Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
116 kB
Datum
15.01.2013
Erstellt
04.01.13, 14:54
Aktualisiert
04.01.13, 14:54
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
A 473/2012
Az.:
Amt: - 32 BeschlAusf.: - - 32 - Datum: 12.11.2012
gez. Hülsebus
02.01.2013
Amtsleiter
Datum Freigabe -100-
gez. Erner, 1.
Beigeordneter
BM / Dezernent
- 20 -
Den beigefügten Antrag der SPD-Fraktion leite ich an die zuständigen Ausschüsse weiter.
Beratungsfolge
Ausschuss für öffentliche Ordnung
und Verkehr
Betrifft:
Termin
15.01.2013
Bemerkungen
zur Kenntnis
Antrag bzgl. Darstellung der städtischen Ordnungspartnerschaften
Finanzielle Auswirkungen:
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Auch ich bin der Meinung, dass Themen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einen hohen
Stellenwert für die Lebensqualität in einer Stadt haben. Allgemein gilt, dass die Lebensqualität
steigt, je höher das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger und Bürgerinnen ist. Um bei den
Bürgern und Bürgerinnen ein subjektives Sicherheitsempfinden zu erzeugen, ist es unter anderem
wichtig, dass die Behörden, die für die Themen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuständig
sind (vorrangig Ordnungsamt und Polizei), von der Bevölkerung positiv wahrgenommen und als
kompetente, lösungsorientierte
Ansprechpartner verstanden werden. Die angesprochenen
Behörden sind hier durchaus in der Pflicht durch ihr Handeln, sei es präventiv, begleitend,
kontrollierend oder ahndend für die Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens zu sorgen.
In der Vergangenheit haben sich hier Ordnungspartnerschaften sehr bewährt, um die
beschriebenen Pflichten erfüllen zu können. Unter dem Begriff der Ordnungspartnerschaften
versteht man klassisch, dass sich in Problemlagen größeren Ausmaßes, wo erkennbar wird, dass
ordnungsrechtlichtes und/oder polizeiliche Maßnahmen alleine nicht ausreichen, verschiedene
Behörden zusammen schließen und ggf.unter Einbeziehung von Ortsbürgermeistern und
Institutionen, wie Mobilé, Vereinen, Kirchen, Jugendverbänden etc., sogenannte runde Tische
gebildet werden, um Probleme zu lösen. Dies ermöglicht es, dass alle Beteiligten sozusagen an
„einem Strang ziehen“. Kräfte werden gebündelt, Aufgaben verteilt und Erfahrungen ausgetauscht.
Dadurch wird vermieden, dass Einzelne ohne Wissen des anderen handeln und dabei wertvolle
Zeit und Informationen verloren gehen, was zu Lasten eines guten Ergebnisses gehen könnte.
Auf diese Weise wurden bereits viele Erfolge erzielt, die unten stehend näher beschrieben sind.
Besonderes Augenmerk habe ich dabei immer darauf gelegt, Lösungen zu erarbeiten, die von
allen Beteiligten akzeptiert und getragen werden. So ist es in vielen Fällen in
ordnungspartnerschaftlicher Arbeit gelungen wirkungsvolle jugendpolitisch zu arbeiten und
Alternativlösungen (neue Jugendtreffs) anzubieten.
Nicht nur diese klassischen Ordnungspartnerschaften sind sinnvoll, sondern es kommt auch
darauf an, sich auch sozusagen „im Kleinen“ auszutauschen und zu ergänzen und insgesamt den
Erfahrungsaustausch zwischen den Behörden, den Ortsbürgermeistern, Institutionen etc. zu
intensivieren und ein Netzwerk ohne den Charakter der klassischen Ordnungspartnerschaft zu
bilden. Dies ermöglicht ein schnelles und gezieltes Zugehen auf aktuelle Brennpunkte.
Auf diese Form der Ordnungspartnerschaften gehe ich nun zunächst ein. In den vergangenen 5
Jahren hat sich in dem Bereich des Erfahrungs- und Informationsaustausches auf allen Ebenen
viel getan.
So
finden
regelmäßig
(mindestens
4mal
jährlich)
Besprechungen
zwischen
Bürgermeister/Ordnungsdezernent/Amts- und Abteilungsleitung des Rechts- und Ordnungsamtes
und dem Leiter der Polizeiwache West/Regionalbeauftragten der Polizeiwache West statt. Hier hat
man die Gelegenheit „Brennpunkte“ anzusprechen, Maßnahmen zu verabreden, Informationen
auszutauschen etc. Anfang 2010 wurde anlässlich einer solchen Besprechung vereinbart, dass
sich die
Ordnungsamtskräfte anlässlich von Abend- und Spätschichten jeweils bei der
Polizeiwache Lechenich melden und während der Kontrollfahrten telefonisch erreichbar bleiben,
um ggf. auch auf Ruhestörungen oder ähnliche Delikte eingehen zu können. Im Umkehrfall sichert
die Polizeiwache im Falle eines Falles schnelle Vollzugshilfe zu.
Dieses Zusammenspiel klappt gut und soll für die Zukunft noch ausgebaut werden.
Regelmäßig treffen sich auch die Außendienstmitarbeiter/innen des Rechts- und Ordnungsamtes
mit den jeweiligen Polizeibezirksdienstbeamten zum Erfahrungsaustausch und nehmen auch
spontan „Streifengänge“ gemeinsam vor. Bei besonderen Problemen finden auch geplante
„Streifengänge“ statt. Beispiele sind hier der Bahnhof Liblar, das Einkaufszentrum Liblar,
verschiedene Spielplätze (Elsa-Brändström-Straße, Allwetterballspielplatz Schulzentrum
Lechenich, Halfpipe Schulzentrum Liblar, Grillhütte Lechenich, etc.)
Zu vielen Anlässen z.Bsp. Zu Karneval, in der Mainacht, zu Halloween, anl. von Volks- und
Schützenfesten
oder
zu
Gymnicher
Ritt
treten
Polizeimitarbeiter/innen
und
Ordnungsamtsmitarbeiter/innen ebenfalls gemeinsam auf.
Die beschriebenen Kontrollen funktionieren gut und werden in der Bevölkerung als sehr positiv
aufgenommen.
Darüber hinaus haben alle Mitarbeiter/innen des Rechts- und Ordnungsamtes stets ein offenes
Ohr für die Belange aus den Stadtteilen, welche von Bürgern, Ortsbürgermeistern oder Vereinen,
Institutionen etc. vorgetragen werden, zeigen Lösungsmöglichkeiten auf oder sind häufig auch
Verbindungsglied zu anderen Behörden.
2011 und 2012 fanden erstmals nach einigen Jahren Pause in Fortsetzung des seinerzeitigen
Sicherheitspräventiven Rates unter Leitung von Hans Oberhofer (zugleich Vorsitzender des
Ausschuss öffentliche Ordnung) Sicherheitskonferenzen statt. An den Sicherheitskonferenzen
nahmen neben Vertretern aller Fraktionen, alle Ortsbürgermeister, Ordnungsdezernent Erner,
Polizei und Ordnungsamt teil. Hier haben alle Ortsbürgermeister die Gelegenheit über Probleme in
ihren Stadtteilen zu berichten. 2011 wurde in dieser Konferenz die Wichtigkeit der
Ordnungspartnerschaften, vor allem im Hinblick auf die kurzen Wege und den schnellen
unbürokratischen Informationsaustausch betont. Herr PHK Bellmann, Regionalbeauftragter für
Erftstadt der Polizeiwache West, gab in einer Power Point Präsentation einen Einblick in die
Aufgaben und Anliegen der Ordnungspartnerschaft.
-2-
Klassische Ordnungspartnerschaften, ausgelöst durch Probleme größeren Ausmaßes hat es in
den vergangenen 5 Jahren auch einige gegeben:
Hans-Kadner-Platz, Erftstadt-Friesheim
Hier gab es immer wieder massive Probleme mit Vandalismus und Jugendlichen. Unter
Beteiligung des früheren Ortsbürgermeisters Wiebusch, der jetzigen
Ortsbürgermeisterin
Siebolds, Herrn Ordnungsdezernent Erner, Vertretern des Rechts- und Ordnungsamtes, der
Polizei, Mobilé, dem Eigenbetrieb Straßen sowie der KG Blau-Weiß Friesheim, welche die
Patenschaft für den Platz übernommen hat, wurde ordnungspartnerschaftlich gearbeitet. Es
wurden Maßnahmen besprochen, Kontrollen durchgeführt, Strafanzeigen erstattet und zahlreiche
Gespräche geführt.
In einer gemeinsamen Aktion unter Einbeziehung der Jugendlichen konnte schließlich erreicht
werden, dass die Jugendlichen in Friesheim eine Schutzhütte am Sportplatz erhalten haben. Diese
Schutzhütte hat sich mittlerweile als Jugendtreff gut etabliert und wird angenommen.
Insgesamt hat sich die Lage am Hans-Kadner-Platz beruhigt.
Schlosspark Gracht, Erftstadt-Liblar
Aufgrund der verschiedenen Problemlagen (Vandalismus im Park, mofafahrende Jugendlichen im
Park, Müll, Unrat, offene Feuerstellen) wurde im Frühherbst 2011 eine Ordnungspartnerschaft
unter Beteiligung der Liblarer Ortsbürgermeisterin, Frau Moron, Herrn Ordnungsdezernent Erner,
Vertretern des Rechts- und Ordnungsamtes, der Polizei, Mobilé, dem Eigenbetrieb Straßen und
des Fördervereins Schlosspark Gracht vereinbart. Für den Fall, dass die Probleme anhalten, oder
neue hinzu kommen, wurde ein erneutes Treffen vereinbart.
Bislang war dies nicht erforderlich- die Lage hat sich beruhigt.
Bürgerplatz, Erftstadt-Liblar
In den Jahren 2009/2010 gab es massive Beschwerden von Anliegern des Bürgerplatzes,
Erftstadt-Liblar. Beklagt wurden Ruhestörungen – es wurde aber auch über Straftaten berichtet.
Dazu hat es auch unter Beteiligung der Beschwerdeführer, ortsansässigen Gewerbetreibenden,
der Ortsbürgermeisterin, Frau Moron, Herrn Ordnungsdezernent Erner, Vertretern des Rechtsund Ordnungsamtes und der Polizei Besprechungen am sogenannten runden Tisch gegeben.
Diese waren Auslöser für verstärkte Kontrollen. Polizei und Ordnungsamt haben hier sehr eng mit
den Anwohnern zusammen gearbeitet.
Die Lage hat sich schließlich völlig beruhigt. Zum Einen gab es hier sehr viel Bestreifung und
Strafanzeigen führten zum Erfolg. Auf der anderen Seite hat sicher auch die Umgestaltung des
Bürgerplatzes dazu beigetragen.
Bolzplatz/Spielplatz, Erftstadt-Liblar EKZ
Aktuell läuft noch eine Ordnungspartnerschaft in Bezug auf Probleme mit lärmenden
Jugendlichen, die sich abends/nachts auf dem Spielplatz gegenüber des EKZ, Erftstadt-Liblar,
aufhalten. Hier hat es in der Vergangenheit bereits mehrere Treffen und Gespräche mit den
Anwohnern, den Jugendlichen, Herrn Ordnungsdezernent Erner, Vertretern des Rechts- und
Ordnungsamtes, der Polizei, dem Jugendamt und Mobilé gegeben.
Die Lage dort hat sich noch nicht vollends beruhigt.
-3-
,
Don Bosco Schule, Erftstadt-Friesheim
In den vergangenen Jahren hat es rund um die Don Bosco Schule immer wieder Probleme mit
Vandalismus und Jugendlichen gegeben. Hier fanden schon sehr viele Gespräche unter
Einbeziehung des Schulleiters, Herrn Ordnungsdezernent Erner, dem früheren Ortsbürgermeister
Wiebusch und der jetzigen
Ortsbürgermeisterin Siebolds, Vertretern des Rechts- und
Ordnungsamtes, der Polizei und Mobilé statt.
Der Bereich wird nach wie vor von Polizei und Ordnungsamt stark kontrolliert. Eine völlige
Beruhigung der Lage ist noch nicht endgültig feststellbar- allerdings ist ein deutlicher Rückgang
bei den Vandalismusschäden erkennbar.
Schulhof Erftstadt-Gymnich
Aktuell läuft eine Ordnungspartnerschaft in Bezug auf Probleme mit lärmenden, gewaltbereiten
Jugendlichen, die sich abends/nachts auf dem Schulhof in Erftstadt-Gymnich aufhalten. Hier sind
leider auch strafrechtlich relevante Delikte festzustellen. Im November 2012 hat es dazu spontan
einen runden Tisch unter Beteiligung des Schulleiters, Herrn Ordnungsdezernent Erner, Vertretern
des Rechts- und Ordnungsamtes und der Polizei gegeben. Zudem wird der Bereich in den letzten
Monaten auch in gemeinsamen Streifgängen durch Polizei und Ordnungsamt kontrolliert. Diese
Aktionen sind sehr erfolgversprechend. Auch hier wurde der „kurze Draht“ vereinbart- d.h. der
Schulleiter informiert sofort über Vorkommnisse.
Grünfläche hinter der Südschule, Erftstadt-Lechenich
In den vergangenen Jahren gab es in Bezug auf die nicht bestimmungsgemäße Nutzung der
Grünfläche hinter der Südschule, Erftstadt-Lechenich, immer wieder Probleme. Dort hielten sich
immer wieder Jugendliche, teils mit Fahrzeugen auf, lärmten, machten Feuer und hinterließen
Müll.
Auch hier war die Ordnungspartnerschaft, die Ordnungsdezernent Erner ins Leben rief,
zielführend.
Ortsbürgermeister Oberhofer, Polizei, Vertreter des Ordnungsamtes, Mobilé,
Eigenbetrieb Straßen und Anwohner konnten sich absprechen und erreichten hier gute Erfolge.
Auf dem Gelände wurde letztlich eine Grill- und Feuerstelle errichtet, die offiziell benutzt werden
darf.
Die Grünfläche hinter der Südschule ist heute kein Thema mehr.
Aufzeigen möchte ich auch die sehr erfolgreichen Ordnungspartnerschaften im Zusammenhang
mit dem Markt Lechenich und der Grünfläche „Mirgelskaul“, die aber vor 2008 vereinbart waren
und zur völligen Beruhigung der Örtlichkeiten führte.
(Erner)
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