Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
26 kB
Datum
10.12.2013
Erstellt
09.12.13, 13:28
Aktualisiert
09.12.13, 13:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Bad Münstereifel
Stadt Bad Münstereifel, Bebauungsplan Nr. 18 „Eicherscheid“, 3. Änderung im vereinfachten Verfahren gem. § 13 BauGB
Beschlussvorschläge mit Begründung und Abwägung zu den während der öffentlichen Auslegung eingegangenen Stellungnahmen
Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange
lfd.
Nr.
Anregung durch
Datum
Kurzinhalt der Stellungnahme
1
LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
02.12.13 Das Plangebiet liegt im Tal der Erft in Höhe
des Zuflusses des Kruchenbaches in die Erft.
Ca. 60 m südlich und 100 m südwestlich des
Flurstücks 527 sind römische
Fundkonzentrationen bekannt, die auf
Gebäude einer größeren römischen Siedlung
schließen lassen. Römische Scherben, Glas,
zahlreiche Ziegelfragmente, Schlacken und
Brandschichten deuten auf ein römisches
Landgut hin, in der älteren Literatur wird auch
eine Ziegelei vermutet. In Höhe des Flurstücks
verläuft auch die römische Straßentrasse
Bonn-Schmidtheim, die sich in Schmidtheim
mit der überregional bedeutenden
Agrippastraße verbindet, die Köln mit Trier
verband. Im Umfeld dieser Straßen finden sich
oftmals neben römischen Landgütern auch
Rast- und Polizeistationen sowie
Tempelanlagen.
Römische Landgüter sind anhand des
umfangreicheren Fundmaterials auf der
Oberfläche sehr gut zu erkennen. Ortsfremde
Steine, römische Ziegelfragmente und
Scherben lassen auf ein Gebäude eines
römischen Landgutes (villa rustica) schließen.
Stellungnahme der Verwaltung
Beschlussvorschlag
Der Hinweis wird zur Kenntnis Der Hinweis wird zur
genommen. Im Rahmen des Kenntnis
genommen.
Baugenehmigungsverfahrens
wird die Bauvorlage dem LVRAmt für Bodendenkmalpflege zur
Prüfung vorgelegt.
Die römischen Gebäude bestanden entweder
aus Stein oder aus auf Steinfundamenten
ruhendem Fachwerk oder sind in
Pfostenbauweise errichtet, von denen sich nur
noch die Pfostengruben im Boden erhalten
haben. Mit Ziegeln gedeckte Gebäude lassen
sich meist in Form von Ziegelkonzentration auf
der Oberfläche erkennen, während Stroh- oder
Holz gedeckte Gebäude nur schwer im
Fundbild zu erkennen sind.
Römische Landgüter bestanden aus einer
Reihe von Gebäuden. Neben festen
Wohngebäuden z.T. mit Badeanlagen wiesen
Landgüter Stall- und Vorratsgebäude,
Brunnen, Zisternen, Werkstätten,
Begräbnisplätze, Teiche und Gärten sowie
ausgedehnte umliegende
Landwirtschaftsflächen auf. Die Landgüter
sind durch ca. 2 m tiefe Umfassungsgräben
oder Hecken und Erdwälle begrenzt und
können eine Fläche von 1-6 ha umfassen.
Häufig finden sich gewerbliche Anlagen und
Gräber außerhalb dieser umwehrten Anlagen.
Aufgrund seiner topografisch günstigen Lage
am Zusammenfluss zweier Flüsse und seiner
Nähe zu den bekannten römischen
Fundstellen ist nicht auszuschließen, dass das
bekannte römische Landgut bis in das
Plangebiet reicht.
Ich bitte Sie daher unter Hinweis auf § 29
DSChG NW sicherzustellen, dass die
Bauvorlagen dem LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege zur Prüfung vorgelegt
werden.