Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
672 kB
Datum
10.12.2013
Erstellt
28.11.13, 15:19
Aktualisiert
28.11.13, 15:19
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Erftstadt
Verkehrsuntersuchung
Zum Bebauungsplan Nr. 164
Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg,
Erweiterung Getreidelager RaiBa
Bericht
Berichterstatterin:
VSU GmbH
Beratende Ingenieure für Verkehr,
Städtebau, Umweltschutz
Kaiserstraße 100,
52134 Herzogenrath
15.05.2012
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
1
Inhalt
Inhalt ....................................................................................................................................... 1
1. Ausgangslage ..................................................................................................................... 2
2. Sachdarstellung .................................................................................................................. 2
2.1
Grundlagen.............................................................................................................. 2
2.2
Verkehrserhebung................................................................................................... 4
2.2.1 Knoten Kehler Weg/ Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlerweg........................ 4
2.2.2 Zufahrt Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlerweg (Ausfahrt Nord) ................... 9
2.2.3 Zufahrt Verbindungsweg Kehler Weg / Kohlstraße (Ausfahrt Ost).................... 10
2.3.
Verteilung der Zufahrten........................................................................................ 13
3. Prognose des lokalen Verkehrsaufkommens ................................................................... 14
3.1
Gesamtentwicklung ............................................................................................... 14
3.2
Spitzenaufkommen Erntetag ................................................................................. 15
3.3
Knoten Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlungsweg mit Verbindungsweg Kehler
Weg / Kohlstraße sowie Kehler Weg................................................................................. 18
3.4
Leistungsfähigkeitsberechnung............................................................................. 18
3.5
Staubildung ........................................................................................................... 20
4. Straßengeometrie .......................................................................................................... 21
4.1 Verkehrslenkung ......................................................................................................... 22
5. Hinweise zur Lärmberechnung ...................................................................................... 23
6. Fazit ............................................................................................................................... 24
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
2
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg,
Erweiterung Getreidelager RaiBa
Verkehrsuntersuchung
1. Ausgangslage
Die Raiffeisenbank Gymnich e.G. betreibt einen Fachbetrieb für landwirtschaftliche Erzeugnisse für den Umschlag von regional angebautem Getreide sowie für Handel von Produkten
für den ländlichen Bedarf am Standort Kehler Weg in Gymnich. Zur Optimierung der Betriebsabläufe und zur Reduzierung von Fahrten zu externen Lagerstätten sollen die Warenannahme und Lagerung an diesem Standort erweitert werden. Hierzu sollen neue Getreiderundsilos sowie weitere Lagerhallen errichtet werden. Neben der vorhandenen Fahrzeugwaage soll im Erweiterungsbereich eine weitere Waage gebaut werden.
Die Verkehrsuntersuchung dient dazu, das vorhandene und zukünftige Verkehrsaufkommens auch zu Spitzenzeiten darzustellen sowie eine Leistungsfähigkeitsberechnung der
anliegenden Verkehrsanlagen, die entweder Wirtschaftswege oder Straßen sind, vorzunehmen. Auf Grundlage einer prognostischen Betrachtung werden Vorschläge für die Ertüchtigung des öffentlichen Straßen- und Wegenetzes erarbeitet. Hierdurch wird der Nachweis
der gesicherten Erschließung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens erbracht.
2. Sachdarstellung
Zunächst wird eine Einschätzung des gesamten Verkehrsaufkommens vorgenommen. Daraus werden Ansätze zur Erfassung von Spitzenverkehrsaufkommen abgeleitet, die dann als
Grundlage für Leistungsfähigkeitsberechnungen und Aussagen zur Straßengeometrie genutzt werden.
2.1
Grundlagen
Die Raiffeisenbank Gymnich eG hat in ihrem Tätigkeitsschwerpunkt "Fachbetrieb für landwirtschaftliche Erzeugnisse" satzungsgemäß die Aufgabe zum Bezug von regional angebautem Getreide sowie die Versorgung der Region mit landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln. Zu
den Handelsprodukten zählen neben Getreide, Futter-, Dünge- und Pflanzenschutzmittel,
Saatgut und Sämereien, Brennstoffe sowie sonstiger landwirtschaftlicher Bedarf der Hofbewirtschaftung. Entsprechend kommt es zu Fahrbewegungen am Standort mit den Fahrzwecken An- und Abverkauf der benannten Handelsgüter, Kundenverkehr zur Inanspruchnahme
von Dienstleistungen (Wiegungen), Personalfahrten sowie sonstige Fahrten wie etwa zur
Müllentsorgung.
Da die lokale Lagerkapazität (ca. 25% des Getreideumsatzes) derzeit nicht ausreicht, werden Güter extern gelagert. Hierdurch entsteht über den eigentlichen Annahme- und Abverkauf-Vorgang hinaus zusätzlicher Verkehrsaufwand.
Das Verkehrsaufkommen sowie die damit verbundenen Fahrbewegungen setzen sich aus
verschiedenen Fahrt- und Wegezwecken zusammen1. Die hier für die Bestandssituation
aufgenommenen Mengen wurden auf der Basis von Informationen der Raiffeisenbank
geschätzt. Demnach ergibt sich folgendes Mengengerüst für die jährlichen Fahrten im Zielund Quellverkehr2.
1
2
siehe hierzu die ausführliche Darstellung in der Begründung zum Bebauungsplan
Ein Vorgang, also etwa An- oder Abverkauf, verursacht zwei Fahrten, eine Hin- und eine Rückfahrt.
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
•
•
•
•
•
•
•
Getreidefuhren An- und Abverkauf:
Abverkauf Dünger:
Abverkauf sonstige Güter:
Anlieferung sonstiger Güter:
Dienstleistungen (Lohnwiegungen):
Containerdienst (Müllentsorgung):
Personalfahrten (4 Personen mit Pkw3):
3
9000 Fahrten
2100 Fahrten
44000 Fahrten
2400 Fahrten
1000 Fahrten
50 Fahrten
2350 Fahrten
Insgesamt weist der Standort somit ein Ziel- und Quellverkehrsaufkommen in einer Größenordnung von ca. 61.000 Fahrten im Jahr auf. Während einige Fahrtzwecke, wie Personalfahrten und Containerdienst regel- und gleichmäßig auf das Jahr verteilt sind, sind für andere Fahrzwecke, wie etwa die Getreideanlieferung, aber auch für die Umlagerung von Getreide an andere Lagerstandorte Zeiten erhöhten Aufkommens festzustellen. Der Abverkauf
verteilt sich ebenfalls über das Jahr. Die Prozesse weisen somit zwar zeitliche Spitzen auf,
diese sind jedoch aus verkehrstechnischer Sicht unkritisch. Durchschnittlich wird etwa für
die Gerstenernte an 10-15 Tagen im Jahr, für die Weizenernte ebenfalls an 10-15 Tagen
und für Sonderkulturen an ca. 10 Tagen im Jahr angeliefert. Einzelne ergänzende Lieferungen gibt es auch außerhalb dieser Spitzenzeiten. Da die Vorgänge erheblich vom Wetter
abhängen, können diese sowohl zeitlich stark verteilt als auch zeitlich konzentriert ablaufen.
Im Frühjahr, wenn vor allem Futter- Düngemittel und Pflanzenschutz benötigt werden, ist
insgesamt ein höheres Fahrtenaufkommen festzustellen. So wurden im Verkauf im März
2012 ca. 5.400 Fahrten generiert. Nur bezogen auf den Abverkauf Dünger und sonstige Güter (ca. 5.200 Fahrten) sind dies ca. 11% des jährlichen Verkehrs4. Für eine erste Einschätzung des durchschnittlichen Verkehrsaufkommens wird angenommen, dass dies im Spitzenmonat ca. 12% und in einem schwachen Monat ca. 5% des Jahresverkehrsaufkommens
sind. Ausgehend von 6 Betriebstagen in der Woche5 ergibt sich für das durchschnittliche
Verkehrsaufkommen somit eine Größenordnung von ca. 120 bis ca. 280 Fahrten am Tag.
Bezogen auf eine angenommene Spitzenstunde von ca. 10% des durchschnittlichen täglichen Verkehrs6 ergibt sich für die Spitzenstunde eine Zahl von ca. 12-28 Fahrten. Bei dieser
geringen Fahrtenhäufigkeit ist grundsätzlich eine Leistungsfähigkeit des öffentlichen Straßensystems gegeben. Zum Vergleich ist für einen typischen SB-Markt pro Tag etwa von
3.500 Fahrten, für einen Baumarkt mit etwa 2.600 Fahrten pro Tag zu rechnen. Das hier
erzeugte Verkehrsaufkommen ist also um den Faktor 10 bis 30 geringer7.
Das größte Verkehrsaufkommen tritt bei der Anlieferung zur Erntezeit auf, so dass für diese
Situation erwartet wird, dass sowohl das Aufkommen, als auch die hierdurch verursachten
Verkehrszustände planerisch maßgeblich sind. Daher stützt sich die Verkehrsanalyse im
Wesentlichen auf diesen Prozess.
Durch die Neuplanung wird die Lagerung am Standort konzentriert und die Abfertigung
durch eine moderne neue Annahme sowie Separierung beschleunigt und vereinfacht. Dadurch entfallen zukünftig die Prozessstufen "Umlagerung in externe Hallen" und "Rückholung zum Abverkauf", so dass sich die erforderlichen Getreide-Fuhren halbieren. Sackware
soll zukünftig im Wesentlichen im Bereich der Erweiterungsfläche untergebracht werden. Die
3
Angenommen wird eine 6-Tagewoche und eine Anwesenheit von 80%
Bei Gleichverteilung des Aufkommens über das Jahr wären nur 8,3% zu erwarten
5
Bei Getreideanlieferungen, die vom Erntewetter abhängen, können auch Sonntage als Anlieferungstag in Betracht kommen, jedoch ist die Schätzung des durchschnittlichen Verkehrs bei einer Annahme
von 6 Tagen „auf der sicheren Seite“ also höher als mit Berücksichtigung dieses Tatbestandes
6
Die Spitzenstunde des täglichen Verkehrs liegt in Deutschland üblicherweise im Bereich von ca. 811% des täglichen Verkehrs, dies hängt von lokalen Bedingungen ab.
7
Vergleichszahlen aus: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Hinweise zur
Schätzung des Verkehrsaufkommens von Gebietstypen, Köln, 2006, S. 51
4
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
4
südlich der Bestandsanlage gelegene, angemietete Halle kann zukünftig auch von Westen
mit Sackware oder Getreide beschickt werden. Die Beschickung der so genannten Amazonenhalle mit Schüttgütern (Getreide oder Dünger) erfolgt über einen Sumpf und innen liegende Förderbänder von den Transportfahrzeugen oder einem Fallrohr aus. Der Abtransport
erfolgt über Gabelstapler mit Schaufelaufsatz.
2.2
Verkehrserhebung
Da die planerisch maßgebliche Verkehrssituation die Getreideanlieferung ist, wurde eine
Erhebung an einem Erntetag vorgenommen. Die besondere Verkehrssituation, die bei der
Anlieferung von Waren entsteht, wurde erfasst. In Abstimmung mit der Betriebsleitung des
Standortes wurde ein Tag der Getreidekampagne im Jahr 2011 für die Verkehrserhebung
gewählt. Gezählt wurde in der Zeit des verkehrlichen Hauptaufkommens am Dienstag, den
2.8.2011 in der Zeit von 14.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Das Wetter war heiß und sonnig und somit
für die Ernte günstig. Damit kann weitgehend ausgeschlossen werden, dass zu geringe Verkehrsmengen gezählt wurden. Im Gegenteil kann hier von einem seltenen Ereignis hoher
Verkehrsmengen gesprochen werden, da an diesem Tag mehrere Sorten angeliefert wurden. Erfasst wurden neben den Fahrzeugarten Lkw, Traktor und Pkw auch Krad und Radfahrer. Diese Verkehrsarten sind bei der Dimensionierung der Verkehrswege hinsichtlich
möglicher Begegnungsfälle zu berücksichtigen. Aus Gründen der Leistungsfähigkeit des
öffentlichen Straßen- und Wegesystems lag der Schwerpunkt der Erhebung am Knoten
Kehler Weg / Verbindungsweg zum Siedlerweg / Verbindungsweg zur Kohlstraße. Darüber
hinaus wurden auch die Zufahrten (Ausgahrt Nord und Ausfahrt Ost) betrachtet.
2.2.1 Knoten Kehler Weg/ Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlerweg
Bei der Verkehrszählung wurden die Verkehrsströme wie folgt benannt:
In den Knotenströmen 4,5 und 6 sind sowohl die Fahrten, welche direkt aus dem Verbindungsweg Kehler Weg-Kohlstraße kommen, als auch diejenigen, die von der Waage komment auf den Knotenpunkt zufahren und dort abbiegen oder geradeaus fahren, enthalten.
Während der Hauptanlieferzeit, in der sich eine Warteschlange am Verbindungsweg einstellte, war die Vorbeifahrt an dieser Schlange erschwert. In der gesamten Beobachtungszeit
wurden Verkehrsmengen festgestellt, die sich in einem Knotenstrombild zusammenfassen
lassen:
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
5
Verkehrsmengen 14-21 Uhr
Insgesamt wurden 254 Pkw-Einheiten über sieben Stunden erhoben. Die Knotenstromdarstellung fasst alle Verkehrsarten ohne Rad zusammen. Größere Fahrzeuge, wie etwa Traktoren und Lkw werden mit mehreren „Pkw-Einheiten“ (PkwE) berechnet, um deren Bedeutung zu berücksichtigen. Lkw/Lastzüge werden mit 1,5 PkwE, Traktoren mit Anhängern mit
2,0 PkwE, Pkw mit 1 und Krafträder ebenfalls mit 1 Pkw-Einheit berechnet9. Deutlich wird die
hohe Bedeutung des Verbindungsweges zum Siedlerweg sowie des Verbindungsweges zur
Kohlstraße. Allerdings fließt auch Verkehr nach Norden und Osten. Neben Lkw (Einzelfahrzeug, Aufliegerfahrzeug, Lastzug) werden Traktoren mit einem oder zwei Anhängern verwendet. Soweit erkennbar, sind die Fahrzeuge mit Standardmaßen nach STVO versehen.
Überbreite oder überlange Züge wurden nicht festgestellt.
In geringem Umfang wird das Straßen- und Wegenetz auch von zweirädrigen Fahrzeugen
genutzt. Während im gesamten Erhebungszeitraum nur zwei Krafträder erfasst wurden, wurde der Knotenpunkt in der Zeit von insgesamt 32 Fahrrädern befahren. Die meisten Radfahrer kamen aus den Verbindungswegen zur Kohlstraße bzw. zum Siedlerweg. Ein signifikanter Schwerpunkt konnte jedoch weder räumlich noch zeitlich nicht festgestellt werden.
Als Spitzenstunde wurde auch hier die Zeit zwischen 14.15 und 15.15 Uhr festgestellt. In
dieser Zeit waren folgende Verkehrsströme am Knoten erfasst worden. Insgesamt waren 67
Pkw-Einheiten am Knoten erfasst worden.
9
In Anlehnung an aktuelle Richtlinienwerke (Handbuch für die Bemessung von Straßen HBS in der
aktuellen Fassung)
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Verkehrsuntersuchung
Verkehrsmengen 14.15 bis 15.15 Uhr
6
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
7
Zusammenstellung der Ströme
am Kehler Weg, 02.08.2011, 14:00 - 21:00 Uhr
5
1
3
5
7
9
11
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
2
4
6
8
10
12
20:30
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
20:15
6
Anzahl Fz
4
3
2
1
20:45
20:00
19:45
19:30
19:15
19:00
18:45
18:30
18:15
18:00
17:45
17:30
17:15
17:00
16:45
16:30
16:15
16:00
15:45
15:30
15:15
15:00
14:45
14:30
14:15
14:00
0
Zeit
Das Diagramm zeigt die Verkehrsmengen der Ströme in den einzelnen Viertelstundenabschnitten. Die wichtigsten Verkehrsströme sind Strom 3 und 4, also die über Eck führenden
Verkehre zwischen Verbindungsweg zum Siedlerweg und Verbindungsweg zur Kohlstraße.
Dennoch weist nur Strom 3 mit fünf Fahrzeugen pro Viertelstunde zweimal höhere Werte als
vier Fahrzeuge in der Spitzenstunde auf.
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
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Anzahl Fz/h
Zusammenstellung der Ströme
am Kehler Weg, 02.08.2011, 14:00 - 21:00 Uhr
kummulierte Betrachtung
56
54
52
50
48
46
44
42
40
38
36
34
32
30
28
26
24
22
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
14:00 - 15:00
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
Strom
15:00 - 16:00
16:00 - 17:00
17:00 - 18:00
18:00 - 19:00
1
3
5
7
9
11
Strom 2
Strom 4
Strom 6
Strom 8
Strom 10
Strom 12
19:00 - 20:00
20:00 - 21:00
Zeit
In der kummulierenden Betrachtung kann abgelesen werden, dass zwischen 16 und 17 Uhr
52 Fahrzeuge den Knotenpunkt befahren. Betrachtet man die Viertelstunde, sind die Werte
noch einmal geringer:
Tagesganglinie am Kehler Weg, 02.08.2011,
14:00 - 21:00 Uhr
25
Summe aller
Zufahrten
Anzahl Fz
20
15
10
5
21:00
20:45
20:30
20:15
20:00
19:45
19:30
19:15
19:00
18:45
18:30
18:15
18:00
17:45
17:30
17:15
17:00
16:45
16:30
16:15
16:00
15:45
15:30
15:15
15:00
14:45
14:30
14:15
0
Viertel-Stundenwerte
In der maximalen Viertelstunde queren 22 Fahrzeuge den Knotenpunkt. Das Verkehrsaufkommen ist unregelmäßig, dies hängt wohl mit den Lade- bzw. Abladeprozessen, aber auch
mit den geringen Mengen, bei denen stochastische Effekte (nicht gleichmäßiger Zu- und
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9
Abfluss) stärker sichtbar werden, zusammen. So ist zu erklären, dass in der Viertelstunde ab
16.45 Uhr 18 Fahrzeuge, in der folgenden Viertelstunde kein Fahrzeug erfasst wurde.
2.2.2 Zufahrt Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlerweg (Ausfahrt Nord)
Bei der Verkehrszählung wurden die Verkehrsströme wie folgt benannt:
In der gesamten Beobachtungszeit wurden für die Zu- und Abfahrten folgende Verkehrsmengen festgestellt:
Strom 24:
13 Traktoren, zwei Lkw/Lastzüge, zwei Pkw
Strom 26:
fünf Traktoren, 24 Lkw/Lastzüge, zwei Pkw
Insgesamt sind die Verkehrsmengen sehr gering, ein Zusammentreffen von Fahrzeugen ist
selten. Eine grafische Darstellung der Verkehrsmengen ist nicht notwendig. Pro Viertelstunde waren in der Regel nicht mehr als zwei Lkw in der Ausfahrt anzutreffen. Die Verkehrszählung zeigt darüber hinaus, dass das betriebsinterne Verkehrsgeschehen mit Verbindungen
beider Lagerzufahrten abläuft, da die auf das Grundstück fahrenden Fahrzeuge an dieser
Stelle nicht mit den hinausfahrenden identisch sind.
Neben der Lagerausfahrt Nord befindet sich ein Verladesilo, das von Lkw in Rückwärtsfahrt
angefahren wird. Die Zufahrt der Lkw erfolgt in der Regel über den Verbindungsweg zum
Siedlerweg.Vom Verladesilo kommend fahren diese über die Zufahrt (Strom 26) auf das
Grundstück, um anschließend von Süden an die Waage heranzufahren. Der größte Teil der
Lastzüge und Lkw, die im Strom 26 abgebildet werden, sind solche Fahrten. Für die hierfür
erforderlichen Rangierfahrten wird der Straßenraum in Anspruch genommen. Wegen der
insgesamt geringen Fahrzeugmengen ist der Vorgang jedoch nicht dimensionierungsrelevant.
Fahrzeuge: Neben Lkw und Aufliegerfahrzeugen werden Traktoren mit einem oder zwei Anhängern verwendet. Soweit erkennbar, sind die Fahrzeuge mit Standardmaßen nach STVO
versehen. Überbreite oder überlange Züge wurden nicht festgestellt. Die mehrheitlich verwendeten Traktorengespanne weisen somit eine Maximallänge von 18,35 m und eine Maximalbreite von 2,55m einschließlich der Seitenwände des Anhängers auf.
Ergebnis der kummulierenden Betrachtung aller Verkehrsströme an der Zufahrt Nord ist,
dass in der Spitzenstunde acht abbiegende Fahrzeuge den Knotenpunkt befahren. Betrachtet man die Viertelstunde, sind die Werte noch einmal geringer. In der maximalen Viertelstunde queren sechs abbiegende Fahrzeuge den Knotenpunkt.
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10
2.2.3 Zufahrt Verbindungsweg Kehler Weg / Kohlstraße (Ausfahrt Ost)
Bei der Verkehrszählung wurden die Verkehrsströme wie folgt benannt:
An dieser Zufahrt wird der Verkehr zur Waage abgewickelt. Der ausfahrende Strom Nr. 1
enthält die vom Grundstück aus kommenden Fahrzeuge, die zur Waage fahren. Diese kommen entweder vom Verladesilo (Strom 26) oder stellen sich von Strom 12 aus kommend
über eine Wendefahrt in eine Warteschlange an. So bestehen zwei Warteschlangen, diejenige vor Strom 1 und diejenige vo Strom 4, die im Verbindungsweg selbst steht. Strom Nr. 4
fährt direkt auf die Waage.
In der gesamten Beobachtungszeit wurden folgende Verkehrsmengen festgestellt:
Strom 1:
21 Lkw und Lastzüge, 10 Traktoren, 6 Pkw
Strom 3:
ein Lkw, 10 Traktoren, ein Pkw
Strom 4:
31 Traktoren, ein Krad
Strom 12:
ein Lkw, 40 Traktoren, 10 Pkw
Insgesamt sind die Verkehrsmengen deutlich höher als an der anderen Zufahrt. Die Verkehrserhebung ergab als wesentliche zusätzliche Erkenntnis, dass im Zufahrtsbereich
(Strom 4) sich eine Warteschlange zur Abfertigung entwickelte, welche sich im Verbindungsweg aufstellte.
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
11
Diese Warteschlange bestand nahezu während der gesamten Erhebungszeit und war bis zu
13 Fahrzeuge lang. Trotz Aufstellung im seitlichen Bereich des Feldweges ergab sich eine
beengte Situation, die durch entsprechendes Ausweichen anderer Fahrzeuge geregelt wurde. Die Prognose der Warteschlange ist unter Kap. 3.5 behandelt.
Unabhängig von der Bildung und Aufstellung einer Warteschlange ergibt sich aus der erfassten Verkehrsmenge von insgesamt 89 abbiegendenFahrzeugen (Summe der Ströme
3,4,5,11) im Querschnitt die Erfordernis, einen ausreichenden Straßenraum für die Abwicklung der Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
12
Anzahl Fz/h
An dieser Stelle ist die „Spitzenstunde“ im Bereich zwischen 16.00 und 17.00 Uhr zu suchen. Die größte Einzelstrombelastung ist Strom 12, also die Zufahrt von Norden auf das
Grundstück mit fünf Fahrten in der Viertelstunde. Lediglich Strom 12 sowie Strom 1 (Ausfahrt nach Norden) weisen mehr als drei Fahrzeuge pro Viertelstunde auf.
Strom 1
Strom 3
Strom 4
Strom 12
34
32
30
28
26
24
22
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
14:00 - 15:00
15:00 - 16:00
Zusammenstellung der abbiegenden Ströme
an der Zufahrt Ost, 02.08.2011, 14:00 - 21:00 Uhr
kummulierte Betrachtung
16:00 - 17:00
17:00 - 18:00
18:00 - 19:00
19:00 - 20:00
20:00 - 21:00
Zeit
In der kummulierenden Betrachtung kann abgelesen werden, dass in der Spitzenstunde 32
Fahrzeuge den Knotenpunkt in abbiegender Richtung befahren. Darüber hinaus ist festzu-
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Verkehrsuntersuchung
13
stellen, dass die abendliche Mengenreduzierung nur gering ausfällt. Betrachtet man die
Viertelstunde, sind die Werte noch einmal geringer.
Summe der
Zufahrten
1,3,4,12
Tagesganglinie an der Zufart Ost, 02.08.2011,
abbiegende Ströme, 14:00 - 21:00 Uhr
12
11
10
9
Anzahl Fz
8
7
6
5
4
3
2
1
21:00
20:45
20:30
20:15
20:00
19:45
19:30
19:15
19:00
18:45
18:30
18:15
18:00
17:45
17:30
17:15
17:00
16:45
16:30
16:15
16:00
15:45
15:30
15:15
15:00
14:45
14:30
14:15
0
Stundenwerte
In der maximalen Viertelstunde queren 11 abbiegende Fahrzeuge den Knotenpunkt.
2.3. Verteilung der Zufahrten
Betrachtet man alle Lkw und Traktoren, ergibt sich für die Zu- und Abfahrt zum Standort auf
den öffentlichen Straßen und Wegen folgendes Bild:
Verbindungsweg zum Siedlerweg
Verbindungsweg zur Neustraße
Kehler Weg
Verbindungsweg zur Kohlstraße
Summe:
Zufahrt
48
6
2
37
93
Anteil
51,6%
6,5%
2,2%
39,8%
100,0%
Ausfahrt
31
9
4
48
92
Anteil
33,7%
9,8%
4,3%
52,2%
100,0%
Die Differenz der Summen kann über die unterschiedliche Anzahl im Betriebsgelände stehender Fahrzeuge erklärt werden. Im Fazit heißt dies, dass die Zufahrt weitgehend von
Westen und Süden erfolgt, die Abfahrt in die gleichen Richtungen mit gegenteiliger Gewichtung erfolgt. Die anderen beiden Zu- und Abfahrten sind unbedeutend. Der Wechsel der
beiden Hauptzufahrten kann zum einen mit bevorzugten Routen der Landwirte zusammenhängen. Zum anderen führen beide Straßen über die Kohlstraße bzw. den Siedlerweg auf
die L495, so dass aus verkehrlicher Sicht beide Strecken austauschbar sind, da auch beide
einen Asphaltbelag und ähnliche Breite aufweisen. Bei zukünftig veränderten Betriebsabläufen ist durchaus eine Veränderung der Zu- und Abfahrtsrouten möglich. Dies wird mit hoher
Sicherheit die südliche und westliche Zufahrt betreffen. Entscheidend hierfür wird auch die
Erwartung der Landwirte bezüglich der Stauerscheinungen sowie der Ort der Warteschlange
sein.
Da derzeit für einen Teil der Prozesse des Standortes die Straße für Rangier- und Wendefahrten benutzt wird, können die erfassten Verkehrsmengen insgesamt größer sein, als die
eigentlichen Zu- und Abfahrten zum Standort erfordern. Darüber hinaus sind auch Durchfahrten möglich, die etwa auf den Verbindungswegen verkehren, aber andere Ziele als den
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14
Betriebsstandort aufweisen. Daher wurden alle Einfahrten auf das Gelände zusammengefasst, um den Zielverkehr in der Erhebungszeit zu erfassen. Dieser stellt sich wie folgt dar:
• Traktoren: 76
• Lkw/Lastzüge: 25
• Pkw: 12
• Krad: 1
Ohne Berücksichtigung von Wiege- und Wendefahrten erzeugte der Betriebsstandort in den
erhobenen sieben Stunden ein Verkehrsaufkommen von 114 Fahrzeugen und somit in der
Regel 228 Fahrten. Im Vergleich zur Belastung des Knotenpunktes Kehler Weg mit den Verbindungswegen, bei dem 254 Pkw-Einheiten festgestellt wurden, fuhren auf das Grundstück
203 Pkw-Einheiten. Zusammen mit der Ausfahrt sind dies 406 Fahrten. Daraus kann gefolgert werden, dass ein Teil der Fahrzeuge, die auf auf das Grundstück zufahren, auf gleichem Weg wieder zurückfährt, ohne den Knotenpunkt zu befahren. Dies trifft für die beiden
Verbindungswege zum Siedlerweg und zur Kohlstraße zu.
3. Prognose des lokalen Verkehrsaufkommens
In der prognostischen Betrachtung sind verschiedene zeitliche Horizonte zu berücksichtigen.
Zum einen ist das gesamte Verkehrsaufkommen wesentlich, um die Gesamtentwicklung des
Standortes hinsichtlich des Verkehrs abschätzen zu können. Zum anderen wird das Spitzenverkehrsaufkommen benötigt, um verkehrsgeometrische Überlegungen und Leistungsfähigkeitsberechnungen vornehmen zu können. Diese stützen sich auf das Spitzenverkehrsaufkommen zur Erntezeit, da gerade in dieser Situation die Verkehrsanlage das Verkehrsaufkommen bewältigen muss.
3.1
Gesamtentwicklung
Das zukünftige Verkehrsaufkommen wird sich vom Aktuellen vor allen Dingen durch die reduzierten Fahrten zu externen Lagerstandorten unterscheiden. Es ergibt sich folgendes zukünftiges Mengengerüst für die jährlichen Fahrten im Ziel- und Quellverkehr10.
•
•
•
•
•
•
•
Getreidefuhren An- und Abverkauf:
Abverkauf Dünger:
Abverkauf sonstige Güter:
Anlieferung sonstiger Güter:
Dienstleistungen (Lohnwiegungen):
Containerdienst (Müllentsorgung):
Personalfahrten:
4500 Fahrten
2100 Fahrten
44000 Fahrten
2400 Fahrten
1000 Fahrten
50 Fahrten
2350 Fahrten
Insgesamt wird der Standort somit ein Ziel- und Quellverkehrsaufkommen in einer Größenordnung von ca. 56.500 Fahrten im Jahr aufweisen. Im Vergleich zum Bestandsaufkommen
wird sich somit der Verkehr durch die Erweiterung der Lagerkapazität am Standort um ca.
4.500 Fahrten, entsprechend ca. 7,5% reduzieren.
Ausgehend von 6 Betriebstagen in der Woche ergibt sich für das durchschnittliche Verkehrsaufkommen somit eine Größenordnung von ca. 110 – ca. 260 Fahrten am Tag. Bezogen auf eine angenommene Spitzenstunde von ca. 10% des durchschnittlichen täglichen
Verkehrs ergibt sich für die durchschnittliche Spitzenstunde eine Zahl von ca. 11-26 Fahrten.
Die Reduzierung der Jahresfahrten wird sich im durchschnittlichen Verkehrsgeschehen nur
unwesentlich auswirken, da bereits im Ausgangszustand die Verkehrsanlage sehr leistungsfähig ist (Qualitätsstufe „A“11).
10
Ein Vorgang, also etwa An- oder Abverkauf, verursacht zwei Fahrten, eine Hin- und eine Rückfahrt.
Leistungsfähigkeit „A“: „Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die Wartezeiten sind sehr gering“ (HBS 2001, Fassung 2005, S. 7-11)
11
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
3.2
15
Spitzenaufkommen Erntetag
Durch die Planung soll der Betriebsablauf verbessert werden. Hierfür ist es insbesondere
vorgesehen, die Anlieferung neu zu ordnen. Die Anlieferung von Getreide soll in Zukunft
gesplittet werden. Mit einer Größenordnung von ca. 10% des bisherigen Fahrtenaufkommens sollen an der bisherigen Annahmestelle Sonderkulturen sowie feuchte Ware angenommen werden. Zur Vereinfachung des Verkehrsflusses wird die Voll-Wiegung an diesem
Standort, die anschließende Leerwiegung jedoch an der neu zu bauenden Waage auf dem
westlichen Betriebsgelände erfolgen. Hierdurch entfällt die Wendefahrt an der bisherigen
Annahmestelle. Es kann für die Zukunft davon ausgegangen werden, dass die Anlieferung
für diese Annahmestelle weitestgehend von Süden aus erfolgt, weil für diesen Fall nur noch
eine Wendefahrt hinter der neuen Waage durchzuführen ist, bzw. bei einer Schleifenfahrt
mit einer Ausfahrt in Richtung Westen vollständig auf die Wendefahrt verzichtet werden
kann. Die Hauptannahme soll in Zukunft an der neuen Abfertigungsstelle abgefertigt werden
(siehe hierzu Begründung zum Bebauungsplan).
Die Lagerkapazitäten für Getreide sind derzeit einschließlich aller extern angemieteten Hallen mit ca. 15.300 to anzusetzen. Der Bebauungsplan setzt eine Obergrenze der Lagerkapazitäten von 20.000 to fest12. Auch bei einer insgesamt reduzierten Gesamtverkehrsmenge
ist es nicht abschließend sicher, ob die mögliche Kapazitätserweiterung auf die verkehrlich
hoch belasteten Erntevorgänge an wenigen Tagen Auswirkungen haben wird. So können
etwa wegen der höheren Abfertigungskapazität Zulieferungen zeitlich konzentrierter erfolgen. Zur Sicherheit wird hier daher für die Prognose abgeschätzt, dass die mögliche Kapazitätserweiterung direkte Auswirkungen auf die Tages- und Spitzenverkehre haben wird. Somit werden die erfassten Verkehrsmengen für die Getreideanlieferung um das Steigerungsmaß der Lagerfläche von ca. 25% erhöht. Dagegen werden die Lkw-Fahrten, die derzeit für
die Umlagerung in externe Lagerflächen benötigt werden, in Zukunft entfallen, so dass Getreidefuhren zur Umlagerung um 50% reduziert werden. Der Endzustand soll im Jahr 2018
erreicht werden, so dass der Prognosehorizont das Jahr 2018 ist.
Da gleichzeitig mit der Verkehrserhebung die Wiegevorgänge am Erntetag erfasst wurden,
kann der Tagesverlauf der Getreideanlieferung dargestellt werden. Das Verkehrsaufkommen der Getreideanlieferung verteilte sich am Erhebungstag wie folgt:
12
Siehe Begründung zum Bebauungsplan Kap. 4.1
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
16
Fahrtenaufkommen Getreideanlieferung 2.8.2011
20
Erhebungszeitraum
Anfahrt
Abfahrt
Gesamtaufkommen
15
Anzahl
10
5
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
-5
-10
Uhrzeit Beginn Stunde
Aus den Anteilen der Verkehrsmengen kann somit für die Straßenabschnitte und die relevanten Stundengruppen eine Aufstellung der Verkehrsmengen für die Fahrzeugarten berechnet werden. Das erfasste Zählintervall umfasst ca. 50% des Tagesverkehrs. Somit kann
das gesamte Tagesverkehrsaufkommen der Zukunft berechnet werden. Demnach sind für
die einzelnen Straßenabschnitte an Spitzen-Liefertagen folgende (nach der Berechnung
gerundete) Verkehrsmengen am Tag zu erwarten:
Prognose Tagesverkehr
Verbindungsweg zum Siedlerweg
Verbindungsweg zur Neustraße
Kehler Weg
Verbindungsweg zur Kohlstraße
Lkw/Lz Traktorgesp.
25
110
5
30
2
15
20
110
Pkw
70
90
90
115
Krad
5
2
2
5
Die Raiffeisenbank kalkuliert für absolute Spitzentage eine Lieferleistung von ca. 3.000to.
Zur Ermittlung der Fahrtenzahl ist die Größe der Transportgefäße zu berücksichtigen. Die
derzeit häufige Zuladung eines Traktorgespanns liegt bei ca. 12 to. Die Entwicklung zur Vergrößerung der Gespanne und einer Erhöhung der Zuladung hat bereits begonnen, die großen Gespanneinheiten weisen ca. 24 to auf, was einer Verdoppelung der Zuladung entspricht. Für das Zieljahr 2018 kann bereits eine weitgehende Umstrukturierung der Transportflotte erwartet werden, so dass für diese Berechnung davon ausgegangen wird, dass
etwa ein Viertel der Fahrzeuge 24 to, drei Viertel 12 to Zuladung bewältigt. Die Schätzung ist
damit auf der sicheren Seite, da davon ausgegangen wird, dass die Entwicklung der Vergrößerung der Transportgefäße schneller verläuft. Bezieht man sich auf eine durchschnittliche Zuladung von ca. 15 to, sind für die Lieferleistung von 3.000 to 200 Traktorgespanne
erforderlich13. In der obigen Tabelle werden 265 Traktorgespanne prognostiziert, so dass die
Verkehrsmengenprognose mit sehr hoher Sicherheit die Obergrenze des zu erwartenden
Verkehrs darstellt.
Durch die erhebliche Mengenreduzierung an der bisherigen Anlieferungsstelle hat diese mit
einer durchschnittlichen Tagesbelastung von ca. 50 Annahmevorgängen keine Verkehrsbe13
Bei ca. 12 to sind es 250 Gespanne, bei 24 to 125 Gespanne, also deutlich weniger als derzeit zu
erwarten
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
17
deutung mehr und kann bei Fragen zur Leistungsfähigkeitsberechnung im weiteren unberücksichtigt bleiben, weil auch die Verkehrsmengen für diesen Fahrtzweck auf dem Verbindungsweg Kehler Weg/Kohlstraße sehr gering sind. Auf die Leistungsfähigkeitsberechnung
der Zufahrt Nord kann ebenfalls verzichtet werden, da die Leistungsfähigkeit des Hauptknotens erhebliche Kapazitäten aufweist und somit wegen der deutlich geringeren Verkehrsmengen am Zufahrtsknoten keine Engpässe der Leistungsfähigkeit erwartet werden müssen.
Für den Knoten Verbindungsweg zum Siedlerweg/Kehler Weg werden die prognostizierten
Verkehrsmengen dargestellt und anschließend die Leistungsfähigkeit geprüft. Die Prognosedaten werden nur noch für die Spitzenstunde dargestellt. Aus der Zählung lässt sich ableiten, dass in Bezug auf die erhobenen Zahlen und den Zeitraum von 14 – 21.00 Uhr die Spitzenstunde eine Größenordnung von ca. 25% aufweist. Mit dieser Zahl wird für die Leistungsfähigkeit und die Darstellung der Ströme weiter gearbeitet.
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
18
3.3 Knoten Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlungsweg mit Verbindungsweg Kehler Weg / Kohlstraße sowie Kehler Weg
Es können in der Spitzenstunde insgesamt folgende geschätzte Verkehrsmengen erwartet
werden:
Das erwartete Verkehrsaufkommen von ca. 78 Pkw-E in der Spitzenstunde erfordert für den
westlichen und südlichen Arm des Knotens Verkehrsflächen, die einen Begegnungsfall ermöglichen.
3.4
Leistungsfähigkeitsberechnung
Auf der Grundlage der ermittelten Verkehrsmengen können für die maßgebliche Spitzenstunde die Leistungsfähigkeitsermittlungen durchgeführt werden.
Die Berechnung wird auf der Grundlage der Regeln des Handbuchs für die Bemessung von
Stadtverkehrsanlagen (HBS 2001, Fassung 2005)) computergestützt durchgeführt. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Leistungsfähigkeit mit dem Qualitätsniveau „A“ eingestuft
wird14. Der Knoten ist somit bei den prognostizierten Verkehrsmengen in der Spitzenstunde
leistungsfähig und weist noch erhebliche Leistungsreserven auf. Auf Grund der geringen
Verkehrsmengen und der geringen Effekte, die sich daher aus der Mengensteigerung der
Prognose ergeben, können weitere Auswirkungen der Mengenveränderung auf das Straßennetz, etwa im übergeordneten Netz, ausgeschlossen werden.
14
Leistungsfähigkeit „A“: „Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die Wartezeiten sind sehr gering“ (HBS 2001, Fassung 2005, S. 7-11)
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
19
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
3.5
20
Staubildung
Das Straßensystem wird derzeit an Hauptliefertagen durch die Staubildung beeinträchtigt,
die sich an der Anlieferung ergibt. Der Vorhabenträger beabsichtigt mit der Neuplanung am
Standort eine Leistungserhöhung in der Abfertigung, um auch die Wartezeiten bei der Anlieferung zu reduzieren. Die derzeitige Förderleistung ist mit ca. 80to/h bemessen. Die neue
Anlage wird mit mind. 150to/h ausgestattet sein. Da im Neubaubereich ausschließlich Gerste und Weizen angenommen werden, entfällt die Separierung, die bei Sonderkulturen notwendig ist. Somit kann fortlaufend abgeladen werden, ohne auf den kompletten Durchlauf
einer Sorte warten zu müssen. Hierdurch wird wiederum weitere Zeit im Ablauf eingespart.
Für die bisherige Annahmestelle kann bei den erwarteten ca. 50 Fahrten am repräsentativen
Anliefertag für Sonderkulturen mit sehr hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass
keine Wartezeiten und somit keine Wartepositionen im Straßenraum mehr notwendig werden. Für die zukünftige Annahmestelle wird sowohl mit einer Verdoppelung der Förderleistung als auch mit einer weiteren Beschleunigung durch den Entfall der Separierung geplant.
Es wird somit erwartet, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für die Schlangenbildung um ca.
60% reduziert wird.
Das Analyseergebnis für die Staus am Verbindungsweg Kehler Weg/Kohlstraße sieht so
aus:
wartende Traktoren
12
Traktor, zwei Anhänger, Weg
Traktor, ein Anhänger, Weg
10
Warteplatz auf Grundstück
Anzahl
8
6
4
2
14
:0
0
14
:1
5
14
:3
0
14
:4
5
15
:0
0
15
:1
5
15
:3
0
15
:4
5
16
:0
0
16
:1
5
16
:3
0
16
:4
5
17
:0
0
17
:1
5
17
:3
0
17
:4
5
18
:0
0
18
:1
5
18
:3
0
18
:4
5
19
:0
0
19
:1
5
19
:3
0
19
:4
5
20
:0
0
20
:1
5
20
:3
0
20
:4
5
0
Viertelstunde
Mit der erwarteten Leistungssteigerung der Abfertigung wird bei der Prognosemenge des
Verkehrsaufkommens und einer gleichen Verteilung von Fahrzeugen über die Zeit maximal
folgende Schlangenbildung für einen Tag mit sehr hohem Verkehrsaufkommen erwartet:
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
21
wartende Traktoren Prognose
7
wartende Traktoren
6
Anzahl
5
4
3
2
1
14
:0
0
14
:1
5
14
:3
0
14
:4
5
15
:0
0
15
:1
5
15
:3
0
15
:4
5
16
:0
0
16
:1
5
16
:3
0
16
:4
5
17
:0
0
17
:1
5
17
:3
0
17
:4
5
18
:0
0
18
:1
5
18
:3
0
18
:4
5
19
:0
0
19
:1
5
19
:3
0
19
:4
5
20
:0
0
20
:1
5
20
:3
0
20
:4
5
0
Viertelstunde
In der Spitzenzeit können also beim Zustand des Endausbaus ca. 6 Fahrzeuge auf die Abfertigung warten. Dies entspricht etwa einer Schlangen-Länge von ca. 60-70m. Da das neue
Grundstück entlang des Verbindungsweges Kehler Weg/Siedlerweg über 100m lang ist,
können angemessene Warteflächen im Hof nachgewiesen werden. Die öffentliche Verkehrsfläche muss daher für die Aufstellung wartender Fahrzeuge nicht in Anspruch genommen
werden.
4.
Straßengeometrie
Während der Kehler Weg als Straße ausgebaut ist, sind die Verbindungswege als Wirtschaftsweg gestaltet. Diese Wirtschaftswege dienen in erster Linie der Bewirtschaftung der
Felder, werden aber auch von Fußgänger- und Radverkehr zu Freizeitzwecken genutzt. Die
Regelausgestaltung stellt einen ca. 3-3,5m breiten befestigten Bereich sowie angrenzende,
jeweils ca. 1,0m breite Bankette dar. Diese Breite stellt sicher, dass auch der Begegnungsfall Traktor/Lkw mit Fußgänger bei geringer Geschwindigkeit gewährleistet ist. Bei einem
2,55m breiten Traktor, der sich auf der befestigten Fläche bewegt, verbleibt auf der Wegeparzelle einschließlich Bankett eine Fläche von mindestens 1,45m Breite. Dies ist für Fußgänger ausreichend. Im Falle der Begegnung mit Radfahrern muss der Radfahrer entweder
absteigen und mit Rad auf das Bankett ausweichen oder der Traktor weicht auf das Bankett
aus. Beide Fälle sind für den Regelbetrieb ausreichend, da es sich hier nicht um ausgewiesene Rad- bzw. Radwanderwege, bzw. Wanderwege handelt. Die Dimensionierungsfrage stellt sich somit vor allem für den Begegnungsfall Lkw/Lkw, der im Nahbereich des
Standortes zu sichern ist.
Die an den Hauptknoten angrenzenden Wege und Straßen weisen in ihrem derzeitigen Ausbauzustand unterschiedliche Breiten auf. Um die Leistungsfähigkeit des Systems zu sichern,
wird folgendes vorgeschlagen:
-
Kehler Weg im Osten: Die Straße wird mit einer ausgebauten Fahrbahn von ca.
5,5m Breite an den Knotenpunkt geführt. Wegen des geringen Aufkommens mit
Lkw kann als maßgeblicher Begegnungsfall Pkw/Lkw angegeben werden. Die
vorhandene Breite ist für diesen Begegnungsfall nach der aktuellen RASt noch
akzeptabel. Dort wird für den eingeschränkten Bewegungsspielraum eine erforderliche Breite von 5,0m angegeben. Für den normalen Begegnungsfall werden
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
22
5,55m für erforderlich gehalten15. Hier sind somit keine baulichen Maßnahmen erforderlich.
-
Verbindungsweg in Richtung Neustraße: Der Weg ist mit ca. 3,1 m asphaltierter
Breite für einen Begegnungsfall nicht ausreichend. Es wird jedoch vorgeschlagen, die Breite beizubehalten. Zum einen besteht mit dem Kehler Weg in Richtung Osten eine Alternativroute zur Neustraße, zum anderen wird der Wartezeitverlust an der untersuchten Kreuzung mit ca. 100 sec. geschätzt. Dieser entsteht,
wenn an der Kreuzung ein Fahrzeug auf ein anderes Fahrzeug, das den Verbindungsweg in Gegenrichtung benutzt, warten muss. Bei der angegebenen Qualitätsstufe und den erwarteten Verkehrsmengen von 26 Pkw-Einheiten in der Spitzenstunde ist die zusätzliche Wartezeit ohne weiteres ohne Leistungseinbußen
zu bewältigen.
-
Verbindungsweg Kehler Weg / Kohlstraße in Richtung Süden: Hier sollte auf eine
Länge von ca. 50m eine Fahrbahnbreite von 6,5m gesichert werden, um das aneinander-Vorbeifahren sowie das anschließende Einscheren in die schmale
Trasse zu gewährleisten. Das Maß ergibt sich dadurch, dass im Extremfall zwei
Fahrzeuge aus Süden auf den Knoten zufahren wollen, während ein Fahrzeug
aus Norden in den Weg einbiegt. Sind alle drei Fahrzeuge Traktoren mit zwei
Anhängern, ergibt sich ein Maß aus 3*18,35m = 55,05m. Da jedoch der vorbeifahrende Traktor direkt nach der Vorbeifahrt an den zwei anderen Traktoren in
die schmalere Spur einbiegt, wird nicht das volle Längenmaß benötigt. Um die
Fahrer nicht zu höchster Fahrpräzision zu zwingen, ist ein großzügiges Maß von
50m Länge anzusetzen. Im weiteren Verlauf des Weges in Richtung Süden sind
an geeigneten Stellen Ausweichstellen zu sichern. Hierzu bieten sich die Einmündungen der Feldwege an.
-
Verbindungsweg Kehler Weg / Siedlerweg: Dieser übernimmt gemäß der Neuplanung die Hauptzufahrtsfunktion. Die vorgeschlagene Breite von 6,5 m ist dabei bis 50m westlich der Zufahrt zu sichern. Das Maß ergibt sich analog zur Länge am Verbindungsweg zur Kohlstraße. Die Planung des Vorhabens muss darüber hinaus sicher stellen, dass bei einer Zufahrt von Westen in die neue Anlage
die Flächen für das Abbiegen auf dem Privatgrundstück gewährleistet werden.
Das Flustück für den Feldweg ist derzeit hierfür nicht ausreichend breit. Darüber
hinaus sind ebenfalls im weiteren Wegeverlauf an geeigneten Stellen Ausweichstellen zu sichern. Hierzu bieten sich die Einmündungen der Feldwege an.
-
Die Eckausrundungen im Knotenpunktbereich Kehler Weg / Verbindungswege
sollen nicht zu knapp dimensioniert werden, vorgeschlagen wird mindestens 10m
für die Ausrundung zwischen dem Verbindungsweg zum Siedlerweg und dem
Verbindungsweg zur Kohlstraße südlichem Kehler Weg.
Bei den Angaben wird unterstellt, dass die Flächen für das Warten der Züge in Zukunft auf
dem Betriebsgelände bereit gestellt werden.
4.1 Verkehrslenkung
Die gemessenen Verkehrsstärken weisen nach, dass der Zufluss und auch der Abfluss des
Standortes in der Hauptsache sowohl über den Verbindungsweg zum Siedlerweg als auch
über denjenigen zur Kohlstraße verlaufen. Auch ohne weitere Verkehrsregelung kann erwartet werden, dass der Zufluss über den Verbindungsweg zum Siedlerweg nach Realisierung
der Maßnahme zunehmen wird, da die Hauptzufahrt sich dort befinden wird. Bei einer
Gleichverteilung der Verkehre auf die beiden Wege sind in der Spitzenstunde jeweils ca. 5060 Fahrten auf den Wegen zu erwarten (insgesamt Hin- und Rückverkehr, siehe Bild Ver15
Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 2006), Verkehrsräume Bild 17, S. 27
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
23
kehrsströme Spitzenstunde Kap. 3.3). Es wären dann 25-30 Begegnungsfälle auf der Strecke abzuwickeln. Dies ist ohne weiteres mit den neu geschaffenen Ausweichbereichen zu
bewältigen, bzw. wird bereits heute bewältigt. Für den Fall, dass sich das Verkehrsaufkommen in anderer Weise so verteilt, dass einer der beiden Verbindungswege zu stark genutzt
wird, so dass unerwünschte Wirkungen entstehen, stehen der Verkehrstechnik verschiedene Instrumente zur Verfügung. Bei zu starker Beanspruchung der Nachtzeit könnte ein
Nachtfahrverbot im Sinne einer verkehrslenkenden Maßnahme am Kehler Weg zum Schutz
von Anliegern erlassen werden. Sollten die Begegnungsfälle zu Schwierigkeiten führen,
könnte etwa eine Einbahnregelung vorgenommen werden. Diese wird jedoch nicht empfohlen, weil dies zu höheren Geschwindigkeiten und zu erhöhtem Wegeaufwand (Umwegfahrten) führt. Für diesen Fall wird eine Verdichtung der Ausweich- und Begegnungsstellen als
Maßnahme empfohlen. Diese Regelungen sind jedoch keine Inhalte eines Bebauungsplans,
sondern sind durch die Anordnungsbehörde anzuordnen.
5.
Hinweise zur Lärmberechnung
Da es sich nicht um regelmäßige Verkehre handelt, sind die üblichen Prognoseinstrumente
der Hochrechnung von gezählten Stunden auf Tages- und Nachtverkehre nicht anwendbar.
Darüber hinaus ist die Tatsache, dass hier weitgehend Schwerverkehr vorliegt, erschwerend.
Aus der prognostischen Betrachtung des Gesamtverkehrs ergibt sich, dass insgesamt ca.
56.500 Fahrten im Jahr in Zukunft abzuwickeln sind. An Spitzentagen werden allein durch
die Getreideanlieferung ca. 200 Traktorgespanne, also ca. 400 Fahrten durch die Anlieferung zuzüglich der anderen Fahrten erwartet. Für einen Spitzentag kann also das Verkehrsaufkommen in der Größenordnung von ca. 6-700 Fahrten liegen. Spitzentage stellen
jedoch nicht die maßgebliche Verkehrsbelastung dar.
Für die Lärmberechnung werden Verkehrsmengenangaben für die Zeit von 6-22 Uhr und
von 22-6 Uhr benötigt. Da nur Daten des Spitzenverkehrsaufkommens an einem Erntetag
zur Verfügung stehen, werden diese weiter ausgewertet. Die gemessenen Werte müssen
daher umgerechnet werden. Dies ist möglich, weil für den Zähltag die Anlieferzeiten und
Abfahrtszeiten der Fahrzeuge an der Waage vorliegen. Auf der Grundlage der dargestellten
Prognoseansätze werden folgende Verkehrsmengen für die beiden Stundengruppen für das
Jahr 2018 erwartet:
Prognose 22-06 Uhr
Verbindungsweg zum Siedlerweg
Verbindungsweg zur Neustraße
Kehler Weg
Verbindungsweg zur Kohlstraße
Lkw/Lz Traktorgesp.
4
17
1
5
0
2
3
17
Pkw
11
14
14
18
Krad
1
0
0
1
Prognose 06-22 Uhr
Verbindungsweg zum Siedlerweg
Verbindungsweg zur Neustraße
Kehler Weg
Verbindungsweg zur Kohlstraße
Lkw/Lz Traktorgesp.
20
92
3
25
2
10
18
90
Pkw
60
74
75
95
Krad
3
2
2
3
Mit der Neukonzeption der Betriebsstätte wird erwartet, dass an der heutigen Annahmestelle
die Menge der Wende- und Rangierfahrten erheblich zurückgehen wird. Durch Entfall der
Warteschlange am Verbindungsweg zur Kohlstraße werden Halte-, An- und Abfahrvorgänge
minimiert. Mit der Neukonzeption der Wiegevorgänge werden darüber hinaus am Verbindungsweg zur Kohlstraße Wendefahrten ebenfalls vermieden.
Die durch das Lärmgutachten vorzunehmende Bestimmung des maßgeblichen Verkehrs für
die Lärmberechnung wird also zwischen den durchschnittlichen täglichen Verkehrsmengen
in der Größenordnung von 110 – 260 Fahrten am Tag und der maximalen Verkehrsmenge
Bebauungsplan Nr. 164 Erftstadt-Gymnich, Kehler Weg, Erweiterung Getreidelager RaiBa,
Verkehrsuntersuchung
24
liegen. Die Traktorgespanne erzeugen mit Sicherheit den größten Lärm im Verkehrsgeschehen. Wenn die Lärmberechnung mit der oben im Kapitel 3.2 ermittelten Zahl von 200 Gespannen arbeitet, kann davon ausgegangen werden, dass das maximale zu erwartende Aufkommen berücksichtigt wird.
6.
Fazit
Das durchschnittliche Fahrtenaufkommen im Jahr ist am Standort Kehlerweg in einer Größenordnung von unter 60.000 Fahrten im Jahr unter Berücksichtigung der geplanten Erweiterung einzuschätzen. Die Berechnungen der Raiffeisenbank weisen für die Zukunft eine
Reduzierung der Jahres-Verkehrsmengen gegenüber heute um ca. 7,5% aus. Auch unter
Berücksichtigung geringer jahreszeitlicher Schwankungen ist in Zukunft zu erwarten, dass
das Verkehrsgeschehen störungsfrei ablaufen wird. Bezogen auf eine angenommene Spitzenstunde von ca. 10% des durchschnittlichen täglichen Verkehrs ergibt sich für die durchschnittliche Spitzenstunde eine Zahl von ca. 11-26 Fahrten.
Die besondere Verkehrssituation von Tagen der Getreideernte wurde detailliert untersucht.
Der Verkehrsablauf im Bereich der heutigen Anlage funktionierte auch am Tag der Verkehrserhebung (2.8.2011) weitgehend störungsfrei. Es bildeten sich im Süden entlang des
Verbindungsweges zur Kohlstraße nahezu ohne Unterbrechung Warteschlangen, die mehrere Züge umfassten. Dies, sowie das Vorbeifahren an der Warteschlange wurde durch das
Befahren von Banketten im Begegnungsfall bewältigt, ist jedoch nicht zufriedenstellend.
Durch die geplante Verlegung der Haupt-Zufahrt an den Verbindungsweg zum Siedlerweg
wird sich die Lage am Verbindungsweg zur Kohlstraße entspannen, weil dort nur noch Sonderkulturen an der Bestandsannahme angeliefert werden, deren Umfang deutlich geringer
als heute ist.
Für die Prognose des Spitzenverkehrs an Getreideanlieferungstagen wird angenommen,
dass sich die Tranporte analog zur Erhöhung der Lagerkapazitäten erhöhen, während die
Lkw-Fahrten abnehmen, weil die Umlagerung in externe Lager nicht mehr erforderlich ist.
Diese Veränderung wirkt sich jedoch wegen der insgesamt geringen Verkehrsmengen nicht
nennenswert auf das Verkehrsgeschehen aus. Der Knoten Verbindungsweg zum Siedlerweg / Kehler Weg wird auch in Zukunft mit der Qualitätsstufe „A“ leistungsfähig sein. Weitere
Auswirkungen auf den Verkehrsablauf im Umfeld sind nicht zu erwarten. Allerdings wird
durch die wegfallende Warteschlange auf dem Verbindungsweg zur Kohlstraße der Verkehrsablauf erheblich erleichtert.
Zu fordern sind ausreichend breite Verkehrsflächen im Knotenbereich, insbesondere für den
Verbindungsweg zur Kohlstraße sowie den Verbindungsweg zum Siedlerweg. Zu berücksichtigen sind dabei auch die Warteflächen für Transportfahrzeuge, deren Aufstellbereich
auf dem Grundstück in ausreichender Zahl nachgewiesen werden muss. Die Straßenflächen
sollen in den benannten Abschnitten mindestens 6,5m breit sein.
Als Grundlage für die Lärmberechnung wurden die prognostizierten Verkehrsmengen auf
den Straßen für den Zeitraum von 6-22 und 22-6 Uhr aufgestellt.
Durch die Neuplanung und Neuausrichtung der Anlieferung werden die verkehrsintensiven
Aktivitäten, die etwa an Haupt-Erntetagen stattfinden, in den vom Wohngebiet am Kehlerweg abgewandten Bereich verlegt. Gleichzeitig werden Wendefahrten und Rangiervorgänge insgesamt, jedoch insbesondere am Verbindungsweg zur Kohlstraße deutlich reduziert.
Herzogenrath, den 15.05.2012
(Dr. - Ing. Thomas Baum)