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Beschlussvorlage (Jahresbericht der Schulsozialarbeit 2012/2013)

Daten

Kommune
Bad Münstereifel
Größe
175 kB
Datum
01.10.2013
Erstellt
26.09.13, 17:12
Aktualisiert
26.09.13, 17:12

Inhalt der Datei

Stadt Bad Münstereifel Bad Münstereifel, den 24.09.2013 - Der Bürgermeister Az: 40 Nr. der Ratsdrucksache: 1157-IX __________________________________________________________________________ Beratungsfolge Termin Ausschuss für Schule, Kultur, Soziales und Städtepartnerschaften 01.10.2013 Zur Beratung in öffentlicher Sitzung: __________________________________________________________________________ Bezeichnung des Tagesordnungspunktes: Jahresbericht der Schulsozialarbeit 2012/2013 __________________________________________________________________________ Berichterstatter: Gabi Bolender __________________________________________________________________________ ( ) Kosten €: ( ) Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung ( ) ja / ( ) nein ( ) Nothaushalt / Übergangswirtschaft ( ) Anlagen sind beigefügt ( ) ( ) Die Mittel müssen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden. Deckung: Folgekosten: ( ) ja / ( ) nein _________________ € jährlich __________________________________________________________________________ Ausgearbeitet: Beteiligt: Mitgezeichnet: GBA 10.2 PR AL Dez _________________ Bürgermeister __________________________________________________________________________ An der Abstimmung hat/haben (wegen Befangenheit) nicht teilgenommen: __________________________________________________________________________ ( ) zurückgezogen ( ) vertagt ( ) von der Tagesordnung abgesetzt ( ) verwiesen in den _________________________________________________________ Abstimmungsergebnis: SchulA ( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen @GRK2@ ( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen @GRK3@ ( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen @GRK4@ ( ) einstimmig ( ) Ja-Stimmen ( ) Nein-Stimmen ( ) Enthaltungen Seite 2 von Ratsdrucksache 1157-IX 1. Sachverhalt: Jahresbericht der Schulsozialarbeit für das Schuljahr 2012/2013 1. 2. 3. 4. 5. 6. Rahmenbedingungen Statistik Fallbeispiel Arbeitsschwerpunkte Vernetzung Fazit 1. Rahmenbedingungen Der Tätigkeitsbericht Schulsozialarbeit für die von der Mitarbeiterin der Stadt Bad Münstereifel geleistete Arbeit, bezieht sich auf den Zeitraum des Schuljahres 2012/2013, d.h. vom 22.08.2012 bis zum 19.07 2013. Das wöchentliche Stundenkontingent von 13,33 Stunden ist unverändert geblieben. Durch die Kollegin der Kreisverwaltung Euskirchen, die aus Bundesmitteln des Bildungsund Teilhabepaketes eingestellt wurde, ist die Schulsozialarbeit in Haupt- und Realschule mit einer weiteren halben Stelle ausgestattet. Das gesamte Schuljahr und jetzt befristet bis Dezember 2015 ist diese Stelle installiert. Damit verbessern sich die Hilfemöglichkeiten für die Schülerinnen und Schülern und die Unterstützungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und Eltern. Es bleibt aber festzuhalten, dass damit das Schulzentrum mit seinen ca. 770 Schülerinnen und Schülern noch nicht einmal mit einer vollen Stelle für Schulsozialarbeit ausgestattet ist und der derzeitige Stundenumfang, vor allem durch den Inklusionsauftrag, nach wie vor nicht ausreicht. Für die Schulsozialarbeit steht im Schulzentrum im Verwaltungstrakt ein eigenes Büro zur Verfügung. Durch die räumliche Nähe zu den Schulleitungen und den Lehrerkollegien ist eine gute Zusammenarbeit gewährleistet. Das Büro ist so dimensioniert, dass hier auch Gespräche mit Eltern und Kindern oder Kleingruppenarbeit möglich ist. Im Bedarfsfall gibt es ausreichend Besprechungsräume, die z. B. für Elterngespräche genutzt werden können. Die Zusammenarbeit mit der Kollegin der Kreisverwaltung hat sich sehr gut eingespielt und es erfolgt eine enge Kooperation. Es ist jetzt möglich, dass an jedem Wochentag eine Schulsozialarbeiterin vor Ort ist. An einem Wochentag sind beide Sozialarbeiterinnen anwesend, auch um notwendige Absprachen zu treffen. In der Hauptschule Bad Münstereifel wurden im Berichtszeitraum circa 220 Kinder in 9 Klassen beschult, in der Realschule circa 550 Kinder in 19 Klassen. 2. Statistik für das Schuljahr 2012/1013 In der Hauptschule wurde sozialarbeiterische Hilfestellung in 32 Einzelfällen und in der Realschule in 37 Einzelfällen in Anspruch genommen. Zudem wurde in zwei Fällen das St. Michaelgymnasium beratend unterstützt. In sieben Fällen ist der Schultyp in der neuen Statistik, die seit diesem Schuljahr versuchsweise geführt wird nicht angegeben. Auch in diesem Jahr geht die Bandbreite von drei Gesprächen mit einem Kind bis zu einer großen Gesprächsdichte im Einzelfall mit verschiedenen Lehrkräften, Elternteilen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Fachstellen, z.B. Jugendamt, Schulberatungsstelle, der Autismusfachbeauftragten oder der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle. Seite 3 von Ratsdrucksache 1157-IX Für das Schuljahr 2012/2013 teilte sich die Arbeit auf Klassen wie folgt auf: Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse10 Klassenübergreifend gesamt 11 20 17 9 6 7 8 78 Zur Erläuterung: ohne Angaben sind z.B. Fälle, bei denen mehrere Schülerinnen und Schüler beteiligt waren und die somit nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. 4. Einzelbeispiel sozialarbeiterischen Handelns Ein zwölfjähriges Mädchen hat sich mit Schnitten auf dem Oberschenkel selbst verletzt( geritzt) und zwei Freundinnen eingeweiht. Bereits vor einem halben Jahr war es schon zu Selbstverletzungen gekommen, die mit einem kurzfristigen Klinikaufenthalt behandelt wurden. Jetzt fällt einer weiteren Mitschülerin beim Umkleiden nach dem Sport die neuerliche Verletzung auf und sie berät sich mit ihren Freundinnen. Es kommt zu einem Seite 4 von Ratsdrucksache 1157-IX Konflikt zwischen den „eingeweihten“ und „nicht eingeweihten“ Mädchen mit dem Vorwurf des Schlecht Redens über die Betroffene. Im Gruppengespräch wird herausgearbeitet, dass alle Mädchen („Eingeweihte“ sowie „nicht Eingeweihte“) sich schlecht, überfordert, zum Teil schuldig und unglücklich fühlen. Die Gemeinsamkeit wird deutlich gemacht, sodass eine Versöhnung möglich wird. Die Problematik von Geheimnissen, die die Hilfe durch eine erwachsene Person dringlich machen, wird besprochen, sowie die Benennung der Personen, die dafür in Betracht kommen. Nach der Bearbeitung des Gruppenkonfliktes wird ein Telefonat mit der Mutter des sich selbst verletzenden Mädchens geführt um nachzufragen, ob der neuerliche Vorfall bekannt ist und es eine therapeutische Hilfestellung gibt. Diese Elterngespräche erfordern ein hohes Maß an Konzentration, Empathie und je nach Situation weitere Handlungsschritte bis hin zur Krisenintervention. Zur geschilderten Situation kann gesagt werden, dass sie mit begleitender Aufmerksamkeit weiterlaufen kann. 5. Arbeitsschwerpunkte 5.1 Allgemeines Schule ist ein System, das schnellen und häufigen Wechseln ausgesetzt ist. Es gibt kaum Möglichkeit einer längerfristigen Hilfeplanung, weil äußere Faktoren keine Zeit für Entwicklung zulassen. Von Ferien zu Ferien gibt es viele Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Lehrkräftewechsel, neue Mitschülerinnen oder Mitschüler (oft mit Förderbedarf), Fragen der Versetzung oder Nichtversetzung, Teilnahme am Praktikum und Vieles mehr, werfen aktuelle Fragestellungen auf, die die Klärung einer zugrunde liegenden Problematik erschweren. Zudem verändern sich allgemein die Anforderungen an Schule durch die Herausforderungen des Inklusionsauftrages. Dieser setzt ein hohes Maß an Engagement und einen Paradigmenwechsel für alle in der Schule Arbeitenden voraus. Nicht mehr die Frage “welche Störung hat das Kind“ sondern „was braucht das Kind, um am gemeinsamen Lernen teilzuhaben“ wird Gespräche mit Lehrkräften, Eltern und weiteren Fachkolleginnen und Fachkollegen bedingen. Dies gleichzeitig mit den Diskussionen über neue Schulformen und den damit verbundenen Verunsicherungen verlangt von den Lehrkräften einen großen Kräfteeinsatz. 5.2 Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper Auch in diesem Schuljahr wurden die meisten Kontakte zu Kindern durch Anfragen der Lehrkräfte initiiert. Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und Schulleitungen beider Schulen ist vertrauensvoll und lösungsorientiert auf die Problemlagen der Kinder angelegt. Die wechselseitige hohe Wertschätzung ermöglicht immer wieder, weniger erfreuliche Entwicklungen, die auch durch engagierten Einsatz nicht zu verhindern sind, anzunehmen. 5.3 Anfragen durch Schülerinnen und Schüler Die Schülerinnen und Schüler, die mich bei einem Erstkontakt meist in den Pausenzeiten aufsuchen, haben Gesprächsbedarf wegen Streitigkeiten, Hänseleien oder ähnlichen Problemen in der Klasse oder auf dem Schulhof. Diese Probleme werden dann mit Kurzintervention, d.h. Gespräche mit den Beteiligten - Klärung, Vertragen, fertig – bearbeitet. Oft sind diese „kleinen Konflikte“, wenn sie nicht direkt angegangen werden, Nährboden für erhebliche Auseinandersetzungen, die zum Teil im privaten Bereich über die sozialen Netzwerke verstärkt ein Ausmaß annehmen können, das aufwendigere Hilfestellungen notwendig macht. Wenn es um die Sanktionierung von Fehlverhalten geht, muss jedoch die Schulleitung eingeschaltet werden, da dies nicht Aufgabenstellung der Schulsozialarbeit ist. Auch bei Problemen mit den Eltern oder einem Freund wird das Gespräch gesucht. Die Vorsprache in der Pause wird meist nur zur Terminierung eines ausführlichren Gespräches genutzt, wel- Seite 5 von Ratsdrucksache 1157-IX ches dann unter Berücksichtigung des Stundenplanes oder ggf. nach Absprache mit der Fachlehrerin vereinbart wird. 5.3.1 Einzelgespräche mit Schülerinnen und Schülern Im Einzelgespräch wird die aktuelle Problematik angesprochen und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Meist entscheidet sich im Erst- oder Zweitgespräch, ob weitere Gespräche, eventuell mit weiteren Teilnehmenden geführt werden müssen, ob eine Gesprächssequenz von vier bis sechs Gesprächen vereinbart wird oder sich die Problematik schon geklärt hat. Für die Folgegespräche kann es nötig sein, Mitschülerinnen/ Mitschüler, Elternteile oder Lehrkräfte zum Gespräch zu bitten, je nach Ausgangssituation und Problemstellung. 5.3.2 Beratungszyklus Bei Schülerinnen und Schülern, die anhaltende Konflikte im Bereich Schule, Elternhaus und Freundeskreis haben, werden meist mehrere Gesprächstermine anberaumt. Ziele sind zum Beispiel die Erarbeitung realistischer Lebensperspektiven und Handlungsalternativen und das Erschließen und Aufzeigen von Hilfsangeboten außerhalb der Schule. In vielen Fällen erfolgt dann eine Vermittlung an andere Beratungsstellen oder Institutionen. Im Bedarfsfall werden solche Termine arrangiert. 5.4 Elternkontakte Gespräche mit Eltern kommen meist auf Vermittlung von Lehrkräften oder aus den Gesprächsergebnissen mit den Kindern zustande. Aufgrund meiner bisherigen Arbeitsschwerpunkte und einer ganzheitlichen Sichtweise kommt diesem Aufgabenbereich eine besondere Wichtigkeit zu. Ein erheblicher Arbeitsanteil wird in die Vermittlung weiterer Hilfen investiert, da nur die Entspannung häuslicher Problemsituationen die Entlastung der Kinder und damit die Aufnahme und Lernfähigkeit gewährleisten kann. Oft sind mehrere Gespräche mit Elternteilen notwendig, um die Bereitschaft Hilfe anzunehmen, zu erarbeiten. 5.5 Mitwirkung im Unterricht in Zusammenarbeit mit Lehrkräften Auf Anfrage der Lehrkräfte oder bei besonders schwierigen Klassensituationen werden Arbeitseinheiten zum sozialen Lernen und zur Gewaltprävention durchgeführt. Nachhaltigere Erfolge könnten nur durch regelmäßige Wiederholung erreicht werden. Durch den Einsatz der Kollegin der Kreisverwaltung kann dieser Bereich jetzt verbessert abgedeckt werden. 5.6 Krisenintervention In Konfliktfällen, die mit Gewalttätigkeiten, Bedrohungen oder Beschimpfungen einhergehen, muss eine Krisenintervention sofort geschehen. Wird nicht direkt reagiert, gibt es bei den Kindern kein Problembewusstsein mehr, neue Vorfälle und kaum Handlungsansätze. Hier sind die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sehr gefragt, die mit hohem Engagement großen Einsatz zeigen, da im Rahmen der Schulsozialarbeit mit oben erwähntem Stundenkontingent nur ein Bruchteil der Konflikte bearbeitet werden kann. Dieser Anteil wird jedoch bearbeitet und mit Hilfe neuer Handlungsansätze, wie zum Beispiel „ No blame approach“, zeigen sich erste positive Veränderungen. www.no-blame-approach.de 6. Vernetzung Teilnahme an der „Konferenz Schulsozialarbeit“, die durch den zuständigen Schulrat des Kreises Euskirchen, Herrn Joachim Hülshorst, einberufen wurde. Die SchulsozialarbeiterInnen der Haupt- und Gesamtschulen des Kreises Euskirchen treffen Seite 6 von Ratsdrucksache 1157-IX sich nach Absprache drei mal jährlich zur Besprechung der Problemlagen und zur Verbesserung der Kommunikationsstrukturen im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit. Durch den Inklusionsauftrag nehmen die Kolleginnen und Kollegen der Förderschulen seit dem vergangenen Schuljahr an der Konferenz Schulsozialarbeit tei. 7. Fazit Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Bestandteil im Hilfesystem zur Verbesserung von Lernund Lebenssituationen von Kindern und Familien. Bei allen bildungspolitischen Überlegungen muss Schulsozialarbeit einen festen und ausreichenden Platz im Schulsystem haben. Seite 7 von Ratsdrucksache 1157-IX 2. Rechtliche Würdigung 3. Finanzielle Auswirkungen 4. Organisatorische und personelle Auswirkungen 5. Lösungsvorschlag und mögliche Alternativen und deren Auswirkungen 6. Auswirkungen auf den demographischen Wandel 7. Beschlussvorschlag: