Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
1,1 MB
Datum
03.03.2016
Erstellt
25.02.16, 15:46
Aktualisiert
25.02.16, 15:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
07.10.2015
Mobilitätscheck am 9.9.2015 ab 10:15 Uhr in Bad Münstereifel-Kernort
Teilnehmer:
eine Seniorin mit Wohnsitz in Kirspenich (Bad Münstereifel) mit ihrem Ehemann als Begleitung
Hans-Josef Dederichs, Stadt Bad Münstereifel, Referat Schule, Kultur,
Kurwesen und Tourismus
Carmen Haltenhof, Stadt Bad Münstereifel, Referat Planen und Bauen, Untere
Denkmalschutzbehörde
Joachim Klein, Stadt Bad Münstereifel, Stadtwerke, Tiefbau
Hans-Georg Schäfer, Stadt Bad Münstereifel, Stadtwerke, Leiter
Katja Naefe, Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)
Andrea Fromberg, Planungsbüro VIA
Ziel des Projektes
Das Projekt hat zum Ziel, aus Sicht von mobilitätseingeschränkten Senioren Defizite der
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum insbesondere auf den Wegen zu den ÖPNVHaltestellen zu erkennen und nach Möglichkeit systematisch aufzubereiten, um den Kommunen Handlungsempfehlungen geben zu können.
Allgemeine Situation in Bad Münstereifel
Es begleitet uns eine Seniorin, die in einem elektrischen Rollstuhl sitzt und halbseitig gelähmt ist. Ihr Mann, der nicht mobilitätseingeschränkt ist, begleitet sie.
Bad Münstereifel ist traditionell ein beliebter Ausflugsort in der Region. Die Altstadt von Bad
Münstereifel hat im letzten Jahr eine überaus positive Entwicklung gemacht: Drei ortsansässige Investoren haben in der Altstadt in der bestehenden Bausubstanz ein Outlet-Center
eröffnet. Seitdem gibt es keine Ladenlokal-Leerstände mehr, die Altstadt erfreut sich eines
regen Interesses bei Einkäufern, Touristen und Einheimischen und auch das gastronomische
Angebot konnte so verbessert werden. Laut Aussagen der Verwaltung kommen die meisten
Besucher aus den Regionen Köln, Bonn und Aachen, der Einzugsbereich reicht aber auch
bis in die Niederlande.
Die Hauptgeschäftsstraße auf der Werther Straße ist zwischen Werther Tor und Marktstraße
Fußgängerzone.
Die Stadtverwaltung Bad Münstereifel hat sich bereits mit dem Thema Barrierefreiheit auseinandergesetzt: Auf der Website der Stadt findet sich eine Auflistung der barrierefreien öffentlichen Einrichtungen und Gebäude. 1 Die politischen Fraktionen haben eine weitere Verbesserung der Barrierefreiheit auf ihrer Agenda 2.
1
2
http://www.bad-muenstereifel.de/seiten/sonstige/BarrierefreieEinrichtungen.php, abgerufen am 14.09.2015
https://sdnetrim.kdvz-frechen.de/rim4500/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MkyHaxDZw8Ur4Oi2PeyGdvFcGJ, abgerufen am 14.09.2015
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
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Abbildung 1: Begehung in Bad Münstereifel - Kernort
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
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Gestaltung der Straßen
1)
Marktstraße
Die Marktstraße, in der auch das Rathaus der Stadt liegt, ist umgebaut und zu einer
T20-Zone „Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ ausgewiesen worden: Hier ist auf der
Fahrbahn geschnittenes Natursteinpflaster verlegt und die z.T. breiten Fugen zwischen
dem Natursteinpflaster im Seitenraum sind mit einer Kunststoffmasse verfüllt worden,
die den Rollwiederstand verringern soll.
Die mobilitätseingeschränkte Seniorin nutzt mit ihrem elektrischen Rollstuhl die Fahrbahn, die für sie den geringsten Rollwiderstand und den höchsten Fahrkomfort aufweist. Aufgrund der T20-Ausweisung ist das legal, braucht jedoch ein gewisses Selbstbewusstsein gegenüber den Kfz. Sie ist der Ansicht, dass mobilitätseingeschränkte
Bekannte, die z.T. auch „nur“ mit einem Rollator unterwegs sind, dieses Selbstbewusstsein nicht aufbrächten und lieber den für sie nicht so idealen Seitenraum nutzen.
Abbildungen 2 und 3:
die Funktion des Straßenraumes wird über verschiedene
Pflasteraten verdeutlicht, die barrierefreieste Pflasterart ist auf
der Fahrbahn verlegt
Die Seniorin macht zudem darauf aufmerksam, dass die gepflasterte Rinne ein Hindernis darstelle, das sie nur rückwärts sicher überwinden könne. Auch der häufige und
kleinteilige Pflasterwechsel am Übergang zum Markt bereitet ihr Probleme, da die
Unebenheiten unterschiedlich stark sind und nicht direkt absehbar ist, welches der
ebenste und damit sicherste Weg ist.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
Abbildungen 4 und 5:
2)
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häufiger Pflasterwechsel verhindert sicheres und komfortables
Befahren, eine Leitlinie für barrierefreies Gehen oder Befahren
ist nicht vorhanden
Fußgängerzone
Die Fußgängerzone ist durchgehend mit Naturstein gepflastert. Hier wird durch eine
unterschiedliche Farbigkeit des Pflasters die Funktionalität unterschieden: rot sind die
Seitenbereiche, die durch Gastronomie und die Präsentation von Waren im
Außenbereich genutzt werden können. Rot ist aber auch ein mittig verlegtes Band, das
die Straßenentwässerung nachzeichnet.
Abbildungen 6 und 7:
unbeabsichtigte, aber brauchbare Leitlinie auf der Straßenentwässerung
Dies ist die Leitlinie, die die Seniorin intuitiv nutzt und nach eigenen Aussagen auch
komfortabel befahren kann, trotz der dort vorhandenen Einlaufgitter. In Richtung Wert-
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her Tor weitet sich die Fußgängerzone, so dass hier der Straßenraum in größerer Breite genutzt werden kann.
Abbildung 8:
3)
hohes Aufkommen an mobilitätseingeschränkten Personen in der Altstadt von Bad Münstereifel
Seitengassen: Kapuzinergasse, Fibergasse
Bad Münstereifel Kernort weist außerhalb des zentralen Bereichs um die Fußgängerzone viele Einwohner auf. Aus diesem Grund legt die Verwaltung Wert darauf, das
Fußwegenetz über autofreie Wegeverbindungen in den historischen Gässchen zu erhalten und nach Möglichkeit auch barrierefrei zu gestalten.
So wurde in der Kapuzinergasse anlässlich eines Kanalneubaus ein Streifen von
1,50 m aus Betonsteinpflaster neu verlegt, der einen geringen Rollwiderstand und wenig Unebenheiten aufweist. Dieser lässt sich nach Aussagen der Seniorin optimal befahren.
Die Verwaltung erläutert, dass nach diesem Vorbild einige andere Gassen umgebaut
werden sollen, so die Fibergasse, die Delle und die Pistorei, die auch wichtige fußläufige Verbindungen in die Fußgängerzone sind.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
Abbildungen 9 und 10:
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fußläufige Wegeverbindungen sollen nach den Vorbild der Kapuzinergasse (Foto links) barrierefrei umgestaltet werden
Einrichtungen des ÖPNV
Die begleitende Seniorin berichtet, dass sie gerne die Bahn selbständig nutzen würde, sich
dies aber nicht traue.
Da Bad Münstereifel über einen Bahnhof verfügt, ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, während der Begehung eine Probefahrt zu machen. Im heutigen Ausbauzustand sind die Züge
nicht über einen stufenlosen Einstieg erreichbar. Durch ihre halbseitige Lähmung erreicht die
Seniorin so den Benachrichtigungsknopf zum Anfordern von Einstiegshilfen für mobilitätseingeschränkte Personen nicht.
Abbildungen 11 und 12:
kein barrierefreier Einstieg im heutigen Ausbauzustand möglich
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
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Da Bad Münstereifel ein Kopfbahnhof ist, an dem die Lokführer den Führerstand wechseln
müssen, kam das Fahrpersonal am Behinderteneinstieg vorbei. Das Personal legte die
Rampe an und half der Seniorin bei der Einfahrt in das Abteil. Diese nahm die Gelegenheit
wahr und fuhr das erste Mal selbständig bis zum Bahnhof Arloff mit der DB.
Der Bahnhofsanlagen sollen im nächsten Jahr durch die DB barrierefrei umgebaut werden,
im heutigen Ausbauzustand sind die Züge nicht über einen stufenlosen Einstieg erreichbar.
Abbildungen 13, 14 und15: erste Fahrt der mobiltätseingeschränkten Seniorin mit der DB
Die Seniorin berichtete, dass sie regelmäßig ein Behinderten-Taxi bestelle. Die Angebote
des Taxi-Busses im Kreis Euskirchen kannte sie nicht. Sie wurde vom Verkehrsverbund
Rhein-Sieg über dieses Angebot informiert.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
Abbildungen 16 und17:
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Information über das Angebot des Taxi-Bus im Kreis Euskirchen und zukünftiger Standort des neuen Busbahnhofes
Im Zuge des Bahnhofumbaus wird der Busbahnhof von der südlichen auf die nördliche Seite
des Bahnhofsgebäudes verlegt und barrierefrei neu gebaut. Ein direkter Zugang zum Gleis
soll zukünftig möglich sein. Die Busse der RVK seien grundsätzlich mit einer Einfahrhilfe für
Rollstühle ausgerüstet.
Der Bereich des ehemaligen Bushaltepunktes soll angehoben werden, so dass auf gesamter
Ebene ein stufenloser Übergang auf die andere Straßenseite möglich ist.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
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Sonstige Infrastruktur
Die begleitende Seniorin gab viele Hinweise, wie öffentliche Gebäude besser für mobilitätseingeschränkte Personen erreichbar gemacht werden können:
A. Für alle barrierefreie Zugänge schaffen
Die Seniorin vermisst in Bad Münstereifel deutliche Hinweise an Gebäuden, wie der
barrierefreie Zugang über eine Wegweisung mit Rollstuhlsymbol möglich ist. Das Rollstuhlsymbol sei auch als Hinweis auf Klingelanforderungen anzubringen.
Abbildungen 18 und19:
gut sichtbare Hinweise auf die Klingelanforderung von Hilfen für
mobilitätseingeschränkte Personen fehlen
An einigen öffentlichen Gebäuden, z.B. am Rathaus und an der Polizeistation, ist eine Klingel zur Anforderung von Hilfestellung montiert. Diese verfügt jedoch meist nicht über eine
Gegensprechanlage, so dass nicht schnell und unkompliziert nachgeprüft werden kann, welche Hilfe benötigt wird.
Außerdem seien laut Erfahrung der Seniorin viele Außentüren für mobilitätseingeschränkte
Personen nicht selbstständig zu öffnen, da sie als Brandschutztüren zu schwer sind. Auch
hier könnte über eine Klingel und eine Gegensprechanlage Abhilfe geschaffen werden.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
Abbildung 20:
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die Tür der Kurverwaltung lässt sich für mobilitätsbehinderte
Personen nicht eigenständig öffnen
Zum Seiteneingang am Roten Rathaus in Bad Münstereifel ist eine Rampe vorhanden. Diese
ist jedoch zu schmal, so dass die begleitende Seniorin ihren Rollstuhl nicht wenden kann, um
an die Klingel zu gelangen. Trotz vorhandener Infrastruktur ist sie nicht in der Lage, selbständig in das Gebäude zu gelangen.
Am Roten Rathaus sind zusammenfassend folgende Mängel der Barrierefreiheit aus der
persönlichen Erfahrung der begleitenden Seniorin anzumerken:
-
Fehlender Hinweis mit Rollstuhl-Symbol auf „behindertengerechten Zugang“
-
Rampe zu schmal
-
Klingel zu hoch
-
Gegensprechanlage fehlt, schwere Außentür ist nicht ohne Hilfe zu öffnen.
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Abbildung 21:
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die Tür am Roten Rathaus ist mit einer Rampe und mit einer
Klingel versehen, dennoch bleibt der eigenständige Zugang
verwehrt
Würde die begleitende mobilitätseingeschränkte Seniorin das Innere des Roten Rathauses
erreichen, würden die Brandschutztüren erneut unüberwindliche Hindernisse darstellen, da
diese von ihr nicht eigenständig geöffnet werden könnten. An diesem Beispiel wurde deutlich, dass den Ansprüchen Barrierefreiheit und Brandschutz in öffentlichen Gebäuden durchaus nicht immer konfliktfrei entsprochen werden kann, es sei denn, es würden überall zusätzliche Öffnungstaster installiert.
In andere Gebäude wie der Stadtbücherei bleibt der Zugang verwehrt, da eine Treppenanlage im Inneren des Gebäudes eine unüberwindliche Hürde darstellt.
Die Seniorin macht auch darauf aufmerksam, dass viele Geschäfte rückwärtig über einen
barrierefreien Eingang verfügen würden. Dies würde jedoch nicht kommuniziert, eine Hinweisbeschilderung mit dem Rollstuhl-Symbol fehle.
B. Ausstattungsvorgaben für barrierefreie WC definieren
Die Seniorin bemängelt an vielen von der Stadt Bad Münstereifel als barrierefrei ausgewiesenen WC-Anlagen, dass sie nicht wirklich für alle mobilitätseingeschränkten Personen
nutzbar sind. Oftmals fehlen Ausstattungselemente wie eine zweite Armstütze, die Anlagen
seien zu eng, um darin mit einem Rollstuhl wenden zu können oder aber die Spiegel hängen
zu tief. Hier sollten alle Ansprüche in einem Ausstattungshandbuch zusammengetragen werden und definiert werden.
Das WC am Bahnhof weist aus ihrer persönlichen Erfahrung folgende Mängel auf:
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-
Fehlender Hinweis mit Rollstuhl-Symbol auf „behinderten gerechten Zugang“
-
Nur zugänglich während der Öffnungszeiten der Kurverwaltung, wenn man nicht über
einen Generalschlüssel verfügt
-
Kein barrierefreier Zugang in die Kurverwaltung (siehe oben)
-
Tür lässt sich nicht eigenständig öffnen
-
Zu eng, um mit dem Rollstuhl wenden zu können
-
Armstützen sind zu hoch angebracht.
Abbildungen 22 und 23:
nicht ausreichender Raum, um mit einem Rollstuhl zu wenden
und Generalschlüssel, der den Zugang zu Behinderten-WCs
ermöglicht
Die Seniorin regt an, die Auflistung der Stadt zu den barrierefreien öffentlichen Einrichtungen
und Gebäuden gemeinsam zu überarbeiten und die Barrierefreiheit im Hinblick auf die Zielgruppen (Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl) zu unterschieden.
C. Weitere Hinweise zur Verbesserung der Barrierefreiheit
Die Infotafeln, die bereits heute an den Stadttoren eine Übersicht gewähren, sollten mit Inhalten zur Barrierefreiheit zu öffentlich nutzbaren WCs ergänzt werden.
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Abbildung 24: Ergänzung der Infotafeln mit Inhalten zur Barrierefreiheit wird gewünscht
Die Kurverwaltung der Stadt Bad Münstereifel bietet seit einiger Zeit barrierefreie Stadtführungen an, allerdings nur auf konkrete Nachfrage. Es ist zu prüfen, ob diese Stadtführungen
nicht offensiver vermarktet werden sollten, z.B. auf der Website der Stadt oder in gedruckten
Informationen wie Flyern oder z.B. in der „Gießkanne“.
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Fazit und Prüfaufträge
Grundsätzlich ist die Infrastruktur im Kernort von Bad Münstereifel gut und im Wesentlichen
barrierefrei. Die Verwaltung der Stadt hat bereits ein im Vergleich zu anderen Kommunen
ausgeprägtes Problembewusstsein im Hinblick auf Barrierefreiheit. Folgende Prüfaufträge
werden der Verwaltung dennoch empfohlen:
•
Die Stadt Bad Münstereifel sollte prüfen, ob ein Gestaltungshandbuch zu den Oberflächen der Straßenräume im Kernort erarbeitet werden kann. Darin sollten die Ansprüche an die Gestaltung im Hinblick auf Funktionalität, Denkmalschutz und
Barrierefreiheit definiert werden. Darauf zu achten ist, dass gut befahrbare Oberflächenbeläge vor allem auch in den Seitenräumen Anwendung finden und nach Möglichkeit auch Leitlinien der Barrierefreiheit vorgegeben werden sollten.
Wichtige konkrete Hinweise hierzu hat der beschriebene Mobilitätscheck geliefert.
Das Handbuch soll die gewonnen Erfahrungen zusammenfassen und für alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung zugänglich machen sowie nach Möglichkeit bei neuen Erkenntnissen kontinuierlich fortgeschrieben werden.
Alle anstehenden Straßenmaßnahmen (Kanalsanierung, Oberflächensanierung, etc.)
müssen verbindlich mit den Festlegungen des Gestaltungshandbuchs in Einklang
gebracht werden.
•
Die Stadt Bad Münstereifel sollte die bestehenden autofreien Fußwege bewahren,
barrierefrei gestalten und nach Möglichkeit zu einem Netz ausbauen.
•
Es sollte eine Mängelliste der Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden angelegt werden und ein Prioritätenplan zur Beseitigung erstellt werden. Auch in der Ausstattung
der öffentlichen Gebäude in Punkto Barrierefreiheit sollten Standards gesetzt werden,
wie z.B. Hinweisbeschilderung, Öffnungstaster, Gegensprechanlagen, Ausstattung
von WCs.
•
Die Stadt Bad Münstereifel sollte mit den Ladeninhabern in der Kernstadt Kontakt
aufnehmen und gemeinsam überlegen, welche Hinweise auf einen bestehenden
barrierefreien Zugang der Geschäfte gegeben werden können bzw. welche Maßnahmen ergriffen werden können, einen barrierefreien Zugang zu schaffen.
•
Der hohen touristischen Bedeutung entsprechen würde die Herausgabe eines Stadtplanes, der sich an mobilitätseingeschränkte Besucher richtet und die barrierefrei zu
begehenden Routen und (öffentlichen) Gebäude nach Zielgruppen differenziert (Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl) kommuniziert. Dies wäre als Weiterentwicklung der bestehenden Liste auf der Website zu empfehlen. Alle weiteren Angebote, wie z.B. die
barrierefreien Stadtführungen sollten in das Infomaterial integriert werden.
Es bietet sich auch an, diese Hinweise in einer späteren Auflage der „Mobil in..“-Karte
zu übernehmen.
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Smartmove-Projekt: Mobilitätscheck
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Der Taxi-Bus als barrierefreies Verkehrsmittelangebot des Kreises Euskirchen sollte
intensiver beworben werden. Schulungen zur Nutzung von Bus und Bahn durch
mobilitätseingeschränkte Personen sollten nach dem Vorbild der Busschulungen für
Schüler und Senioren angeboten werden: Zielgruppen sind Senioren in betreuten
Wohnanlagen, Physiotherapie-Kunden, Seniorenclubs, etc.
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