Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
83 kB
Datum
28.05.2013
Erstellt
02.05.13, 18:19
Aktualisiert
02.05.13, 18:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Christlich Demokratische Union
Deutschlands
Harald Krauß
Stadt Bad Münstereifel
Herrn Bürgermeister Büttner
Marktstraße 11
Fraktionsvorsitzender
Odesheimer Weg 11a
53902 Bad Münstereifel
(02257) 3328 Telefon
(0178) 44 922 40 Mobil
harald.krauss.bm@t-online.de
53902 Bad Münstereifel
Bad Münstereifel, den 22.02.2013
Haushalt 2013 der Stadt Bad Münstereifel
hier.: Stellungnahme und Vorschlag zur Haushaltskonsolidierung
Sehr geehrter Bürgermeister,
die Haushaltssituation der Stadt Bad Münstereifel hat ein Maß erreicht, dass im Hinblick
auf zukünftige Generationen, als „kaum mehr verantwortbar“ bezeichnet werden muss.
In der derzeitigen Situation besteht zudem die akute Perspektive, dass aufgrund des
Nothaushaltsrechtes, das seinen Ausdruck in der rechtlichen Vorgabe des § 82 GO NW
findet, in Zukunft keinerlei Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume der kommunalen
Selbstverwaltung mehr gegeben sein werden.
Die einzige Möglichkeit, die Folgen dieser Situation abzuwenden, besteht nach den
Vorgaben der Landesregierung darin, innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren, ein
finanzielles Konsolidierungsprogramm auf den Weg zu bringen, an dessen Ende ein
ausgeglichener Haushalt steht.
Sie, Herr Bürgermeister haben ein solches „Konsolidierungsprogramm 2013 – 2023“ in
die politische Beratung, im Zusammenhang mit der Diskussion um den Haushalt 2013
eingebracht.
1
Kernelemente dieses Programms sind u.a. massive Erhöhungen der Grundsteuer B und
der Gewerbesteuer. Gleichzeitig greifen die Konsolidierungsbemühungen ausweislich der
Zahlen des Haushaltsentwurfes 2013, auf der Aufwandseite nur zögerlich.
Darüber hinaus wirft das Konsolidierungsprogramm Fragen auf, wenn absehbare
Erhöhungen von Energiekosten oder auch der Kreisumlage in der Prognose ausgeblendet
werden.
Stellungnahme :
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bad Münstereifel unterstützt die Zielsetzung, durch
eine Konsolidierung der Finanzen, innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren wieder zu
einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen.
Die „schnelle“ Erhöhung von Steuern kann hierbei aber nur letztes Mittel sein.
Bevor über Steuererhöhungen auch nur diskutiert wird, sind in einem ersten Schritt
zunächst alle Aufwandspositionen innerhalb des städtischen Haushaltes auf das mögliche
Maß zu reduzieren.
Hierbei ist insbesondere bei der größten selbst beeinflussbaren Aufwandposition zu
beginnen. Dies ist der Personalhaushalt mit seinen weitreichenden finanziellen
Auswirkungen auch in andere Teile des Haushalts.
Vorschlag
Für die Verwaltung der Stadt Bad Münstereifel wird von externer Seite ein
Personalentwicklungskonzept erarbeitet.
Für die Zukunft ist der Verwaltung und auch dem Haushalt der Stadt Bad Münstereifel
nicht damit gedient, alleine die altersbedingt frei werdenden Stellen nicht mehr zu
besetzen und diese Anzahl -40 Stellen bis 2023- als Konsolidierungsbeitrag zu
formulieren. Dieser pauschale Ansatz lässt die aufbau- und ablauforganisatorische
Aufgabenstellung sowie die Funktionsfähigkeit der zukünftigen Stadtverwaltung völlig
außer Acht.
2
Gerade auch vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels muss sich
auch die Verwaltung der Stadt Bad Münstereifel Gedanken um die Ausbildung und die
Nachwuchsförderung machen.
Hinzu kommen Überlegungen zu den in der Zukunft verbleibenden Aufgabenstellungen
und Tätigkeiten einer Kommunalverwaltung. Eine Aufgabenkritik wird zu dem Ergebnis
führen müssen, dass so mache „liebgewonnene“ Dienstleistung in Zukunft schlichtweg
nicht mehr zu bezahlen sein wird oder nur noch in Zusammenarbeit mit anderen
Kommunen effektiv erbracht werden kann.
Es wird nicht mehr die Frage: „was wird gewünscht“? sondern „was ist bezahlbar“? im
Zentrum der Diskussion stehen. Aufgabenerledigungen werden sich zudem an
Vergleichs- und Kennzahlen messen lassen müssen und weniger Personal wird effektiver
arbeiten und höher qualifiziert sein müssen. In diesem Zusammenhang ist dann auch ein
angemessenes Gehaltsgefüge der Beschäftigten Teil der Diskussion.
Zuvor wird auch der Personalabbau in den Fokus der Betrachtung rücken müssen und
dort wo Stellen nicht im Rahmen einer natürlichen Fluktuation abgebaut werden können
ist darüber nachzudenken Aufgaben für andere Kommunen mit zu übernehmen, wo
Ruhestandsregelungen gegriffen haben.
Die folgenden Themen und Fragestellungen sollten aus Sicht der CDU-Fraktion
Gegenstand der Aufgabenstellung und in Folge auch des Ergebnisses eines
Personalentwicklungskonzeptes sein.
1. Welche Aufgaben werden auch in Zukunft zu den Kernaufgaben gehören, die von der
Verwaltung, vor Ort im Rathaus zu erledigen sein werden und welcher Personalstamm ist
hier mit welcher Qualifikation vorzuhalten?
2. Welche Aufgaben lassen sich in interkommunaler Zusammenarbeit erledigen, in
Abhängigkeit des verfügbaren bzw. nicht kündbaren Personals, bei oder auch für andere
Kommunen?
3
3. Welche Aufgaben können, nach einer Aufgabenkritik, in Zukunft zur Disposition gestellt
werden?
4. Wie sind die verbleibenden Stellen zu bewerten?
5. Wie lassen sich ein Kennzahlenvergleichssystem und ein effektives Controlling aufbauen?
Mit freundlichen Grüßen
Harald Krauß
4