Daten
Kommune
Bedburg
Größe
219 kB
Datum
04.12.2007
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT BEDBURG
Zu TOP:
Drucksache: WP71078/2007
Ratsbüro
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Hauptausschuss
04.12.2007
Betreff:
Demographische Entwicklung/ demographischer Wandel/ Zukunftsfähigkeit der
Kommunen
hier: a) Prognos „Zukunftsatlas 2007“
b) Prognos „Familienatlas 2007“
c) Prognos-Studie im Auftrag der RWE zur demographischen Entwicklung
2007
Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zu den vorgenannten
Studien zur Kenntnis.
Beratungsergebnis:
Gremium:
Einstimmig:
Bemerkungen:
Sitzung am:
Mit Stimmenmehrheit:
Ja
Nein
Enthaltung Laut Beschlussvorschlag
Abweichender
Beschluss
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Inhalt der Mitteilung:
Deutschland ist das mit Abstand bevölkerungsreichste Land der EU. Die Zahl der Einwohner ist
seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von 68 Millionen auf heute 82 Millionen gestiegen. Dabei
gehen die Geburtenzahlen seit über 100 Jahren kontinuierlich zurück. Die Frauen des Jahrganges
1935 waren die letzten, die im Mittel 2,1 Kinder bekamen. Soviele wären nötig, um den Bestand
der Bevölkerung aufrecht zu erhalten.
Dass der Rückgang bislang so wenig spürbar war, hat vor allem 2 Gründe: Die Lebenserwartung
ist allein im vergangenen Jahrhundert um 31 Jahre gestiegen. Zum anderen leben in Deutschland
heute rund 12 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Die Prognostiker des Statistischen
Bundesamtes sagen bis zum Jahr 2050 einen Schwund von 10 Millionen Menschen voraus; dies
unter der Erwartung, dass die Lebenserwartung weiter steigt und jährlich 200.000 Personen aus
dem Ausland einwandern. Die Entwicklung läuft dabei lokal sehr unterschiedlich. So hat ein Drittel
aller Kreise in den vergangenen 10 Jahren bereits Bevölkerung verloren, obwohl die Zahlen
insgesamt (noch) anstiegen.
Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der demographischen Entwicklung ist die
Auseinandersetzung mit der älteren Bevölkerung – und für sie – eines der bedeutsamsten Themen
zur Gestaltung zukünftiger Gesellschaftspolitik. Altersfragen sind wichtige Bezugspunkte in
Bildung, Freizeit und Kulturpolitik, greifen in die Gesundheitsversorgung, die Wohnungs- und
Städtebaupolitik ein, beziehen sich auf Verkehrsfragen, Infrastrukturpolitik und gehen bis in die
Wirtschaft und das Arbeitsleben hinein.
Die Gestaltung der zukünftigen kommunalen Lebensbedingungen unter Berücksichtigung des
demographischen Wandels ist eine zentrale Herausforderung für die Zukunft der deutschen
Kommunen. Die Diskussion über den demographischen Wandel soll jedoch kein
Schreckensszenario in Form von öden und leeren Städten erzeugen, sondern Kommunen können
und sollten diesen auch als „planbar“ und damit durchaus auch als Chance begreifen. Denn: Die
demographischen Veränderungen in den kommenden Jahren respektive Jahrzehnten ist nicht
aufzuhalten; die Frage ist allerdings, wie die Kommune und vor allem die Kommunalpolitik mit
diesen Herausforderungen umgeht. Detaillierte Aussagen und fundierte Prognosen über die
demographische Entwicklung in den nächsten 2 bis 3 Jahrzehnten sollen als „Frühwarn- oder auch
Informationssystem“ dazu dienen, den demographischen Wandel auch hier in Bedburg aktiv
zu gestalten, Standortqualitäten auszubauen, zu sichern und auf den demographischen
Wandel auszurichten. Dazu gehört auch die Analyse, wie sich die Bevölkerung in der konkreten
Kommune tatsächlich entwickeln wird.
Insbesondere ab Mitte des Jahres 2007 sind eine Vielzahl thematisch einschlägiger Studien und
Untersuchungen privater Forschungsinstitute aber auch amtlicher Stellen veröffentlicht worden.
Das wesentliche Fazit der der Verwaltung bis dato vorliegenden repräsentativen demographischen
Studien, die im Laufe der nächsten Hauptausschussitzungen in loser Folge weiter vertieft, durch
weitere Studien ergänzt und abgerundet sowie schlussendlich in kommunale Handlungsfelder und
Handlungsempfehlungen im Hinblick auf weitergehende Beratungen in den zuständigen
Fachausschüssen heruntergebrochen werden sollen, soll an dieser Stelle vorweggenommen
werden:
Die Einwohnerzahl der Stadt Bedburg bleibt entgegen dem überwiegendem Trend in der
BRD stabil in einem Bereich bis zu ca. 26.150 Einwohnern im Jahre 2020. Auch wenn die
Veränderung in den Altersstrukturen deutlich ablesbar ist, bleibt sie im Verhältnis zu
anderen Gebietskörperschaften moderat.
Der Anteil an Familien, Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist
relativ hoch. Es dominiert die Wohnfunktion, die Bedeutung als Arbeitsort ist gering.*
*Quelle: Bertelsmann-Stiftung „Wegweiser Demographie 2007“
Siehe hierzu auch nachfolgendenTabellen zur
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 2
STADT BEDBURG
Seite: 3
Sitzungsvorlage
Projektion der Bevölkerungsentwicklung bis 2020*
Tab.1: Bevölkerungsentwicklung 2003 bis 2020 in Bedburg
Bedburg
Einwohner absolut in 2003
Einwohner absolut in 2020
Rhein-Erft-Kreis
24.821
26.141
NordrheinWestfalen
461.810
18.079.682
471.997
17.742.690
LK Rhein-ErftNordrheinKreis
Westfalen
26.429
1.032.412
22.334
895.372
65.243
2.612.029
53.809
2.060.686
54.693
2.222.181
53.062
2.095.384
147.378
5.628.291
115.803
4.391.220
90.262
3.293.023
117.627
4.243.710
62.138
2.549.011
75.081
2.711.215
15.667
742.739
Tab.2: Altersstrukturentwicklung 2003 bis 2020 in Bedburg
Bedburg
Altersgruppe 0-5-Jährige 2003
Altersgruppe 0-5-Jährige 2020
Altersgruppe 6-18-Jährige 2003
Altersgruppe 6-18-Jährige 2020
Altersgruppe 19-29-Jährige 2003
Altersgruppe 19-29-Jährige 2020
Altersgruppe 30-49-Jährige 2003
Altersgruppe 30-49-Jährige 2020
Altersgruppe 50-64-Jährige 2003
Altersgruppe 50-64-Jährige 2020
Altersgruppe 65-79-Jährige 2003
Altersgruppe 65-79-Jährige 2020
Altersgruppe über 80-Jährige 2003
5,64 %
4,35 %
14,96 %
11,02 %
11,38 %
10,42 %
34,08 %
24,44 %
18,16 %
26,54 %
12,70 %
15,74 %
3,12 %
1.401
1.137
3.712
2.882
2.824
2.724
8.448
6.389
4.508
6.938
3.153
4.115
775
Altersgruppe über 80-Jährige 2020
7,48 %
1.956
34.280
1.345.102
*Quelle: Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH (ies), eigene Berechnungen der Bertelsmann Stiftung.
Die umseitig genannte Stabilität darf jedoch nicht mit Sicherheit verwechselt werden. Bei einer
durch die bundesweite demographische Entwicklung verschärften Standortkonkurrenz kann die
Stabilität gerade bei kleinen und mittelgroßen Kommunen im ländlichen Raum in Labilität
umschlagen. Bei der Stadt Bedburg zeichnet sich die Notwendigkeit einer Mehrfachstrategie
dergestalt ab, dass sie zwar einen gegen den Trend (noch) relativ hohen Anteil an Familien,
Kindern und Jugendlichen verzeichnet; gleichzeitig aber auch deutlich erkennbare
Alterungsprozesse erfährt. Hieraus lassen sich zwei Handlungsempfehlungen ableiten:
•
Aus der pointierten Profilierung als Familien-Wohnstandort resultiert die Vorgabe, diese
Stärke weiter auszubauen. Dies ist vor allem wichtig, weil Veränderungen in
Erwerbstätigkeiten und Arbeitsmarktbedingungen sehr intensive Wechselwirkungen zur
Belastbarkeit familienorientierter Strukturen haben.
•
Zur Vorbereitung auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung ist in den strategischen
Zukunftsplanungen eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik zwingend einzubeziehen.
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 3
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 4
Ziel der zukünftigen vertieften Auseinandersetzung mit den demographischen Projektionen
ist somit die Entwicklung eines gesamtstrategischen Konzeptes, dessen
ressortübergreifende Handlungsfelder die Einwohnerzahl langfristig stabilisieren bzw.
erhöhen als auch die Infrastruktur an die veränderten Altersstrukturen anpassen sollen.
Im Nachfolgenden werden zum Einstieg zunächst 3 Demographieberichte kurz dargestellt –
Vertiefungsmöglichkeiten sind jeweils genannt - um für das Thema grundsätzlich zu
sensibilisieren, auf eine erhöhte Transparenz über die Entwicklungen und Auswirkungen auf
kommunaler Ebene hinzuwirken und infolge Anstoß zu konkretem Handeln zu geben:
Zu a) Prognos „Zukunftsatlas 2007 – Deutschlands Regionen im Wettbewerb“:
Branchen und Märkte, Werte, Trends und Technologien – die Zukunft unterliegt einer Vielzahl an
Variablen mit zunehmend komplexen Wechselwirkungen. Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sich
die Prognos AG, Berlin, mit markt- und gesellschaftspolitischen Themen der Zukunft und bietet auf
der Basis diverser, zunächst kostenlos zu beziehender Atlanten spezifische Beratungen und
Dienstleistungen für Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik an.
Der Zukunftsatlas 2007 der Prognos AG gibt in Form einer Aktualisierung der Zukunftsstudie 2004
Auskunft über die Zukunftschancen der 439 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Der aus
29 Indikatoren gebildete Zukunftsindex (Gesamtranking) zeigt dabei die regionale Verteilung der
Zukunftschancen und –risiken innerhalb Deutschlands auf. Eine Analyse der Indikatoren nach den
Dimensionen „Stärke“ und „Dynamik“ ermöglicht eine Differenzierung des Rankings in die
momentane Standortstärke einerseits und die Entwicklung der Regionen in den vergangenen
Jahren andererseits. Darüber hinaus werden themenorientierte Auswertungen und Rankings in
den Bereichen „Demographie“, „Arbeitsmarkt“, „Wettbewerb und Innovation“ sowie „Soziale Lage &
Wohlstand“ erstellt.
Dabei bildet der Zukunftsatlas Deutschlands Zukunftschancen flächendeckend auf der kleinsten
gemeinsamen Aggregationsebene ab. Methodisch ist unter dem Standortranking der
Zukunftsfähigkeit ein Zukunftsindex (Gesamtindex) zu verstehen. Bei der Berechnung des
Zukunftsindex wurde darauf geachtet, dass Größeneffekte relativiert wurden, so dass alle
Standorte die „gleichen Chancen“ haben und „große“ Standorte durch Einbeziehung absoluter
Daten (bspw. Einwohnerzahl) nicht bevorzugt werden. Die Zukunftsperspektiven von Regionen
werden in Anlehnung an zahlreiche Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung insbesondere
durch vier Determinantengruppen (Themenbereiche) bestimmt:
•
Demographie,
•
Arbeitsmarkt,
•
Wettbewerb & Innovation sowie
•
Wohlstand & Soziale Lage.
Neben dieser thematischen Zuordnung der Indikatoren beschreiben die Indikatoren zwei
unterschiedliche Dimensionen: Zum einen jene Daten, die den Status quo, also den „IstZustand“, zum anderen solche Indikatoren, die die Dynamik, also die Veränderung im Zeitverlauf
beschreiben.
Die Indikatoren, die auf Ist-Daten basieren, beschreiben die momentane Standortstärke einer
Stadt bzw. eines Kreises. Diese Indikatoren werden zum Teilindex „Stärke“ zusammengefasst.
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 4
STADT BEDBURG
Seite: 5
Sitzungsvorlage
Daneben werden die Indikatoren, die eine Veränderung bestimmter Daten im Zeitverlauf
beschreiben,
zum
Teilindex
„Dynamik“
zusammengefasst.
Nach Möglichkeit wird der gleiche Sachverhalt durch zwei Indikatoren in seinem aktuellen Zustand
und seiner Entwicklungsdynamik der vergangenen Jahre erfasst. Beschränkungen in der
Datenverfügbarkeit führen jedoch dazu, dass lediglich für 11 von 18 (Stärke-) Indikatoren auch die
Dynamik analysiert werden konnte. Zum Zusammenhang zwischen dem Gesamtindex
„Zukunftsranking“ und den beiden Teilindizes Stärke und Dynamik sowie den thematischen Indizes
siehe die nachfolgende Abbildung:.
Das Indikatorenset des Zukunftsatlas 2007 ist gegenüber dem 2004er Atlas im Wesentlichen
unverändert geblieben. Das heißt, es wurden sofern verfügbar, exakt die gleichen Daten erfasst.
Diese wurden aktualisiert und somit die jüngsten verfügbaren Daten verwendet . Ein Indikator des
Zukunftsatlas 2004 ist in der damaligen Form nicht mehr verfügbar. Dies ist der Indikator
„Gestaltungsquote kommunaler Haushalte“ (Verhältnis von Schulden zu Steuereinnahmen inkl.
ausgleichsorientierter Einnahmen). Im Zukunftsatlas 2007 wurde ersatzweise der Indikator
„Kommunale Verschuldung“ (Relation Schulden der Gemeinden zu Steuereinnahmen) verwendet.
Das Ranking ist von 1 (Top-Region) bis 439 (Schlusslicht) dargestellt.
Auszug aus dem Gesamtranking „Zukunftsatlas 2007“:
Kreisfreie Stadt/ Landkreis
Tendenz
Land
Region mit im
bundesdeutschen
Vergleich…
Gesamt
2007
Gesam
t 2004
Dynamik
2007
Stärke
2007
Demografie
2007
Soziale
Lage &
Wohlstand
2007
Arbeitsmarkt 2007
Wettbewerbsfähigkeit &
Innovation
2007
Rang
Rang
Rang
Rang
Rang
Rang
Rang
Rang
Rhein-Erft-Kreis
NRW
165
95
234
145
248
180
252
172
Rhein-Kreis Neuss
NRW
61
71
111
51
260
120
89
37
Zum Vergleich Auszug aus dem „Zukunftsatlas 2004“:
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 5
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 6
Erftkreis
Zukunftschancen
Zukunftsfähigkeit (Gesamtrang)
Dynamik
Stärke
Demografie
Soziale Lage & Wohlstand
Arbeitsmarkt
Wettbewerb & Innovation
Indexwert
44.8
16.7
28.1
Rang (von 439)
95
141
89
206
126
151
100
Die ersten 10 Plätze im Gesamtranking 2007 belegen :
1. München, Landkreis
2. München, Stadt
3. Starnberg, Landkreis
4. Erlangen, Stadt
5. Regensburg, Stadt
6. Stuttgart, Stadt
7. Freising, Kandkreis
8. Ingolstadt, Stadt
9. Mainz, Stadt
10. Erlangen-Höchstadt, Landkreis
Platz 439 belegt der Landkreis Spree-Neiße.
Das 14seitige Gesamtranking ist abrufbar unter www.prognos.com/
zukunftsatlas/07/zukunftsatlas_ranking.php.
Zunächst rein informatorisch sind bei der Prognos AG unverbindlich die anzunehmenden Kosten
für eine individualisierte Sonderauswertung für die Stadt Bedburg angefragt.
Zu b) Prognos „Familienatlas 2007 – Standortbestimmung, Handlungsfelder,
Potenziale“
Der Familienatlas 2007 (Stand Sept. 2007) vergleicht die 439 Kreise und kreisfreien Städte in
Deutschland im Hinblick auf die Attraktivität für Familien mit Kindern. Eine Zusammenfassung der
wichtigsten Ergebnisse mit Erläuterungen wurde im September 2007 durch das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit dem deutschen
Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Prognos AG, Berlin, herausgegebenen
Broschüre „Familienatlas 2007 – Standortbestimmung, Potenziale, Handlungsfelder“ veröffentlicht.
Verschiedene, getrennt dargestellte Indikatorenbereiche geben Aufschluss über Stärken und
Schwächen aller kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland.
Eine Ausfertigung der Broschüre „Familienatlas 2007“ wird den Vorsitzenden der im
Hauptausschuss vertretenen Fraktionen mit der Sitzungseinladung zur Verfügung gestellt.
Der Fokus der Untersuchung liegt auf vier familienpolitisch relevanten Handlungsfeldern,
die auf kommunaler und regionaler Ebene gestaltbar sind:
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 6
STADT BEDBURG
Seite: 7
Sitzungsvorlage
•
Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Indikator Kinderbetreuungsangebot und
Beschäftigungschancen für Mütter und Väter
•
Wohnsituation und Wohnumfeld mit Indikatoren zum Angebot an preisgünstigen
Wohnraum, Freiräumen, Infrastruktur und Sicherheit
•
Bildung und Ausbildung mit Indikatoren zur Qualität der allgemeinen Schulbildung sowie
Ausbildungschancen für Jugendliche
•
Freizeit- und Kulturangebote mit Indikatoren zur Vielfalt und Attraktivität der Freizeit- und
Kulturangebote für Kinder- und Jugendliche
Ergänzend zu diesen Handlungsfeld - Indikatoren werden als demographische und wirtschaftliche
Rahmenbedingungen Indikatoren zur Beschäftigungssituation und zum Arbeitsmarkt, zu
Altersstruktur und Geburten sowie zu Fort- und Zuzügen ausgewiesen, um ein vollständiges Bild
der Situation von Familien in den 439 Kreisen und kreisfreien Städten zeichnen zu können. Die
Daten stammen mehrheitlich vom Statistischen Bundesamt/ Statistischen Landesämtern,
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Deutsches Jugendinstitut, Landessportbunde,
einzelne Kultusministerien etc..
In der Kombination ergeben sich neun Regionen-Gruppen
Familienattraktivitäts-Profil. Die Bezeichnungen dieser Gruppen
mit
unterschiedlichem
TOP-Regionen
aufstrebende Regionen
engagierte Regionen
etablierte Regionen
stabile Regionen
gefährdete Regionen
Potenzial- Regionen
passive Regionen
zurückfallende Regionen
verdeutlichen, welche Potenziale die Regionen für Familien besitzen und wie gut die Potenziale
gegenwärtig genutzt werden.
Eine
detaillierte
Beschreibung
der
Regionen-Gruppen
findet
sich
unter
www.prognos.com/familienatlas/ - Gesamtkarte 2007 (interaktiv) . Eine Kurzübersicht liegt als
Anlage 1 an.
Der Rhein-Erft-Kreis schneidet in den o.g Handlungsfeldern
Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt und Demographie wie folgt ab:
einschließlich
der
Rhein-Erft-Kreis
passive Regionen *
Rang von 439
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 7
STADT BEDBURG
Seite: 8
Sitzungsvorlage
Handlungsfelder
Vereinbarkeit Familie und Beruf
Wohnsituation und Wohnumfeld
Bildung und Ausbildung
Freizeitangebote für Kinder und
Jugendliche
Rahmenbedingungen
Arbeitsmarkt
Demographie
291
346
385
207
278
166
* Def. „passive Regionen“= „Investitionen in Familien haben hier oft nur geringe Priorität. Diese Regionen
können zusätzlich auch keinen besonders attraktiven Arbeitsmarkt bieten und sind in dieser Hinsicht
zukünftig gefährdet.“
Der Rhein-Erft-Kreis wird aufgrund der unterdurchschnittlichen Ergebnisse in den einzelnen
Handlungsfeldern (siehe Einzelergebnisse nachfolgend) und der gleichzeitig fehlenden attraktiven
Rahmenbedingungen für Familien als passive Region eingestuft. Zu dieser Gruppe gehören mehr
als 50% der nordrhein-westfälischen Kreise. Kennzeichnend für diese Gruppe sind insbesondere
in den Bereichen der Kinderbetreuung, der Bildungs- und Ausbildungsangebote sowie attraktivem
Wohnraum bestehende Schwächen. Da der Familienatlas 2007 nur die kreisfreien Städte und die
Landkreise abbildet, ist eine Übertragung der Aussagen für den Rhein-Erft-Kreis auf die Stadt
Bedburg nicht ohne weiteres vornehmbar; allerdings würde eine individualisierte
Sonderauswertung für die Stadt Bedburg zur Feststellung der Platzierung durch die Prognos AG
Kosten in Höhe von ca. 5.000,--€ verursachen. Vertiefend betrachtet ergeben sich für den
Rhein-Erft-Kreis in den 4 oben genannten Handlungsfelder nachstehende Ergebnisse. Eine
tabellarische Übersicht der dort näher beschriebenen Indikatoren einschließlich Quellenangaben
ist als Anlage 2 beigefügt.
Handlungsfeld 1: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Rhein-Erft-Kreis
unterdurchschnittlich
Rang
von
439
291
Indikator
wert
Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
356
0.76
Betreuungsquote unter dreijähriger
Kinder in %
Ganztagsbetreuungsquote im
Kindergartenalter in %
289
6.4
193
20.2
Gesamtrang
Handlungsfeld 2: Wohnsituation und Wohnumfeld:
Rhein-Erft-Kreis
unterdurchschnittlich
Gesamtrang
Rang
von 439
346
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Indikator Wert
Seite 8
STADT BEDBURG
Erschwinglichkeit von
Wohneigentum (Kaufkraft
/ Baulandpreis)
Entfernung zu
Mittelzentren in PkwMinuten
Freifläche und
Erholungsfläche in qm je
Einwohner
Anteil
Familienwohnungen am
Wohnungsbestand
Verunglückte Kinder im
Straßenverkehr (je
10.000)
Kriminalitätsrate
(Körperverletzung und
Einbrüche) je 100.000
Einwohner
Kinderarztdichte
(Kinderärzte je 100.000
Kinder)
Seite: 9
Sitzungsvorlage
290
130
119
0.6
361
209
188
75.9
299
36
333
850
219
43
Handlungsfeld 3: Bildung und Ausbildung:
Rhein-Erft-Kreis
unterdurchschnittlich
Rang
von
439
385
Indikator
Wert
Schüler-Lehrer-Relation
408
17.3
Durchschnittliche Klassengröße in der
Primarstufe
Durchschnitt-liche Klassengröße in
Sekundarstufe I
Wöchentlich erteilte
Unterrichtsstunden je Schüler
Ausbildungsplatzdichte
(Ausbildungsplätze je 100 Nachfrager)
436
24.8
365
26.4
435
1.23
77
99,4
Gesamtrang
Handlungsfeld 4: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche:
Rhein-Erft-Kreis
durchschnittlich
Gesamtrang
Betreuungspersonen in der
Jugendarbeit je 1000 Jugendliche
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Rang
von
439
207
Indikator
Wert
179
6.2
Seite 9
STADT BEDBURG
Seite: 10
Sitzungsvorlage
Kinder- und Jugendpartizipation im
Sportverein in %
Musikschüler-Anteil in %
255
52.8
284
4.3
Nutzung öffentlicher Bibliotheken
(Entleihungen pro Einwohner)
Kino-Angebot (Leinwände pro 100.000
Einwohner)
201
3.7
179
6,5
Stellungnahme des Rhein-Erft-Kreises zu den Ergebnissen des Familienatlas 2007:
Dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und Familie des Rhein-Erft-Kreises wurde in
dessen Sitzung am 15.11.2007 (TOP 3) zum Familienatlas 2007 die in Kopie beiliegende
Mitteilungsvorlage bzw. Stellungnahme der Kreisverwaltung zu den Ergebnissen der Studie
vorgelegt (Anlage 3). Der Ausschuss hat die Mtteilung zur Kenntnis genommen; eine weitere
Behandlung soll bei entsprechender politischer Antragstellung erfolgen.
Zu c): Prognos-Studie im Auftrag der RWE zur demographischen Entwicklung:
Angesichts des bevorstehenden demographischen Wandels ist es auch für wirtschaftliche
Unternehmen wichtig, sich auf die prognostizierten Veränderungen einzustellen. Die Prognos AG
hat daher im Auftrag von RWE die demographische Entwicklung im Vertriebsgebiet von RWE
Rhein-Ruhr bis 2030 untersucht. Die Entwicklung der Bevölkerung in der Rhein-Ruhr-Region ist
eine der Grundlagen für die spätere Ermittlung der Bedarfsdynamik zur Energie- und
Wassernachfrage sowie der Einschätzung der Entwicklung der einzelnen Konzessionsgebiete. Für
jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis im Untersuchungsgesbiet wird in der kürzlich veröffentlichten
Studie die Entwicklung der
•
Einwohnerzahlen
•
Haushalte
•
Wohnflächen
•
Erwerbstätigen
•
Bruttowertschöpfung
aufgezeigt. Hiernach wird die Stadt Bedburg dem Demographie-Typ D
Wanderungssaldo übersteigt den Sterbeüberschuss - Bevölkerungstrend
zugeordnet.
Als Ergebnis der kleinräumigen Bevölkerungsprognose wird für Bedburg ab 2004 bis
2030 ein Bevölkerungswachstum in einer Bandbreite zwischen 5 und 15%, für den
Kreis insgesamt eine Veränderung von 3,8%.prognostiziert.
„positiver
steigend“
zum Jahre
Rhein-Erft-
Als Kernaussage dieser Studie – siehe auch hierzu den anliegenden Zahlenanhang (Anlage 4) - ist
festzuhalten, dass die Einwohnerzahlen im Rhein-Erft-Kreis um ca. 4 % bis zum Jahre 2030
steigen werden; wobei gleichzeitig die Anzahl der Haushalte durch den steigenden Anteil der
Alleinstehenden im Vergleich zu 2004 bis zum Jahre 2030 um gut 10% - somit überproportional
zum Bevölkerungswachstum - zunehmen wird. Klar abzulesen ist an diesem Trend u.a. der
zukünftige Mehrbedarf an Wohnflächen, der für den Rhein-Erft-Kreis - durchschnittlich werden für
das Untersuchungsgebiet 20% hochgerechnet - von einer Wohnflächen-Zunahme von 28% bis
2030 ausgeht.
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 10
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 11
Für den Rhein-Erft-Kreis prophezeien die Demographen der Prognos AG hinsichtlich der Anzahl
der Erwerbstätigen ein Minus von 4%; zugleich bewegt sich der Zuwachs der volkswirtschaftlichen
Leistungskraft, der Bruttowertschöpfung, im Rhein-Erft-Kreis bei knapp 35%.
Abb. Demographischer Wandel bis 2030 im Rhein-Erft-Kreis:*
* Quelle: Endbericht Konsequenzen des demographischen Wandels für die RWE Rhein-Ruhr-Gruppe
Detailliertere Informationen sind im Internet unter www.rwe.com/ Kontakt_Prognos abrufbar.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren
Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
* evtl. gesondertes Beiblatt beifügen
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 11
STADT BEDBURG
Seite: 12
Sitzungsvorlage
50181 Bedburg, den 27. November 2007
----------------------------------Koerdt
Bürgermeister
Mitteilungsvorlage WP7-1078/2007
Seite 12