Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
217 kB
Datum
03.04.2014
Erstellt
28.11.13, 15:19
Aktualisiert
28.11.13, 15:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadtschulleiterkonferenz der Stadt Erftstadt
30.09.2013
Sehr geehrte Frau Maiwald,
die Stadtschulleiterinnen und –schulleiter haben die von Ihnen angeforderte Rückmeldung
zum Hausmeisterschichtmodell als gemeinsame Stellungnahme formuliert:
Stellungnahme der Stadtschulleiterkonferenz zum Hausmeisterschichtmodell
1. Vorbemerkung:
Für die Arbeit eines Hausmeisters an einer Schule ist wie bei allen anderen Mitarbeitern an
einem System die Identifizierung mit seiner Schule eine wichtige Quelle seiner Motivation
und Voraussetzung für eine qualitativere bessere Arbeitsleistung.
Die Hausmeister leisten an ihren Schulen wichtige handwerkliche und organisatorische
Arbeit und fühlen sich für Gebäude und Schulgemeinde mit verantwortlich. Sie gehören
untrennbar zum schulischen System, sind den Kindern Ansprechpartner und Helfer der
Eltern.
Der Gewinn für die Stadt liegt in einem stärker Wert erhaltenden Umgang mit den
Immobilien, bei den Schulleitern bei einem stärker persönlichkeitsgeprägten und damit
effektiveren Zugang zu den Schulhausmeistern, bei Kindern und Eltern zu einem bekannten
vertrauensvollerem Ansprechpartner.
Daneben verfügt ein präsenter Hausmeister über Kontrollfunktion und sorgt mit für die
Sicherheit der Schulen (Unbefugte auf dem Schulgelände, Sachbeschädigung, etc.)
Im Optimalfall ist er Sozialarbeiter, Handwerker, Sicherheitsfachmann und Psychologe
zugleich. Dies alles geht nur, wenn der Schule ein Schulhausmeister fest zugeordnet ist, der
sich mit der Schule identifiziert sowie kompetente und gute Arbeit leistet. Dies ist an einigen
Schulen der Stadt Erftstadt gegeben.
Für die Außendarstellung unserer Schulen, insbesondere bei der Konkurrenz durch die
umliegenden Schulen, wäre es notwendig, dass Eltern bei der Schulsuche, Anmeldungen,
Elternabenden, Schulveranstaltungen usw. ein Gebäude vorfinden, das gepflegt ist.
Da die Immobilienverwaltung die Vorgabe der politischen Entscheidungsträger der Stadt
Erftstadt hatte, Einsparungen im Hausmeisterbereich vorzunehmen, konnte das oben
genannte wünschenswerte Modell nicht mehr finanziert werden. Die Immobilienverwaltung
entwickelte daraufhin ein Schichtdienstmodell zu dem wir im Folgenden Stellung nehmen:
2. Mängel des Schichtdienstmodells
Viele Vertretungshausmeister identifizieren sich zu wenig mit der Schule, an der sie
Vertretungsdienst leisten müssen.
Die Vertretungshausmeister übernehmen in vielen Fällen nur unzureichend oder
ansatzweise oder gar nicht die zu erledigenden Arbeiten.
Beispiele:
- fehlende Anwesenheit in der Vertretungsschule
- nicht Erreichbarkeit über Mobiltelefon („Mobiltelefon defekt“, „Funkloch“,
„werde von der Arbeit abgehalten“ …)
- nicht korrekte Ausführung der Arbeiten (Schließdienst, Müllentsorgung, Kontrolle
des Putzdienstes, Winterdienst)
- Schwierigkeit der Schulleitung die Arbeit zu kontrollieren
Die Motivation der guten Stammhausmeister sinkt, da sie die liegen gebliebene
Arbeit der Vertretungshausmeister mit übernehmen müssen.
3. Folgen des Schichtdienstmodells:
- An Tagen, an denen kein Hausmeister vor Ort ist, sind Schulleitungen sowie
Sekretärinnen ständig involviert: Lieferungen können nicht angenommen
werden; in Notsituationen (Wasserschaden, Elektroproblemen, Schneefall) ist
kein Ansprechpartner vor Ort.
- Handwerker u.a. müssen dann oft weggeschickt werden, da Schulleitung
weder mit allen gebäudetechnischen Dingen vertraut sind oder die
Handwerker nicht begleiten können.
- Hausmeister an kleinen Systemen werden zur Vertretung an Schulzentren
eingesetzt.
- Dringend notwendige Arbeiten, die die Vertretungshausmeister nicht
erledigen, müssen von Schulleitungen erledigt werden.
- Vertretungen im Krankheitsfall müssen oftmals „springen“ und stehen für die
Stammschule nicht zur Verfügung.
- Der Schichtwechsel liegt im Anfangszeitraum des Reinigungsdienstes. Die
Kontrolle des Reinigungsdienstes wird von den Spätdiensthausmeistern in der
Regel nicht übernommen.
4. Forderungen an die politischen Entscheidungsträger der Stadt Erftstadt
Jede Schule muss an fünf Tagen einen eigenen Hausmeister haben.
Es muss eine genügende Anzahl von Vertretungshausmeistern zur Verfügung stehen.
Die Hausmeister müssen über eine gute fachliche Kompetenz verfügen.
Die politischen Entscheidungsträger der Stadt Erftstadt müssen der Immobilienverwaltung
zu diesem Zweck einen größeren Etat zur Verfügung stellen.
Im Auftrag der Stadtschulleiterkonferenz
Dr. Hermann Hammes-Therre
Schulleiter
Ville-Gymnasium
Ute Th. Knopf
stv. Schulleiterin
Don-Bosco-Schule