Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
118 kB
Datum
02.07.2013
Erstellt
03.04.13, 06:05
Aktualisiert
03.04.13, 06:05
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 141/2013
Az.: 51 JHP
Amt: - 51 BeschlAusf.: - - 51 - Datum: 19.03.2013
gez. Brost
Amtsleiter
RPA
- 20 -
BM / Dezernent
Beratungsfolge
Unterausschuss Jugendhilfeplanung
Termin
10.04.2013
vorberatend
Jugendhilfeausschuss
24.04.2013
beschließend
Finanz- und Personalausschuss
25.06.2013
vorberatend
Rat
02.07.2013
beschließend
Betrifft:
25.03.2013
Datum Freigabe -100-
Bemerkungen
Errichtung einer Notgruppe für über 3-jährige Kinder in Liblar
Finanzielle Auswirkungen:
Siehe Vorlage; die entsprechenden Mittel müssen noch im HP 2013/2014 bereitgestellt werden
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
Die Einrichtung einer Notgruppe für über 3-jährige Kinder in Liblar wird beschlossen.
Begründung:
Am 06.02.2013 wurden im Jugendhilfeausschuss die Gruppenformen und
Betreuungszeiten für das Kindergartenjahr 2013/2014 beschlossen (V 1/2013). Die
Festlegung erfolgte nach Beratung mit den Trägern der Kindertageseinrichtungen in einer
Planungskonferenz am 11.12.2012.
Im jetzt durchgeführten Aufnahmeverfahren für die städtischen Einrichtungen stellt sich
heraus, dass die Plätze für die Ü3-Kinder in Liblar nicht ausreichen.
Die Wartelisten für die städtischen Kindertageseinrichtungen in Liblar umfassen
insgesamt 36 über 3-Jährige, die im kommenden Kindergartenjahr keinen Platz finden.
33 Anmeldungen auf der Warteliste entfallen auf die Kindertageseinrichtung
`Tausendfüßler´ und 3 auf die Kindertageseinrichtung `Willy-Brandt-Straße´ (Stand:
19.03.12).
Wie die beiliegende Anlage 1 dokumentiert, hat Liblar im Kita-Jahr 2013/14 bei 303 Ü3Plätzen eine Versorgung von 103,2 Prozent. Bis zum Jahr 2015 steigt die Quote auf 105,3
Prozent.
Im Bezirk Blessem / Bliesheim / Liblar (Anlage 2) beträgt die Versorgungsquote im KitaJahr 2013/14 105,0 Prozent. Die Quote steigt bis 2015 auf 108,5 Prozent.
Im Gesamtergebnis liegt die Versorgungsquote bezogen auf Gesamt-Erftstadt bei 104,4
Prozent. Sie steigt bis 2015 auf 110,1 Prozent.
Rechnerisch weisen die Planungen für Liblar, den Bezirk und für Erftstadt-Gesamt auf der
Basis von 2;10 zu versorgenden Jahrgängen keine Versorgungslücken auf (vergl. hierzu
V 140/2013).
Das Problem der Unterversorgung in Liblar liegt in der Belegung der Plätze bei den freien
Trägern in Liblar. Eine besondere Erhebung ergab, dass 46 Ü3-Plätze in diesen
Einrichtungen mit Kindern aus anderen Erftstädter Stadtteilen belegt sind. Dies sind
bezogen auf alle Plätze freier Träger 21 Prozent. Die 46 Plätze verteilen sich dergestalt
auf ganz Erftstadt, dass in den anderen Stadtteilen keine Überkapazitäten entstehen, aber
in Liblar eine ganze Gruppe keinen Platz findet.
Da die freien Träger autonom sind und die Eltern die freie Wahl der Einrichtung haben,
muss das Jugendamt in Liblar für einen Ausgleich sorgen. Die vorübergehende Errichtung
einer zusätzlichen Gruppe III b ist deshalb nach Meinung der Verwaltung des
Jugendamtes zwingend notwendig.
Die Verwaltung sucht nach geeigneten Räumlichkeiten für diese Gruppe. Es ist geplant,
sie in freien Klassenräumen der Liblarer Hauptschule unterzubringen. Details bezüglich
der Nassräume und des störungsfreien Zugangs müssen noch abgeklärt werden. Ebenso
ist die Heimaufsicht des Landesjugendamtes noch mit einzubeziehen, wenn diese Fragen
zufriedenstellend geklärt sind.
Alternativ könnte die Gruppe auch in der Kita Willy-Brandt-Str. eingerichtet werden. Das
hätte allerdings zur Folge, dass die Einrichtung ihre Zertifizierung als Familienzentrum
verlöre, keine Landeszuschüsse (13.000 € jährlich) mehr bekäme und folgende Angebote
entfielen:
Montags: 9:00 - 12:00 Uhr Spielgruppe ohne Eltern für Kinder von zwei bis 3 Jahre.
Von den 10 Kindern haben 7 Kinder einen Migrationshintergrund, hiervon
sprechen 4 Kinder nur ihre Muttersprache.
Von den verbleibenden 3 deutschen Kindern werden 2 vom ASD betreut.
14:00 Uhr Vorlesestunde Englisch mit Herrn Scott für Vorschulkinder
Dienstags: 9:00 – 11:00 Uhr Internationaler Spielkreis der VHS mit
9 Müttern, wovon 4 einen Migrationshintergrund haben.
Alle zwei Wochen 8:30—9:30 Uhr im Nebenraum Therapiestunde für ein Kind
der Einrichtung mit Asperger-Syndrom durch eine Lehrerin der Bürvenicher
Schule für Autisten
16:30 – 17:00 Mutter-Kind-Turnen
Es werden spezifisch Eltern von Kindern angesprochen, deren Entwicklung
mit dieser Maßnahme gefördert werden kann.
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Die Übungsleiterin wird vom Förderverein des Familienzentrums bezahlt.
16:45 – 17:30 Deutsch für 6 Migrantengrundschulkinder aus Liblar und
Bliesheim
Die Grundschullehrerin wird vom Willy-Brandt-Nachbarschaftsverein
bezahlt
Mittwochs: 9:00 bis 12:00 Uhr Spielgruppe wie montags
Donnerstags: 9:00 bis 11:00 Uhr Deutsch für Eltern
An diesem Angebot nehmen 2 Analphabetinnen, 2 Mütter mit
Kindern, die noch nicht im Kindergarten sind und 3 Mütter aus der
Einrichtung teil.
Drei Mütter aus dem Kurs vom letztem Jahr sind inzwischen in
VHS Deutschkursen.
Das Angebot wird aus unserem Etat finanziert.
12:30- 13:30 Uhr Ergotherapie vom Frühförderzentrum Bergheim für
ein Kind aus Erftstadt (ASD betreut).
15:00 - 18:00 Uhr Lichtpunkte
9 Mütter, deren Familien von Armut betroffen sind,
davon 7 mit Migrationshintergrund und eine deutsche Mutter, die vom ASD
betreut wird.
Finanzierung RWE und DKJS
11:00 – 16:00 alle 6 Wochen Frühförderzentrum Bergheim.
Es werden offene Beratungsgespräche mit Eltern aus Erftstadt geführt, im
Nebenraum findet zur gleichen Zeit die Diagnostik der Kinder statt.
16:45 – 17:30 Deutsch für 8 Migrantengrundschulkinder aus Liblar und
Bliesheim
Die Grundschullehrerin wird vom Willy-Brandt-Nachbarschaftsverein
Bezahlt.
Freitags:
8:00 – 9:30 Uhr Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket für Eltern durch
Frau Lubomierski, der zuständigen Schulsozialarbeiterin
10:00 – 12:00 Uhr Spielgruppe für Großeltern und Enkelkinder von
1 – 3 Jahre
Darüber hinaus finden in den Räumen viele Elterngespräche und Gespräche mit den
Kooperationspartnern statt sowie in unregelmäßigen Abständen Arbeitskreise. Zusätzlich
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gibt es Abendveranstaltungen wie Männerkochen, Afrikanisches Trommeln,
Babysitterkurs und die Treffen der Tagespflegepersonen.
Auf Grund der vielfältigen qualifizierten Arbeit des Familienzentrums kann die Verwaltung
des Jugendamtes diese Alternative nicht vorschlagen.
Die Einrichtung der Notgruppe wird größtenteils aus vorhandenem Mobiliar
verschiedenster Kindergärten erfolgen, so dass diesbezüglich kaum Investitionskosten
entstehen..
Als Personal werden benötigt eine Fachkraft mit 39 Std. und eine Ergänzungskraft mit 39
Std. wöchentlicher Arbeitszeit.
Die Personalstunden müssen noch in den Stellenplan eingebracht werden.
Nach Abzug der Landeszuschüsse und der Elternbeiträge verbleibt ein Nettobetrag in
Höhe von 49.000 € (pro Jahr) zu Lasten der Stadt Erftstadt.
Sowie die Raumfrage abschließend geklärt ist, wird die Verwaltung im Wege der weiteren
Beratung berichten.
In Vertretung
(Erner)
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