Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
78 kB
Datum
23.06.2015
Erstellt
18.06.15, 13:16
Aktualisiert
18.06.15, 13:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Stadtratsfraktion Bad Mürrstereifel
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12. MAI 2015
Stadt Bad Münstereifel
Bürgermeister Büttner
Marktstraße 11
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Marktstrfaße 11
d Münstereifel
Internet:
www.spd-badmuenstereifel.de
e-mail:
info@ spd-badmuenstereifel.de
Datum: 11.05.2015
Elektrifizierung der Erfttalbahn
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Büttner,
die SPD-Stadtratsfraktion beantragt als Tagesordnungspunkt für die nächste Sitzung des
Stadtrats am 23.06.2015 das Thema „Elektrifizierung der Erfttalbahn“ aufzunehmen. Hierzu
möge der Stadtrat folgendes beschließen:
1.) Der Stadtrat spricht sich dafür aus, dass eine geforderte Elektrifizierung der Voreifelbahn
(S23) zwischen Bonn und Euskirchen auch den Streckenabschnitt der Erfttalbahn (RB23) bis
Bad Münstereifel (RB23) umfassen muss, um die durchgehende Verbindung nach Bonn auch
zukünftig zu gewährleisten.
2.) Die Verwaltung wird beauftragt gemeinsam mit dem Kreis Maßnahmen zu entwickeln, wie
eine Elektrifizierung die gesamten Strecke bis Bad Münstereifel ermöglicht würde und sich dafür
einzusetzen. Hierbei soll darauf hingewirkt werden, dass sich der Kreis an der beschlossenen
Machbarkeitsstudie des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn unter Einbeziehung der
Erfttalbahn beteiligt.
3.) Ferner wird die Verwaltung beauftragt gemeinsam mit dem Kreis (unabhängig von einer
Elektrifizierung) Maßnahmen zu entwickeln und sich dafür einzusetzen, wie die Erfttalbahn
technisch derart ertüchtigt werden kann, dass künftig auch ein dichterer Zugtakt sowie eine
Beschleunigung möglich wird. Hierbei soll darauf hingewirkt werden, dass sich der Kreis an den
Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) wendet, um sich für die Planung eines Ausbaus
einzusetzen.
Begründung
Die anhaltenden mangelhaften Zustände entlang der Eifel- und Voreifelstrecke zeigen, dass ein
zuverlässiger Eisenbahnbetrieb auch mit den zeitgemäßen und leistungsstarken Dieseltrieb
wagen nicht mehr machbar ist. Neben der Pannenserie des Triebwagens Lint hat sich auch
gezeigt, dass diese Fahrzeuge dem Fahrgastaufkommen nicht gewachsen sind.
In Anbetracht der Entwicklung der letzten Jahre ist auch in der Zukunft mit zunehmenden
Fahrgastzuwächsen zu rechnen. Der Umstieg auf die Bahn ist umweltfreundlich, verkehrs
politisch sinnvoll und förderungswürdig. Daher müssen bereits jetzt die Weichen für den
zukünftigen Bedarf der nächsten Jahrzehnte gestellt werden.
Eine E le ktrifizie ru n g e rm ö g lich t eine E rhöhung der R e ise ge sch w in d ig ke ite n durch
spurtstärkeres Anfahren. Dies ist besonders im Vorort- bzw. S-Bahn-Verkehr notwendig, um
auch bei einer dichteren Halte- und Taktfolge einen attraktiven Fahrplan zu ermöglichen. Hierbei
könnten dann fahrdynamische und immissionsarme S-Bahn-Triebwagen für einen schnellen
Fahrgastwechsel in der Zukunft eingesetzt werden.
Mit der Ratsdrucksache Nr. 245-X der Ratssitzung vom 24.03.2015 wurde zwar bereits eine
Resolution zur Elektrifizierung verabschiedet, allerdings droht durch neuere Entwicklungen eine
Vernachlässigung der Erfttalbahn:
In der gemeinsamen Sitzung der Planungsausschüsse des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt
Bonn am 23.04.2015 in Siegburg wurde beschlossen, sich für eine Elektrifizierung der
Voreifelbahn lediglich zwischen Bonn und Euskirchen einzusetzen. Hierbei soll zunächst eine
Machbarkeitsstudie beauftragt werden. Da der Kreis Euskirchen und die Stadt Bad Münstereifel
ebenfalls von der Eisenbahnstrecke betroffen sind, wäre eine Beteiligung sinnvoll, um eigene
Interessen zu vertreten.
Sollte lediglich die Strecke Bonn-Euskirchen elektrifiziert werden, würden durchgehende Züge
von Bonn nach Bad Münstereifel betrieblich nicht mehr möglich sein. Unter der Voraussetzung,
dass auch die Eifelstrecke elektrifiziert werden sollte, würde ein „Inselverkehr“ mit
Dieseltriebwagen die Strecke Euskirchen-Bad Münstereifel betrieblich unwirtschaftlicher
machen und vermutlich wieder Stilllegungsforderungen hervorbringen.
Unabhängig von einer Elektrifizierung lässt der Ausbauzustand und der bestehende einfache
Zugleitbetrieb auf der Erfttalbahn eine dichtere Zugfolge und damit eine verbesserte
Fahrplantaktung nicht zu. Ferner beträgt die Höchstgeschwindigkeit 60 km/h, stellenweise ist sie
aufgrund des Unterbaus und der ungesicherten Bahnübergänge viel geringer.
Um in Zukunft eine bessere Taktung und eine attraktive Fahrzeit einzurichten, wäre ein Ausbau
zwingend nötig. Eine Attraktivierung sowie gute Anschlüsse in Euskirchen werden zu weiteren
Fahrgastzuwächsen führen und damit die Strecke langfristig sichern.
Als Stadt Bad Münstereifel müssen wir ein Interesse daran haben, dass der letzte 13,8
Kilometer lange Streckenast nicht von der Entwicklung abgehängt wird. Hierbei sollten wir
frühzeitig unsere Interessen vertreten.
Mit freundlichen Grüßen
Anton Schmitz
Fraktionsvorsitzender