Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
68 kB
Datum
15.06.2016
Erstellt
09.06.16, 13:15
Aktualisiert
09.06.16, 13:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Landesbetrieb Wald und Holz
N ordrhein-W estfalen
Exkursionsführer
W aldbegehung mit dem Betriebsausschuss des F orstbetriebes
der Stadt Bad M ünstereifel am 15.06.2016
Der Forstbetrieb der Stadt Bad Münstereifel ist ein Forstbetrieb, der seit langem
schon nicht nur auf die ökonomischen W erte des W aldes setzt, sondern auch die
ökologischen W erte des W aldes mit berücksichtigt. Dies zeigt unter anderem auch
die NSG-Fläche von rund 1000 ha im Bad Münstereifeier Wald. So ist auf den
Flächen trotz und zum Teil auch wegen der Bewirtschaftung der Flächen eine
Vielzahl von Alt- und Biotopholz zu finden. Dazu kommt, dass grundsätzlich in
Altholzbeständen auch bedingt durch die naturnahe W aldwirtschaft eine Vielzahl von
Alt- und Biotopholz zu finden ist. Da die ökologischen W erte des W aldes auch
weiterhin berücksichtigt werden sollen, prüft die Stadt Bad Münstereifel, ob bei
angem essener Entschädigung eine vertretbare Anzahl von Biotopbäumen bis zur
Zerfallsphase erhalten werden können.
Exkursionspunkt 1: Urwaldzeile 9 (Abt. 112 A)
Bei dem 1 ha großen Bestand handelt es sich um einen geschlossenen Laubholz
mischbestand mit Lücken aus Rotbuchen und Stieleichen, im Alter von 170-200
Jahren und einem Unterstand aus im Mittel 22-jähriger Rotbuche. W eitere
vorkom m ende Baumart ist die Hainbuche. Die Fläche ist Bestandteil des
Naturschutz- und FFH-Gebietes Bad Münstereifeier Wald und wurde 2001 als
Urwaldzelle ausgewiesen.
Ablauf der Ausweisung der Urwaldzellen 2001:
->
Antrag auf Förderung bei der zuständigen Behörde auf Anteilsfinanzierung
durch das Land NRW
->
Bewilligung der Anteilsfinanzierung (80 % des Abtriebswertes)
Gesam te Zuwendungen:
314 749,88 DM
Zuwendungen Urwaldzelle 9 (1 ha):
27 996,03 DM
->
Ausweisung und dauerhafte Markierung der 9 Urwaldzellen auf einer Fläche
von insgesam t 15,73 ha
Biotopbaum kartierunq im FFH-Gebiet Bad Münstereifeier Wald
->
Hat 2016 im Rahmen der W aldm ako Erstellung stattgefunden (auch in den
Urwaldzellen)
->
es wurden 597 Bäume kartiert
Seite 1 von 3
L and esb etrieb Wald und Holz
N ordrhein-W estfalen
Kartiert wurden: Horstbäume, Höhlenbäume, Uraltbäume (>80 cm BHD), T otholz
(>50 cm), Kopfbäume und sonstige Biotopbäume (ab 40 cm mit besonderes
geeigneten Baum-Sonderstrukturen)
Beispielkalkulation eines Baumes:
Buche: Höhe 32 m, BHD 54 cm, W ertziffer 5, 11,5 Ertragsklasse
Volumenberechnung: Vorratsfestmeter = ~ * BHD2 * Höhe * Formzahl = 3,69 VFm
Erntefestm eter = Vorratsfestmeter * 0,8 = 2,95 EFm
Berechnung des Abtriebswertes:
Abtriebswert (nach WaldbewertungsRL)= (EFm*Holzerlöse)-(EFm*Holzerntekosten)
Abtriebswert= (64,04 € * 2,95 EFM) - (24,88 € * 2,95 EFM) = 115,64 €
Berechnung für die Ausfälle der biologischen Produktion der überschirm ten
Fläche
Bodenbruttorente/ha Buche II,5 EKL = 117,5 €/ha * Überschirmungsfläche des
Einzelbaumes z.B. 0,01 ha -> 1,175 €/Baum
Berücksichtigung der Verzinsung von 2 % bei periodisch ewiger Rente
-»
1,175 € /B a u m * 50 = 58,75 €/Baum
Aufwandsentschädigung und Nutzungserschwernisse
Aufwandsentschädigung für die Aufnahme und das Ausweisen des Biotopbaumes
ca. 10 €/Baum (zugunsten des Bewerters)
Nutzungserschwernisse während der Standzeit ca. 45 € (Erschwernisse bei der
Ernte von Nachbarbäumen, Bewirtschaftungserschwernisse durch liegendes Totholz)
Wert des Beispielbaum es:
Abtriebswert:
Ausfälle der biologischen Produktion:
Aufwandsentschädigung und Nutzungserschwernisse:
115,64 €
+ 58,75 €
+ 55,00 €
229,39 €
Seite 2 von 3
L andesbetrieb Wald und Holz
N ordrhein-W estfalen
Exkursionspunk 2 : Urwaldzelle 1 (Abt. 110 C)
Es handelt sich um einen 3,2 ha großen Rotbuchen-Stieleichen-Mischbestand am
Hang, locker bis gedrängt mit Lücken, im Alter von 140-180 Jahren. Der Bestand
wurde an dem Exkursionspunkt 1995 auf ca. 0,5 ha Fläche aus der Nutzung
genommen und liegt somit schon länger als der erste Exkursionspunkt brach. Die
Fläche wurde aus der Nutzung genommen um den Waldzustand, im G egensatz zu
den anderen bewirtschafteten Flächen zu dokumentieren. 2001 wurde die Fläche im
Rahmen der Förderung von Urwaldzellen auf eine Fläche von 3,20 ha erweitert.
Auch innerhalb dieser Fläche wurden Biotopbäume kartiert.
Seite 3 von 3