Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
141 kB
Datum
03.03.2016
Erstellt
25.02.16, 15:46
Aktualisiert
25.02.16, 15:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Stadtratsfraktion Bad Münstereifel
S PD - S tadtratsfraktion Bad M ünstereifel
M arktstraße 11, 53902 Bad Münstereifel
• II » .. ».
Il
IIlÎ
IIIM» jIlj ' II
ll
1
r
-
Stadt Bad Münstereifel
Bürgermeisterin Preiser-Marian
Marktstraße 11
53902 Bad Münstereifel
Marktstraße 11
53902 Bad Münstereifel
Internet:
www.spd-badmuenstereifel.de
e-mail:
info@spd-badmuenstereifel.de
Datum: 11.01.2016
Verbesserung der Verkehrssicherheit in Houverath
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Preiser-Marian,
die SPD-Stadtratsfraktion beantragt als Tagesordnungspunkt das Thema „Verbesserung der
Verkehrssicherheit in Houverath" für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss
aufzunehmen. Hierzu soll die Verwaltung zu den Erkenntnissen aus dem Mobilitätscheck in
Houverath am 09.09.15 berichten.
Hierzu möge der Ausschuss folgendes beschließen:
1.) Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW zu
prüfen, welche Maßnahmen aus den empfohlenen Prüfaufträgen des Mobilitätschecks in
Houverath vom 09.09.2015 ohne Anliegerbeiträge umsetzbar sind. Dazu gehören:
Einrichtung von Fahrbahnverschwenkungen an den Ortseingängen von Scheuren,
Limbach und Kirchsahr kommend,
Einrichtung einer gesicherten Querung an der Eifeldomstr. in Höhe der Kirche mit einer
Fahrbahnverengung
Sicherung der Gehwege an der Straßenecke Eifeldomstr./Eichener Str. mit Sperrpfosten
Errichtung der fehlenden Bushaltestelle „Hochthürmer Blick“ an der Eifeldomstr.
Verkehrsberuhigung der Dorfmitte (Eifeldomstr./Limbacher Str./Eichener Str.) durch die
Einrichtung eines gemeinsam genutzten Verkehrsraums (Shared Space)
Zudem soll geprüft werden, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung „30“ in der Eifeldomstr. (von
Scheuren kommend) bereits ab der Einmündung Auf der Lach angeordnet werden kann.
2.) Ferner soll die Verwaltung prüfen, welche Finanzierungsmöglichkeiten zu den einzelnen
Maßnahmen bestehen. Dazu gehören Kostenübernahmen des Landesbetrieb Straßenbau NRW
als Straßenbaulastträger der L 497, Förderanträge über die Förderrichtlinien kommunaler
Straßenbau (FöRi-kom-Stra), NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014-2020“ (Dorferneuerung),
weitere Fördermöglichkeiten sowie bereits bewilligte Mittel des Kommunalinvestitionsfonds.
Begründung:
Am 09.09.2015 fand im Rahmen des Projekts „SmartMove“ des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg
ein Mobilitätscheck in Houverath statt, welcher durch das Ratsmitglied Karl Michalowski initiiert
wurde. Das beteiligte Verkehrsplanungsbüro VIA hat der Verwaltung bereits den dazugehörigen
Bericht vom 08.10.2015 vorgelegt, welcher die Grundlage für diesen Antrag darstellt.
Der Bericht analysiert trefflich die Verkehrssituation in Houverath, zeigt Schwächen und
Lösungen auf. Es ist lohnenswert, die Vorschläge einzeln für eine Umsetzung zu prüfen, um die
Lebensqualität im Dorf sowie die Attraktivität für potenzielle Neubürger zu verbessern. Gerade
der dörflich geprägte Raum ist von den Folgen der Demographie besonders betroffen sodass
auch hier das Thema Barrierefreiheit zunehmend wichtiger wird.
Trotz Hinweisschild zum Parkplatz und Aufrufe durch den Pfarrer wird w eiterhin zu
Gottesdienstzeiten und Veranstaltungen im Pfarrheim entlang der Eifeldomstr. verkehrswidrig
auf Bürgersteigen zahlreich geparkt. Beobachter schildern, dass sich gefährliche Situationen für
Fußgänger bei der Querung der Straße ergeben. Für die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs
ist das Querungsaufkommen vermutlich nicht ausreichend. Die vorgeschlagene Fahrbahn
verengung würde das Überqueren gerade für Senioren erleichtern, die Geschwindigkeit der
Kraftfahrer drosseln und zum indest das beklagte Parken unm ittelbar vor der Kirche
einschränken. Zudem wäre eine Querungshilfe mit in der Fahrbahn befestigten Fertig
e le m e n te n , L e itb a ke n und F a h rb a h n
markierungen kostengünstig und zügig um
setzbar. Lediglich der gegenüberliegende
Bordstein m üsste zusätzlich a bgesenkt
werden. Um das Parken einzuschränken,
wäre die Einrichtung von Pollern und die
O ptim ie ru ng der V erke h rsze ich e n des
eingeschränken Halteverbots notwendig.
Es wird auch vom verbotswidrigen Parken
der „Eltern-Taxis“ auf dem Gehweg an der
Straßenecke Eichener Str./Eifeldomstr. trotz
vorhandenen absoluten H alteverbot be
richtet. Hier befindet sich auch die Zufahrt
der Feuerwehr in der unmittelbaren Nähe.
Einfache Querungshilfe mit Fertigelementen
Um dem Parken entgegen zu w irken
könnten auch hier die vorgeschlagenen
Poller Abhilfe schaffen. Allerdings wird sich
leider erst durch sporadische Kontrollen des Ordnungsamts vermutlich eine nachhaltige Lösung
einstellen. Dies gilt auch für das verkehrswidrige Parken zu Gottesdienstzeiten an der
Eifeldomstr. Überlegenswert ist, ob die die Verwaltung hier zu den entsprechenden Zeiten
zunächst als Stichprobe kontrollieren könnte.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden gemeinsam mit der Verwaltung und den
örtlichen Stadtverordneten Herr Dibowski und Herr Dr. Schmidt auf Initiative von Herrn
Michalowski die Haltestellenstandorte im Dorf optimiert. Hierbei war es ein Ziel, wegen der
zunehmenden Ausdehnung der Wohngebiete in Richtung Süden (Mühlenberg) eine Einrichtung
einer Bushaltestelle an der Eifeldomstr./Höhe Reuterweg zur Attraktivierung des ÖPNV
vorzunehmen. Insbesondere sollte das hohe Schüleraufkomm en an den bestehenden
Haltestellen durch einen höheren Haltestellenabstand auf zwei auseinander gezogenen
Haltestellen aufgeteilt und somit auch Wege durch Verkürzung sicherer gemacht werden.
Mangels eines gesicherten seitlichen Bürgersteigs auf der Friedhofsseite konnte die neue
Haltestelle „Hochthürmer Blick“ nur in Ri. Lanzerath eingerichtet werden.
Auch im Hinblick der Barrierefreiheit ist zur Vervollständigung der Haltestelle nun der Bau einer
befestigten Kaphaltestelle auf der gegenüberliegenden Seite neben der Hotelzufahrt nötig. Es
bietet sich an, diese Anlage über den Kommunalinvestitionsfond zu finanzieren. Dieser lässt
nach § 3 Nr. 1c) KlnvFG ausdrücklich die Förderung eines Baus von barrierefreien Haltestellen
des ÖPNV zu. Wünschenswert, aber nicht zwingend wäre ein Fahrgastunterstand.
Die vorgeschlagene Umgestaltung der verwinkelten Kreuzung Eifeldomstr./Limbacher Str./
Eichener Str. als prägende Dorfmitte am Gasthof Eifeldom würde ggf. auch eine maßgebliche
Aufw ertung des O rtsbilds bedeuten. A llerdings wird bezw eifelt, ob ein angedachter
Minikreisverkehr umsetzbar ist, da der Platz für den Wendekreis von LKWs und Bussen
vermutlich nicht ausreicht und die Kreiselmitte wegen des Dorfbrunnens nicht überfahrbar
gestaltet werden kann.
2 von 3
Als weiteren Vorschlag wurde ein „Shared Space“ vorgeschlagen. Dieser „unorthodoxe“
Vorschlag hat durchaus Potenzial, da der Verkehrsraum durchgängig eben, ähnlich einer
Spielstraße gestaltet wird. Der gesamte Verkehrsraum ist sehr schmal und Fußgänger müssen
ohnehin mangels Gehsteig an einigen Stellen die Fahrbahn benutzen, wie es im Bericht des
Mobilitätschecks deutlich wird. Auch im Hinblick auf die unmittelbare Lage an der Grundschule
ist eine Verlangsamung des Verkehrs und eine Verbesserung für Fußgänger wünschenswert.
Denkbar wäre, dass der Bereich auffällig
(vielleicht mit Schachbrettmuster, wie in der
Abbildung des Berichts) gepflastert wird.
Am einbezogenen Dorfbrunnen könne eine
kleine G rünfläche mit Ruhebänken die
Aufenthaltsqualität aufwerten. Typisch für
einen „Shared Space“ ist der Verzicht auf
Verkehrszeichen sodass die allgemeinen
Verkehrsregeln, wie z. B. „rechts vor links“
und zum Parken gelten. Der öffentliche
Raum wird g le ich b e re ch tig t von allen
Verkehrsteilnehmern nutzbar und die „gewollte Unsicherheit“ zwingt die Verkehrs
teilnehmer zur erhöhten Aufmerksamkeit
und gegenseitiger Rücksichtnahme.
Es ist
träger
Daher
einem
Die Dorfmitte könnte zu einem Shared Space werden
fraglich, ob sich die Entscheidungs
sich für eine derartige moderne und auch mutige Verkehrsplanung entscheiden würden.
kann der Vorschlag auch als ein Anstoß für alternative Ideen mit derselben Zielsetzung,
barrierefreien ansprechenden Ortskern, verstanden werden.
Über die Vorschläge aus dem Mobilitäts
check hinaus, wäre es sinnvoll die Ge
schwindigkeitsbegrenzung von „30“ in der
Eifeldomstraße bereits am Ortseingang von
Scheuren kommend auszudehnen.
Der Ortseingang verleitet zum schnellen Einfahren
Anlieger monieren, dass meist zu schnell in
den Ort hineingefahren w ird. D er A us
bauzustand weist nur in einigen Abschnitten
gesicherte Gehwege aus und entlang der
Straße prägen Einfamilienhäuser das Bild.
Vor einer Verkehrsschau ist eine mehr
w öchige M essung der D u rch sch n ittsg e
s c h w in d ig k e it durch das O rd n u n g sa m t
ratsam.
W ir wünschen uns, dass die Verwaltung die
Vorschläge sorgfältig mit allen zu beteiligten Akteuren prüft, eine Kosten/Nutzen-Analyse
vornimmt, die Finanzierung mit verschiedenen Quellen ausschöpft und in einem Gesamtkonzept
vorstellt.
Mit freundlichen Grüßen
3 von 3