Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
162 kB
Datum
03.11.2015
Erstellt
22.10.15, 17:11
Aktualisiert
22.10.15, 17:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bad Münstereifel
Bad Münstereifel, den 06.10.2015
- Der Bürgermeister Az: 40.8 D
Nr. der Ratsdrucksache: 280-X/Z-1
__________________________________________________________________________
Beratungsfolge
Termin
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport, Soziales, Städtepartnerschaften und Tourismus
03.11.2015
Zur Beratung in öffentlicher Sitzung:
__________________________________________________________________________
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Partnerschaftstreffen Ashford 2015
__________________________________________________________________________
Berichterstatter: Herr Dederichs
__________________________________________________________________________
( ) Kosten €:
( )
Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung
( ) ja / ( ) nein
( ) Nothaushalt / Übergangswirtschaft
( ) Anlagen sind beigefügt
( )
( )
( )
Die Mittel müssen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Deckung:
Folgekosten: ( ) ja / ( ) nein
_________________ € jährlich
Beschlussausführung bis ___________
__________________________________________________________________________
Ausgearbeitet:
Beteiligt:
Mitgezeichnet:
GBA
10.2
PR
AL
Dez
_________________
Bürgermeister
__________________________________________________________________________
An der Abstimmung hat/haben (wegen Befangenheit) nicht teilgenommen:
__________________________________________________________________________
( ) zurückgezogen
( ) vertagt
( ) von der Tagesordnung abgesetzt
( ) verwiesen in den _________________________________________________________
Abstimmungsergebnis:
Bildungsausschuss
@GRK2@
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
@GRK3@
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
@GRK4@
( ) einstimmig
( ) Ja-Stimmen
( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen
Seite 2 von Ratsdrucksache 280-X/Z-1
1. Sachverhalt:
In der Zeit vom 17. bis 21. September unternahm eine 25-köpfige Delegation aus Bad Münstereifel eine Reise nach Ashford, um dort die Stadt Bad Münstereifel beim Partnerschaftstreffen zu
vertreten.
Neben Mitgliedern des Rates und dessen Fachausschusses für Städtepartnerschaften, Vertretern
der Stadtverwaltung und Mitgliedern des Ashford-Fougères-Clubs gehörten fünf Schülerinnen des
Städtischen St. Michael-Gymnasiums der Besuchsdelegation an.
Das Thema des Partnerschaftstreffens war bereits im vergangen Jahr mit „Wirtschaft und Handel
– Was kann eine Stadt von der anderen Stadt lernen?“ vom Gastgeber Ashford bestimmt worden.
Die Schülerinnen des Städtischen St. Michael-Gymnasiums hatten sich bereits im Vorfeld intensiv
mit dem Thema beschäftigt. Sie hatten für die Präsentation in Ashford zunächst die Stärken der
einzelnen Partnerstädte heraus gearbeitet und daraus Handlungsempfehlungen für die jeweils
anderen beiden Partnerstädte entwickelt.
Nach der Anreise am Donnerstag wurde am Freitag die Handelskammer in Ashford besucht. Hier
stellte der zuständige Ausschussvorsitzende im Rat der Stadt Ashford, Herr Graham Galpin, zunächst den Vertreter Ashfords im Londoner Parlament, Herrn Damian Green, vor. Anschließend
kamen Vertreter größerer Unternehmen in Ashford zu Wort und stellten ihre Betriebe und die
Gründe für die Ansiedlung in Ashford vor. So konnte der aus Bad Münstereifel angereiste City
Outlet Manager, Herr Uli Nölkensmeier, seinen Kollegen in Ashford, den Manager des dortigen
Designer Outlets kennen lernen und sich mit ihm austauschen.
Am Samstagvormittag fand dann in der St. Mary`s Kirche in Ashford der Festakt statt. Die Kirche
dient zur Hälfte nach wie vor kirchlichen Zwecken, zur anderen Hälfte dient sie seit einigen Jahren
auch als kultureller Veranstaltungsort mit einer besonderen Akustik.
Eingerahmt von Musikdarbietungen des hervorragenden Solocellisten, Herrn Matthew Sharp, aber
auch des Streichorchesters „Revelation Strings“, präsentierten die Jugendlichen aus den drei
Partnerstädten die Ergebnisse ihrer Arbeit.
Bei den fünf Jugendlichen aus Bad Münstereifel handelte es sich um folgende Schülerinnen des
St. Michael-Gymnasiums: Jana Dederichs, Eva Koch, Celine Otten, Johanna Prall und Zoe Werner. Als Jugendbetreuerin fungierte Carina Neff von der Stadtverwaltung Bad Münstereifel.
Anschließend sprachen die Repräsentanten der drei Partnerstädte, die Bürgermeisterin der Stadt
Ashford, Frau Geraldine Dyer, der Bürgermeister der Stadt Fougères, Herr Louis Feuvrier, und der
Bürgermeister der Stadt Bad Münstereifel, Herr Alexander Büttner.
Nachfolgend ist die Rede von Herrn Bürgermeister Alexander Büttner wiedergegeben:
„Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Geraldine, sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber
Louis, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Partnerschaftsfreunde,
I.
unsere gastgebenden Freunde aus Ashford haben das diesjährige Partnerschaftstreffen unter das
Motto „Wirtschaft und Handel“ (business & commerce) gestellt – ein gut gewähltes und passendes
Thema.
Denn auch in Wirtschaft und Handel sind partnerschaftliche Beziehungen für den Erfolg unerlässliche Voraussetzungen. Ein Unternehmen ist vor allem dann erfolg- reich, wenn es ein Miteinander
zwischen Chefs und Mitarbeitern gibt, wenn sich alle mit dem Unternehmen identifizieren, eine von
Vertrauen, Respekt sowie Leistungsbereitschaft geprägte Unternehmenskultur und dadurch eine
viel zitierte win-win-Situation entsteht – innerhalb des Betriebes ebenso wie gegenüber den Kunden.
Wirtschaft und Handel überwinden Grenzen, kennen keine Grenzen – friedlich, ohne Waffengewalt. Das ist seit jeher so. Es entsteht Offenheit für neue Kulturen, neue Handelspartner. Nicht
Seite 3 von Ratsdrucksache 280-X/Z-1
durch die Gewalt von Schwertern, Musketen und Kanonen, sondern durch den Handel mit Rohstoffen und deren veredelten Produkten.
So ist auch unser Europa entstanden. Nach zwei verheerenden Weltkriegen, die von Deutschland
und Deutschen ausgingen, haben 1952 Kohle und Stahl im westlichen Europa den Kern für das
Europa geschmiedet, das wir heute kennen und schätzen – geprägt von Freiheit, Frieden, Demokratie und Wohlstand. Zumindest meistens.
Aus einer Idee wurde konkrete Wirklichkeit. Aus ursprünglich sechs Staaten der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft 1957 sind heute 28 der Europäischen Union geworden. Rund 350 Millionen Bürgerinnen und Bürger.
Eine beispiellose Erfolgsgeschichte? Ja, aber nicht uneingeschränkt. Dieser Sommer hat gezeigt,
wie anfällig unser über die Jahre großes und schwerfälliges Europa geworden ist.
Finanz- und Wirtschaftskrise, Währungskrise und Flüchtlingskrise – diese Krisen sollten Europa
wachrütteln, wieder an die großartigen Ideen zu glauben, an deren Verwirklichung zu arbeiten.
Zurück zu den Wurzeln. Wer sich im Klein-Klein verliert, wer nur noch Euros aufrechnet, der entzaubert die europäische Idee.
Wenn der einheitliche Krümmungsgrad der Gurke wichtiger und selbstverständlicher ist als Hilfe
für in Not geratene Menschen aus anderen Kulturkreisen, deren Leben in ihren Heimatländern in
Gefahr ist, dann stimmt etwas nicht im Haus Europa. Dann müssen wir zurück zu den Wurzeln.
Denn kleinmütigen Krämerseelen hat noch nie die Zukunft gehört.
II.
Eine ganz starke Wurzel des den Menschen zugewandten Europas sind die Städtepartnerschaften.
Allein in Deutschland bestehen rund 7.200 davon, darunter 2.200 mit Kommunen in Frankreich
und 600 in Großbritannien – dieses deutsche Band der Partnerschaft umfasst weltweit insgesamt
160 Länder.
Liebe Freunde, es gibt auch im Europa des 21. Jahrhunderts kaum einen wertvolleren Schatz als
unsere jahrzehntelange Freundschaft zwischen den Menschen in Ashford, Fougères und Bad
Münstereifel.
Diese Partnerschaften sind konkret: In den Gastfamilien, in den Schulen, in Vereinen. Jüngstes
Beispiel: Im Juli konnte eine Schülerin aus Fougères ein mehrwöchiges Praktikum bei einem Unternehmen in Bad Münstereifel absolvieren.
An diesem Mehrwert des Miteinanders, der Freundschaften über Grenzen hinweg, wollen wir alle
weiter arbeiten – letztlich ersetzen auch smartphone und ipad nicht die persönliche Begegnung
aus Fleisch und Blut.
Lassen Sie mich an dieser Stelle danke sagen. Stellvertretend für alle englischen Freunde wende
ich mich an Euch, liebe Geraldine Dyer, liebe Gilian Lines sowie lieber Mike Bennett: Herzlichen
Dank für die überwältigende Gastfreundschaft, die herzerwärmenden Begegnungen und das interessante Programm.
Unseren jungen Freunden aus Ashford, Fougères und Bad Münstereifel: Vielen Dank für Euer
Mittun, Eure Ideen, Weltoffenheit und Inspiration – Ihr seid die Zukunft unserer Partnerschaft und
letztlich auch Europas.
III.
Zum Schluss noch einige persönliche Worte: Nach 11 Jahren als Bürgermeister der Stadt Bad
Münstereifel verabschiede ich mich von Euch. Wenn mir etwas von diesem Amt fehlen wird, sind
es die einzigartig schönen Tage in dieser wunderbaren, großen Familie.
Seite 4 von Ratsdrucksache 280-X/Z-1
Begonnen hatte für mich alles 2005 in Fougères, persönliche Gastgeber waren Colette und Jacques Faucheux. 2006 durfte ich bei Paul Clokie in Tenterden sein, in Fougères 2008, 2011 sowie
2013 bei Chantal und Louis Feuvrier, in Ashford 2009 bei Mike Elvy und Marion Brown sowie 2012
zusammen mit Matthew French und Wendy Pooley im richtig alten Haus von Caroline, Paul Clokies Lebensgefährtin.
2013 konnte endlich meine Familie teilhaben an dem, was Partnerschaft in Fougères bedeutet.
Wir erzählen noch heute davon.
Und in diesem Jahr sind zumindest meine Frau und mein jüngster Sohn in Ashford dabei und genießen es, Teil der großen Familie zu sein.
Ich danke Euch allen von Herzen für diese schöne Zeit und wünsche Euch für die Zukunft alles
Gute. Bleibt in Sachen Partnerschaft am Ball, bleibt gesund – Auf Wiedersehen, Au revoir, GoodBye.“
Am Samstagnachmittag wurde im Rahmen einer Besprechung der Vertreter der drei Partnerstädte
das nächstjährige Treffen in Bad Münstereifel besprochen. Es soll über das zweite oder dritte Septemberwochenende 2016 stattfinden. Zum Thema des Treffens wurde „Schulen“ gewählt. Unter
diesem Thema ist vorgesehen, Vorschläge zur Verbesserung im Bereich der Schüleraustausche
und der Schulpartnerschaften zu erarbeiten, auf neue Herausforderungen, wie z. B. die Inklusion,
einzugehen und auch die unterschiedlichen Schulsysteme in den drei Ländern zu vergleichen.
Am Sonntagabend stand dann im Kentsaal des Ashford International Hotels das Abschluss
Abendessen mit allen Gästen und Gastgebern an.
Die Bürgermeisterin der Stadt Ashford, Mrs. Dyer, dankte an dieser Stelle allen Gastgebern in
unserer Partnerstadt Ashford für ihr Engagement, allen Gästen aus Fougères und Bad Münstereifel für ihre Teilnahme und für die hervorragende Organisation und Programmgestaltung der Vorsitzenden der Ashford-Twinning-Association, Mrs. Gillian Lines, sowie dem verantwortlichen Ratsherrn der Stadt Ashford, Mr. Mike Bennett, ganz besonders.
Die Delegation aus Bad Münstereifel reiste am Montagmorgen aus Ashford ab und erreichte am
frühen Abend wieder Bad Münstereifel.
2. Rechtliche Würdigung
./.
3. Finanzielle Auswirkungen
keine
4. Organisatorische und personelle Auswirkungen
keine
5. Lösungsvorschlag und mögliche Alternativen und deren Auswirkungen
keine
6. Auswirkungen auf den demographischen Wandel
keine
7. Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.