- Karte, Kriegstheater in den Niederlanden 1793 u. 94, Kupferstich (2012-0127)
- Medaille auf Kaiser Karl V aus Anlass seines 50. Geburtstags, 1550 (2012-0180)
Festungsbau
- Befestigungsplan von Jülich, Tuschefederzeichung 1701 (2012-0008)
Johann Wilhelm Schirmer (Pulvermagazin)
In Fortsetzung der Projekte „Schirmer 200“ 2007/2008 und „Vom Rheinland in die Welt“
2010 wird weiterhin versucht, diesen Sammlungsbereich mit entsprechenden Ankäufen
abzurunden. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang folgendes Objekt:
- J.W. Schirmer, Felspartie aus dem südl. Frankreich, Aquarellstudie (2012-0121)
- J.W. Schirmer, J. W. Schirmer, Vaison bei Avignon, Aquarell (2012-0123)
- J.W. Schirmer, Biblische Landschaft, Ölstudie 1849 (2012-0205)
Der Bestand der Museumsbibliothek wurde weiterhin durch Ankäufe, Schriftentausch und
Schenkung erweitert.
Anlagen:
- Auswahl an Presseartikeln des Jahres 2012
- Abschlussbericht Ausstellung „Gottesschau & Gottesliebe“
3
4
2. Grünpflegearbeiten und Wegeinstandhaltung Zitadelle 2012 – Leistungsnachweis zu
Anl. 6b des Nutzungsvertrages
Die Arbeiten für diesen Teilbereich wurden auf drei Arten erbracht:
- Vergabe an Dritte,
- Einsatz des Städtischen Bauhofes und
- Tätigkeit des Wartungspersonals im Museum, das laufend Kontrollen und kleinere
Reparaturen in der Zitadelle durchführte (siehe Erklärungen Jahresbericht 2002).
Die Museumswerkstatt war im Rahmen von Arbeitsverrichtungen das ganze Jahr über tätig.
Die routinemäßig anfallenden Arbeiten (Kontrollgänge, Unkrautbekämpfung, Rückschnitt
von Sträuchern, Räumung von Blättern und Ästen, Betreuung der Landschaftsgärtner der Fa.
Goertz bei Grünschnittmaßnahmen, Pilzbekämpfungsmaßnahmen im Schlosskeller) wurden
ähnlich wie in den Vorjahren halbtags ausgeführt.
Mit der Grünpflege wurde im Leistungsumfang der vergangenen Jahre die Fa. Holz Gartenund Landschaftsbau, Jülich, beauftragt. Der Städtische Bauhof war ebenfalls im gleichen
Rahmen wie im Jahr zuvor tätig.
3. Wartung und kleiner Bauunterhalt Museum Zitadelle 2012 (Schlosskeller und
Wallbereich) – Leistungsnachweis zu Anlage 6c des Nutzungsvertrages
Das Wartungspersonal führte laufende Kontrollen, Defektergänzungen der Beleuchtung und
kleinere Reparaturarbeiten durch. Zweimal wöchentlich wurden die Schließung der Tore, die
Absperrungen im Außenbereich, die Warnhinweisschilder und die Begehbarkeit von Wegen
und Treppen kontrolliert. Besondere Verschmutzungen wurden vom Wartungspersonal
beseitigt. Der Schließdienst für Handwerker und Grünpflegearbeitern wurde gewährleistet.
Reparaturmeldungen für BLB und Museumsverwaltung wurden weitergeleitet.
Die Ausstattung der Museumswerkstatt wurde auch im Jahr 2012 weiter den Bedürfnissen
angepasst. Kleinere und routinemäßige Arbeiten entsprachen den Berichten der letzten Jahre.
5