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Mitteilungsvorlage (Demographische Entwicklung/ demographischer Wandel/ Zukunftsfähigkeit der Kommunen hier: a) Prognos „Zukunftsatlas 2007“ b) Prognos „Familienatlas 2007“ c) Prognos-Studie im Auftrag der RWE zur demographischen Entwicklung 2007)

Daten

Kommune
Bedburg
Größe
219 kB
Datum
04.12.2007
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28

Inhalt der Datei

STADT BEDBURG Zu TOP: Drucksache: WP71078/2007 Ratsbüro Sitzungsteil Az.: öffentlich Beratungsfolge: Sitzungstermin: Hauptausschuss 04.12.2007 Betreff: Demographische Entwicklung/ demographischer Wandel/ Zukunftsfähigkeit der Kommunen hier: a) Prognos „Zukunftsatlas 2007“ b) Prognos „Familienatlas 2007“ c) Prognos-Studie im Auftrag der RWE zur demographischen Entwicklung 2007 Beschlussvorschlag: Der Hauptausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zu den vorgenannten Studien zur Kenntnis. Beratungsergebnis: Gremium: Einstimmig: Bemerkungen: Sitzung am: Mit Stimmenmehrheit: Ja Nein Enthaltung Laut Beschlussvorschlag Abweichender Beschluss STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 2 Inhalt der Mitteilung: Deutschland ist das mit Abstand bevölkerungsreichste Land der EU. Die Zahl der Einwohner ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von 68 Millionen auf heute 82 Millionen gestiegen. Dabei gehen die Geburtenzahlen seit über 100 Jahren kontinuierlich zurück. Die Frauen des Jahrganges 1935 waren die letzten, die im Mittel 2,1 Kinder bekamen. Soviele wären nötig, um den Bestand der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Dass der Rückgang bislang so wenig spürbar war, hat vor allem 2 Gründe: Die Lebenserwartung ist allein im vergangenen Jahrhundert um 31 Jahre gestiegen. Zum anderen leben in Deutschland heute rund 12 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Die Prognostiker des Statistischen Bundesamtes sagen bis zum Jahr 2050 einen Schwund von 10 Millionen Menschen voraus; dies unter der Erwartung, dass die Lebenserwartung weiter steigt und jährlich 200.000 Personen aus dem Ausland einwandern. Die Entwicklung läuft dabei lokal sehr unterschiedlich. So hat ein Drittel aller Kreise in den vergangenen 10 Jahren bereits Bevölkerung verloren, obwohl die Zahlen insgesamt (noch) anstiegen. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der demographischen Entwicklung ist die Auseinandersetzung mit der älteren Bevölkerung – und für sie – eines der bedeutsamsten Themen zur Gestaltung zukünftiger Gesellschaftspolitik. Altersfragen sind wichtige Bezugspunkte in Bildung, Freizeit und Kulturpolitik, greifen in die Gesundheitsversorgung, die Wohnungs- und Städtebaupolitik ein, beziehen sich auf Verkehrsfragen, Infrastrukturpolitik und gehen bis in die Wirtschaft und das Arbeitsleben hinein. Die Gestaltung der zukünftigen kommunalen Lebensbedingungen unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist eine zentrale Herausforderung für die Zukunft der deutschen Kommunen. Die Diskussion über den demographischen Wandel soll jedoch kein Schreckensszenario in Form von öden und leeren Städten erzeugen, sondern Kommunen können und sollten diesen auch als „planbar“ und damit durchaus auch als Chance begreifen. Denn: Die demographischen Veränderungen in den kommenden Jahren respektive Jahrzehnten ist nicht aufzuhalten; die Frage ist allerdings, wie die Kommune und vor allem die Kommunalpolitik mit diesen Herausforderungen umgeht. Detaillierte Aussagen und fundierte Prognosen über die demographische Entwicklung in den nächsten 2 bis 3 Jahrzehnten sollen als „Frühwarn- oder auch Informationssystem“ dazu dienen, den demographischen Wandel auch hier in Bedburg aktiv zu gestalten, Standortqualitäten auszubauen, zu sichern und auf den demographischen Wandel auszurichten. Dazu gehört auch die Analyse, wie sich die Bevölkerung in der konkreten Kommune tatsächlich entwickeln wird. Insbesondere ab Mitte des Jahres 2007 sind eine Vielzahl thematisch einschlägiger Studien und Untersuchungen privater Forschungsinstitute aber auch amtlicher Stellen veröffentlicht worden. Das wesentliche Fazit der der Verwaltung bis dato vorliegenden repräsentativen demographischen Studien, die im Laufe der nächsten Hauptausschussitzungen in loser Folge weiter vertieft, durch weitere Studien ergänzt und abgerundet sowie schlussendlich in kommunale Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen im Hinblick auf weitergehende Beratungen in den zuständigen Fachausschüssen heruntergebrochen werden sollen, soll an dieser Stelle vorweggenommen werden: Die Einwohnerzahl der Stadt Bedburg bleibt entgegen dem überwiegendem Trend in der BRD stabil in einem Bereich bis zu ca. 26.150 Einwohnern im Jahre 2020. Auch wenn die Veränderung in den Altersstrukturen deutlich ablesbar ist, bleibt sie im Verhältnis zu anderen Gebietskörperschaften moderat. Der Anteil an Familien, Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist relativ hoch. Es dominiert die Wohnfunktion, die Bedeutung als Arbeitsort ist gering.* *Quelle: Bertelsmann-Stiftung „Wegweiser Demographie 2007“ Siehe hierzu auch nachfolgendenTabellen zur Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 2 STADT BEDBURG Seite: 3 Sitzungsvorlage Projektion der Bevölkerungsentwicklung bis 2020* Tab.1: Bevölkerungsentwicklung 2003 bis 2020 in Bedburg Bedburg Einwohner absolut in 2003 Einwohner absolut in 2020 Rhein-Erft-Kreis 24.821 26.141 NordrheinWestfalen 461.810 18.079.682 471.997 17.742.690 LK Rhein-ErftNordrheinKreis Westfalen 26.429 1.032.412 22.334 895.372 65.243 2.612.029 53.809 2.060.686 54.693 2.222.181 53.062 2.095.384 147.378 5.628.291 115.803 4.391.220 90.262 3.293.023 117.627 4.243.710 62.138 2.549.011 75.081 2.711.215 15.667 742.739 Tab.2: Altersstrukturentwicklung 2003 bis 2020 in Bedburg Bedburg Altersgruppe 0-5-Jährige 2003 Altersgruppe 0-5-Jährige 2020 Altersgruppe 6-18-Jährige 2003 Altersgruppe 6-18-Jährige 2020 Altersgruppe 19-29-Jährige 2003 Altersgruppe 19-29-Jährige 2020 Altersgruppe 30-49-Jährige 2003 Altersgruppe 30-49-Jährige 2020 Altersgruppe 50-64-Jährige 2003 Altersgruppe 50-64-Jährige 2020 Altersgruppe 65-79-Jährige 2003 Altersgruppe 65-79-Jährige 2020 Altersgruppe über 80-Jährige 2003 5,64 % 4,35 % 14,96 % 11,02 % 11,38 % 10,42 % 34,08 % 24,44 % 18,16 % 26,54 % 12,70 % 15,74 % 3,12 % 1.401 1.137 3.712 2.882 2.824 2.724 8.448 6.389 4.508 6.938 3.153 4.115 775 Altersgruppe über 80-Jährige 2020 7,48 % 1.956 34.280 1.345.102 *Quelle: Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH (ies), eigene Berechnungen der Bertelsmann Stiftung. Die umseitig genannte Stabilität darf jedoch nicht mit Sicherheit verwechselt werden. Bei einer durch die bundesweite demographische Entwicklung verschärften Standortkonkurrenz kann die Stabilität gerade bei kleinen und mittelgroßen Kommunen im ländlichen Raum in Labilität umschlagen. Bei der Stadt Bedburg zeichnet sich die Notwendigkeit einer Mehrfachstrategie dergestalt ab, dass sie zwar einen gegen den Trend (noch) relativ hohen Anteil an Familien, Kindern und Jugendlichen verzeichnet; gleichzeitig aber auch deutlich erkennbare Alterungsprozesse erfährt. Hieraus lassen sich zwei Handlungsempfehlungen ableiten: • Aus der pointierten Profilierung als Familien-Wohnstandort resultiert die Vorgabe, diese Stärke weiter auszubauen. Dies ist vor allem wichtig, weil Veränderungen in Erwerbstätigkeiten und Arbeitsmarktbedingungen sehr intensive Wechselwirkungen zur Belastbarkeit familienorientierter Strukturen haben. • Zur Vorbereitung auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung ist in den strategischen Zukunftsplanungen eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik zwingend einzubeziehen. Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 3 STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 4 Ziel der zukünftigen vertieften Auseinandersetzung mit den demographischen Projektionen ist somit die Entwicklung eines gesamtstrategischen Konzeptes, dessen ressortübergreifende Handlungsfelder die Einwohnerzahl langfristig stabilisieren bzw. erhöhen als auch die Infrastruktur an die veränderten Altersstrukturen anpassen sollen. Im Nachfolgenden werden zum Einstieg zunächst 3 Demographieberichte kurz dargestellt – Vertiefungsmöglichkeiten sind jeweils genannt - um für das Thema grundsätzlich zu sensibilisieren, auf eine erhöhte Transparenz über die Entwicklungen und Auswirkungen auf kommunaler Ebene hinzuwirken und infolge Anstoß zu konkretem Handeln zu geben: Zu a) Prognos „Zukunftsatlas 2007 – Deutschlands Regionen im Wettbewerb“: Branchen und Märkte, Werte, Trends und Technologien – die Zukunft unterliegt einer Vielzahl an Variablen mit zunehmend komplexen Wechselwirkungen. Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sich die Prognos AG, Berlin, mit markt- und gesellschaftspolitischen Themen der Zukunft und bietet auf der Basis diverser, zunächst kostenlos zu beziehender Atlanten spezifische Beratungen und Dienstleistungen für Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik an. Der Zukunftsatlas 2007 der Prognos AG gibt in Form einer Aktualisierung der Zukunftsstudie 2004 Auskunft über die Zukunftschancen der 439 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Der aus 29 Indikatoren gebildete Zukunftsindex (Gesamtranking) zeigt dabei die regionale Verteilung der Zukunftschancen und –risiken innerhalb Deutschlands auf. Eine Analyse der Indikatoren nach den Dimensionen „Stärke“ und „Dynamik“ ermöglicht eine Differenzierung des Rankings in die momentane Standortstärke einerseits und die Entwicklung der Regionen in den vergangenen Jahren andererseits. Darüber hinaus werden themenorientierte Auswertungen und Rankings in den Bereichen „Demographie“, „Arbeitsmarkt“, „Wettbewerb und Innovation“ sowie „Soziale Lage & Wohlstand“ erstellt. Dabei bildet der Zukunftsatlas Deutschlands Zukunftschancen flächendeckend auf der kleinsten gemeinsamen Aggregationsebene ab. Methodisch ist unter dem Standortranking der Zukunftsfähigkeit ein Zukunftsindex (Gesamtindex) zu verstehen. Bei der Berechnung des Zukunftsindex wurde darauf geachtet, dass Größeneffekte relativiert wurden, so dass alle Standorte die „gleichen Chancen“ haben und „große“ Standorte durch Einbeziehung absoluter Daten (bspw. Einwohnerzahl) nicht bevorzugt werden. Die Zukunftsperspektiven von Regionen werden in Anlehnung an zahlreiche Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung insbesondere durch vier Determinantengruppen (Themenbereiche) bestimmt: • Demographie, • Arbeitsmarkt, • Wettbewerb & Innovation sowie • Wohlstand & Soziale Lage. Neben dieser thematischen Zuordnung der Indikatoren beschreiben die Indikatoren zwei unterschiedliche Dimensionen: Zum einen jene Daten, die den Status quo, also den „IstZustand“, zum anderen solche Indikatoren, die die Dynamik, also die Veränderung im Zeitverlauf beschreiben. Die Indikatoren, die auf Ist-Daten basieren, beschreiben die momentane Standortstärke einer Stadt bzw. eines Kreises. Diese Indikatoren werden zum Teilindex „Stärke“ zusammengefasst. Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 4 STADT BEDBURG Seite: 5 Sitzungsvorlage Daneben werden die Indikatoren, die eine Veränderung bestimmter Daten im Zeitverlauf beschreiben, zum Teilindex „Dynamik“ zusammengefasst. Nach Möglichkeit wird der gleiche Sachverhalt durch zwei Indikatoren in seinem aktuellen Zustand und seiner Entwicklungsdynamik der vergangenen Jahre erfasst. Beschränkungen in der Datenverfügbarkeit führen jedoch dazu, dass lediglich für 11 von 18 (Stärke-) Indikatoren auch die Dynamik analysiert werden konnte. Zum Zusammenhang zwischen dem Gesamtindex „Zukunftsranking“ und den beiden Teilindizes Stärke und Dynamik sowie den thematischen Indizes siehe die nachfolgende Abbildung:. Das Indikatorenset des Zukunftsatlas 2007 ist gegenüber dem 2004er Atlas im Wesentlichen unverändert geblieben. Das heißt, es wurden sofern verfügbar, exakt die gleichen Daten erfasst. Diese wurden aktualisiert und somit die jüngsten verfügbaren Daten verwendet . Ein Indikator des Zukunftsatlas 2004 ist in der damaligen Form nicht mehr verfügbar. Dies ist der Indikator „Gestaltungsquote kommunaler Haushalte“ (Verhältnis von Schulden zu Steuereinnahmen inkl. ausgleichsorientierter Einnahmen). Im Zukunftsatlas 2007 wurde ersatzweise der Indikator „Kommunale Verschuldung“ (Relation Schulden der Gemeinden zu Steuereinnahmen) verwendet. Das Ranking ist von 1 (Top-Region) bis 439 (Schlusslicht) dargestellt. Auszug aus dem Gesamtranking „Zukunftsatlas 2007“: Kreisfreie Stadt/ Landkreis Tendenz Land Region mit im bundesdeutschen Vergleich… Gesamt 2007 Gesam t 2004 Dynamik 2007 Stärke 2007 Demografie 2007 Soziale Lage & Wohlstand 2007 Arbeitsmarkt 2007 Wettbewerbsfähigkeit & Innovation 2007 Rang Rang Rang Rang Rang Rang Rang Rang Rhein-Erft-Kreis NRW 165 95 234 145 248 180 252 172 Rhein-Kreis Neuss NRW 61 71 111 51 260 120 89 37 Zum Vergleich Auszug aus dem „Zukunftsatlas 2004“: Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 5 STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 6 Erftkreis Zukunftschancen Zukunftsfähigkeit (Gesamtrang) Dynamik Stärke Demografie Soziale Lage & Wohlstand Arbeitsmarkt Wettbewerb & Innovation Indexwert 44.8 16.7 28.1 Rang (von 439) 95 141 89 206 126 151 100 Die ersten 10 Plätze im Gesamtranking 2007 belegen : 1. München, Landkreis 2. München, Stadt 3. Starnberg, Landkreis 4. Erlangen, Stadt 5. Regensburg, Stadt 6. Stuttgart, Stadt 7. Freising, Kandkreis 8. Ingolstadt, Stadt 9. Mainz, Stadt 10. Erlangen-Höchstadt, Landkreis Platz 439 belegt der Landkreis Spree-Neiße. Das 14seitige Gesamtranking ist abrufbar unter www.prognos.com/ zukunftsatlas/07/zukunftsatlas_ranking.php. Zunächst rein informatorisch sind bei der Prognos AG unverbindlich die anzunehmenden Kosten für eine individualisierte Sonderauswertung für die Stadt Bedburg angefragt. Zu b) Prognos „Familienatlas 2007 – Standortbestimmung, Handlungsfelder, Potenziale“ Der Familienatlas 2007 (Stand Sept. 2007) vergleicht die 439 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland im Hinblick auf die Attraktivität für Familien mit Kindern. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse mit Erläuterungen wurde im September 2007 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit dem deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Prognos AG, Berlin, herausgegebenen Broschüre „Familienatlas 2007 – Standortbestimmung, Potenziale, Handlungsfelder“ veröffentlicht. Verschiedene, getrennt dargestellte Indikatorenbereiche geben Aufschluss über Stärken und Schwächen aller kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland. Eine Ausfertigung der Broschüre „Familienatlas 2007“ wird den Vorsitzenden der im Hauptausschuss vertretenen Fraktionen mit der Sitzungseinladung zur Verfügung gestellt. Der Fokus der Untersuchung liegt auf vier familienpolitisch relevanten Handlungsfeldern, die auf kommunaler und regionaler Ebene gestaltbar sind: Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 6 STADT BEDBURG Seite: 7 Sitzungsvorlage • Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Indikator Kinderbetreuungsangebot und Beschäftigungschancen für Mütter und Väter • Wohnsituation und Wohnumfeld mit Indikatoren zum Angebot an preisgünstigen Wohnraum, Freiräumen, Infrastruktur und Sicherheit • Bildung und Ausbildung mit Indikatoren zur Qualität der allgemeinen Schulbildung sowie Ausbildungschancen für Jugendliche • Freizeit- und Kulturangebote mit Indikatoren zur Vielfalt und Attraktivität der Freizeit- und Kulturangebote für Kinder- und Jugendliche Ergänzend zu diesen Handlungsfeld - Indikatoren werden als demographische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Indikatoren zur Beschäftigungssituation und zum Arbeitsmarkt, zu Altersstruktur und Geburten sowie zu Fort- und Zuzügen ausgewiesen, um ein vollständiges Bild der Situation von Familien in den 439 Kreisen und kreisfreien Städten zeichnen zu können. Die Daten stammen mehrheitlich vom Statistischen Bundesamt/ Statistischen Landesämtern, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Deutsches Jugendinstitut, Landessportbunde, einzelne Kultusministerien etc.. In der Kombination ergeben sich neun Regionen-Gruppen Familienattraktivitäts-Profil. Die Bezeichnungen dieser Gruppen mit unterschiedlichem TOP-Regionen aufstrebende Regionen engagierte Regionen etablierte Regionen stabile Regionen gefährdete Regionen Potenzial- Regionen passive Regionen zurückfallende Regionen verdeutlichen, welche Potenziale die Regionen für Familien besitzen und wie gut die Potenziale gegenwärtig genutzt werden. Eine detaillierte Beschreibung der Regionen-Gruppen findet sich unter www.prognos.com/familienatlas/ - Gesamtkarte 2007 (interaktiv) . Eine Kurzübersicht liegt als Anlage 1 an. Der Rhein-Erft-Kreis schneidet in den o.g Handlungsfeldern Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt und Demographie wie folgt ab: einschließlich der Rhein-Erft-Kreis passive Regionen * Rang von 439 Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 7 STADT BEDBURG Seite: 8 Sitzungsvorlage Handlungsfelder Vereinbarkeit Familie und Beruf Wohnsituation und Wohnumfeld Bildung und Ausbildung Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt Demographie 291 346 385 207 278 166 * Def. „passive Regionen“= „Investitionen in Familien haben hier oft nur geringe Priorität. Diese Regionen können zusätzlich auch keinen besonders attraktiven Arbeitsmarkt bieten und sind in dieser Hinsicht zukünftig gefährdet.“ Der Rhein-Erft-Kreis wird aufgrund der unterdurchschnittlichen Ergebnisse in den einzelnen Handlungsfeldern (siehe Einzelergebnisse nachfolgend) und der gleichzeitig fehlenden attraktiven Rahmenbedingungen für Familien als passive Region eingestuft. Zu dieser Gruppe gehören mehr als 50% der nordrhein-westfälischen Kreise. Kennzeichnend für diese Gruppe sind insbesondere in den Bereichen der Kinderbetreuung, der Bildungs- und Ausbildungsangebote sowie attraktivem Wohnraum bestehende Schwächen. Da der Familienatlas 2007 nur die kreisfreien Städte und die Landkreise abbildet, ist eine Übertragung der Aussagen für den Rhein-Erft-Kreis auf die Stadt Bedburg nicht ohne weiteres vornehmbar; allerdings würde eine individualisierte Sonderauswertung für die Stadt Bedburg zur Feststellung der Platzierung durch die Prognos AG Kosten in Höhe von ca. 5.000,--€ verursachen. Vertiefend betrachtet ergeben sich für den Rhein-Erft-Kreis in den 4 oben genannten Handlungsfelder nachstehende Ergebnisse. Eine tabellarische Übersicht der dort näher beschriebenen Indikatoren einschließlich Quellenangaben ist als Anlage 2 beigefügt. Handlungsfeld 1: Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rhein-Erft-Kreis unterdurchschnittlich Rang von 439 291 Indikator wert Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 356 0.76 Betreuungsquote unter dreijähriger Kinder in % Ganztagsbetreuungsquote im Kindergartenalter in % 289 6.4 193 20.2 Gesamtrang Handlungsfeld 2: Wohnsituation und Wohnumfeld: Rhein-Erft-Kreis unterdurchschnittlich Gesamtrang Rang von 439 346 Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Indikator Wert Seite 8 STADT BEDBURG Erschwinglichkeit von Wohneigentum (Kaufkraft / Baulandpreis) Entfernung zu Mittelzentren in PkwMinuten Freifläche und Erholungsfläche in qm je Einwohner Anteil Familienwohnungen am Wohnungsbestand Verunglückte Kinder im Straßenverkehr (je 10.000) Kriminalitätsrate (Körperverletzung und Einbrüche) je 100.000 Einwohner Kinderarztdichte (Kinderärzte je 100.000 Kinder) Seite: 9 Sitzungsvorlage 290 130 119 0.6 361 209 188 75.9 299 36 333 850 219 43 Handlungsfeld 3: Bildung und Ausbildung: Rhein-Erft-Kreis unterdurchschnittlich Rang von 439 385 Indikator Wert Schüler-Lehrer-Relation 408 17.3 Durchschnittliche Klassengröße in der Primarstufe Durchschnitt-liche Klassengröße in Sekundarstufe I Wöchentlich erteilte Unterrichtsstunden je Schüler Ausbildungsplatzdichte (Ausbildungsplätze je 100 Nachfrager) 436 24.8 365 26.4 435 1.23 77 99,4 Gesamtrang Handlungsfeld 4: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche: Rhein-Erft-Kreis durchschnittlich Gesamtrang Betreuungspersonen in der Jugendarbeit je 1000 Jugendliche Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Rang von 439 207 Indikator Wert 179 6.2 Seite 9 STADT BEDBURG Seite: 10 Sitzungsvorlage Kinder- und Jugendpartizipation im Sportverein in % Musikschüler-Anteil in % 255 52.8 284 4.3 Nutzung öffentlicher Bibliotheken (Entleihungen pro Einwohner) Kino-Angebot (Leinwände pro 100.000 Einwohner) 201 3.7 179 6,5 Stellungnahme des Rhein-Erft-Kreises zu den Ergebnissen des Familienatlas 2007: Dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und Familie des Rhein-Erft-Kreises wurde in dessen Sitzung am 15.11.2007 (TOP 3) zum Familienatlas 2007 die in Kopie beiliegende Mitteilungsvorlage bzw. Stellungnahme der Kreisverwaltung zu den Ergebnissen der Studie vorgelegt (Anlage 3). Der Ausschuss hat die Mtteilung zur Kenntnis genommen; eine weitere Behandlung soll bei entsprechender politischer Antragstellung erfolgen. Zu c): Prognos-Studie im Auftrag der RWE zur demographischen Entwicklung: Angesichts des bevorstehenden demographischen Wandels ist es auch für wirtschaftliche Unternehmen wichtig, sich auf die prognostizierten Veränderungen einzustellen. Die Prognos AG hat daher im Auftrag von RWE die demographische Entwicklung im Vertriebsgebiet von RWE Rhein-Ruhr bis 2030 untersucht. Die Entwicklung der Bevölkerung in der Rhein-Ruhr-Region ist eine der Grundlagen für die spätere Ermittlung der Bedarfsdynamik zur Energie- und Wassernachfrage sowie der Einschätzung der Entwicklung der einzelnen Konzessionsgebiete. Für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis im Untersuchungsgesbiet wird in der kürzlich veröffentlichten Studie die Entwicklung der • Einwohnerzahlen • Haushalte • Wohnflächen • Erwerbstätigen • Bruttowertschöpfung aufgezeigt. Hiernach wird die Stadt Bedburg dem Demographie-Typ D Wanderungssaldo übersteigt den Sterbeüberschuss - Bevölkerungstrend zugeordnet. Als Ergebnis der kleinräumigen Bevölkerungsprognose wird für Bedburg ab 2004 bis 2030 ein Bevölkerungswachstum in einer Bandbreite zwischen 5 und 15%, für den Kreis insgesamt eine Veränderung von 3,8%.prognostiziert. „positiver steigend“ zum Jahre Rhein-Erft- Als Kernaussage dieser Studie – siehe auch hierzu den anliegenden Zahlenanhang (Anlage 4) - ist festzuhalten, dass die Einwohnerzahlen im Rhein-Erft-Kreis um ca. 4 % bis zum Jahre 2030 steigen werden; wobei gleichzeitig die Anzahl der Haushalte durch den steigenden Anteil der Alleinstehenden im Vergleich zu 2004 bis zum Jahre 2030 um gut 10% - somit überproportional zum Bevölkerungswachstum - zunehmen wird. Klar abzulesen ist an diesem Trend u.a. der zukünftige Mehrbedarf an Wohnflächen, der für den Rhein-Erft-Kreis - durchschnittlich werden für das Untersuchungsgebiet 20% hochgerechnet - von einer Wohnflächen-Zunahme von 28% bis 2030 ausgeht. Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 10 STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 11 Für den Rhein-Erft-Kreis prophezeien die Demographen der Prognos AG hinsichtlich der Anzahl der Erwerbstätigen ein Minus von 4%; zugleich bewegt sich der Zuwachs der volkswirtschaftlichen Leistungskraft, der Bruttowertschöpfung, im Rhein-Erft-Kreis bei knapp 35%. Abb. Demographischer Wandel bis 2030 im Rhein-Erft-Kreis:* * Quelle: Endbericht Konsequenzen des demographischen Wandels für die RWE Rhein-Ruhr-Gruppe Detailliertere Informationen sind im Internet unter www.rwe.com/ Kontakt_Prognos abrufbar. Finanzielle Auswirkungen: Nein Ja Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*: * evtl. gesondertes Beiblatt beifügen Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 11 STADT BEDBURG Seite: 12 Sitzungsvorlage 50181 Bedburg, den 27. November 2007 ----------------------------------Koerdt Bürgermeister Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007 Seite 12