Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
594 kB
Datum
24.09.2013
Erstellt
05.09.13, 15:05
Aktualisiert
05.09.13, 15:05
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Inhalt der Datei
Anlage 1, Seite 1
Vorlage 37212013
Erläuterungsbericht zu den Wirtschaftsplänen 2014
der Stadtwerke Erftstadt
-Betriebszweige Hallenbad und Freibäder-
I.
Allaemeines
Nach § 15 der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 01.01.2005
sind für jeden Eigenbetrieb Wirtschaftspläne zu erstellen. Diese sind dabei gern. §§15 ff. in
Erfolgs- (Gewinn- und Verlustrechnungen) sowie Vermögensplan zu gliedern. Die EigVO sieht
in § 18 weiterhin für Eigenbetriebe eine Finanzplanung vor, die eine Übersicht über die
voraussichtliche Entwicklung der Ausgaben und auch der Deckungsmittel für die nächsten
fünf Jahre enthält.
Dieser Finanzplan ist neben dem Erfolgs- und Vermögensplan sowie der Stellenübersicht
diesem Wirtschaftsplan beigefügt (§ 14 EigVO).
Während diese Erläuterungen beide Betriebszweige zusammenfassen, wird das Zahlenwerk
des Erfolgs- und Vermögensplanes nach Betriebszweigen einzeln erstellt.
11.
Erläuterungen zur Erfolgsplanung
IGewinn- und Verlustrechnungl
Umsatzerlöse
Die Wirtschaftsplanung 2014 geht davon aus, dass die Besucherzahlen im Bereich des
Hallenbades zur Zeit konstant bleiben.
Im Jahr 2014 wird lediglich die Offnung des Freibades Lechenich in der Finanzplanung
berücksichtigt. Der Betrieb des Freibades Kierdorf wird, wie in den zurückliegenden Jahren,
von der Freibadinitiative Kierdorf e.V. übernommen. Sollte der Verein den Betrieb nicht
sicherstellen, bleibt das Bad geschlossen. In beiden Fällen wird jedoch der Erfolgsplan
zumindest mit der Abschreibung der Anlagen und den Zinsleistungen der Darlehen belastet.
Das Anheben der Preise in den Bädern hat die Einnahmesituation der Bäder wie erwartet
verbessert. Immerhin sind hierdurch Mehreinnahmen in der Größenordnung von rd. 30.000
Euro jährlich generiert wordenwelche die gestiegenen Kosten für Strom, Heizung usw.
kompensieren.
Es ist demnach unstrittig, dass es infolge der Anhebung der Eintrittspreise zu einer deutlichen
Einsparung bei den Verlustausgleichszahlungen der Stadt kommt. In der Summe wird ein
stetiger Anstieg der Verluste der verbliebenen Bäder allerdings nicht zu verhindern sein. Die
geradezu explodierten Kosten für Strom und Heizung sind nicht durch Einsparungen an
anderer Stelle zu kompensieren.
Die Besucherprognose hat auf die Wirtschaftsplanung keinen nennenswerten Einfluss. Bei
besserem Besuch würden zwar die (geringen) Einnahmen aus Eintrittsgeldern steigen,
gleichzeitig ist aber auch der Aufwand für Personal (Aushilfskräfte) und Wasseraufbereitung
entsprechend höher.
Die steuerlich vorgeschriebene Kostenerstattung der Stadt für die Vereins- und Schulbelegung bleibt nur für den Bereich des Hallenbades unverändert-(244.900,-Euro) Bei den
Freibädern reduziert sich durch den "Wegfall" des Freibades Kierdorf die Kostenerstattung
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Anlage 1, Seite 2
Vorlage 372/2013
Sonstige betriebliche Erträge
Diese werden entsprechend der laufenden Entwicklung verändert bzw. beibehalten.
Materialaufwand
Der Materialaufwand über alle Bäder gesehen wird sich im Wesentlichen aufgrund von allgemeinen Preissteigerungen verändern. Insbesondere die Kosten für Strom, Heizung, Ver- bzw.
Entsorgung schlagen als größte Posten durch.
Die Aufwendungen zur Unterhaltung der Bäder sind betriebsbedingt sehr hoch. Hier eine sehr
deutliche Effizienzsteigerung herbei zu führen würde eine sehr hohe Investition bedeuten, so
dass der Vergleich mit dem Fahren eines VW Käfers in der heutigen Zeit die
Betriebsbedingungen am besten beschreibt. Der Wagen ist weder ökologisch, noch
ökonomisch- seine Unterhaltungskosten liegen deutlich über denen anderer Fahrzeuge und
man kann ihn allenfalls in Teilen reparieren um ihn am "fahren" zu halten. Letztlich gilt beides
auch für die Bäder der Erftstadt.
Leider stehen im kommenden Jahr in beiden Bädern Investitionen an, die sich voraussichtlich
nicht aus dem normalen Unterhalt werden finanzieren lassen. Insofern wird auf die
Ausführungen im Vermögensplan "Investitionen" verwiesen.
Personalaufwand
Die Stadtwerke sind verpflichtet, zum Betrieb des Freibades Kierdorf eineIn FachangestellteIn
zur Verfügung zu stellen. Da es sich um eine saisonalen Erfordernis handelt, ist die Stellung
des Personals oftmals problematisch. Nahezu alle Kommunen suchen in der Freibadsaison
Fac hangestelIte bei rückläufigem Personalangebot. Nach einigen Badeunfällen der jüngsten
Vergangenheit hat man aus Sicherheitsgründen die Anforderungen an die Präsenz des
Betriebspersonals - insbesondere das Vorhandensein von Fachangestellten- deutlich erhöht.
Bislang hat die Betriebsleitung auch stets die Sicherheit im Blick gehalten, allerdings sind
früher noch zu tolerierende Kompromisse heute nicht mehr zu verantworten.
Nachdem im Jahr 2012 das Bad aus Gründen der Sicherheit infolge Personalmangels
zeitweise geschlossen bleiben musste, kann die Betriebsleitung nicht ausschließen, dass
krankheitsbedingt das Personal entsprechend um die Stelle einerls Fachangestellten
aufgestockt werden muss.
Abschreibungen auf Sachanlagen
Auch wenn das Freibad Kierdorf geschlossen ist, fallen für die Abschreibung laufende Kosten
der Finanzdienstleistungen, Verwaltungskostenumlage usw. entsprechende Aufwendungen
an.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Auch hier ergeben sich keine gravierenden Verschiebungen bei den Bädern.
-2 -
Anlage 1, Seite 3
Vorlage 372/2013
Zinsen und ähnliche Erträge
Es wird mit keinen Erträgen gerechnet.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Im Jahr 2013 sind alle Darlehen der Bäder getilgt. Es gibt somit aktuell keine
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - mit Ausnahme der .Kassenkredite", Um die
anstehenden Investitionen in den Bädern in der Größenordnung von rd. 130.000 Euro
finanzieren zu können, muss ein entsprechendes Darlehen aufgenommen werden. Im
Wirtschaftsjahr 2014 werden somit höhere Aufwendungen für Zinsen anfallen.
Jahresergebnis
Die Aufwendungen für das Hallenbad übersteigen die zu erwartenden Einnahmen um rd.
400.000,- €. Beim Freibad Lechenich wird ebenfalls mit einem Verlust gerechnet. Dadurch,
dass sich auch bei Schließung des Freibades Kierdorf laufende Kosten ergeben, erwartet die
Betriebsleitung einen Gesamijahresfehlbetrag bei den Freibädern von rd. 230.000 Euro.
Insgesamt kommt es infolge der Schließung des Freibades Kierdorf jedoch zu einer
erheblichen Verlustreduzierung, welche den von der Stadt im Jahr 2019 zu leistenden
Verlustausgleich deutlich verringert.
11I. Vermögens plan - Einnahmen
Abschreibungen
Die Beträge werden aus dem Erfolgsplan übernommen.
Ausgleichszahlungen Stadt und Zahlungen der Wasserversorgung
Für den Bereich des Hallenbades wird durch die Stadt keine laufende Verlustabdeckung
gezahlt. Ein Verlust, der jedoch noch nach Ablauf von 5 Jahren besteht, ist aus
Haushaltsmitteln der Gemeinde auszugleichen.
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2)17
2)18
Bei den Freibädern wird ein Jahresfehlbetrag von 227.000,- € erwartet, dem die
Eigenkapitalverstärkung durch die Stadt i.H.v. 135.020 € gegenüber steht.
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Anlage 1, Seite 4
Vorlage 372/2013
Sollte es zu einem über die Eigenkapitalverstärkung der Stadt hinausgehenden Verlust beim
Freibad kommen, wäre dieser im Jahr 2019 durch den städtischen Haushalt auszugleichen.
Jahresverlust
Gerade der defizitäre Bereich der Bäder führt zwangsläufig zu Verlusten im Erfolgsplan. Diese
Verluste haben Auswirkungen auf die Vermögensentwicklung jedes Betriebszweiges und sind
in die Vermögensplanung aufzunehmen.
Investitionen
Die Betriebsleitung hat im Hinblick auf den Sanierungsbedarf in den Bädem stets mit offenen
Karten gespielt. Es ist geflickt worden wo die Möglichkeit dazu bestand und wo eine
Neuinvestition nicht günstiger war als die fortwährende -teilweise jährliche- Reparatur. Das
war bei der Sanierung der Überlaufrinne so und auch bei vielen kleineren anderen
Maßnahmen. Das diese Verfahrensweise nur so lange funktionieren konnte, wie die Technik
es mitmachte bzw. wie die Technik selbst überhaupt noch zulässig war, steht außer Zweifel.
Bereits im Jahr 2013 mussten daher außerplanmäßig Mittel für das Hallenbad Liblar
bereitgestellt werden, weil die elektrotechnischen Anlagen verworfen wurden und weil im
Gebäude der Brandschutz zu erneuern war. Diese Investitionen waren für die Sicherheit des
Badebetriebes unverzichtbar.
Letztlich kann man nach dieser Maxime weiter verfahren. Allerdings gibt es Grenzbereiche,
die sich zwischen .vernünftigem" Badebetrieb und Sicherheit bewegen. Dort stehen nun eine
Reihe von Investitionen an, die der Veranschlagung im Wirtschaftsplan bedürfen. Die Bäder
haben derzeit keine laufenden Kredite, so dass im Jahr 2014 die Kreditaufnahme zur
Finanzierung erforderlich wird.
Das Hallenbad in Liblar verfügt über einen sogenannten Hubboden, mit dem sich die
Wassertiefe in einem Teil des Beckens variieren lässt. So wird z.B. bei der Wassergymnastik,
beim Behindertenschwimmen usw. der Boden dem Bedarf der jeweiligen Schwimmgruppen
angepasst. Bereits seit Jahren werden die vom Tüv festgestellten Mängel repariert und nur
mit Mühe wird wieder eine Zulassung für ein Jahr erreicht. Nun ist eindeutig signalisiert
worden, dass diese Abnahme letztmalig erfolg ist und der Belag sowie einige Armaturen am
Hubboden zu erneuern sind. Die Betriebsleitung rechnet mit Kosten in der Größenordnung
von rd. 70.000 Euro. Die Maßnahme ist für den Betrieb des Bades von großer Bedeutung und
mithin absolut notwendig.
Das Bad verfügt über ein Babyplanschbecken, welches an die Technik der großen Becken
angekoppelt ist. Naturgemäß ist der Bedarf an Wasserdesinfektion in diesem Becken
allerdings deutlich größer, als der im verbleibenden Bereich. Dieser zusätzliche Bedarf an
Desinfektion wurde bis dato vom Gesundheitsamt nicht eingefordert. Dies insbesondere, weil
es bei Wasserproben nie schwerwiegende Beanstandungen gegeben hat. Nun wird aber eine
solch separate Desinfektion gefordert. Das wiederum bedeutet, dass nicht nur eine neue
Anlage für das Babyplanschbecken beschafft werden muss, sondern auch die restlichen
Anlagen zur Regelung der Wasserchemie erneuert und auf Stand der Technik gebracht
werden müssen. Insgesamt ist dies wieder mit einer Investition von ca. 50.000 Euro
verbunden.
Wird
das
Babyplanschbecken
geschlossen,
kann
die
restliche
Desinfektionsanlage bis auf Weiteres in der bisherigen Form weiter betrieben werden.
Es stellt sich nun die Frage nach der Notwendigkeit dieser Investition. Laut Aussage des
Betriebsleiters der Bäder wird das Babyplanschbecken nur sehr wenig, sogar selten genutzt.
Nachdem es bereits - aufgrund der Forderung des Gesundheitsamtes- seit einigen Monaten
außer Betrieb gesetzt wurde, hielt sich der Widerspruch der Badegäste in Grenzen. Die
- 4 -
Anlage 1, Seite 5
Vorlage 37212013
Betriebsleitung empfiehlt daher, das Becken zunächst weiter außer Betrieb zu lassen und die
erforderliche Investition ggflls. im Jahr 2015 vorzunehmen.
Die Beleuchtung des Bades erfolgt über Deckenstrahler, welche einen sehr hohen
Stromverbrauch aufweisen und auch nur sehr schwer zugänglich sind. Für das Auswechseln
der Birnen muss stets aufwändig ein Gerüst aufgebaut werden. Die Betriebsleitung
veranschlagt daher entsprechende Mittel im Wirtschaftsplan, um die Erneuerung des
Beleuchtungssystem vornehmen zu können. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese
Maßnahme innerhalb von wenigen Jahren rechnen wird.
Die Rohrleitungen in der Schwimmbadtechnik werden bei Leckagen seit Jahren geschweißt.
Nunmehr häufen sich diese Unterhaltungsaufwendungen in der Form, dass die Erneuerung
des Leitungssystems wirtschaftlicher ist als deren fortwährende Reparatur.
Es steht zu befürchten, dass die elektrische Unterverteilung für die Lüftungsanlage des
Kellers im Hallenbad, ist in der bestehenden Form nicht mehr zulässig. Es kommt immer
häufiger zu Fehlfunktionen, so dass hier im Jahr 2014 zumindest eine Anpassung an neue
Vorschriften, ggflls. sogar eine Erneuerung erforderlich wird.
Nachdem der Brandschutz im Hallenbad Liblar im Jahr 2013 entsprechend ertüchtigt und auf
den Stand der Technik gebracht wurde, sind noch die Nottüren des Bades zu erneuern. Auch
hierfür sind Gelder veranschlagt worden.
Infolge des LlDL Baus in direkter Nachbarschaft zum Hallenbad, hat sich das Umfeld an
dieser Seite gewandelt. Der Bewuchs entlang der Fensterfront musste entfernt werden, so
dass nun ein freier Einblick in das Bad möglich ist. Die Betriebsleitung empfindet den Einblick
in das durchaus schöne Bad nicht grundsätzlich unangebracht. In den Fällen, wo Gruppen
(FKK, Behinderte, Aktiv Club etc.) den Einblick verhindern möchten, sollte dies aber möglich
sein. Insofern ist geplant, diesen Gruppen die Möglichkeit des Sichtschutzes durch Jalousien
zu bieten. Die Jalousien sollen im Jahr 2014 beschafft und angebracht werden.
Die Außenfassade des Hallenbades wurde mit verhältnismäßigem Aufwand im leicht
zugänglichen Bereich im Jahr 2013 neu gestrichen. Im Herbst 2013 wird die Neubepflanzung
der Beete erfolgen. Ferner wurden die Fenster gereinigt und die Rahmenfarbe aufgefrischt.
Eine wirkliche Erneuerung des Erscheinungsbildes- also ein Außenanstrich würde rd. 35.000
Euro kosten. Diese Investition wird daher auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Fensteranlagen im Freibad Lechenich wurden zur Saison 2013 bereits durch angebrachte
"Latten" vor dem herausfallen geschützt. Dieser Zustand kann für die Saison 2014 nicht
beibehalten werden und es muss eine Erneuerung vorgenommen werden. Mittel hierfür sieht
der Wirtschaftsplan 2014 vor.
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