Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
157 kB
Datum
04.12.2012
Erstellt
24.11.12, 06:09
Aktualisiert
06.12.12, 06:07
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
V 477/2012
Az.: 14 06-06 Büroraum
Amt: - 14 BeschlAusf.: - - 14 - Datum: 14.11.2012
gez. Walter
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Finanz- und Personalausschuss
Betrifft:
- 20 -
Termin
04.12.2012
BM / Dezernent
05.12.2012
Datum Freigabe -100-
Bemerkungen
vorberatend
Büroraumbewirtschaftung
Finanzielle Auswirkungen:
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Beschlussentwurf:
Der nachfolgenden Ausführungen des Rechnungsprüfungsamtes (Zwischenergebnis) zur
Büroraumbewirtschaftung werden zur Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Umsetzung des dargestellten Potenzials zu forcieren.
Begründung:
Das Rechnungsprüfungsamt wurde durch Ratsbeschluss vom 26.06.2012 beauftragt, zu ermitteln,
ob und inwieweit durch eine optimierte Büroraumbewirtschaftung im Hinblick auf den
Arbeitsplatzbedarf Einsparmöglichkeiten gegeben sind. Gleichzeitig wurden für die
Inanspruchnahme einer externen Beraterfirma Mittel zugesichert, da das RPA für solche
Untersuchungen – je nach Umfang - keine Personalkapazitäten vorhält.
Im Rahmen einer installierten Arbeitsgruppe wurde die Vorgehensweise besprochen; beteiligt
waren (und sind):
Personalrat
Gebäudemanagement Eigenbetrieb Immobilien
Personalabteilung
Gleichstellungsbeauftragte
Behindertenvertretung
RPA
Es wurden darüber hinaus mit verschiedenen Beraterfirmen Gespräche und Hausbegehungen
durchgeführt. Zwei Firmen haben ein Angebot für eine Beratung vorgelegt.
Es wurde allerdings schnell deutlich, dass unsere Ziele mit einer Fremdfirma alleine nur bedingt
erreichbar waren / sind. Um bei den hiesigen Bedingungen Einsparmöglichkeiten zu erkennen,
bedarf es entweder eines Insider-Wissens (nur intern vorhanden) oder eines Auftrages an extern,
der erheblich über den seinerzeit angedachten Aufwand (rd. 10.000 €) hinausgeht. Eine
Unternehmensberatung in diesem Umfange (Analyse nahezu jedes Arbeitsplatzes unter
Berücksichtigung notwendiger Präsenzzeiten, Möglichkeiten von Heimarbeit, Absprache mit den
jeweiligen Vorgesetzten,usw. ) würde monetär bis in den 6-stelligen Bereich hineinreichen!
Es wurde daher der Entschluss gefasst, mit Hilfe eigener Kapazitäten unter Zuhilfenahme der
Personalabteilung (Zusammenstellung der Personaldaten / Dienstzeiten für jeden Arbeitsplatz)
und der Abteilung Gebäudemanagement (Pläne) sowie unter Einbeziehung der Fachämter
(Abfragen Notwendigkeit Präsenzzeiten u.a.) zusammengetragene Informationen und
Erkenntnisse auszuwerten.
Parallel wurde dennoch eine Fremdfirma (Lepel & Lepel, Innenarchitektur, Büroorganisation)
beauftragt, die Räumlichkeiten zu begehen und daraufhin Anregungen einzubringen. Dieser
Auftrag wurde moderat gehalten und hat lediglich ca. 30 % der ursprünglichen Schätzung
beansprucht.
Wichtig war und ist bei diesem Projekt, die Mitarbeiterschaft „mitzunehmen“ und für andere
Arbeitszeitmodelle zu motivieren. Das RPA hat daher mehrfach die gesamte Belegschaft (sowie
auch in verschiedenen Einzelgesprächen) auf mögliche Varianten hingewiesen und ein Befassen
mit der Sache angeregt.
Unzweifelhaft ist, dass in einigen Bereichen keine Kapazitäten vorhanden sind. Auch ist
festzustellen, dass Arbeitsplatzbedingungen oftmals nicht den diesbezüglichen Richtlinien
entsprechen. Erkennbar ist im Gegenzug aber auch, dass in vielen Verwaltungsbereichen die
Arbeitsplätze – vor allem in den Nachmittagsstunden – verwaist sind. „Leere“ Arbeitsplätze kosten
nicht nur Platz, sondern verursachen auch unnötig Energiekosten.
Durch eine sinnvolle Einbeziehung von Heimarbeit (z.B. Stundenanteile – nicht den ganzen Tag)
in Verbindung mit der Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiteinteilungen ist Platzpotenzial bei der
Stadt Erftstadt vorhanden. Es gibt Beispiele, die prädestiniert sind für einen kleinen Anteil
Heimarbeit (ca. 2 Stunden täglich, soweit überhaupt erforderlich) und dadurch umgehend ohne
nennenswerte Einschränkungen Plätze frei würden.
Von den betroffenen Mitarbeitern wird dies im übrigen gewünscht und als sinnvoll angesehen.
Selbstverständlich bedarf jeder Anteil Heimarbeit einer eindeutig definierten Aufgabenzuteilung
sowie Transparenz bezüglich deren Erledigung. Kleinere Anteile Heimarbeit (z.B. wenige
Überhangstunden bei Arbeitsplatzsharing) schaden in dieser Konstellation der Präsenz für die
Bürgerschaft nicht.
Darüber hinaus sind einige Plätze in der Verwaltung – auch im Bürgerbüro Lechenich – überhaupt
nicht oder nur sporadisch besetzt.
Nach Analyse des RPA ergeben sich folgende Potenziale (unerhebliche Anteile - z.B.
Außendienst unterhalb 20 % – wurden nicht berücksichtigt):
-2-
Etage
EG Rathaus + Bürgerbüro Lechenich
1.
2.
3.
4.
Potenzial Büroarbeitsplätze
Ca. 3
Ca. 3-4
Ca. 2
Ca. 2-6 (je nach Organisation)
Ca. 3-4
Analyse der Beratungsfirma nach Begehung des Rathauses in allen Etagen:
Lfd. Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Feststellungen
Arbeitsplätze entsprechen vielfach nicht den Arbeitsplatzrichtlinien, die meisten
Mitarbeiter/innen sitzen mit dem Rücken zum Fenster
Es fehlen Kommunikationszonen
Ausstattungsmix : Reihung verschiedener Möbel und Produktlinien, teils
Eigenkreationen
Einheitliche Ablagesysteme nicht erkennbar.
Teilweise Kühlschränke u.a. verschmutzt und unmittelbar am Arbeitsplatz – es fehlen
angemessene und gepflegte Küchenräume / Aufenthaltsräume zur allgemeinen
Nutzung
Zum Teil erhebliche Mängel im Hinblick auf Aufgeräumtheit, teilweise werden die
Tische mit Kartons und Unterlagen zugepackt. Für Besucher ergibt sich teilweise kein
geordnetes und einladendes Bild = schlechte Außenwirkung
Dies ist auch für die Mitarbeiterschaft belastend und wirkt sich im Regelfall auf
Motivation und Leistungsfähigkeit aus
Viele leerstehende Büros, die auch in Urlaubszeiten nicht freigeräumt werden, somit
keine multifunktionale Nutzung
Archivräume teilweise nicht ausgenutzt, teilweise als ungeordneter Abladeplatz benutzt.
Türen sind abgeschlossen, dafür Schränke oftmals offen.
Wenig Toilettenräume, unattraktive, zu kleine Küchenräume – so dass fast alle ihre
eigenen Geräte mitbringen
Fazit :,
1.
Aufgrund der ersten Analyse kann von einem Platzpotenzial von zunächst 10-15 Plätzen
ausgegangen werden. Hierfür sind keine wesentlichen Einschnitte oder Verzichte erforderlich.
2.
Weiteres Potenzial ist vorhanden bei Förderung flexiblerer Arbeitszeitmodelle, insbesondere in
den Bereichen Teilzeit und Außendienst. Nicht alle Teilzeitkräfte sind aus familienpolitischen
Gründen gezwungen, ausschließlich vormittags den Dienst zu leisten; hier gibt es eine Vielzahl
von durchaus individuellen Varianten, z.B.:
1 TZ-Kraft vormittags, die andere TZ-Kraft nachmittags (Standard-Modell)
1 TZ-Kraft tageweise oder wochenweise wechselweise Vollzeit, danach die Tage bzw.
Woche Freizeit, die andere TZ-Kraft umgekehrt.
-3-
Solche Modelle sind nicht nur für Mitarbeiter/innen attraktiv, sie sichern gleichzeitig die
Nachmittagspräsenz - und es wird jeweils 1 Arbeitsplatz eingespart. Dies ist allerdings ein
Prozess, der in Absprache mit der Mitarbeiterschaft sukzessive angegangen werden sollte.
Möglich wären neue Konzepte in einigen Bereichen schließlich dann, wenn
zeitliche Überhänge (z.B. eine 20-Std-Kraft macht Arbeitsplatzsharing mit einer 25-Std.Kraft) durch Heimarbeit aufgefangen würden, in dem Falle z.B. 5 Std.
Arbeitsplatzsharing auch mit anderen Ämtern praktiziert würde, es muss nicht beschränkt
werden auf ein Amt / Eigenbetrieb. Hierfür sollten diese Arbeitsplätze allerdings nach
innovativen Bürokonzepten gestaltet und vor allem geordnet (moderne Ablagesysteme /
Dokumentenmanagement) sein. 2 PC’s / 1 Bildschirm dürften nicht das Problem sein.
Kräfte mit umfangreichen Außendiensttätigkeiten in Bezug auf Büronutzung effizienter
eingesetzt würden. Auch hier ergeben sich zahlreiche Sharingmodelle, ausnahmsweise
auch i.V.m. kleinen Heimarbeitsanteilen. Voraussetzung ist auch hier eine amtsinterne
Auseinandersetzung mit der Thematik. Weitere Voraussetzung wäre auch hier eine
zeitgemäße, geordnete Büroorganisation einschl. Ablagesystem.
3.
Die Feststellungen des Architektenbüros sollten zum Anlass genommen werden, die
Büroorganisation, insbesondere die Ablagesysteme (auch Dokumentenmanagement) und die
Effizienz der Büroausstattungen (einheitlich und verschlanken) mittelfristig zu verbessern.
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Sollten bereits die o.g. 10-15 Plätze eingespart werden, wäre die Schaffung einer
disponiblen, in sich geschlossenen Einheit möglich, beispielsweise im Erdgeschoss des
Rathauses (Passage je nach Fremdvermietung von Interesse).
Dem Bürgermeister wurden detaillierte Ausführungen hierzu überlassen und gleichzeitig
empfohlen, die Vorschläge aufzugreifen und eine Umsetzung zu forcieren.
In einer gemeinsamen Verwaltungskonferenz sollen die Möglichkeiten analysiert und Zielvorgaben
festgelegt werden.
(Walter)
-4-