Daten
Kommune
Kreuzau
Größe
2,1 MB
Datum
25.06.2015
Erstellt
06.05.15, 18:15
Aktualisiert
04.08.15, 09:58
Stichworte
Inhalt der Datei
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Anlage zu VL-Nr. 23/2015
An Herrn
Bürgermeister lngo Eßer
Gemeindeverwa ltung
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? 3. Frah.
52372 Kreuzau
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Antrag von Bündnis 90
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Fraktion B 90 / Die Grünen
Astrid Hohn
Thumstraße L7
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52372 Kreuzau
21.02.201,5
Die Grünen im Rat der Gemeinde Kreuzau
Aussäen von bunt blühenden Blumen ouf Rondstreifen und Wiesen
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Eßer!
Wir
beziehen uns auf die überaus positive Resonanz, die das Aussäen der bunten
Blumenmischung namens ,,Mössinger Sornmer" an der Dürener Straße im Jahr 2014
ausgelöst hat. Von daher bitten wir darum, weitere Randstreilbn und besonders größere
Grünflächen - wie z. B. an der Staumauer in Obermaubach
- zu bestimmen. auf denen
blühende Blumen ausgesät werden könnten.
Allerdings äußern wir große Bedenken gegen die in Deutschland (und auch in Kreuzau)
derzeit gerne verwendeten Mössinger Mischungen und andere vergleichbare Mischungen,
deren Namen wir auf Wunsch gerne benennen können.
Obwohl diese Blütenmischungen durch ihre Blütenpracht bestechen auch wir haben uns
sehr daran erfreut und lobend darüber geäußer1
so
haben
diese
Saaten
leider auch ihre
-,
Schattenseiten. Sie sind auf Dauer teuer, bieten nur wenigen Arten von Blütenbesuchern
Nahrung. fürdern die Bildung von kaum zu bekämpfenden ,,Unkräutern" und bringen oft
erhebliche ökologische Risiken rnit sich.
Gefahr durch exotische Arten
So weiß mal1 z. B. noch nicht, welche Auswirkungen die sich in diesen Mischungen
befindenden exotischen Aften haben, wenn sie auswildern und sich invasiv verbreiten. Sie
könnten unser heimisches Ökosystem durcheinanderbringen und sind lt.
Bundesnaturschutzgesetz verboten.
Ein- und zweijährige Pflanzen und das ,,Unkrautproblemo,
Das Angebot der meisten Mischungen besteht überwiegend aus ein- oder zweijährigen Ar1en.
Oft werden kurzlebige und hierzulande unpassende exotische Arlen verwendet. Sie blühen
nur im ersten Jahr für ein paar Monate. Dann ist in der Regel Schluss.§pllte dann keine teure
,
ßüxouts 90
/
aufivändige Neugestaltung der Fläche erfolgen (Umbruch,
Neueinsaat, Bewässerung), dann
folgt in den ersten beiden Folgejahren allenfalls noch eine schwächere Nachblüte
durch
Selbstaussaat einzelner Arten. Dann aber übernehmen inzwischen
eingewanderte .,Unkräuter,,
das Feld' Denn clie natürliche Sukzession wartet begierig auf
alte Einlährigen-Blühstreifen:
Rispen- und Weidelgras, Löwenzahn, Wegerich, Disteln, Brennnesseln
oder Ampfer stehen
schon bereit.
/
Speziell der Mössinger Sommer Iässt samenreifen Ampferknöterich
zurück, der kaum
bekämpft werden kann, ohne die gesamte Ansaat zu vernichten.
Selbst wenn man im nächsten
Jahr wieder Mössinger Sommer aussäen sollte, würden die
,,Unkräuter,, schneller sein.
Hiergegen hilft nicht einmal Round-up! Diese Flächen sind
mii hoher wahrscheinlichkeit fiir
zuktinftige Einj ährigenmischungen verloren.
Hohe Kosten
Die Einjährigen-Mischungen kosten fär Flächen zwischen l0
und 100 m2 meist zwischen 10
und 58 Cent' Sie sind durch die Notwendigkeit ständiger Neuanlagen
teuer, aber auch durch
den unvermeidlich notwendigen Einsatz von Totalherbiziden.
Qualitativ hochwertige, dauerhafte Wildblumensaaten kosten zwischen 35 und 60 Cent aber
nur einmal bei der Neuanlage und nicht alljährlich. Sie haben einen sehr geringen
Pflegebedarf und sind auf Dauer deutlich billiger.
Einheimische Wildblumensaaten sind ökologisch wertvoller!
Sie präsentieren sich zwar erst ab dem
2. Jafu wirklich attraktiv, werden jedoch von Jahr zu
Jahr schöner und ökologisch weftvoller. Sie bleiben über den Winter
stehen, bieten
Ablageplätze für Eier und Puppen sowie reiches und natürliches
Vogelfutter. Auch bieten sie
im Sommer nicht nur Futter fär Alleskönner wie Bienen und Hummeln, sondern
auch Futter
für angepasste Arten wie Schmetterlinge, Wildbienen, Blattkäfer und Blattwespen.
Einheimische Wildblumen sind von daher den Mischungen mit Exotenblumen
vorzuziehen' Im günstigsten Fall sind sie sogar von regionaler Herkunft.
Sie bieten keinerlei
Risikopotential, sind nachhaltig, auf Dauer preiswert und schaffen
sogar wachsenden
Mehrwert dadurch. dass sie von Jahr zu Jahr schöner und ökologisch
weftvoller werden. Uncl
sie bieten - wie bereits ausgeführt
- langfristig das komplette Futterspektrum ftir Bienen,
Hummeln" Vögel und andere Tiere.
Sollte der Rat diesen Antrag unterstützen, so vermitteln
wir gerne Infbrmationen
beziehbare einheimische Wildblumenmischungen.
über
Der Rat der Gemeinde Kreuzau möge von daher beschrießen,
1') dass die Verwaltung
sämtliche Flächen (Randstreifen, aber auch größere
Grünflächen, wie z. B. im Bereich der Sportanlagen an der Staumauer)
ermittelt, auf
denen ein Aussäen von einheimischen Wildblumen möglich
und sinnvoll wäre
1
von wildblumen
2,.) dass zukünttig ausschließlich standortangepasstes saatgut
wird.
regionaler oder zumindest heimischer Herkunft verwendet
/
Weitere Begründung:
nicht mehr mit
seit 2013 dürfen Kommunen bestimmte Flächen zur unkrautvernichtung
anderes verfahren' das
Pestiziden behandeln. Hierfür steht zwat mittlerweile ein
jedoch nach Aussage der verwaltung (siehe
Heißwasserverfähren, zur verfügur-rg. Dieses ist
Lokalpressevom08.10.2014)nochrechtkostenintensiv.
Dürener Straße hat in großen
Der im Jahr 2ot4 ausgesäte bunte Blumenrandstreifen an der
Wir sind überzeugt, dass das
Teilen der Bevölkerung eine sehr positive Resonanz ausgelöst.
Randstreifen und anderweitiger
lebendige und freundliche Aussehen der bunt blühenden
Gemeinde erheblich
größerer Flächen das Erscheinungsbild und die Attraktivität unserel
Risiken anderer Blumenmischungen
steigern wird. Angesichts der Kosten, der ökologischen
zu müssen' fordern wir
und der Notwendigkeit, dem Bienensterben unbedingt entgegenwirken
die Aussaat heimischer Wildpfl anzen'
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(Fraktionssprecherin)
Hohn
Astrid