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Mitteilung (Antrag Bündnis 90 / Die Grünen)

Daten

Kommune
Kreuzau
Größe
128 kB
Datum
24.02.2015
Erstellt
09.03.15, 18:16
Aktualisiert
04.08.15, 09:58
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Inhalt der Datei

i A //L‘S/ *j An Herrn Bürgermeister Ingo Eßer Gemeindeverwaltung 2 3. Feb. 76‘l‘ f # ifS/Jø j Fraktion B 90/ Die Grünen Astrid Hohn Thumstraße 17 2015 52372 Kreuzau 52372 Kreuzau 21.02.2015 Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Gemeinde Kreuzau Aussäen von bunt blühenden Blumen auf Randstreifen und Wiesen Sehr geehrter Herr Bürgermeister EBer! Wir beziehen uns auf die überaus positive Resonanz, die das Aussäen der bunten Blurnenmischung namens „Mössinger Sommer“ an der Dürener Straße im Jahr 2014 ausgelöst hat. Von daher bitten wir darum, weitere Randstreifen und besonders größere Grünflächen wie z. B. an der Staumauer in Obermaubach zu bestimmen, auf denen blühende Blumen ausgesät werden könnten. — — Allerdings äußern wir große Bedenken gegen die in Deutschland (und auch in Kreuzau) derzeit gerne verwendeten Mössinger Mischungen und andere vergleichbare Mischungen, deren Namen wir auf Wunsch gerne benennen können. Obwohl diese Blütenmischungen durch ihre Blütenpracht bestechen auch wir haben uns sehr daran erfreut und lobend darüber geäußert so haben diese Saaten leider auch ihre Schattenseiten. Sie sind auf Dauer teuer, bieten nur wenigen Arten von Blütenbesuchern Nahrung, fördern die Bildung von kaum ZU bekämpfenden „Unkräutern“ und bringen oft erhebliche ökologische Risiken mit sich. — —‚ Gefahr durch exotische Arten So weiß man z. B. noch nicht, welche Auswirkungen die sich in diesen Mischungen befindenden exotischen Arten haben, wenn sie auswildern und sich invasiv verbreiten. Sie könnten unser heimisches Ökosystem durcheinanderbringen und sind lt. Bundesnaturschutzgesetz verboten. Ein- und zweijährige Pflanzen und das „Unkrautproblem“ Das Angebot der meisten Mischungen besteht überwiegend aus ein- oder zweijährigen Arten. Oft werden kurzlebige und hierzulande unpassende exotische Arten verwendet. Sie bflihen nur im ersten Jahr fUr ein paar Monate. Dann ist in der Regel Schluss.-illte dann keine teure 1 fi Wilvis 90 DIE GRÜN1A aufwändige Neugestaltung der Fläche erfolgen (Umbruch, Neueinsaat, Bewässerung), dann folgt in den ersten beiden Folgejahren allenfalls noch eine schwächere Nachblüte durch Selbstaussaat einzelner Arten. Dann aber übernehmen inzwischen eingewanderte „Unkräuter“ das Feld. Denn die nattirliche Sukzession wartet begierig auf alte Einjährigen-Blühstreifen: Rispen- und Weideigras, Löwenzahn, Wegerich, Disteln, Brennnesseln oder Ampfer stehen schon bereit. Speziell der Mössinger Sommer lässt sameiireifen Ampferknöterich zurück, der kaum bekämpft werden kann, ohne die gesamte Ansaat zu vernichten. Selbst wenn man im nächsten Jahr wieder Mössinger Sommer aussäen sollte, würden die „Unkräuter“ schneller sein. Hiergegen hilft nicht einmal Round-up! Diese Flächen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit für zukünftige Einjährigenmischungen verloren. Hohe Kosten Die Einjährigen-Mischungen kosten für Flächen zwischen 10 und 100 m2 meist zwischen 10 und 58 Cent. Sie sind durch die Notwendigkeit ständiger Neuanlagen teuer, aber auch durch den unvermeidlich notwendigen Einsatz von Totalherbiziden. Qualitativ hochwertige, dauerhafte Wildblumensaaten kosten zwischen 35 und 60 Cent aber nur einmal bei der Neuanlage und nicht alljährlich. Sie haben einen sehr geringen Pflegebedarf und sind auf Dauer deutlich billiger. — Einheimische Wildblumensaaten sind ökologisch wertvoller! Sie präsentieren sich zwar erst ab dem 2. Jahr wirklich attraktiv, werden jedoch von Jahr zu Jahr schöner und ökologisch wertvoller. Sie bleiben über den Winter stehen, bieten Ablageplätze für Eier und Puppen sowie reiches und natürliches Vogelfutter. Auch bieten sie im Sommer nicht nur Futter für Alleskönner wie Bienen und Hummeln, sondern auch Futter für angepasste Arten wie Schmetterlinge, Wildbienen, Blattkäfer und Blattwespen. Einheimische Wildblumen sind von daher den Mischungen mit Exotenblumen vorzuziehen. Im günstigsten Fall sind sie sogar von regionaler Herkunft. Sie bieten keinerlei Risikopotential, sind nachhaltig, auf Dauer preiswert und schaffen sogar wachsenden Mehrwert dadurch, dass sie von Jahr zu Jahr schöner und ökologisch wertvoller werden. Und sie bieten wie bereits ausgeführt langfristig das komplette Futterspektrurn für Bienen, Hummeln, Vögel und andere Tiere. — — Sollte der Rat diesen Antrag unterstützen, so vermitteln wir gerne Informationen über beziehbare einheimische Wildblumenmischungen. Der Rat der Gemeinde Kreuzau möge von daher beschließen, 1) dass die Verwaltung sämtliche Flächen (Randstreifen, aber auch größere Grünflächen, wie z. B. im Bereich der Sportanlagen an der Staumauer) ermittelt, auf denen ein Aussäen von einheimischen Wildblumen möglich irnd sinnvoll wäre 2 1 2.) dass zukünftig ausschließlich standortangepasstes Saatgut von Wildblnmen regionaler oder zumindest heimischer Herkunft verwendet wird. Weitere Begründung: Seit 2013 dürfen Kommunen bestimmte Flächen zur Unkrautvemichtung nicht mehr mit Pestizjden behandeln. Hierfür steht zwar mittlerweile ein anderes Verfahren, das Heißwasserverfahren, zur Verfligung. Dieses ist jedoch nach Aussage der Verwaltung (siehe Lokaipresse vom 08.10.2014) noch recht kostenintensiv. Der im Jahr 2014 ausgesäte bunte Blumenrandstreifen an der Dürener Straße hat in großen Teilen der Bevölkerung eine sehr positive Resonanz ausgelöst. Wir sind überzeugt, dass das lebendige und freundliche Aussehen der bunt blühenden Randstreifen und anderweitiger größerer Flächen das Erscheinungsbild und die Attraktivität unserer Gemeinde erheblich steigern wird. Angesichts der Kosten, der ökologischen Risiken anderer Blurnenmischungen und der Notwendigkeit, dem Bienensterben unbedingt entgegenwirken zu müssen, fordern wir die Aussaat heimischer Wildpflanzen. - L..- Astrid Hohn (Fraktionssprecherin) 3