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Beschlussvorlage (Stellungnahme Bodendenkmalpflege)

Daten

Kommune
Bad Münstereifel
Größe
135 kB
Datum
10.12.2013
Erstellt
09.12.13, 13:28
Aktualisiert
09.12.13, 13:28
Beschlussvorlage (Stellungnahme Bodendenkmalpflege)

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Inhalt der Datei

Die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Abt.: Denkmalschutz/Denkmalrecht Archäologische Bewertung Dr. Ursula Francke e-mail: u.francke@lvr.de Tel.: 0228-9834-134 Fax: 0221/8284-0362 2.12.2013 Bad Münstereifel-Eicherscheid 3. Änd. B-Plan Nr. 18 „Eicherscheid“ LVR-ABR AZ: 333.45-7.1/13-009 Das Plangebiet liegt im Tal der Erft in Höhe des Zuflusses des Kruchenbaches in die Erft. Ca. 60 m südlich und 100 m südwestlich des Flurstücks 527 sind römische Fundkonzentrationen bekannt, die auf Gebäude einer größeren römischen Siedlung schließen lassen. Römische Scherben, Glas, zahlreiche Ziegelfragmente, Schlacken und Brandschichten deuten auf ein römisches Landgut hin, in der älteren Literatur wird auch eine Ziegelei vermutet. In Höhe des Flurstücks verläuft auch die römische Straßentrasse Bonn-Schmidtheim, die sich in Schmidtheim mit der überregional bedeutenden Agrippastraße verbindet, die Köln mit Trier verband. Im Umfeld dieser Straßen finden sich oftmals neben römischen Landgütern auch Rast- und Polizeistationen sowie Tempelanlagen. Römische Landgüter sind anhand des umfangreicheren Fundmaterials auf der Oberfläche sehr gut zu erkennen. Ortsfremde Steine, römische Ziegelfragmente und Scherben lassen auf ein Gebäude eines römischen Landgutes (villa rustica) schließen. Die römischen Gebäude bestanden entweder aus Stein oder aus auf Steinfundamenten ruhendem Fachwerk oder sind in Pfostenbauweise errichtet, von denen sich nur noch die Pfostengruben im Boden erhalten haben. Mit Ziegeln gedeckte Gebäude lassen sich meist in Form von Ziegelkonzentration auf der Oberfläche erkennen, während Stroh- oder Holz gedeckte Gebäude nur schwer im Fundbild zu erkennen sind. Römische Landgüter bestanden aus einer Reihe von Gebäuden. Neben festen Wohngebäuden z.T. mit Badeanlagen wiesen Landgüter Stall- und Vorratsgebäude, Brunnen, Zisternen, Werkstätten, Begräbnisplätze, Teiche und Gärten sowie ausgedehnte umliegende Landwirtschaftsflächen auf. Die Landgüter sind durch ca. 2 m tiefe Umfassungsgräben oder Hecken und Erdwällen begrenzt und können eine Fläche von 1-6 ha umfassen. Häufig finden sich gewerbliche Anlagen und Gräber außerhalb dieser umwehrten Anlagen. Aufgrund seiner topografisch günstigen Lage am Zusammenfluss zweier Flüsse und seiner Nähe zu den bekannten römischen Fundstellen ist nicht auszuschließen, dass das bekannte römische Landgut bis in das Plangebiet reicht. (Dr. Ursula Francke)