Daten
Kommune
Bad Münstereifel
Größe
20 kB
Datum
29.11.2011
Erstellt
24.11.11, 18:11
Aktualisiert
24.11.11, 18:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage zu Ratsdrucksache Nr. 698-IX
Jahresbericht der Arbeit des Beirats für Menschen mit Behinderung und von
Behinderung bedrohter Menschen.
1. Allgemeines
Der Beirat wurde 2001 auf Initiative der SPD-Fraktion gegründet und besteht seitdem.
Seit 2001 sind neben Vertretern aus den Fraktionen auch fünf sachkundige Bürger und
mehrere Institutionen geborene Mitglieder. Dies sind der VDK OG Bad Münstereifel,
Seniorenzentrum Otterbach, Caritas Wohngruppe Rupperath und Verein Haus Sonne
Schönau. Der Beirat besteht somit aus 14 Mitgliedern. Hinzu gekommen sind 2011 der
Kinderschutzbund, Caritas Gemeindereferent und die Nordeifelwerkstätten.
Die Geschäftsführung wird seit 2001 von der Stadt Bad Münstereifel wahrgenommen in
Person des Bürgermeisters bzw. unter der Federführung des Amtes für Schulen und
Soziales.
2010 wurde der Beirat auf Initiative der CDU Fraktion neu aufgestellt und der Vorstand
neu besetzt.
Beiräte dieser Art gibt es in NRW nur vereinzelt. So existiert im Kreis Euskirchen nur
eine vergleichbare Organisation in der Kreisstadt selber. Der Kreis unterhält keinen
Beirat, hat aber Bestrebungen in diese Richtung. In Zülpich gibt es einen grünen Tisch,
was teilweise an unsere Arbeit erinnert.
Behindertenbeiräte sind anders als in Baden-Württemberg und Niedersachsen keine
Pflichtaufgabe der Kommunen und werden es wohl auch nicht werden, wenn man der
neuen Gesetzesvorlage NRW glauben schenkt. Es ist also umso bemerkenswerter, dass
sich in Bad Münstereifel eine solcher Beirat etabliert hat.
2. Bericht des Vorsitzenden
Bei der Vorstandsneuwahl wurde ich am 13.07.2010 einstimmig zum neuen Vorsitzenden
gewählt und möchte nun die Gelegenheit nutzen über das Erste Jahr Rechenschaft
abzulegen.
Seit den Neuwahlen tagt der Beirat wieder regelmäßig einmal pro Quartal. Einzige
Ausnahme davon war im Sommer 2011, da ein Antrag im Ratsraum gestellt worden ist
und ich über diesem berichten wollte. Durch die Sommerferien verzögerte sich dann
dementsprechend der Termin, so dass für das Jahr 2011 nur drei Sitzungen durchgeführt
werden.
Im Beirat werden Probleme von Menschen mit Behinderung angesprochen und an die
Verwaltung bzw. den Ratsraum weitergeleitet. Hauptthema war bisher das
Mobilitätsproblem für Menschen im Rollstuhl bzw. mit Rollator. Durch das
Kopfsteinpflaster in der Stadt wird es Menschen mit Gehhilfen schwer gemacht durch die
Stadt zu gehen. Ebenfalls problematisch ist der Anschluss der örtlichen Pflegeheime und
die Mobilität der Bewohner. Weiterhin wurde durch den Beirat der Zustand der
Friedhofswege gerügt und durch Verdichtung des Erdreichs kurzfristig seitens der
Verwaltung Abhilfe geschaffen.
Anlage zu Ratsdrucksache Nr. 698-IX
Wichtigster Bereich im letzten Jahr war das ehrenamtliche Beratungsangebot für
Betroffene. Anfangs wurde dieses Angebot mehrfach in der Gießkanne bekannt gemacht
und ich bin für die Beratungen in der Regel zu den Betroffenen gefahren. Seit Juni 2010
wurde im Bürgerbüro der Stadt Bad Münstereifel eine feste wöchentliche Sprechstunde
eingerichtet, die derzeit von mir aufrecht erhalten wird. Diese Beratung wird unerwartet
gut angenommen, was meines Erachtens klar den Bedarf aufzeigt. Hinweise auf die
Beratungsstunde werden wöchentlich in der Gießkanne bekannt gegeben.
Weiterhin arbeite ich an der Vernetzung mit anderen Organisationen und Beiräten in der
Umgebung. Aktive Zusammenarbeit ergibt sich derzeit mit den Organisationen der
katholischen und evangelischen Kirche und mit dem Behindertenbeirat in Euskirchen.
Weiterhin wurden die NEW, der Kinderschutzbund und die Caritas in die Arbeit des
Beirats eingebunden.
Ich selber biete Beratungen weiterhin kostenlos für Bürger an. Dies findet derzeit zu etwa
gleichen Teilen in der Beratungsstunde und außerhalb statt. Bisher wurden über 70
Personen in der Tätigkeit beraten, über 30 davon über längere Zeit. Wobei es hier
wahrscheinlich ist, dass auch bei den bisher einmaligen Beratungen Folgetermine
notwendig werden.
Angebote zur Finanzierung von Weiterbildungen in dem Bereich gibt es von der CDU
Fraktion und vom Förderverein Seniorenzentrum Otterbach (Wohnen im Alter e.V.).
Auch andere Fraktionen im Ratsraum haben sich bereit erklärt finanziell bei Ausbildungen
zu unterstützen. Gelder der Stadt werden weiterhin nicht beansprucht.
Seit diesem Jahr haben wir ein beratendes Mitglied im Schulausschuss und wir wurden in
die Hauptsatzung der Stadt Bad Münstereifel übernommen. Somit ist laut Hauptsatzung
festgelegt, dass es einen Beirat für Menschen mit Behinderung dauerhaft gibt und dass er
der Stadt durch Beratung und Stellungnahmen in allen Fragen bezüglich
Schwerbehinderung und Barrierefreiheit zuarbeiten kann. Auch an dieser Stelle ein
wichtiger Schritt in Richtung mehr Mitspracherecht, der ohne die gute Arbeit des
gesamten Beirats nicht möglich gewesen wäre.
3. Planungen für die Zukunft
Auch in Zukunft wird der Beirat weiterhin aktiv bleiben. Gerade die umfassenden
Veränderungen in der Kernstadt und in der nördlichen Vorstadt bedürfen eines
wachsamen Auges seitens des Beirats. Wichtig hier ist, dass wir nichts verhindern oder
behindern wollen, sondern verbessern.
Weiterhin wird die Vernetzung vorangetrieben, damit wir weiter Hilfe und Beratung
anbieten und diese auch qualitativ verbessern können. Die Beratung der Bürger wird
selbstverständlich weiterhin aufrecht erhalten.
Demnächst plant der Beirat die Erstellung einer Broschüre für Menschen mit
Behinderung, die an Interessierte ausgegeben werden kann. Hier bietet sich eine
Zusammenarbeit mit dem Beirat in Euskirchen an und eine Zusammenarbeit mit dem
Seniorenratgeber der Stadt Bad Münstereifel um Synergieeffekte zu schaffen. Hier ist der
Beirat bereits in der Vorplanung.