Bürgerantrag (Anregung 437/2013)

-S-JlJ..A.. cl .1J. v..~ .e.v...~'/(; . Senioren beirat Inka Weib STAD \;err--(""~iRFTSTAD J,d,~ Drieschstraße 57 50374 Erftstadt Tel. 02235-85824 Vorsitzende Herrn Bürgermeister Volker Erner Stadt Erftstadt Rathaus 12.09.2013 50374 Erftstadt Antrag zur Berichterstattung über Wohnraumberatungsstelle in Erftstadt Sehr geehrter Herr Bürgermeister Erner Der Seniorenbeirat stellte mit Datum vom 14.März 2013 den Antrag, in Erftstadt eine Wohnraumberatungsstelle einzurichten. Zur Verdeutlichung der Aufgaben einer solchen Beratungsstelle füge ich als Anlage einen Artikel der Apotheken Umschau vom 15.08.2013 bei. Wohnraumberatung ist demnach kein luxuriöses Anliegen des Erftstädter Seniorenbeirates sondern existenziell für die Erhaltung der Selbständigkeit unserer älteren Mitbürger. Der Sozialausschuss hat den Antrag am 23. April 2013 einstimmig mit folgendem Ergebnis behandelt: "Der Sozialausschuss bittet die Verwaltung, den Rhein-Erft-Kreis aufzufordern, in Abstimmung mit den Kommunen eine Beratungsstelle einzurichten". Mit diesem heutigen Antrag möchten wir das Thema erneut im Sozialausschuss behandelt wissen um zu erfahren, was der Rtiein-Erft-Kreis in dieser Angelegenheit zu tun gedenkt. Wenn der Kreis keine Wohnraumberatungsstelle einrichtet, muss die Stadt Erftstadt einen eigenen Weg verfolgen. Dass dies mit erhöhten Kosten für die Stadt verbunden sein wird, ist dem Seniorenbeirat bewusst. Wohnraumberatung nicht anzubieten, wird für die öffentlichen Kassen über die Pflege und die Sozialhilfe am Ende noch teurer werden, ganz zu schweigen vom Versagen eines würdevollen Alterns gegenüber unseren betagten Mitbürgern und einer seniorenfreundlichen Stadt. Mit freundlichen Grüßen J..tt. WAl6 Inka Weib Vorsitzende Anlage Rat & Hilfe Schlafzimmer Komfortable Ausstattung Der ruhigste Raum des Hauses sollte als Schlafzimmer genutzt werden. Nachtlichter oder Sensorlampen machen den nächtlichen Weg ins Bad sicher. Ein verstellbares Bett ermöglicht bequemes Hinlegen und Aufstehen. Telefon und Fernbedienung für die Rollläden sollten in greifbarer Nähe liegen. Küche Bequem arbeiten Die Küche sollte Bewegungsfreiheit und eine bequeme Sitzecke bieten. Ideal ist eine Einbauküche mit Arbeitsflächen ohne Unter- schränke, sodass die Bewohner sich zum Gemüseschnippeln etc. setzen können. Rampen gleichen unterschiedliche Fußbodenhöhen für Rollstuhlfahrer aus. Elektrische Rollläden sind kraftsparend und per Fernbedienung zu steuern. Eingang Barrierearmer Zugang Optimal für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit ist ein ebenerdiger Eingangsbereich mit einer fest im Boden verankerten Schmutzfangmatte. Eine Sensorlampe mit Bewegungsmelder, die automatisch aufleuchtet, wenn man sich der Haustür nähert, ermöglicht in der Dämmerung und nachts einen gefahrfreien und bequemen Zugang zum Haus. 42 Apotheken Umschau ~Umschau Flur - 't]1/20,/] Mehr Sicherheit Die Diele sollte frei sein von überflüssigen Gegenständen und Stolperfallen wie losen Teppichen. Ein Handlauf an der Treppe garantiert Sicherheit beim Hinauf- und Hinuntergehen. Wer sehr schlecht zu Fuß ist, profitiert von einem elektrischen Treppenlift. Selbstständig bleiben VVohnungsanpassung Oft genügen schon kleine Veränderungen, damit man im Alter weiter in den eigenen vier Wänden leben kann D Bad Platz schaffen Viele Bäder sind - anders als in unserer Modellzeichnung zu sehen - sehr klein und eng. Mehr Platz schafft eine Schiebe- oder Raumspartür. Haltegriffe am Waschbecken und an der Toilette, ein Duschhocker und Badewannenbretter erleichtern die eigenständige Körperpflege. Wohnzimmer Ohne Stolperfallen In diesem Raum verbringen ältere und körperlich eingeschränkte Menschen oft die meiste Zeit des Tages. Er sollte einen schönen Blick nach draußen bieten. Eine ergonomische Sitzgruppe ermöglicht beschwerdefreies Sitzen. Verzichten Sie auf Teppiche, befestigen Sie lose Kabel, und installieren Sie Handläufe. Das verringert die Sturzgefahr. 08/13 ie handgetöpferte Bodenvase, ein Urlaubssouvenir, steht gleich neben der Eingangstür im Flur. Weiter hinten auf der ersten Stufe der Treppe zum Keller hinunter thront eine alte, stattliche Zimmerpflanze. Wenn Sonja Schlünder eine Wohnungs begehung macht, fallen ihr als Erstes solche Details ins Auge, die für die Menschen, die dort leben, zu einer gefährlichen Stolperfalle werden können. Die Diplom-Sozialpädagogin ist beim Diakonischen Werk Fürstenfeldbruck in derWohnberatung tätig. Sie unterstützt ältere und körperlich eingeschränkte Menschen dabei, notwendige Veränderungen im vertrauten Wohnumfeld durchzuführen. "Eine den individuellen Bedürfnissen angepasste Wohnung stellt sicher, dass ihre Bewohner möglichst lange selbstbestimmt und eigenständig zu Hause leben können", sagt Sonja Schlünder. Trennung fällt schwer Also weg mit der Bodenvase und der Grünpflanze? Solche Entscheidungen von relativ geringer Tragweite treffen die Bewohner nicht leichten Herzens. Die meisten Wohnungen sind über Jahrzehnte gewachsene Lebens-Räume. In der Einrichtung steckt oft eine ganze Familiengeschichte. Sich von lieb gewonnenen Gegenständen und Erinnerungsstücken zu trennen fällt vor allem älteren Menschen schwer, weiß Schlünder aus Erfahrung. ~ Apotheken Umschau 43 ;1 [aJUmschau Rat & Hilfe Sie weiß aber auch, dass die meisten Menschen sich noch weniger ganz aus ihren eigenen vier Wänden verabschieden wollen, um etwa in ein Heim zu ziehen. Deshalb sollte sich jeder möglichst früh mit der eigenen Wohnsituation auseinandersetzen und ein gewisses Gespür für Schwachstellen entwickeln. "Am besten, man geht einmal mit kritischem Blick durch die Wohnung und überlegt, was darin zu einer Hürde werden könnte." Meist entdecken die Bewohner dann einige kritische Bereiche, in denen sich eine Umgestaltung lohnt. Veränderungen Schritt für Schritt die Wohnung verändern Tipps für eine Umgestaltung Frühzeitig planen und mehr Platz schaffen Bei akutem Bedarf bleibt nicht viel Zeit für die Planung. Deshalb besser frühzeitig über eine Optimierung freiheit in der Wohnung schaffen. Sehr effektiv sind dabei Maßnahmen, die nicht viel kosten, zum Beispiel verzichtbare Kleinmöbel und sperrige Dekoobjekte ausmisten oder umräumen. Bei der Neuanschaffung von Möbeln (Fernsehsessel, Stühle, Bett, Esstisch) auf ergonomische Aspekte und flexible Einstellmöglichkeiten achten. Stolperfallen sie erhöhen die Sturzgefahr. Im Bad nur absolut rutschfeste Bodenmatten verwenden. Wo ein Fußabstreifer unverzichtbar ist, zum Beispiel im Eingangsbereich, lohnt es sich, ihn von einem Handwerker bodengleich einbauen zu lassen. 3 44 Apotheken Umschau investieren Flure, Eingangsbereich und Treppen sind oft unzureichend beleuchtet. Hier empfehlen sich Lampen mit Bewegungsmelder, beleuchten. Alternativ eignet sich ein permanentes Für mehr Sicherheit Nachtlicht. und Komfort sorgen Griffe und Handläufe verbessern die Geh- und Standsicherheit. Besonders sinnvoll sind sie im Bad, und dort an Waschbecken und Toilette. Im Sanitätshandel gibt es Saughaltegriffe, die ohne Bohren und Schrauben an Fliesen haften. Mobile Möbel wie ein Duschhocker erleichtern das Waschen. In der Küche die Arbeitsflächen am besten so gestalten, dass man davor sitzen kann. Schwellen und Treppen mit Hilfsmitteln überwinden Unterschiedliche Fußbodenhöhen, die für Rollstuhlfahrer problematisch sind, lassen sich mit kleinen Keilen aus Holz oder Metall ist ein Zusammenschluss von Wohnberatungsstellen. Geschulte Mitarbeiter beraten in vielen Städten zu Veränderungsmöglichkeiten der eigenen Wohnung. Bundesgebiet verteilt sind. In gute Beleuchtung die einfach in die Steckdose gesteckt werden. Auch im Schlafzimmer sind sie sinnvoll, um nachts den Weg ins Bad zu Die BundesarbeitsgemeinschaftVVohnungsanpassung unter "Adressen" und "Wohnberatungsstellen" eine Liste der AnlaufsteIlen, die über das ganze beseitigen Lose Teppiche, Matten und Vorleger am besten entfernen, denn Wohnberatungsstellen Adressen in Deutschland Im Internet (www.wohnungsanpassung-bag.de) finden Interessierte der Wohnsituation nachdenken und immer mal wieder mehr Platz und Bewegungs- erhöhen Komfort Die Angst vor Veränderungen kann Schlünder durchaus nachvollziehen. "Allerdings erhöhen sämtliche Maßnahmen einer Wohnungsanpassung den Komfort erheblich", sagt sie. Wer einmal eine bodengleiche Dusche in einem Wellnesshotel getestet habe, wolle vielleicht auch zu Hause keine Badewanne mit 40 Zentimeter hohem Einstieg mehr. In vielen Fällen sei außerdem nicht gleich ein größerer Umbau nötig, um Wohnräume für die Bewohner sicherer und bequemer zu machen. Auch leicht umsetzbare Maßnahmen und kostengünstige Hilfsmit tel brächten oft sehr viel. Unsere Grafiken und Tipps bieten zahlreiche Anregungen zur Umgestaltung. Ute Essig ohne großen Aufwand ausgleichen. Spezielle Rampen überwinden größere Schwellen, wie etwa beim Übergang vom Wohn- zum Terrassenbereich. Auch an Außentreppen sind diese Hilfen sinnvoll. Alternativ eignet sich ein Lift, dessen Einbau allerdings aufwendiger ist. 6 Technische Ausstattung nutzen Ein zweites Telefon erspart so manchen Weg - ebenso wie elektrische Rollläden, die per Fernbedienung zentral gesteuert und mit einer Zeitschaltuhr versehen werden können. Eine VideoSprechanlage erhöht das Sicherheitsgefühl macHt prüfende Gänge zum Küchenfenster der Bewohner und überflüssig. 808/.3