Allgemeine Vorlage (Stellungnahme Artenschutzprüfung)

Anlage 10 zur VL 59/2012, 4. Ergänzung Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Hartmut Fehr Diplom-Biologe Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Wilhelmbusch 11 52223 Stolberg An die Gemeinde Kreuzau Herr David Gottstein Bahnhofstraße 7 52372 Kreuzau Artenschutzprüfung WEA Kreuzau-Steinkaul Datum: 02.09.2014 Sehr geehrter Herr Gottstein, mit Datum vom 19.12.2013 hat das Büro für Ökologie & Landschaftsplanung eine Artenschutzprüfung zum Bau von drei Windenergieanlagen innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans G2 „Windenergieanlagen Steinkaul“ vorgelegt. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wurde die Anzahl der möglichen WEA-Standorte von drei auf zwei reduziert. Es stellt sich somit die Frage, ob das aktuelle Anlagenkonzept mit der verringerten Anlagenzahl, Auswirkungen auf die im Artenschutzgutachten getroffenen Aussagen und Bewertungen hat. Hierzu darf ich folgendes anmerken: Grundsätzlich konnte in der Artenschutzprüfung bezogen auf drei WEA herausgearbeitet werden, dass unter Berücksichtigung von Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen für Vögel und Fledermäuse sowie den Feldhamster eine artenschutzrechtliche Verträglichkeit vorliegt. Durch die Reduzierung der Anlagenzahl von drei auf zwei Anlagen kommt es naturgemäß zu einer Verringerung der betriebsbedingten Wirkungen auf die Tierwelt, so dass die Situation sich nicht verschlechtert. In einzelnen Punkten stellt die jetzt vorgelegte Planung gar eine günstigere Variante dar. So konnte weder 2013 noch bei einer Nachsuche 2014 der Baumfalke im kritischen Umfeld von 1 km um die WEA als Brutvogel festgestellt werden. Es gab aber im Verfahren Hinweise der Naturschutzverbände auf eine Baumfalkenbrut im Jahr 2011 im Bereich eines naheliegenden Hochspannungsmastes. Die Verbände forderten daher einen Abstand von 1.000 Metern zwischen WEA und der östlich verlaufenden Hoch- Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Wilhelmbusch 11 52223 Stolberg Internet: www.planungsbuero-fehr.de Hartmut Fehr Diplom-Biologe Telefon: 02402-1274995 Fax: 02402-1274996 mobil: 0160-7573803 e-mail: info@planungsbuero-fehr.de Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Hartmut Fehr Diplom-Biologe Seite 2 spannungsleitung. Wenngleich es keine aktuellen Bruten des Baumfalken in diesem Bereich gibt, stellt die Reduzierung der Anlagenzahl und insbesondere das Verschieben der östlichsten WEA nach Westen eine sinnvolle Maßnahme im Sinne des vorsorglichen Artenschutzes dar. Der Abstand beträgt nun über 1.000 Meter. Die Berücksichtigung des konstruktiven Vorschlages der Naturschutzverbände ist daher positiv zu bewerten. Darüber hinaus wird der Abstand zum NSG und FFH-Gebiet „Muschelkalkkuppen bei Embken und Muldenau“ südlich der WEA mit seinen für Vögel und Fledermäuse interessanten Strukturen vergrößert. Wenngleich auch die Ausgangskonstellation mit drei WEA diesbezüglich verträglich war, stellt die jetzige Konstellation mit zwei WEA eine noch günstigere Variante dar. Als letzter Punkt bleibt festzustellen, dass insbesondere in der zweiten Jahreshälfte des Untersuchungsjahres nicht unerhebliche Abendsegleraktivitäten festgestellt wurden. Dies macht ein Höhenmonitoring und vorgezogene Abschaltungen der WEA unter bestimmten Wetterbedingungen notwendig, um Schlagopfer zu vermeiden. Durch die Reduzierung der Anlagenzahl von drei auf zwei WEA wird das Schlagrisiko reduziert. Auch hier ergeben sich somit positive Wirkungen. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Verringerung der Anlagenzahl von drei (in der ASP diskutierten) auf zwei (durch den Bebauungsplan möglich werdenden) WEA nicht zu einer grundsätzlich anderen Einschätzung der artenschutzrechtlichen Verträglichkeit führt. Verschlechterungen sind keinesfalls anzunehmen, in Einzelfällen gestaltet sich die Situation jetzt günstiger. Mit freundlichen Grüßen (Hartmut Fehr) Büro für Ökologie & Landschaftsplanung Wilhelmbusch 11 52223 Stolberg Internet: www.planungsbuero-fehr.de Hartmut Fehr Diplom-Biologe Telefon: 02402-1274995 Fax: 02402-1274996 mobil: 0160-7573803 e-mail: info@planungsbuero-fehr.de