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Sitzungsvorlage (Anlage zur Sitzungsvorlage 369/2012)

Daten

Kommune
Jülich
Größe
1,1 MB
Datum
13.09.2012
Erstellt
13.09.12, 18:37
Aktualisiert
13.09.12, 18:37

Inhalt der Datei

Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) in der Stadt Jülich - August 2012 - Stadt Jülich - Der Bürgermeister Dezernat V - Ltg.: Katarina Esser Amt für Familie, Generationen und Integration Sachbearbeitung: Christoph Tober www.juelich.de Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 3 2. Auswertung 5 2.1 Teilnahme an der Befragung 5 2.2 Strukturdaten 6 2.2.1 Geschlecht der OGS-Kinder 6 2.2.2 Sprache der OGS-Kinder 6 2.2.3 Klassenzugehörigkeit der OGS-Kinder 7 2.2.4 Haushaltsgröße der Familien der OGS-Kinder 7 2.2.5 Alleinerziehende Eltern der OGS-Kinder 8 Gründe für die An-/Abmeldung 9 2.3.1 Gründe für die Anmeldung an einer OGS 9 2.3.2 Gründe für die Abmeldung von einer OGS 10 Zufriedenheit mit Aspekten der OGS 11 2.4.1 Zufriedenheit mit Aspekten der OGS nach OGS 12 2.5 Veränderung und/oder Ausbau von Angeboten der OGS 16 2.6 Betreuungszeiten 17 2.6.1 Gewünschte Uhrzeit 17 2.3 2.4 2.6.2 Zufriedenheit mit Betreuungszeiten während der Schulferien 18 2.7 Außerschulische Aktivitäten 19 2.8 Mittagessen 19 2.9 Weitere Anmerkungen der OGS-Eltern (Auswahl O-Töne) 20 3. Zusammenfassung und Maßnahmeempfehlungen 2 21 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 1. Einleitung Die offene Ganztagsschule bietet beginnend mit dem Schuljahr 2005/06 Jülicher Schülern der Primarstufe außerunterrichtliche Angebote, in denen sie einer möglichst sinnvollen und kreativen Freizeitgestaltung nachgehen können. Das umfasst Angebote wie (Hausaufgaben)Betreuung, Arbeitsgruppen, gemeinsames Mittagessen, Sportangebote etc. Die Angebote beginnen nach der 4. Stunde und enden um 16.00 Uhr. Das erste OGS-Jahr ist ab dem kommenden Schuljahr 2012/13 nicht mehr (so wie in den letzten Jahren) beitragsfrei und es ist ein monatlicher, nach Einkommen gestaffelter Elternbeitrag zu entrichten. Die Versorgung mit Mittagessen ist obligatorisch und kostet derzeit zusätzliche 2,80 € je Mahlzeit. Die OGS wurde im Schuljahr 2005/06 mit einer Pilotphase an der OGS GGS Süd gestartet und ist seit dem Schuljahr 2007/08 flächendeckend an allen Grundschulen eingerichtet: Grundschule/OGS OGS GGS Süd OGS GGS Nord OGS GGS West OGS GGS Ost OGS KGS OGS seit 2005/06 2006/07 2006/07 2006/07 2007/08 Träger SKF Villa Kunterbunt e.V. Stadt Jülich Förderverein der Schule SKF Quelle: Amt für Schule und Sport Zum Start der OGS wurde angenommen, dass für etwa jeden 4. Jülicher Grundschüler (25%) ein Bedarf für einen Platz in der OGS besteht. Im ersten OGS-Bestandsjahr 2006/2007 wären dies etwas über 300 gewesen. Demgegenüber standen lediglich 144 Anmeldungen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es zu diesem Zeitpunkt in Jülich noch vier Horte mit 106 Schülern gab. Ohne Hortbetreuung hätten voraussichtlich zwei Drittel von ihnen, nämlich die Schüler im Alter von sechs bis 10 Jahren, eine offene Ganztagsschule besucht. Ein Hort wurde in der Zwischenzeit geschlossen, in den anderen drei Kindertageseinrichtungen stehen im Jahr 2012/13 noch 60 Plätze für Schulkinder bereit. Darüber hinaus existiert als zusätzliches und weiteres konkurrierendes Angebot die Übermittagsbetreuung „acht bis eins“. Werden die aktuellen Zahlen in Betracht gezogen, so kann festgestellt werden, dass in den Jahren 2011/12 und 2012/13 eine steigende Nachfrage nach dieser Betreuungsform zu beobachten ist. Wollten im abgelaufenen Schuljahr noch 142 Eltern die „ÜMB“ nutzen, so liegen für das kommende Schuljahr bereits 163 Anmeldungen vor. 3 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Dessen ungeachtet haben die genannten Initiativen sowie bauliche Erweiterungen und Modernisierungen an den OGS bzw. Grundschulen aber dazu geführt, dass die Anmeldungen hier deutlich zugenommen haben und im abgelaufenen Schuljahr der angenommene Bedarf erstmals exakt gedeckt wurde: Grundschule Summe Schüler an Grundschulen Schüler an OGS GGS Süd Schüler an OGS GGS Nord Schüler an OGS GGS West (Koslar) Schüler an OGS GGS Ost (Welldorf) Schüler an OGS KGS Summe Schüler an OGS Quote (in %) 2007/08 1.363 49 33 23 24 15 144 10,6 2008/09 1.365 54 77 41 34 49 255 18,7 2009/10 1.256 59 79 42 38 50 268 21,3 2010/11 1.188 58 94 45 30 48 275 23,2 2011/12 1.190 60 96 54 37 50 297 25,0 Quellen: Amt für Schule und Sport, IT.NRW Es zeigt sich also eine steigende Nachfrage nach einer Betreuung im Offenen Ganztag. Die konkreten Gründe dafür sowie für die Schwankungen bei den An- und Abmeldungen wurden allerdings bisher noch nicht ermittelt. Die vorliegende Befragung hatte daher das Untersuchungsziel, Erkenntnisse über Meinungen, Optimierungswünsche und die Zufriedenheit der Eltern zu gewinnen, Gründe für die An- und Abmeldung der Kinder in Erfahrung zu bringen und daraus Ansätze zur Weiterentwicklung des Offenen Ganztags abzuleiten. Dazu wurden im Juni 2012 die Eltern von Kindern im offenen Ganztag sowie Eltern, die ihre Kinder innerhalb der letzten vier Jahre vom Offenen Ganztag abgemeldet haben, als wichtigste Bezugs- und Nutzergruppen anhand eines schriftlichen Fragebogens zu verschiedenen Aspekten des offenen Ganztags sowie Erfahrungen mit der OGS und Motiven der Inanspruchnahme befragt. Die Befragung der Eltern, deren Kinder im zurückliegenden Schuljahr 2011/12 bereits an einer OGS angemeldet waren, erfolgte direkt in den OGS, die neu angemeldeten sowie die Abgemeldeten wurden postalisch angeschrieben. Die Rückgabe erfolgte daher entweder direkt in der OGS oder per Post. Die Entwicklung des Fragebogens erfolgte in Anlehnung an den Fragebogen der „Wissenschaftlichen Begleitung der offenen Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung“ des Landes NRW von 2005. Der Fragebogen wurde dabei in verschiedene Fragethemen aufgeteilt: • Strukturdaten • Gründe für die An-/Abmeldung • Zufriedenheit mit Aspekten der OGS wie Struktur und Angebote • Betreuungszeiten • anderweitige Freizeitaktivitäten • Verbesserungsbedarf aus Elternsicht Im vorliegenden Bericht werden die zentralen Ergebnisse der Befragung vorgestellt. 4 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2. Auswertung 2.1 Teilnahme an der Befragung Bei der Erhebung im Juni 2012 wurden alle fünf offenen Ganztagsschulen in Jülich berücksichtigt. Insgesamt wurden 478 Eltern von Kindern, die im offenen Ganztag • seit dem Schuljahr 2011/12 oder länger angemeldet sind, • ab kommendem Schuljahr 2012/13 neu angemeldet sind oder • innerhalb der letzten 4 Schuljahre abgemeldet wurden mit einem Informationsschreiben angeschrieben und anhand eines Fragebogens zu verschiedenen Aspekten der OGS befragt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Summe der Befragten und den Rücklauf nach Personenkreisen: Befragte 297 90 95 482 seit 2011/12 oder länger an der OGS Angemeldete ab 2012/13 an der OGS neu Angemeldete Abgemeldete Summe Rücklauf 158 36 32 226 Quote 53,2% 40,0% 33,7% 46,9% Die Rücklaufquote insgesamt war mit knapp 47 % zufriedenstellend. Insbesondere die Gruppe der Eltern, deren Kinder im Schuljahr 2011/12 oder länger bereits an einer OGS angemeldet waren, weist mit mehr als 53 % eine höhere Rücklaufquote auf als die anderen Personengruppen. Von der Gruppe der Abgemeldeten sind 14 Personen unbekannt verzogen. Diese wurden hier aber als erfolgter Rücklauf gewertet, da als Grund für die Abmeldung von der OGS der „Umzug“ geltend gemacht werden kann, auch wenn in der Auswertung keine weitergehende Differenzierung erfolgen kann. Bei den „Angemeldeten“ waren vier Adressen ungültig. Diese fanden keinen Eingang in die Analyse. Wird beim Rücklauf nach einzelnen Grundschulen bzw. OGS differenziert, zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Zwischen den Rücklaufquoten der OGS GGS West (53,0 %) als Spitzenreiter und der OGS GGS Süd (41,0 %) als Schlusslicht liegen mehr als 10 Prozentpunkte. Auffällig ist außerdem, dass die Rücklaufquoten der OGS in den Stadtteilen Welldorf und Koslar höher sind als in den „städtischen“ OGS. 5 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2.2 Strukturdaten 2.2.1 Geschlecht der OGS-Kinder Frage: Ist Ihr Kind ein Mädchen oder ein Junge? Insgesamt gehen etwas mehr Jungen als Mädchen in die Offenen Ganztagsschulen in der Stadt Jülich. Auffällig ist insbesondere mit einer knappen zwei Drittel-Mehrheit der hohe Anteil von Jungen in der OGS GGS Süd. 2.2.2 Sprache der OGS-Kinder Frage: Welche Sprache wird bei Ihnen zuhause überwiegend gesprochen? Vor allem in „städtischen“ OGS sind deutlich mehr Kinder anzutreffen, die zuhause überwiegend eine andere Sprache als Deutsch oder mehr als eine Sprache sprechen, als in den „dörflichen“ OGS in Koslar und Welldorf. In der OGS GGS Nord als erster in der 6 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Rangfolge wächst demnach mehr als jedes drittes Kind mit einer anderen Sprache (neben Deutsch) auf. 2.2.3 Klassenzugehörigkeit der OGS-Kinder Frage: Welche Klasse besucht Ihr Kind im nächsten Schuljahr (2012/13)? Der überwiegende Teil der OGS-Kinder wird im nächsten Schuljahr die 2. Klasse besuchen. Deutlich abzulesen ist außerdem, dass in den „dörflichen“ OGS die Kinder öfter in eine höhere Stufe gehen, also eine längere Verweildauer in der OGS aufweisen als die „städtischen“ OGS-Kinder, was sich auch im höheren Schulabgängeranteil (5. Klasse) widerspiegelt. 2.2.4 Haushaltsgröße der Familien der OGS-Kinder Frage: Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? 7 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Der Anteil der 2-Personen-Haushalte ist in den OGS der KGS und der GGS Süd am höchsten. In der OGS GGS Ost in Welldorf findet sich bei den Befragten kein einziger 2-PersonenHaushalt. Der höchste Anteil der Haushalte mit 4 oder mehr Personen befindet sich an der OGS GGS Süd. In knapp 39 % aller Haushalte mit mehr als 4 Personen wird mehr als eine Sprache gesprochen. Thematisch daran anknüpfend ist die nachfolgende Grafik. 2.2.5 Alleinerziehende Eltern der OGS-Kinder Frage: Sind Sie alleinerziehend? Der Alleinerziehendenanteil in den „städtischen“ OGS ist deutlich höher als in den OGS GGS Ost in Welldorf und West in Koslar. Die OGS GGS Süd hat einen mehr als doppelt so hohen Wert vorzuweisen als die OGS in Welldorf. Setzt man beide letzten Grafiken inhaltlich miteinander in Bezug lässt sich daraus folgendes schließen: ist eine Person in den OGS in Welldorf und Koslar alleinerziehend, dann lebt sie eher in einem größeren Haushalt (also mit mehreren Kindern), während Alleinerziehende im städtischen Bereich mit höherer Wahrscheinlichkeit in einem 2-Personen-Haushalt leben (also nur ein Kind haben). Datenseitig außerdem beachtenswert ist, dass der Alleinerziehendenanteil an der OGS GGS Süd mehr als doppelt so hoch ist wie an der OGS GGS Ost in Welldorf. 8 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2.3 Gründe für die An- / Abmeldung 2.3.1 Gründe für die Anmeldung an einer OGS Frage: Wie wichtig waren Ihnen die folgenden Gründe, Ihr Kind bei der OGS anzumelden? Insgesamt stellt sich nach OGS differenziert ein relativ homogenes Bild der Gründe für die Anmeldung an einer OGS dar. Erwartungsgemäß ist eine verlässliche Betreuung der bei nahezu allen OGS der wichtigste Grund für eine Anmeldung. In der OGS GGS Süd spielen aber daneben auch die anderen abgefragten möglichen Gründe eine große Rolle, was auf eine stärkere Förderorientierung hinweist. 9 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Wichtiger Grund für eine Anmeldung ist außerdem die Möglichkeit der Eltern, wieder (mehr) berufstätig zu sein zu können. Das Ziel der OGS, auf die Bedürfnisse berufstätiger (und alleinerziehender) Erziehungsberechtigter einzugehen scheint in Jülich demnach erfolgreich zu sein. Als qualitativer „Block“ lassen sich die nachfolgenden Gründe interpretieren: Hausaufgabenbetreuung, regelmäßiges Mittagessen, Förderung des Kindes, Kontakt mit Mitschülern und Freizeitangebote in den OGS. Diese Gründe sind bei einer Anmeldung zwar auch wichtig, die Qualität der Betreuung und die dort vermittelten Inhalte erscheinen aber nicht so wichtig wie die schlichte Betreuung selbst. Nachrangig sind die Gründe „Zeit für andere Aktivitäten“, was ein Hinweis ist auf ein hohes Verantwortungsbewusstsein der Jülicher Eltern, sowie das beitragsfreie 1. OGS-Jahr. Im Hinblick auf die Abschaffung des beitragsfreien 1. OGS-Jahres lässt sich somit feststellen, dass dies nur wenige Eltern von einer Abmeldung abgehalten hat bzw. abhalten wird. Die OGS ist in Jülich angekommen, eine Beitragsfreiheit zur Attraktivierung der OGS erscheint nicht mehr notwendig. An den OGS GGS Süd und Nord muss die künftige Entwicklung allerdings weiter beobachtet werden, da hier die Beitragsfreiheit eine größere Rolle spielt als an den anderen OGS. Die Gefahr besteht, dass hier eine finanzielle/soziale Benachteiligung der schwächer gestellten Eltern/Kinder entsteht, die durch entsprechende Förderinstrumente abzumildern ist. 2.3.2 Gründe für die Abmeldung von einer OGS Frage: Wo lagen letztendlich die ausschlaggebenden Gründe, Ihr Kind von der OGS abzumelden? Aufgrund des geringen Rücklaufs bei den „Abgemeldeten“ sind die Daten bedauerlicherweise nicht so aussagekräftig wie erhofft. Der wichtigste Grund für die Abmeldung von einer OGS ist demnach der eigene Umzug, gefolgt von der Unzufriedenheit mit der Regelung der Abhol-/Betreuungszeiten. Vielfach wurde der Wunsch geäußert, die obligatorische tägliche OGS-Teilnahme abzuschaffen, da 10 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) nicht für jeden Tag ein entsprechender Bedarf besteht. Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen sind zwei weitere Gründe, die für eine Abmeldung mehr als einmal genannt wurden. Bei drei Abmeldungen war ein Schulwechsel des Kindes der ausschlaggebende Grund, bei zwei weiteren eine zu große Lautstärke in der OGS verbunden mit dem Wunsch nach mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder. Die abgefragten Gründe „Betreuung des Kindes“, „Gestaltung / Einrichtung der Räume“ und „Elternarbeit“ spielten bei den Abmeldungen keine ausschlaggebende Rolle. 2.4 Zufriedenheit mit Aspekten der OGS Frage: Wie zufrieden sind (oder waren) Sie mit der OGS? Insgesamt kann den Jülicher OGS ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Der größte Teil der Eltern ist mit der Betreuung ihres Kindes (sehr) zufrieden. Das gilt sowohl für den Tagesablauf und die Angebote als auch das ausführende pädagogische Personal. In der Zufriedenheit nachrangig sind die abgefragten Kriterien Förderung des Kindes, Elternarbeit sowie abgeschlagen das Mittagessen. Zur Förderung des Kindes lässt sich feststellen, dass bei vielen Eltern die individuelle Förderung des Kindes in größerem Maß erwartet wird, als dies die OGS tatsächlich leisten können. Das nicht ganz so gute Abschneiden der beiden letztgenannten Kriterien Elternarbeit und Mittagessen kann als Hinweis dienen, in diesen Gebieten für eine Optimierung zu sorgen und so die Zufriedenheit der Eltern weiter zu steigern. 11 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Nach OGS differenziert wird nochmal deutlich, dass vor allem in Koslar die Eltern mit der Versorgung mit Mittagessen nicht zufrieden sind. 2.4.1 Zufriedenheit mit Aspekten der OGS nach OGS Frage: An welchen Angeboten nimmt (oder nahm) Ihr Kind teil und wie zufrieden sind (oder waren) Sie mit den einzelnen Angeboten? Die meisten Nennungen, die auf eine nicht so große Zufriedenheit hinweisen, liegen bei der OGS GGS Nord für das Angebot der Hausaufgabenbetreuung vor. Bei den anderen Aspekten der OGS kann es durchaus sein, dass dieser Schwerpunkt gar nicht als solcher für die OGS existiert bzw. definiert wurde, er aber von den Eltern dennoch bewertet wurde. Das weist darauf hin, dass die in der OGS vermittelten Inhalte und damit das Profil der OGS nicht oder nur wenig bekannt sind. Das gilt auch für die anderen OGS, wie die nachfolgenden Auswertungen zeigen. 12 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Die Zufriedenheit der OGS-GGS-Süd-Eltern fällt insgesamt sehr positiv aus. Wie bei der OGS GGS Süd liegen auch bei der OGS KGS die Zufriedenheitswerte „im grünen Bereich“. 13 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Gleiches gilt für die OGS GGS Ost (Welldorf), wo die Eltern über die Angebote hinweg überwiegend (sehr) zufrieden sind. Auffällig ist hier außerdem die breite Streuung über die Angebote. Nicht ganz so zufrieden sind die OGS-Eltern der OGS GGS West (Koslar) mit der Hausaufgabenbetreuung. 14 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Auch wenn sich nach OGS differenziert unterschiedliche Rückschlüsse ableiten lassen, so sind die OGS-Eltern insgesamt doch zufrieden mit den Angeboten und einzelnen Aspekten der OGS. Auffällig ist allerdings, dass die Hausaufgabenbetreuung als ein Kernbereich der OGS im Vergleich mit den anderen Angeboten insgesamt nicht ganz so gut abschneidet. Das kann als Hinweis verstanden werden, den OGS-Eltern das Leistungsportfolio der OGS nochmal deutlicher zu kommunizieren. Denn eine Hausaufgabenbetreuung mit vollständiger Aufgabenabarbeitung ist, zumindest nicht in dem von den Eltern erwarteten Maß, von den OGS zu leisten. 15 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2.5 Veränderung und/oder Ausbau von Angeboten der OGS Frage: Welche Angebote sollten Ihrer Meinung nach verändert oder ausgebaut werden? Die Umfrage lässt bei den abgefragten Dimensionen leider keine tiefergehende Interpretation aufgeschlüsselt nach OGS zu, da sich zum einen der Wunsch nach Veränderung und der Wunsch nach keiner Veränderung der Angebote in etwa die Waage halten. Zum anderen haben sehr viele Eltern keine Angaben gemacht, sodass kein aussagekräftiges Bild zustande kommt. Das bestätigt einerseits die grundsätzliche Zufriedenheit der Eltern mit den Angeboten, stützt aber andererseits die These, dass über das Profil der jeweiligen OGS eher Unkenntnis herrscht. Es sei den OGS daher angeraten, sowohl durch direkte Ansprache oder Elternbeteiligung den Austausch zu intensivieren und die Elternwünsche zu erheben, als auch das Profil der jeweiligen OGS deutlicher zu kommunizieren und herauszuarbeiten. Eine noch engere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Schulen und Trägern kann dabei unterstützend darauf einwirken, die Synergieeffekte im Interesse der Eltern auszuschöpfen. 16 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2.6 Betreuungszeiten Frage: Entsprechen die Betreuungszeiten Ihrem tatsächlichen Bedarf (bzw. haben sie ihm entsprochen)? Bei einem überwiegenden Teil der OGS-Eltern entsprechen die angebotenen Betreuungszeiten dem persönlichen Bedarf. Die Befragung zeigt aber auch, dass etwa jeder vierte (OGS GGS Süd) bis hin zu fast jedem zweiten (OGS KGS) mit den derzeitigen Betreuungszeiten nicht zufrieden ist (in absoluten Zahlen ausgedrückt: 76 Eltern sind nicht zufrieden mit den Zeiten). Welche Zeiten sich diejenigen Eltern wünschen, deren Bedarf nicht entsprochen wird (oder werden kann) zeigt die nächste Grafik. 2.6.1 Gewünschte Uhrzeit Frage: Welche Betreuungszeiten würden Sie sich wünschen (bzw. hätten Sie sich gewünscht)? Der überwiegende Teil der Eltern ist die Öffnungszeit der OGS zu kurz - sie wünschen sich eine verlängerte Öffnungszeit bis 17 Uhr, davon vor allem an der OGS GGS Nord und an der 17 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) OGS KGS. Insgesamt 18 Eltern gaben andere als die genannten Uhrzeiten an. Davon wünschten sich sechs einen früheren Beginn (7 oder 7:30 Uhr) und elf eine längere Öffnungszeit (17:30 oder 18:00 Uhr). Drei Eltern haben den Wunsch nach täglich flexiblen Betreuungszeiten geäußert (Gleitzeit). Von insgesamt 76 Personen, die eine andere Uhrzeit wünschen, sind 21 (oder mehr als jeder vierte alleinerziehend (27,6 %). 2.6.2 Zufriedenheit mit Betreuungszeiten während der Schulferien Frage: Wie zufrieden sind (oder waren) Sie mit den Betreuungszeiten während der Schulferien? Die relativ hohe Unzufriedenheit der Eltern mit den Betreuungszeiten (Uhrzeit) tritt insbesondere bei der Frage nach den Betreuungszeiten während der Schulferien nochmal deutlicher hervor. Nicht zufrieden sind dabei vor allem Haushalte mit mehr als zwei Personen. Besonders die OGS-Eltern in Koslar sind mit den derzeitigen Betreuungsangeboten in den Schulferien nicht zufrieden. 18 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) 2.7 Außerschulische Aktivitäten Frage: Nimmt (oder nahm) Ihr Kind an außerschulischen Aktivitäten teil (z.B. Sportverein, Musikschule)? Der weitaus größere Teil der OGS-Kinder geht einer außerschulischen Aktivität nach, davon insbesondere die Kinder der „dörflichen“ OGS in Welldorf und Koslar. Auffällig ist der davon abweichende relativ hohe Anteil an OGS-GGS-Süd-Kindern, die keiner weiteren außerschulischen Aktivität nachgehen. Bei den OGS-Mädchen wurde als Aktivität am häufigsten Schwimmen, Tanzen, Musikschule, Reiten, Tennis und Turnen genannt, bei den Jungen Fußball, Schwimmen, Turnen und Musikschule. 2.8 Mittagessen Frage: Wie zufrieden sind Sie mit dem Mittagessen? 19 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Insgesamt sind die OGS-Eltern mit dem Mittagessen relativ zufrieden. An der OGS GGS West (Koslar) ist allerdings eine große Unzufriedenheit festzustellen, der oben festgestellte Veränderungsbedarf wird damit nochmal bestätigt. 2.9 Weitere Anmerkungen der OGS-Eltern (Auswahl O-Töne) Frage: Haben Sie darüber hinaus noch Anmerkungen? „Abholzeit bis 16:30. Betreuung während der Ferien für Berufstätige unmöglich, 2 Wochen Oster-, 2 Wochen Herbst- und 3 Wochen Sommerferien sind in anderen Kommunen Standard.“ „2,80 € für Mittagessen ist zu teuer, traurig, dass nicht jede OGS dasselbe Essen hat, denn die KGS bietet das Essen 0,40 € günstiger an!“ „Mehr Einbeziehung der Kinder in den Angeboten (Mitspracherecht)“ „Ferienbetreuung durch OGS in den Ferien ist mangelhaft, insbesondere für berufstätige Alleinerziehende“ „Für ärmere Familien müsste das Mittagsessen kostenlos sein.“ „Hausaufgaben sollten komplett erledigt werden. Die Ferienbetreuungszeiten reichen nicht, um berufstätig zu sein.“ „Kindergerechtes" Essen, mehr Rohkost. Erzieherinnen sollten am gemeinsamen Mittagsessen teilnehmen und mitessen, um den sozialen Charakter einer gemeinsamen Mahlzeit zu unterstützen (und die Qualität des Essen einschätzen zu können).“ „Es sollte mehr männliche Betreuer geben. Mehr Betreuungsangebote in den Ferien.“ „Die OGS ist super gut, das Essen allerdings super schlecht! (ungesund, schmeckt nicht, nicht kindgerecht) „Hier möchte ich nochmal betonen: Ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern und gehe arbeiten. Ich wünschte mir mehr und bessere Betreuung in den Ferien. So viel Urlaub habe ich nicht und der Vater kümmert sich nicht.“ „Eltern sollten entscheiden können, ob ihre Kinder das Mittagsessen in Anspruch nehmen oder nicht. Ich muss jeden Tag warm kochen und meine Tochter isst nicht immer mit. Ich habe doppelte Kosten.“ „Bastelangebote gibt es genug, für Jungen aber viel zu wenig Angebote und vielleicht könnte man mehr männliche Betreuer (sowie Handwerker oder Kreativarbeiter speziell für Jungs) einbringen, die Jungs würden das Klasse finden.“ „Es fehlt ein Ruheraum und individuellere Förderung schwächerer Kinder, z.B. 1 x Woche Deutsch- oder Matheförderung. OGSKinder können Leseübungen, Übungen für Arbeiten etc. erst nach 16 Uhr erledigen. Das ist für viele Kinder zu spät für Konzentriertes arbeiten.“ „Mehr pädagogisches Personal bei der Hausaufgabenbetreuung. Die Räume sind zu klein für so viele Kinder.“ „Für einen Arbeitnehmer und Alleinerziehenden ist es mit einer 40Std.Woche unmöglich, mit den aktuellen OGSZeiten seine Arbeitszeit abzudecken.“ „Rückmeldung der Betreuer fehlt, wie sich das Kind in der OGS gibt, Ratschläge, positive oder negative Resonanzen.“ 20 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) „OGS 2-3x wöchentlich reicht uns vollkommen aus! Nach unserer Erfahrung wäre vielen Eltern eine Betreuung an nur 23 Nachmittagen, die auch auf bestimmte Wochentage festgelegt sein könnten, lieber als "zwangsweise" 5 Nachmittage die Woche! Dann könnten andere Freizeitaktivitäten in der Familie besser stattfinden. Als Mutter ist man dann besser in der Hausaufgabenbetreuung drin, wenn man sie z.B. 2x die Woche selbst übernimmt.“ „Die verpflichtende Teilnahme an allen Wochentagen an der OGS ist zu strikt, da es auch Eltern gibt, die nur 2-3 Tage in der Woche Nachmittagsbetreuung benötigen und die anderen gerne mit ihrem Kind verbringen möchten.“ 3. Zusammenfassung und Maßnahmeempfehlungen In der Bewertung zeigen sich deutliche Unterschiede in den Strukturen der OGS. Für die „dörflichen“ OGS sind z.B. andere Schlüsse zu ziehen als für die „städtischen“. Die Zufriedenheit mit dem pädagogischen Personal ist durchweg positiv, ein erhöhter Förderaufwand kann aufgrund der Befragung vor allem für die „städtischen“ OGS abgeleitet werden. Maßnahme 1: • Erweiterte Ferienbetreuung in den Ferien vor allem für Alleinerziehende (z.B. konzentriert an einer zentralen OGS) • Alleinerziehende bevorzugt erinnern an Anmeldung für Ferienspiele • Erweiterung der Ferienspiele auf mehr Wochen (3 bzw. 4 Wochen) • OGS GGS Süd „Marketing“ für Ferienbetreuung intensivieren (städtische Ferienspiele 2012: 39 Kinder von 73 sind auf einer OGS, davon nach OGS differenziert:) Ost Angemeldete OGS-Kinder Anteil • 7 17,9% Nord 14 35,9% West 5 12,8% Süd 4 10,3% KGS Summe 9 39 23,1% 100,0% Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für die Ferienbetreuungsangebote (auch die der anderen Träger - Betreuung während der Osterferien oft unbekannt) Maßnahme 2: • Bemühungen für die Anstellung männlicher Betreuer intensivieren, um „jungengerechte“ Angebote anbieten zu können (männlicher Ansprechpartner und Rollenvorbild) Maßnahme 3: • Einstellung mehrsprachige Betreuer vor allem in den städtischen OGS 21 Elternbefragung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) Maßnahme 4: • Intensivierung der Elternarbeit, Ermöglichung der Mitgestaltung bzw. Mitsprache Maßnahme 5: • Verbesserung der Kommunikation mit den OGS-Eltern über Möglichkeiten, aber auch über Grenzen der OGS, vor allem beim Angebot der Hausaufgabenbetreuung Maßnahme 6: • Verstärkte Kooperationen zwischen OGS und Trägern anderer Freizeitangebote, z.B. Musikschule / Sportverein, um gemeinsame kooperative Angebote anzubieten und damit die Qualität zu verbessern (insbesondere in der OGS GGS Süd) – z.B. „Singen ist Klasse“ oder Sportangebote 22