Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
189 kB
Datum
24.04.2013
Erstellt
11.04.13, 15:05
Aktualisiert
11.04.13, 15:05
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 333/2012 1. Ergänzung
Az.:
Amt: - 51 BeschlAusf.: - - 51 - Datum: 19.12.2012
gez. Brost
08.04.2013
gez. Heil
Amtsleiter
Datum Freigabe -100-
BM / Dezernent
- 20 -
Den beigefügten Antrag der SPD-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Jugendhilfeausschuss
Termin
12.09.2012
zur Kenntnis
Ausschuss für Soziales und
Gesundheit
23.04.2013
vorberatend
Jugendhilfeausschuss
24.04.2013
beschließend
Betrifft:
Bemerkungen
Antrag bzgl. Erstellung eines Berichts über die Lebenssituation von Familien
Finanzielle Auswirkungen:
Mittel stehen im Nothaushalt nicht zur Verfügung.
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Vorlage wurde auch im Sozialausschuss am 14.11.2012 beraten.
Im Protokollentwurf ist das Ergebnis wie folgt festgehalten:
Antrag bzgl. Erstellung eines Berichts über die Lebenssituation von Familien 333/2012
„StV Schmidt verliest die Konkretisierung des SPD-Antrages A 333/2012 und bittet die Verwaltung
um Beantwortung der darin genannten Punkte. Seiner Meinung nach könnten diese Punkte
schnellstens von der Verwaltung beantwortet werden.
Nach einer längeren Diskussion, in deren Verlauf StV Griemens den Sinn, die Zielrichtung und
den Arbeitsaufwand für den beantragten Familienbericht in Zweifel zieht, StV Kirchhartz den
beantragten Familienbericht durch die jetzige Beantwortung der vorgetragenen Punkte nicht
konkretisiert, sondern nahezu als inhaltsgleich gestellt ansieht, SB Fritz darauf verweist, dass die
gewünschten Daten die SPD auf der Homepage des Landesamtes für Datenverarbeitung und
Statistik erfahren könnte, macht Herr Erner den Vorschlag, die Vorlage zu vertagen.
Zwischenzeitlich versucht die Verwaltung, die Konkretisierungspunkte zu beantworten und ein
Angebot über die Erstellung eines Familienberichtes einzuholen
Die Vorlage wird vertagt. Die Verwaltung wird versuchen, folgende Punkte der SPD-Fraktion zu
beantworten und ein Angebot über die Erstellung eines Familienberichtes einzuholen:
Darstellung der Einkommens- und Wohnsituation von Familien mit Kindern
Darstellung der Teilhabe von Familien mit geringem Einkommen
Darstellung der Einkommens- und Wohnverhältnisse von Alleinerziehenden und Darstellung über
deren Teilhabe am öffentlichen Leben (Besuch von Kindergärten, Schulen, Mitgliedschaften in
Vereinen, Nutzung außerschulischer Bildungsangebote usw.)
Einstimmig, 0 Enthaltung(en)“
Der konkretisierte Antrag ist dieser ergänzenden Vorlage beigefügt.
Die Verwaltung des Jugendamtes ist nicht in der Lage, die gewünschten Punkte ohne die
Unterstützung eines professionellen Instituts zu erarbeiten. Befragungen sind unabdingbar, um
insbesondere die „Teilhabe“ zu erforschen.
Lediglich über den Besuch der Kindertagesstätten liegen (aber auch nur) statistische Daten vor.
Bezüglich der Erstellung eines Familienberichts ist die Verwaltung an die Ruhr-Universität in Bochum
herangetreten, die seinerzeit auch für Wesseling den Familienbericht erstellt hat. Das dortige Institut
ZEFIR arbeitet allerdings nicht mehr in diesem Bereich, hat aber die spezielle
Familienberichterstattung ausgelagert.
Die Anfrage der Verwaltung wurde äußerst kompetent und prompt beantwortet.
Im Folgenden werden die wesentlichen Fakten wiedergegeben:
1. Anfrage der Verwaltung und erstes Antwortschreiben:
Sehr geehrter Herr Himmelmann,
ich habe gehört, dass ZEFIR im Auftrag der Stadt Wesseling 2005 und 2006 einen Familienbericht
erarbeitet hat.
In Erftstadt haben wir einen politischen Antrag vorliegen, einen Familienbericht zu erstellen. Der
Familienbericht soll sich zunächst mit folgenden Punkten beschäftigen
- Darstellung der Einkommens- und Wohnsituation von Familien mit Kindern,
- Darstellung der Teilhabe von Familien mit geringem Einkommen,
- Darstellung der Einkommens- und Wohnverhältnisse von Alleinerziehenden und Darstellung über
deren Teilhabe am öffentlichen Leben (Besuch Kindergärten, Schulen, Mitgliedschaften in
Vereinen, Nutzung außerschulischer Bildungsangebote usw.)
Meine konkrete Frage an ZEFIR: Können Sie für uns einen solchen Familienbericht erstellen? Von
wann bis wann? Was würde uns das kosten?
Über eine schnelle Antwort bin ich dankbar.
Sehr geehrter Herr Brost,
im Rahmen der Vereinbarungen mit dem Ministerium ist die Verantwortung für Familienberichte
auf die „Faktor Familie GmbH“ übergangen, deren Geschäftsführerin, Frau Annett Schultz, ich ins
Cc. gesetzt habe.
Das ZEFIR bietet weiterhin das FIS (Familienstatistisches Informationssystem) an. Frau Schultz
dürfte, so habe ich Ihre Anfrage verstanden, die richtige Gesprächspartnerin sein. Vielleicht
nehmen Sie direkt Kontakt mit ihr auf. Ich werde sie, die „befreundete“ GmbH sitzt im selben
Haus, auch noch einmal darauf ansprechen. http://www.faktorfamilie.de/faktor-familie/home/
Mit freundlichem Gruß
Ralf Himmelmann M. A.
- Geschäftsführer Ruhr-Universität Bochum
-2-
Fakultät für Sozialwissenschaft
ZEFIR - Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung
2. Antwortschreiben von „Faktor Familie“ auf Anschreiben der Verwaltung
Sehr geehrter Herr Brost,
Danke für Ihr Interesse am Projekt Familienberichterstattung. Wie Herr Himmelmann Ihnen bereits
mitgeteilt hat, haben wir uns als Team „Familienberichterstattung“ bereits seit einiger Zeit aus
ZEFIR und damit aus der Ruhr-Universität ausgegründet. Wissenschaftlicher Direktor von Faktor
Familie GmbH ist Prof. Klaus Peter Strohmeier. Wir übernehmen nun eigenständig Aufträge
insbesondere für Kommunen im Bereich anwendungsbezogene Familien- und Sozialforschung
sowie Familienberichterstattung. Ihre Anfrage fällt damit genau in unseren Arbeitsbereich. Weitere
Informationen finden Sie unter www.faktor-familie.de.
Ausgehend von den Vorarbeiten zur Familienberichterstattung an der Ruhr-Universität, wie Sie
diese am Beispiel der Stadt Wesseling kennen, bieten wir auch weiterhin ein stark standardisiertes
modulares Produkt „Familienbefragung“ und „Familienbericht“ für Kommunen an. So haben wir in
den beiden letzten Jahren für die Städteregion Aachen, die Gemeinde Rödinghausen sowie die
Stadt Gladbeck eine Familienbefragung durchgeführt, wobei die Befragung in der Stadt Gladbeck
eine Wiederholungsbefragung nach ca. 5 Jahren darstellte.
Die aktuelle Leistungsbeschreibungen für die Module „Familienbefragung und Tabellenband“
sowie zur Erstellung eines „Umfassenden Familienberichts“ habe ich der Mail beigefügt.
Die Kalkulation für die Befragung geht von einer Stichprobengröße von 2000 Familien (Haushalte
mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren) und einer Rücklaufquote von 40 Prozent aus. Das
wären etwa 800 auswertbare Fragebögen. Ob diese Stichprobengröße für die angestrebte
kleinräumige Analysetiefe in Ihrer Stadt ausreicht, müsste noch an Hand der Größe der Stadtteile
überprüft werden. In der Regel reicht diese Stichprobengröße aber aus.das Modul der
Familienbefragung sieht darüber hinaus als Zwischenergebnis einen Kommentierten Tabellenband
zu den Befragungsergebnissen vor. Für die StädteRegion Aachen finden Sie den Tabellenband
der Befragung unter dem folgenden Link:
http://www.staedteregionaachen.de/wps/portal/internet/home/service/aemter/s16/!ut/p/c5/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9C
P0os_gADxNHQ09_A0sLYzdHA08LC7cA70BTIzNPA_1wkA6cKkwMTCDyBjiAo4F-cEqqfqRlDluW4z1w_Lyi3KBrgnRj3TS9_PIz03VL8jOTnNxs3AEABGjImU!/dl3/d3/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh
/
Den zugrunde liegenden Fragebogen habe ich Ihnen als Information ebenfalls angehängt. Wie Sie
dem Tabellenband und dem Fragebogen entnehmen können, sind die von Ihnen angeführten
Themenbereiche alle im Fragebogen enthalten.
Für einen umfassenden Familienbericht (siehe Leistungsbeschreibung) wird im standardisierten
Format in der Regel auch auf das von Herrn Himmelmann angesprochen Familienstatistische
Informationssystem (FIS) zurückgegriffen, das vorliegende kleinräumige Verwaltungsdaten zum
Thema Familie in einem webbasierten Monitoringsystem aufbereitet. Das Informationssystem wird
weiterhin von ZEFIR (Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung) angeboten. Ein DemoVersion des FIS finden Sie unter: http://134.147.231.87:8080/sisdemo/ , wobei es sich um eine
Version mit reduzierter Funktionalität handelt. Ob das FIS eine Variante für Sie sein könnte, ist
aber auch davon abhängig, wie Ihre Kommunalstatistik und die Ressortstatistiken „aufgestellt“
sind.
Neben der Integration von kleinräumigen Verwaltungsdaten enthält ein umfassender
Familienbericht stärker interpretierende Zusammenhangsanalyse und Ausführungen über die
Lebenslage von Familien in der jeweiligen Stadt und ihren kleinräumigen Stadtteilen, z.B.
Ausführungen zur Verbreitung von Armutslagen oder zur kleinräumigen Verteilung von
Bildungschancen. Entsprechende Analysen werden auf Basis der Daten der Familienbefragung
auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Familienbefragungen in den anderen Kommunen
der „Projektfamilie“ (bisher 15 Kommunen und 4 Kreise) eingeordnet.
Das Projekt mit Befragung und Familienbericht ist insgesamt auf einen Zeitraum von 13/14
Monaten konzipiert, wobei nach 7 Monaten die Ergebnisse der Familienbefragung (Tabellenband)
vorliegen und bereits in den Diskussionsprozess vor Ort eingebracht werden können. Prinzipiell
können wir mit der Bearbeitung jederzeit beginnen, die Zeit der Familienbefragung muss sich aber
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auch an den Schulferien orientieren, damit ein ausreichender Rücklauf gewährleistet werden kann.
Die Leistungsbeschreibung sowie die darin angegebenen Kosten sind als Anlage beigefügt.
Der Ihnen bekannte Bericht aus Wesseling basiert auf einer Befragung und einem Vorläufer des
FIS. Denkbar sind auch viele andere Kombinationen, bspw. die Variante „Sozialraumanalyse –
Befragung – Bericht“. Möglich sind aber auch „nur“ eine Befragung und ein entsprechender
Tabellenband dazu, oder andere Varianten. Sollten Sie an einer Zusammenarbeit interessiert sein,
so wären solche Fragen am besten in einem weiteren Gespräch zu klären. Auch eine Vorstellung
des Projektes Familienberichterstattung bei Ihnen vor Ort wäre denkbar.
Zusätzlich unterstützen wir Kommunen auch im Prozess der familienpolitischen Gestaltung vor
Ort. Für die Prozess Begleitung und die gemeinsame Entwicklung von Handlungsempfehlungen
verfügen wir nicht über ein standardisiertes Modul mit entsprechender Leistungsbeschreibung, da
dies ja auch sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängt. Die könnte aber ebenfalls
vereinbar werden.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen aus Bochum,
Annett Schultz
Geschäftsführung
Faktor Familie GmbH
Lokale Familienforschung und Familienpolitik
Dem Schreiben waren beigefügt
eine allgemeine Darstellung über Familienberichterstattungen
der Fragebogen, der in der Städteregion Aachen Grundlage für den Familienbericht war
eine Leistungsbeschreibung mit Kostenbezifferung.
Demnach kosten die Befragung ca. 24.500 €, eine kleinräumige Sozialraumbeschreibung auf
Ortsteilebene (so gewünscht) 11.800 € und die Erstellung des Familienberichts 39.500 €. (Ausführlich
in der Anlage zur Vorlage)
Der Leistungsbeschreibung ist zu entnehmen, dass zweifelsohne gründlich und qualifiziert gearbeitet
wird. Es ist aber bei der Erftstädter Haushaltslage auch klar, dass ein derartiger, auch abgespeckter
Auftrag nicht erteilt werden kann.
I.V.
„
In Vertretung
(Erner)
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