Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
139 kB
Datum
11.06.2013
Erstellt
31.01.13, 15:08
Aktualisiert
21.02.13, 06:07
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 512/2012
Az.:
Amt: - 61 BeschlAusf.: - 61 Datum: 06.12.2012
gez. Wirtz
20.02.2013
Amtsleiter
Datum Freigabe -100-
BM / Dezernent
- 20 -
Den beigefügten Antrag der SPD-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Ausschuss für Stadtentwicklung
Termin
14.02.2013
beschließend
Ausschuss für Stadtentwicklung
11.06.2013
beschließend
Betrifft:
Bemerkungen
Antrag bzgl. Erstellung eines Demographieberichtes bis 2025 bzw. 2030
Finanzielle Auswirkungen:
Haushaltsmittel stehen nicht zur Verfügung
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Verwaltung schlägt vor, die auf die Stadt Erftstadt bezogenen Ergebnisse des Zensus 2011 die im Frühjahr 2013 von den zuständigen Landesämtern veröffentlicht werden - abzuwarten und
auf der Grundlage dieser Daten neue Bevölkerungsprognosen zu erstellen.
Als zweiter Schritt wären diese aktuellen Prognosen in einen Demographiebericht einzubringen.
Sofern ein qualifizierter Demographiebericht mit den Inhalten:
Analyse Ist-Zustand
Analyse bisherige Bevölkerungsentwicklung
Prognose(n) Bevölkerungsentwicklung
Betrachtung der für den demographischen Wandel bedeutenden Handlungsfelder
(z. B. Finanzen, Wirtschaft, Kinder, Jugend, Familie, Ausbildung, Senioren, Versorgung)
und
Maßnahmenkatalog bzw. Aktionsplan Demographie
mit einem geschätzten Umfang von etwa 70-100 Seiten erstellt werden soll, ist ein externes Institut
oder fachlich geeignetes Ingenieurbüro mit der Erstellung zu beauftragen; in diesem Fall sind
Haushaltsmittel in den Haushaltsplan einzustellen Derzeit werden von der Verwaltung
entsprechende Preisanfragen bei drei Instituten eingeholt.
Datenbasis
Die Datengrundlagen über die tatsächlichen Ist-Zustände der Bevölkerung (Einwohnerzahlen,
Altersstruktur etc.) werden seitens des Planungsamtes von verschiedenen Statistikstellen
herangezogen: vom Landesbetrieb IT.NRW, von der KDVZ bzw. vom städtischen
Einwohnermeldeamt. Schon seit längerem ist bekannt, dass durch verschiedene
Fortschreibungsvarianten dieser Statistikstellen unterschiedliche Ist-Bevölkerungszahlen zustande
gekommen sind. Insofern stellt sich bei jeder Bevölkerungsprognose zunächst die Frage, auf
welchen Zahlen die Vorausberechnungen basieren. Nicht nur aus diesem Grund ist jede
Bevölkerungsprognose kritisch zu hinterfragen.
Zensus
Die letzte vollständige Erhebung von Bevölkerungsdaten für das frühere Bundesgebiet fand 1987
statt. Seitdem behilft sich die amtliche Statistik bei der Ermittlung der aktuellen amtlichen
Einwohnerzahl mit einem statistischen Verfahren, der sogenannten Bevölkerungsfortschreibung.
Doch dieses Verfahren wird umso ungenauer, je älter die zugrunde liegenden Ausgangsdaten
sind. Derzeit wird die Bevölkerungszahl Deutschlands wahrscheinlich um circa 1,3 Millionen
Menschen überschätzt. Das hat von Region zu Region unterschiedliche Auswirkungen, denn
einige Städte haben eine stärker überhöhte Einwohnerzahl als andere; es kann auch vorkommen,
dass die Einwohnerzahl aus der Fortschreibung zu niedrig ist.
Der Zensus 2011 hat das Ziel, eine möglichst genaue Momentaufnahme von Basisdaten zur
Bevölkerung, zur Erwerbstätigkeit und zur Wohnsituation zu liefern. Stichtag dieser
Momentaufnahme war der 9. Mai 2011. Das Besondere an den Zensusergebnissen ist, dass sie
sehr kleinräumige Auswertungen ermöglichen. Denn der Zensus 2011 stellt auch für Kommunen
aussagekräftige Planungsdaten bereit. Die Ergebnisse für Gebäude und Wohnungen können von
Kommunen auch zu wissenschaftlichen Zwecken sogar für einzelne Straßenzüge - unter
Beachtung des Datenschutzes - ausgewertet werden.
Laut IT.NRW werden die Zensusdaten im Laufe des Frühjahrs 2013 veröffentlicht bzw. den
Kommunen zugänglich gemacht.
Reale Einwohnerentwicklung
Die reale Einwohnerentwicklung in der Stadt Erftstadt seit 2001 zeigt auf, dass – vor allem durch
Zuzüge (positives Wanderungssaldo übertrifft die Sterbeüberschüsse) – die Einwohnerzahl relativ
konstant bleibt (siehe Grafik). Insofern treffen auch ältere Prognosen vom Landesbetrieb IT.NRW
und auch der Bertelsmann Stiftung, die damals für den Zeitraum bis Ende 2012 bereits eine
Abnahme der Erftstädter Bevölkerung prognostiziert haben, nicht zu.
Abb. 1: Reale Einwohnerentwicklung in Erftstadt von 2001 bis 2012. Die Erfassung und
Fortschreibung der Haupt- und Nebenwohnsitze erfolgt durch das städtische Einwohnermeldeamt.
Bisher vom Umwelt- und Planungsamt beauftragte Prognosen
Aber selbst wenn die Einwohnerzahlen stabil bleiben, so wird es in jedem Falle erhebliche
Veränderungen in der Verteilung der Altersgruppen geben. Die vom Planungsamt bisher
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beauftragten Prognosen betrachteten jeweils mehrere Wanderungsvarianten (siehe hierzu auch A
470/2008: Antrag bzgl. Festlegung des Planungsrichtwertes „Entwicklung Bevölkerungszahl“).
Deutlich wird hier, dass, unabhängig davon, welche Wanderungsgewinne erzielt werden, der
Anteil der 60-75 Jährigen stark ansteigen wird, der Anteil der über 75 Jährigen sogar sehr stark
zunimmt. Dagegen nimmt der Anteil der 40-60 Jährigen stark ab. Der Anteil der 19-40 Jährigen
hat bereits seit 2001 stark abgenommen, bleibt aber bis 2025 relativ stabil. Die Altersgruppen im
Jugendbereich von 10-19 Jahren nehmen ebenfalls ab.
Die starken Veränderungen in den Altersgruppen sind nicht nur entscheidend für die zukünftige
Bevölkerungsentwicklung, sondern insbesondere auch in Hinsicht auf die Planung der
Infrastruktur.
In Vertretung
(Dr. Rips)
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