Beschlussvorlage (Flächeninanspruchnahmen in der Stadt Erftstadt, Teil II)

STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister V 538/2013 Az.: 61 Amt: - 61 BeschlAusf.: - 61 Datum: 04.11.2013 gez. Wirtz Amtsleiter RPA Beratungsfolge Ausschuss für Stadtentwicklung Betrifft: - 20 - Termin 19.11.2013 gez. Erner, Bürgermeister BM / Dezernent 05.11.2013 Datum Freigabe -100- Bemerkungen zur Kenntnis Flächeninanspruchnahmen in der Stadt Erftstadt, Teil II Finanzielle Auswirkungen: keine Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den Beschlussentwurf: Die vorgelegten Auflistungen und statistischen Darstellungen der Flächeninanspruchnahmen bezüglich der Kategorien landwirtschaftlich genutzte Flächen, Straßenbau, Freiflächen, Erholungsflächen und öffentliches Grün in der Stadt Erftstadt für den Zeitraum zwischen 1979 und 2009 werden zur Kenntnis genommen. Begründung: Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat in der Sitzung am 18.09.2012 (s. V 350/2012) bereits den ersten Teil der Flächeninanspruchnahmen/-bauflächen (s. auch A 287/20122, „Antrag bzgl. Erstellung einer Auflistung der Flächeninanspruchnahmen bzw. Ausweisung von entstandenen Freiflächen in Erftstadt seit 1969“) zur Kenntnis genommen. Im nunmehr vorgelegten zweiten Teil sind die Flächeninanspruchnahmen bezüglich der Kategorien landwirtschaftlich genutzte Flächen, Straßenbau, Freiflächen, Erholungsflächen und öffentliches Grün in der Stadt Erftstadt für den Zeitraum zwischen 1979 und 2009 dargestellt. - Datengrundlage Die erhobenen Flächendaten sind für das gesamte Stadtgebiet im 5-Jahres-Rhythmus vom 31.12.1979 bis 31.12.2009 dargestellt (s. Anlagen). Trotz Recherche in verschiedensten Medienbereichen (Internet, Statistische Jahrbücher, Erftstädter Jahrbücher, Fachliteratur über Erftstadt und Stadtarchiv) und Gesprächen mit lokalen Fachleuten konnten keine relevanten Daten bezüglich des im Antrag 287/2011 ebenfalls angefragten Zeitraumes von 1969 (Stadtgründung) bis 1978 ermittelt werden. Bezogen auf die hier behandelten Flächenkategorien „landwirtschaftlich genutzte Flächen“, „Straßenbau“ und „Freiflächen, Erholungsflächen und öffentliches Grün“ konnten lediglich Daten bezüglich der städtischen Gesamtfläche herangezogen werden. Im Hinblick auf die einzelnen Stadtteile bzw. deren Gemarkungen konnten keine bzw. nur äußerst lückenhafte Informationen ergründet werden. Die dargestellten Daten von 1979-2009 für den Erftstädter Gesamtraum wurden aus den jeweiligen „Statistischen Jahrbüchern Nordrhein-Westfalens“ und den „Statistischen Jahrbüchern deutscher Gemeinden“ entnommen sowie aus eigenen Erhebungen im Rahmen der Überarbeitung des Flächennutzungsplans ermittelt. - Landwirtschaftsflächen Das Stadtgebiet Erftstadts ist stark dominiert von landwirtschaftlichen Flächen, die bis an die Siedlungsränder der Stadtteile heranreichen. Insofern werden bei Erweiterungen von Siedlungsund Verkehrsflächen hauptsächlich agrarisch genutzte Flächen beansprucht und umgewandelt. So sank die Fläche von 9.280 ha (1979) auf 8.176 (2009), was einer Abnahme von 1.104 ha bzw. 11,9 % entspricht. (siehe Tab. 1 und Abb. 3) - Verkehrsflächen Neue Siedlungsflächen ziehen auch den Bau neuer Erschließungswege nach sich. Darüber hinaus wurden durch die starke Zunahme des Personen- und Lastverkehrs in den letzten dreißig Jahren auch die Belastungen bezüglich Lärm und Schadstoffausstoß kritischer. In Teilbereichen wurden daher zum Schutz der Wohnbevölkerung Ortsumgehungen (z. B. die B 265n und K 44n) angelegt. Durch den Ausbau von Straßen bzw. den Neubau von Ortsumgehungen und von innerörtlichen Verbindungen stieg der Anteil der Verkehrsflächen stark an, von 548 ha (1979) auf 923 ha (2009), was einer Zunahme von 375 ha bzw. +68,4 % entspricht. (siehe Tab. 1 und Abb. 4) - Erholungsflächen Erholungsflächen sind unbebaute Flächen, die dem Sport, der Erholung und der Freizeitgestaltung dienen, darunter fallen auch Kleingärten, Wochenend- und Campingplätze, Grün- und Parkanlagen. Die Nachfrage nach Erholungsflächen als weicher Standortfaktor hat sich in den letzten Jahrzehnten immens erhöht, steigern sie doch die Wohn-, Freizeit- und Umweltqualität eines Wohnumfeldes und tragen zur Gesundheitsvorsorge wesentlich bei. In Erftstadt wurde beispielsweise der Lechenicher Stadtpark erweitert, in Liblar entstand der Gesundheitsgarten. In nahezu allen Stadtteilen wurden die Sportanlagen stark erweitert. Demzufolge stieg der Anteil der Erholungsflächen auf Erftstädter Stadtgebiet sehr stark an, von 51 ha (1979) auf 276 ha (2009), was einer Zunahme von 225 ha bzw. +441,2 % entspricht. (siehe Tab. 1 und Abb. 5) - Wald- und Gewässerflächen Die Waldflächen nahmen von 1979-2009 leicht zu, von 960 ha auf 1.079 ha, was einer Steigerung von 12,4 % entspricht. Der im Datensatz aufgeführte starke Rückgang der Waldflächen im Zeitraum 1984-1989 ist nicht durch reale Vorgänge belegbar, vermutlich wurde in diesem Zeitraum die Methodik der Erhebung von Waldflächen geändert. Bei den Wasserflächen ist ein leichter Rückgang von 217 ha auf 204 ha zu verzeichnen, was einem Rückgang von 6 % entspricht. Dieser leichte Rückgang ist entweder durch das Hereinwachsen von Baumbeständen an den Uferlinien der Gewässer zu erklären oder - ebenso wie bei den Waldflächen - auf eine Veränderung der Erhebungsart zurückzuführen. (siehe Tab. 1 und Abb. 6) Die Verwaltung erarbeitet derzeit eine Broschüre, die den ersten Teil „Flächeninanspruchnahme durch die Bauleitplanung“ und den zweiten Teil „Flächenanteile verschiedener Nutzungen“ zusammenfasst und auswertet. Diese Broschüre wird den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses in der nächsten Ausschusssitzung vorgelegt. -2- (Erner) -3-